Churfranken: Rotwein-Wanderung und Reisen mit Genuss
Translation with GoogleWandern auf dem Fränkischen Rotwein Wanderweg – Aktiv sein und zur Ruhe kommen
Immer wieder zieht es uns nach Churfranken. Kein Wunder, es gibt wohl wenige Plätze in unserem Land, wo Genuss und körperliche Aktivität so nahe beieinander liegen. Aktiv sein und zur Ruhe kommen – in der richtigen Dosierung ein Garant für einen gelungenen Urlaub.
Unser Pressereise-Programm sieht vor:
- Einchecken im Main-Vinotel Weingut Helmstetter
- Mittagssnack in der Häckerwirtschaft der Familie Helmstetter
- Fränkischer Rotwein Wanderweg I –
Die 6. Etappe führt durch die Top Rotwein Lagen Churfrankens in Bürgstadt. Hier wächst der mit 100 Punkte von Gault Millau ausgezeichnete Spätburgunder in den Lagen Centgrafenberg und Hundsrück. Wanderung mit dem Winzer Max Helmstetter und Weinverkostung in der Weinbergshütte. - Churfränkische Höhenflüge
Wechseln Sie die Perspektive und genießen Sie einen Überblick verschaffenden Rundflug über Churfranken. Sehen Sie die Unterschiede der Weinlagen im nördlichen und südlichen Churfranken. Nutzen Sie die Gelegenheit zu spektakulären Fotos aus der Vogelschau. - Atmosphäre & Genuss im Adler Landhotel, Bürgstadt: Ein mehrgängiges Abendessen, begleitet von je einem Wein pro Gang
- Fahrt nach Erlenbach: Fränkischer Rotwein Wanderweg – Terrassensteillagen. Buntsandstein. Außergewöhnliches.
Winzer Reinhold Hillerich, der erste Hersteller von Churfränkischem Portwein (Pur Red und Pure White), führt Sie durch die Terrassensteillagen des Hochbergs mit seinen historischen Buntsandsteinmauern. - Mittagessen im altehrwürdigen Gasthaus „Zum Riesen“, dem ältesten Gasthaus Deutschlands.
- Die Churfränkische Fachwerkstadt Miltenberg:
Genießen Sie eine Stadtführung durch die „Perle am Main“, die churfränkische Landkreismetropole und vielbesuchte Fachwerkstadt Miltenberg am Main mit ihrem pittoresken „Schnatterloch“ (einem der meist fotografierten Urlaubsmotive in Deutschland) und dem altehrwürdigen Gasthaus „Zum Riesen“. - Das Brauhaus Faust zu Miltenberg aus dem Jahre 1631 ist eine Braustätte tiefster regionaler Verwurzelung und höchster internationaler Anerkennung. Die Brauerei besticht durch eine Fülle handwerklich geprägter Bierspezialitäten und Bierraritäten. Obgleich das Sortiment nicht einmal bundes- oder auch nur bayernweit erhältlich ist, räumen die
Biermacher bei internationalen Championaten seit Jahren Preise in Gold, Silber und Bronze ab – von World Beer Cups bis zu European Beer Stars und anderen Gastronomie- und Wettbewerben. Der Eisbock der Brauerfamilie Faust ist gar als das beste Starkbier der Welt ausgezeichnet. - Juwel in Churfranken – Gasthaus Zur Krone, Großheubach
Sie mögen es gutbürgerlich und solide?
Sie sagen zu frischen Produkten aus der Region nicht nein?
Sie schlemmen gerne herzhaft und ausgiebig?
Küchenchef Ralf Restel zaubert aus regionalen Zutaten Gerichte mit Ehrlichkeit und Herzenswärme. Dazu kredenzt Weinsommeliere Niki Restel die Weine der Buntsandsteinlagen, insbesondere die ausgezeichneten Churfranken Spätburgunder.
