Irland: Zeitreisen in den historischen Osten

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rippling river in a valley during daytime

Auf der grünen Insel kann man bei der Erkundung von 5.000 Jahren irischer Geschichte Raum und Zeit vergessen

Irlands historischer Osten hat mehr als 5.000 Jahre bezeugter Geschichte und so viele Zeitfenster in die Vergangenheit, dass es für schier endlose Raum-Zeitreisen in Irland reichen würde. Zahlreiche Gelegenheiten also, die Zeit zu vergessen und einfach vorbeiziehen zu lassen. Denn am beeindruckendsten – so sagen es viele Irlandfans – sind die Magie der Landschaft, die stimmige Einheit von Natur und Kultur. Und vor allem das herzliche Willkommen der irischen Gastgeber. Nehmen wir uns einfach die Zeit, entspannt zu reisen, die saisonalen Veranstaltungen zu besuchen und die einladende Gastronomie zu genießen.

Zahllose Attraktionen liegen in Irlands historischem Osten: verwitterte Landmarken am Wegesrand und monumentale uralte Zeugnisse. Lokale Guides weisen den Weg in seine große Magie: ins Hier und Jetzt, ins Einst und Immer. Etliche Outdoor- und Kulturangebote erschließen sich sogar erst durch die einheimischen Reiseleiter, andere liegen klar vor der Hand, um ein- und abzutauchen in eine großartige Geschichte.

Hier sind einige besondere Stopps für spannende Zeitreisen in Irlands historischen Osten. Vom Norden der Grafschaft Louth erstreckt sich der Korridor an der Irischen See hinab in die Grafschaft Cork.

Von Wikingern bis in die Steinzeit

Geografisch startet die „Ost-Exkursion“ im Norden der Republik kurz vor Nordirland, in der Wikingersiedlung Carlingford. Sie beginnt am „Fjord der Hexe „(von irisch Cairlinn |altnordisch Kerlingfjorðr) im County Louth. Hier auf der Cooley-Halbinsel am Fuß des Slieve Foy (588 m) und am Ufer des Carlingford Loughs thronte einst im 12. Jahrhundert King John’s Castle. Die Ruine am Hafen ist National Monument. Unweit liegt der Boyne Valley Drive. Er führt durch eine geschichtlich hoch verdichtete Region: in die Prähistorie von Brú na Bóinne – zu den 5.000 Jahre alten Megalithanlagen des UNESCO Welterbes von Newgrange, Knowth und Howth. Er streift Loughcrew, einen Komplex von Cairns und Passage Tombs auf den fernsichtigen Hügeln des County Meath. Er steuert den Hill of Tara an, einen zeitlos spirituellen Ort, wo die megalithischen Kultstätten der Jungsteinzeit und die späteren keltischen Heiligtümer nebeneinander liegen. Zeitversetzt gleich nebenan ist der Sitz der irischen Hochkönige, die hier zwischen 600 vor und 400 nach Christus gekrönt wurden: im mittleren der ehemals fünf alten Königreiche. Es war das Zentrum der politischen und religiösen Macht und blieb – bis heute – ein Ort irischer Identität.

Zu Anglo-Normannen und Republikanern

Der friedvolle Freiheitskämpfer Daniel O’Connell zog noch 1843 eine Million Menschen zu einer Massenveranstaltung auf den Hill of Tara, um die Unabhängigkeitsbewegung der Iren zu manifestieren. Unweit liegt das Schlachtfeld der „Battle of the Boyne“, auf dem der katholische König James II von England am 1. Juli 1690 gegen den protestantischen William III von Oranien verlor. Sie sollte die britische Kolonialzeit bis zur Proklamation des Irischen Freistaates 1921 festigen. Etwas weiter entfernt bezeugt Trim Castle (1172) die Zeiten der Anglo-Normannen, zerstört und wiederaufgebaut im 16. und später im 17. Jahrhundert während der Schreckensherrschaft Oliver Cromwells. Die Burgruine dient heute als perfekte Filmkulisse: etwa „Braveheart“ (1995) oder der TV-Serie „Mystic Knights – Legenden von Tir Na Nog“.

Christianisierung und Missionierung

Vom Boyne Valley Drive zweigt Monasterboice (irisch: Mainistir Bhuithe) ab: in das frühe Mittelalter und in die Zeit der Christianisierung durch die Iro-Schottischen Wandermönche nach St Patrick, dem irischen Nationalheiligen. Das hiesige Kloster wurde von seinem Amtskollegen Buithe († 521) gegründet und bestand bis 1097. Berühmt ist es wegen seines typischen Rundturms und dreier keltischer Hochkreuze aus dem 9. Jahrhundert. Sie verweisen uns Zeitreisende auf die Pilgerpfade von Meath nach Offaly, vorbei an der Whiskey-Destillerie und dem Heritage Center von Tullamore Dew nach Clonmacnoise nahe der Stadt Athlone: Cluain Mhic Nóise bedeutet im Irischen die „Wiese der Söhne des Nóise“.

