Urlaub in Deutschland: Industriedenkmäler und Felsenkeller in Lauf an der Pegnitz
Translation with Google
Autor: | Wolfgang Brugger |
Reisezeit: | Mai 2022 |
Art der Reise: | Pressereise |
Lesezeit: | 5 Minuten |
Lauf an der Pegnitz: Alles im Fluss
In unserem zweiteiligen Reisebericht erfährst Du viel, was Du in einem gelungenen Kurzurlaub in Nürnberger Land erleben kannst. Wenn Du magst, kannst Du Dir erst einmal den 1. Teil ansehen: Nürnberger Land: interessante Begegnungen und Freizeitaktivitäten an der Pegnitz.
So sieht also der Plan aus:
Treffpunkt an der Rezeption und zu Fuß zum Bahnhof. Mit dem Zug (9.21 Uhr) geht es nach Lauf an der Pegnitz (Bahnhof rechts der Pegnitz).
… und wie es wirklich kommt:
Der mühsame Weg raus aus Hersbruck nach Lauf an der Pegnitz
Wir marschieren vom Hotel ins Hersbruck zum Bahnhof (rechts der Pegnitz). Unterwegs sehen wir an den ausgerissenen Bäumen und Büschen an der Straße, dass das Unwetter letzte Nacht ganze Arbeit geleistet hat. Daran werden wir uns wohl gewöhnen müssen: Der Klimawandel bringt vermehrt unwetterartige Geschehnisse über uns. Wir – als Wohlstandsgesellschaft ohne Limits und ohne Hemmungen – haben („nach uns die Sintflut“) gründlich den Anschluss an die Vernunft verpasst.
Am Bahnhof Hersbruck (rechts Pegnitz) warten wir vergeblich auf den Lokalzug nach Lauf. Aus einer angeblich kurzen Verspätung werden im 10-Minuten-Takt Viertelstunden addiert, so dass der Zug dann ganz ausfällt. Das Unwetter hat also nicht nur Straßen, sondern auch Zuggleise blockiert. Die S-Bahn würde noch fahren, doch das ist dann am anderen Ende von Hersbruck, am Bahnhof „Hersbruck links Pegnitz“.
Die Reiseleitung entscheidet, uns per Großraumtaxi nach Lauf zu bringen, und so kommen wir mit einiger Verspätung auch dort an, am
Industriemuseum Lauf – ein Kulturdenkmal
Wasserkraft trieb vor den Dampfmaschinen und der Elektrizität Mühlen und Maschinen an. Die Stadt Lauf hat sogar ihren Namen vom schnellen Lauf der Pegnitz.
Der Fluss hat hier auf wenigen Metern ein großes Gefälle, weshalb schon früh zahlreiche Mühlräder errichtet wurden. Im 16. Jahrhundert zählte man am Flussabschnitt entlang der heutigen Altstadt 52 Wasserräder. Sie trieben früher Getreide-, Säge- und Lohmühlen an oder dienten dem metallverarbeitenden Gewerbe. Erst Ende des 19. Jahrhunderts löste in Lauf Dampf die Wasserkraft als hauptsächliche Energiequelle ab. Auch andernorts entwickelten sich im Zuge der Elektrifizierung und Industrialisierung der Region im 19. und frühen 20. Jahrhundert Handwerksbetriebe zu modernen Fabriken und Unternehmen. Im Nürnberger Land erzählt eine vielfältige Museumslandschaft davon.
So bilden hier denkmalgeschützte ehemalige Fabrikgebäude den Rahmen für das Industriemuseum Lauf. Dieses ist auch eine Station auf dem „Radweg Industriegeschichte„, der entlang von Pegnitz und Schnaittach zu Industriedenkmälern und Museen führt. Besonders lebendig wird die Handwerksgeschichte des Nürnberger Landes, wenn man der Kammmacherin in Enzendorf, dem Gitarrenbauer in Hersbruck oder der Buchmacherin in Lauf über die Schulter schauen kann.