Churfranken – was ist das und wo liegt das
Als Churfranken bezeichnet sich die westlich ausgerichtete Region Frankens im landschaftlich überaus reizvollen Maintal zwischen Odenwald und Spessart. Historisch dem Land Bayern zugeschlagen, ist hier ein kommunikatives, gastfreundliches Volk zu Hause, das sich eindeutig als Franken sieht. Ihr Elixier der guten Laune ist der Wein. Er wächst auf den nur hier vorkommenden Buntsandsteinböden in Steillagen von jahrhundertelang gepflegten Weinterrassen über dem sonnenverwöhnten Mainviereck.
Ringsum – von Großostheim bis Faulbach – eine Szenerie aus traditionellen Weinbaudörfern, historischen Fachwerkstädtchen, Wander- und Treidelpfaden und ländliche bis hochklassige gastronomische Betriebe mit fränkischer Spezialitätenküche. Dies zusammen bringt den Gast in Einklang mit den natürlichen Gegebenheiten dieser eigenständigen, romantischen und genussreichen Urlaubsregion.
Auf dem Weg zum
Main-Vinotel Weingut Helmstetter
leitet uns das Navi von Dillingen/Donau aus über die A7 nach Würzburg. Dort biegen wir Richtung Frankfurt ab und gelangen über Wertheim nach Stadtprozelten, wo wir am Main Rast machen und einen vernebelten Blick auf die Henneburg am gegenüber liegenden Ufer werfen. Im Vordergrund zieht gemächlich ein Binnenschiff mainaufwärts.
Schon sind wir im Main-Vinotel Weingut Helmstetter angekommen und eingecheckt. Mit dem Aufzug in den ersten Stock, dort ein geräumiges Zimmer, das einen neuen Eindruck macht, samt begehbarer Dusche und einem Balkon, von dem man die Weinberge und in der Ferne Miltenberg mit seiner Mildenburg erkennen kann.
Mittags werden wir in der „Häcke“ des Weinguts Helmstetter versorgt.
Churfranken: Wein und Genuss
Herzlichkeit erlebst Du, wenn Du eine Häcke besuchst. Häcke kommt von Hacken und der Winzer ist der Häcker, weil er seine Reben immer hacken muss.
In der Häcke verkauft der Winzer zu bestimmten Zeiten im Jahr seinen eigenen Wein und kleine Speisen. Schau einfach in den Weinkalender von Churfranken. Da steht drin, welcher Häcker in welchem Ort gerade seine Häcke geöffnet hat. Und wo welches Weinfest ist. In der Häcke kommst du ganz unkompliziert mit Menschen ins Gespräch, weil du dich einfach auf einen freien Platz setzt. Je Schoppen, desto Gespräch. Der Unterschied zu anderen Lokalen ist der: Ein Bierlokal ist voll, wenn an jedem Tisch eine Person sitzt. Eine Häcke ist erst voll, wenn wirklich überall zusammengerückt ist. Das kann passieren, weil Häcken in Churfranken außerordentlich beliebt sind. Gehören dort einfach zum Lebensgefühl dazu. Wie in Düsseldorf die Altbierkneipe. Wie in München die Brauereigaststätten von Augustiner oder Paulaner.
Nach der leckeren Verköstigung im Weingut Helmstetter planen wir, den 6. Teil des Fränkischen Rotwein-Wanderwegs bei Bürgstadt zu „erforschen“. Aber nicht so schnell mit den jungen Pferden! Zuvor bekommen wir einen Einblick in ein besonderes Kleinod Bürgstadts:
Martinskapelle
Die Martinskapelle, in ihrem Kern um 950 entstanden, gehört zu den ältesten erhaltenen Kirchenbauten im fränkischen Raum. Da Bürgstadt Mutterpfarrei für den Mainzer Missionsvorstoß mainaufwärts war, ist davon auszugehen, dass es einen hölzernen oder steinernen Vorgängerbau an gleicher oder anderer Stelle gegeben hat. Während ihrer wechselvollen Geschichte erfuhr die Kapelle zahlreiche bauliche Veränderungen.
