Ostern in Irland – ein ganz besonderes Fest

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Newgrange - Bild copyright Irland Information Tourism Ireland

Ostern auf der grünen Insel eher still

Der Osterkalender in Irland folgt keltischer, jüdischer und christlicher Astronomie – und 2020 virologischer Einsicht.

Wie sonst auf der Welt wird Ostern auf der grünen Insel eher still ausfallen. Aber den Iren wird – wie uns hier zuhause – schon etwas einfallen, allein der Kinder wegen. Denn Ostern ist traditionellerweise mehr als ein Kirchenfest. Es ist ein Familien- und Gemeinschaftsfest. Seine Wurzeln sind uralter Herkunft, hier wie dort – und vor allem in Irland.

Schon beim Wort genommen, haben „Easter“ und „Ostern“ dieselbe sprachliche Wurzel: im altgermanischen „austro“, das Morgenröte bedeutet. Dies spricht – für Paläo-Linguisten zumindest – dafür, dass Ostern durchaus auf ein heidnisches Frühlingsfest verweist. Zumal es lautlich mit „Osten“ korrespondiert, so wie „easter“ mit „east“. Die Himmelsrichtung des Sonnenaufgangs stärkt diese Vermutung.

Ostara – heidnische Göttin der Morgenröte und der Fruchtbarkeit

Ein weiterer sprachlicher Anklang weist auf „Ostara“. Sie war die heidnische Göttin der Morgenröte und der Fruchtbarkeit: eine Frühlingsbotin, die Leben und Wärme zurückbringt. Sie versinnbildlicht die erwachende Natur und Wachstum. Der keltischen Mythologie nach brachte Ostara am Anfang allen Seins ein Ei in die Welt und bewahrte es Jahrtausende an ihrer Brust auf. Aus dem Ei schlüpfte die Erde, aus dem Dotter die Sonne. Der Hase war das heilige Tier der Göttin. Kein Wunder, dass er bis heute die Welt mit Eiern beschenkt. Und sollte jemand das alles ernsthaft in Frage stellen, so ist es zumindest eine originelle Ostergeschichte – nicht nur für Kinder daheim. Nicht infrage steht indessen die Datierung des Osterfestes.

Mit der Christianisierung überlagerte der Kirchenkalender jene heidnischen und keltischen Festtage der Naturreligionen. Ostara verschwand, nur der Hase blieb und mit ihm – gottlob – die Eier. Ostern wurde in den ersten christlichen Jahrhunderten der Neuzeit ein Fest der Initiation, der Termin der Taufe. Als ein beweglicher Festtag indes verrät er immer noch seine archaische Herkunft. Denn er folgt der Mondgöttin Luna. Sein Datum hängt vom Lauf des Mondes ab. Seine Berechnung ist astronomischen Gesetzen unterworfen. Und seine Bestimmung resultiert aus einem frühzeitlichen Weltbild, in dem Sonne und Mond sich um die Erde drehten. Daher variiert der Ostersonntag von Jahr zu Jahr.

Selbst der korrigierte Kalender der heliozentrischen Neuzeit hat daran nichts geändert. Der Frühlingsanfang wurde – abweichend von seinem beweglichen astronomischen Zeitpunkt – nach dem jüdischen Kalender auf den 21. März festgelegt, dem heute weltweit offiziellen Datum der Tag- und Nachtgleiche. Der auf sie folgende Vollmond blieb jedoch bis heute für die Bestimmung des Ostertages bedeutsam. Denn der erste Sonntag nach jenem Frühlingsvollmond ist Ostersonntag. Ein solch „luna-solares Kalendarium“ besitzt übrigens auch der keltische Kalender. Er kennt zwölf Mond-Monate und alle drei Jahre einen dreizehnten „Schalt-Mondmonat“, um wieder auf Sonnenkurs zu kommen.

 

Titelbild: Newgrange – Bild copyright Irland Information Tourism Ireland.

Nicht allein Newgrange, quasi alle Megalithanlagen im Boyne-Valley, ja alle steinzeitlichen Ganggräber an der Atlantikküste sind nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet. Manche nach der Sonnenwende im Winter, manche nach der im Sommer. Andere wiederum nach der Tag- und Nachtgleiche im Frühjahr und Herbst.

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