Das Industriemuseum Lauf liegt im Herzen eines historischen Gewerbe- und Industrieviertels vor den Toren der Laufer Altstadt. Die 15 (in anderen Quellen steht noch „14“) Gebäude des Industriemuseums bilden ein denkmalgeschütztes Ensemble und stehen am ursprünglichen Standort am Ufer der Pegnitz. Da auch die originale Ausstattung teilweise erhalten geblieben ist, handelt es sich bei dem Komplex um ein technisches Kulturdenkmal ersten Ranges in Bayern.
Das Industriemuseum Lauf ist den städtischen Arbeitern und Handwerkern des 20. Jahrhunderts gewidmet. Es veranschaulicht die Arbeits- und Lebenswelt einer Stadtbevölkerung, die zum einen von Handwerk und Gewerbe (Bürgerstadt), zum anderen von der Ausnutzung der Wasserkraft (Vorstadt) und schließlich von der industriellen Produktion lebte. Im Blickpunkt stehen dabei nicht nur historische Technik und Arbeitsweisen, sondern auch das soziale Umfeld und die Lebenssituation der Menschen.
Schleifmühle (Schleif)
Wir treffen uns an der alten Schleifmühle, Höllgasse 20, mit den Altstadtfreunden und erhalten eine kurze Führung mit Demonstration durchs Museum. Hier werden heute noch Messer geschliffen.
Felsenkeller unter den Marktplatzhäusern
Die Gewölbe mit massiven Pfeilern liegen meist zehn Meter unter den Hinterhöfen der Anwesen des Laufer Marktplatzes und sind untereinander verbunden. Sie dienten bis ins 19. Jahrhundert als Lager- und Braukeller.
Die Felsenkeller können im Rahmen einer Führung oder bei einer virtuellen Tour besichtigt werden (Link unten).
Früher holte man sich dort Zigaretten, jetzt gibt es bei den „Kunstomaten“ im Nürnberger Land auf Knopfdruck handgefertigte Unikate in Miniaturformat. Einfach wählen, ob es Druck, Fotografie oder Handwerkskunst sein soll. Dann können Einheimische und Gäste kreative Mitbringsel oder Reiseandenken für den Preis von fünf Euro erwerben, die alle so klein sind, dass sie in Schachteln in der Größe von Zigarettenpackungen passen.
Dafür müssen die überwiegend regionalen Künstler ganz schön tüfteln. In jeweils zehn Fächern warten Überraschungen – was genau drin ist, erlebt man erst beim Auspacken. Dabei wird die Region selbst gerne in Szene gesetzt, sei es als fotografiertes Heimatmotiv oder indem heimische Bäume im Blaudruckverfahren auf Papier gebracht werden. Mit dem Kunst to go-Angebot werden Freischaffende unterstützt.
Interessante Links und Infos
Nürnberger Land: interessante Begegnungen und Freizeitaktivitäten an der Pegnitz
Nürnberger Land: interessante Begegnungen und Freizeitaktivitäten an der Pegnitz
Industriemuseum Lauf – Leben und Arbeiten im Industriezeitalter
Die Felsenkeller am Laufer Marktplatz (mit Lageplan)
Felsenkeller unter den Marktplatzhäusern: Virtuelle Tour
Felsenkeller unter den Marktplatzhäusern: Homepage, Besichtigung
Am 29.12. lief im Bayerischen Fernsehen der Dreiteiler 1806 – Die Nürnberg-Saga. Ein Großteil der Szenen im dritten Teil „Aus der Asche“ wurden im Industriemuseum Lauf – und unter schauspielerischer Mitwirkung der beiden Museumshandwerker – gedreht. Die Szenen sind im letzten Drittel des Films zu sehen. Über unten stehenden Link können alle drei Teile im Stream über die BR Mediathek angesehen werden:
1806 – Die Nürnberg Saga: Teil 3: Aus der Asche | BR Fernsehen | Fernsehen | BR.de
1806 – Die Nürnberg Saga: alle 3 Videos in der Mediathek
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Offenlegung
Herzlichen Dank für die Einladung zur Pressereise und die aufmerksame Reisebegleitung an Katrin Ried von der Kunz PR und Martina Fries von Nürnberger Land Tourismus sowie an die Teilnehmer an der Pressereise, die zum harmonischen Gelingen derselben beitragen haben.