So erhielten Langhaus und Chor um 1200 ihre heutige Höhe, während um 1490 an der westlichen Giebelseite das aufwändige gotische Hauptportal eingebaut wurde. Das reich mit Kehlen und Stäben profilierte Portal zeigt im Tympanon den Hl. Martin, der mit dem Schwert seinen Mantel teilt, um die eine Hälfte dem Bettler zu geben. Schau Dir den Reiter einmal genau an. Auf den ersten Blick hat er doch auch ein Handicap – in meiner Sicht ein Holzbein, oder? Es braucht erst die Aufklärung durch unsere Stadtführerin, bis ich begreife, dass der Künstler den aus dem „Rock“ herausragenden Stab als Schwert oder Säbel, keinesfalls aber als Holzbein begreift. Seltsam, wie kann man so verdreht auf dem Pferd sitzen. Und: Hat der gute Heilige Martin etwa 2 Schwerter dabei? Auf jeden Fall eine perfekte 90-Grad-Drehung des Heiligen, als er den Mantel halbiert.
In den Jahren von 1589 bis 1593 kam es zu einer bis heute sichtbaren Um- und Ausgestaltung der Martinskapelle. Damals erhöhte man die Giebel der Kirche, schlug ein neues, steileres Dach auf und setzte dem Kirchendach den kleinen Dachreiter über dem Westgiebel auf. Im Innern wurden sowohl die steinerne Kanzel als auch die Empore eingebaut und die Ausmalung von Chorraum und Langhaus geschaffen, die von herausragender Bedeutung ist.
In einer sogenannten Bilderbibel werden in 40 Medaillons Begebenheiten aus dem Alten und Neuen Testament dargestellt und in Merkversen kommentiert. Diese Ausmalung des Langhauses schuf im Jahr 1593 ein Maler, von dem wir nur sein Wappen und seine Initialen I.B.M. kennen. Schon beeindruckend, wie die Malereien ohne Restaurierung die Jahrhunderte hindurch in aller Deutlichkeit und Farbenpracht erhalten sind!
Der Nürnberger Maler Andreas Herneisen schuf die Wandmalereien im Chorraum, wobei diese im Gegensatz zu denen im Langhaus nicht prächtig erhalten daher kommen.
Fränkischer Rotwein Wanderweg
Wandern, wo der Rotwein wächst: Im Grünen wandern und „den Roten“ genießen! Der in Deutschland einzigartige Fränkische Rotwein Wanderweg durchquert die vielseitigen Weinlagen Churfrankens an der Westflanke des Spessarts, oberhalb des Maintals. Ein wohl gefülltes Rotweinglas markiert den Verlauf des Fränkischen Rotwein Wanderweges (FRW) entlang seiner 79 Kilometer langen Wegeführung. Startpunkt im Norden ist die Gemeinde Großwallstadt, Endpunkt des FRW ist der inzwischen wohl bedeutendste Rotweinort Frankens, die Winzergemeinde Bürgstadt – einer der 100 Genussorte Bayerns. Die Strecke des FRW ist in sechs Etappen aufgeteilt, die unabhängig voneinander gewandert werden können.
Der Schwierigkeitsgrad des FRW ist als insgesamt „mittel“ angegeben. Je nach gewählter Etappe, sind Aufstiege von rund 200 Höhenmeter und ebensolche Abstiege zu bewältigen. Die top ausgebauten und gepflegten Wege lassen sich allerdings durchweg bequem laufen. Es strengt nicht sonderlich an, während des Wanderns auf dem FRW miteinander Gespräche zu führen. Wer den Komfort des Wanderns ohne Gepäck zu schätzen weiß, nutzt den Transfer-Service und lässt es sich oder seiner Reisegruppe von den Schultern nehmen (von ts-touristik.de).