Dort in den Auen des River Shannon steht eine einzigartige Klosteranlage aus dem 6. Jahrhundert. Ihre Gründung anno 548 geht auf St. Ciarán zurück. Doch bis ins 17. Jahrhundert wurden immer neue Kapellchen und Kirchlein erbaut. Die Artefakte des Klosters wie auch seine Hochkreuze haben höchsten kunstgeschichtlichen Rang. Im hiesigen Skriptorium entstand die älteste erhaltene Sammelhandschrift altirischer Sprache: das „Lebor na hUidre“. Das „Buch der dunkelfarbigen Kuh“ gilt als Schatz irisch keltischer Mythologie, denn es enthält eine Fassung des „Rinderraub von Cooley“, der zentralen Sage des Ulster-Zyklus.

Herzstück der irisch-christlichen Kultur

Clonmacnoise – dieses Herzstück irisch-christlicher Kultur – liegt nur unweit des geometrischen Mittelpunkts der Insel. Ein wahrhaft religiöses Zentrum also und in idealer Lage zudem. In alle Richtungen verzweigen sich von hier aus die alten Handels- und neuen Wasserstraßen – und die bekannten Pilgerwege. Vom westlichen Übergang zu Irlands herzlicher Mitte am Shannon bringen sie auch die modernen Zeitreisenden zurück nach Dublin in Irlands historischen Osten, an die Dünen der Irischen See und in die Täler der Wicklow Mountains: hinab nach Glendalough ans Ufer der zwei Seen. Im frühen Mittelalter von St Kevin (549) gegründet, war es das überragende monastische Zentrum des Südostens. Inspiriert vom spanischen Camino – sind es die Wanderwege des Wicklow Nationalparks, die uns heutigen Pilgern die innere Mitte weisen. Der spirituelle Bogen spannt sich immer weiter südwärts, bis nach Tipperary zum Rock of Cashel.

Zurück zu den Wikingern

Schon im 5. Jahrhundert hatte St Patrick am Rock of Cashel den Hochkönig von Munster christlich getauft und den Königsfelsen zum Bischofssitz gemacht. Er fiel später an den Clan der O’Brian, die zur Jahrtausendwende die Könige in Munster stellten. Ihr berühmtester war Brian Boru, der 977 in Cashel gekrönt wurde und die Stämme gegen die Wikinger einte. Die nordischen Invasoren hatten von 795 an die Küsten um Dublin geplündert und seit rund 850 auch im Süden begonnen sich niederzulassen. Doch Brú Ború fiel im Kampf gegen die Nordmänner.

Das Viking Triangle in der Wikingergründung Waterford aus 914 erzählt davon. Eine „Epische Tour“ im Medieval Museum ist zum Ausstieg empfehlenswert. Sie ist die einzige Führung in Irland, die Zugang zu sechs National Monumenten gewährt: und sie entlässt sie Zeitreisende in die Straßen und Gebäude einer Stadt, die mit 1.100 Jahren Geschichte die älteste in ganz Irland ist: ‘Veðrafjǫrðr’ – Waterford.

Tipps am Rande zwischen Nord und Süd

Nach langen kulturellen Tripps ist die freie Natur oft sehr willkommen. Und nach viel Lauferei vielleicht sogar eine Fahrradtour. Der „Waterford Greenway“ (siehe Karte) beginnt in der alten Wikingerstadt und endet nach 46 km im mittelalterlichen Dungarvan, das 1204 von den Normannen gegründet wurde. In Begleitung von Reiseleitern wie Garvan Cummins ist das Freiluftabenteuer extra spannend, denn es gibt viel zu erzählen. Vor der Kulisse der Comeragh Mountains geht die Fahrt durch die wunderbare Landschaft des irischen Südens über 11 Brücken und durch einen 400 m langen Tunnel: entlang am River Suir und vorbei an den Stränden von Waterfords berühmter Copper Coast.

Unterkünfte in Irlands historischem Osten

https://www.ireland.com/de-de/plan-your-trip/accommodation/where-to-stay

Links

 

https://www.ireland.com/de-de/destinations/experiences/irelands-ancient-east/

www.visitlouth.ie/explore-and-do/explore-louth/castles-and-conquests-louth/king-johns-castle.html

www.boynevalleyroute.com

https://www.ireland.com/de-de/things-to-do/attractions/bru-na-boinne/

https://www.loughcrewmegalithiccentre.com/

https://www.ireland.com/de-de/things-to-do/attractions/hill-of-tara/

https://www.boynevalleyroute.com/battle-of-the-boyne/

www.boynevalleyroute.com/trim-castle/

https://www.discoverboynevalley.ie/boyne-valley-drive/heritage-sites/monasterboice

https://heritageireland.ie/places-to-visit/clonmacnoise/

https://www.discoverireland.ie/Irelands-Hidden-Heartlands

https://www.glendalough.ie/

https://heritageireland.ie/places-to-visit/rock-of-cashel/

https://www.cashel.ie/

https://www.waterfordtreasures.com/

https://www.waterfordtreasures.com/medieval-museum/the-experience/innovative-guided-walking-tours

https://greenwaysireland.org/waterford-greenway/

 

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Titelbild: Foto von Hamed Alayoub auf Unsplash

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