Der Talkessel Miltenberg liegt in einer klimatisch maritim beeinflussten Zone. Die Höhenzüge des Spessarts schützen das warme Klima des unteren Maintals vor kalten Ostwinden. Dies zeigt sich am deutlichsten im Frühjahr durch den frühzeitigen Beginn der Apfelblüte. Auch die wärmeliebende Rebe treibt früh aus, ist dann aber durch Spätfröste um die Zeit der „Eisheiligen“ Mitte Mai besonders gefährdet.
Der Witterungsverlauf während der Vegetationsperiode hat den größten Einfluss auf die Weinqualität. Entscheidende Auswirkungen auf die Qualität hat aber auch das Kleinklima einer Weinbergslage. Nach Süden exponierte Lagen wie Centgrafenberg und Hundsrück besitzen die höchste Sonneneinstrahlung. Windgeschütze Lagen haben ein höheres Temperaturniveau als windoffene Hanglagen in denen Kaltluft ins Tal abfließen kann. Außerdem erwärmen sich windgeschützte Lagen schneller und sind weniger frostgefährdet. Ein ideales Kleinklima besitzen die nach Süden ausgerichteten, steilen Terrassenweinberge. Die Weinbergsmauern speichern die Wärme der Sonne und geben sie nachts wieder an die Reben ab.
Entlang des Weges laden zahlreiche Gasthäuser und Häckerwirtschaften zum Einkehren ein, verlocken zahlreiche Weinfeste zum Mitfeiern. Auskünfte zu Häcken und Weinfesten gibt der alljährlich erscheinende Churfranken- Weinkalender. Das Bioweingut Stritzinger bietet den Service eines Picknicks im Weinberg und liefert dazu alles erforderliche an Ort und Stelle.
Die Weinbergshäuschen sind ein prägender Bestandteil der hiesigen weinkulturellen Landschaft. Die nur wenige Quadratmeter großen Holzhäuschen dienten dem Häcker früher als Abstellplatz für Haue und Karst, als Unterstellmöglichkeit bei plötzlichen Regenfällen, und nicht zuletzt als Platz, um sich für die Weinbergsarbeit neu zu stärken.
Im 8. Jahrhundert ist der erste Weinbau im Maintal registriert. Spätestens seit dem 13. Jahrhundert bauten die Erzbischöfe von Mainz in Bürgstadt Wein an. Die Blütezeiten des Weinbaus waren vor dem Dreißigjährigen Krieg. Das Rathaus (1590) und viele alte Weinkeller unter den Bauernhäusern stammen aus dieser Zeit.
Eine weitere Blütezeit war Ende des 17. Jahrhunderts, als Frankenwein regelrecht als „Modewein“ galt. Bürgstadt gehörte schon in früher Zeit zu den bekannten Rotweinorten. Besonders der Frühburgunder, eine autochthone Rebsorte (= die hier ihren Ursprung hatte) der Gegend, war schon immer ein sehr begehrter Wein. Nach starken Flächenrückgängen mit einem Tiefstand nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich ab den 60er Jahren ein professioneller Qualitätsweinbau entwickelt.
Heute hat Bürgstadt den bedeutendsten Spätburgunderanbau in Franken. Bürgstadter Spätburgunderweine wetteifern mit den feinsten Burgunderweinen des Landes und darüber hinaus.
Alles ein bisschen viel Essen, Trinken und Anregungen für To-do‘s auf einmal? Dann mach‘s doch ganz einfach so: Lauf zuerst mal auf dem Fränkischen Rotwein Wanderweg. Der erstreckt sich längs durch Churfranken, dann kriegst Du ein Gefühl für die Gegend und einen ersten Überblick über sie. Und so funktioniert das:
- Mit dem Auto fährst Du via Frankfurt am Main/Aschaffenburg oder, von Süden kommend, über Würzburg/Wertheim nach Churfranken. Mit der Bahn am besten via Aschaffenburg, von dort mit der WestFrankenbahn ins Zentrum Churfrankens hinein.
- Unterkunft findest Du in Hotels, Pensionen und, falls Du lieber eine Ferienwohnung willst, bei privaten Vermietern.
- Auf der Churfranken-Internetseite findest Du die sieben Etappen des Fränkischen Rotwein Wanderwegs, hinterlegt mit einer interaktiven Karte für alle relevanten Wanderinfos. Pick Dir die Etappe, die Dir am besten gefällt und auf geht‘s. Das Schöne an diesem getakteten Wanderweg ist, dass man ihn wirklich angenehm auf ausgebauten Etappenwegen laufen kann, sauberen Fußes und selbst in nur Teiletappen, wenn Dir eine ganze als zu lang erscheint. Es gibt übrigens Beherbergungsbetriebe, die einen Gepäckservice anbieten.
Dann musst Du, wenn Du den Fränkischen Rotwein Wanderweg von Ort zu Ort läufst, nicht alle Klamotten mitschleppen.
Abends dann, nach genügend Natur – und Weinprobe mitten in den Weinbergen, machen wir uns auf ins
Landhotel Adler
das wir schon von unserer Pressereise vor 4 Jahren kennen. Dort genießen wir ein mehrgängiges Menü mit passendem Wein zu jedem Gang.
Unser Menü:
Hausgebeizte Lachsforelle auf Gurkenspaghetti mit Senf-Dill-Sauce
***
Kürbissuppe mit Kernöl
***
Bürgstadter Kalbsrückensteak mit Pfifferlingen auf Curry-Linsen und Süßkartoffelpüree
***
Hausgemachte Nougatschnitte mit Kaffee-Eiscreme
Roter Buntsandstein ist die Gesteinsformation, aus der die Weinbergsböden durch Verwitterung vor über 200 Mio. Jahren entstanden sind. In der Hauptwurzelzone bis 60 cm erschließen die Rebwurzeln die Wasservorräte und erkämpfen sich ihre Nährstoffe. Gleichzeitig beeinflusst der Boden das Kleinklima und damit die wesentlichen Entwicklungsfaktoren im Rebenjahr. Die steinreiche Krume über dem gewachsenen Felsmassiv ist zwischen 0,5 bis 2 Meter stark, leicht erwärmbar, gut durchlüftet und sehr gut drainiert. Schon unsere Vorfahren haben erkannt, dass diese sehr eisenhaltigen Böden vortrefflich für den Anbau von Burgunderreben geeignet sind.
Churfranken erleben mit kulinarischen Genüssen
Du hast es gemerkt: „leider“ kommt man, wenn man von Churfranken erzählt, an kulinarischen Genüssen immer und immer wieder nicht vorbei. Auch ist die Bandbreite zwischen erholsamem Nichtstun und Kraft schöpfendem Auspowern in diesem charmanten Landstrich echt vielseitig. Ein Wochenende – auch ein verlängertes – allein, reicht für das Churfrankenerlebnis meist nicht aus. Macht aber auch nichts, denn Churfranken liegt so verkehrsgünstig, dass man auch weitere Male schnell hingefahren ist. Du kannst also immer mal unterschiedliche Leute dorthin mitnehmen – je nachdem, wer gerade wie aus seinem Hamsterrad des Alltäglichen raus will.
PUREred und PUREwhite – Weingut Hillerich
Geplant war, mit Herrn Hillerich ein Stück des Fränkischen Rotwein-Wanderwegs zu gehen. Hinter seinem Weingut gehen die Steillagen los. Doch das Wetter, in diesem Fall der Regen, würden niemandem von uns Spaß machen, wie man einstimmig beschließt, so dass der 2. Abschnitt unserer Wanderweg-Besichtigung ausfällt.
Stattdessen sehen wir uns eine wunderliche Weinrebe an. Eingesetzt in die Lücke des Pflasters, hat sich das Lianengewächs die ganze Hauswand des Weinguts entlang gerankt und bringt gute Frucht.
Wir lernen, wie der Winzer die Reife der Trauben bestimmt: Mit diesem Gerät, auf dem der Saft der Traube die Grad Oechsle, also das Mostgewicht, anzeigt:
Der Portwein, oder einfach nur Port, ist ein Süßwein und gehört seit Jahrhunderten zu den Klassikern in der Weinwelt.
Die Wurzeln des Portweines liegen in Portugal, im UNESCO Weltkulturerbe das Douro Tal. Bedingt durch den hohen Alkoholgehalt und dem besonderen Ausbau in kleinen Holzfässern ist der Portwein einer der geschmacklich vielfältigsten und langlebigsten Weine. Er entwickelt durch eine unverwechselbare Aromatik und Komplexität.
Hillerich hat der Portwein auf einer Wein- Studienreise durch Portugal in seinen Bann gezogen. Zu sehr sah er Parallelen zwischen den steilen Weinbergslagen am Duoro, des dort einzigartigen Mikroklimas, deren traditionellen Weinausbaues und den eigenen Voraussetzungen hier in CHURFRANKEN mit seinen steilen Weinbergsterrassen und den eigenen Philosophien.
So wagten man, im Jahr 2011 einen echten Klassiker der Weinwelt herzustellen. PURE red wird ausschließlich aus Regent-Trauben gekeltert und traditionell im kleinen Eichenholzfass ausgebaut. Wie erhofft erhielt der Wein eine tief rubinrote Farbe mit feinen Kirscharomen und fruchtigem Geschmack.
Stadtrundgang Miltenberg
Wir schlendern wieder einmal durch Miltenberg, das einige Fotoschmankerl zu bieten hat. Unser Wetter schwankt zwischen Wolken und Sonnenschein, so dass wir die freie Wahl haben, wohin wir die Kamera richten. Hier einmal ein Fachwerkhaus vor düsterem Himmel, dann bald wieder Sonnenschein. So wie im Leben halt auch.
Nun aber zum
Hotel zum Riesen
dem ältesten Gasthaus Deutschlands:
Staffelbrunnen
Über das Schnatterloch (siehe mein Beitrag zu Churfranken weiter unten) zum Schnatterlochturm und durch einen Durchgang in der Stadtmauer hinauf zur Mildenburg:
Staffelbrunser-Brunnen
Du fragst Dich sicher, warum die 3 Typen nicht aufs WC dahinter gehen, um ihre Notdurft zu verrichten. Bei der Penisschau handelt es sich aber um ein Kunstwerk, das Geschichtliches aufgreift: Der Staffelbrunser-Brunnen heißt deswegen so, weil Männer angeblich bei Hochwasser von den Staffeln (Stufen) ihrer Häuser uriniert (gebrunst) haben.
Kaum im Maintal zurück, geht es schon wieder in die Altstadt: Dort ist, versteckt hinter geschichtlichen Bauten, eine der kulinarischen Kleinode der Gegend angesiedelt.
Brauerei Faust
Schon wieder hoch über dem Main, diesmal direkt über der Bierproduktion der Brauerei, probieren wir einige Erzeugnisse der Braukunst. Notiz an mich: Nicht vergessen – eine Kiste des herrlichen alkoholfreien Weizenbieres mit nach Hause zu nehmen!
Gourmet sein im Gasthaus zur Krone Großheubach
Und wieder sind wir hier, wo wir zu feinen Speisen passende Weine kredenzt bekommen: In der Küche komponiert Küchenchef Ralf Restel gaumenschmeichlerische Speisen, während Weinsommeliere Niki
Restel uns genau erklärt, warum genau dieser Wein zu der Speise passt. Und natürlich alles über den Wein, was uns das Etikett ohne Hilfe nicht verraten hätte.
Churfränkische Höhenflüge: Rundflug über Churfranken
Tags darauf lassen wir uns auf eine Ebene über dem Maintal bringen: Vom Flugplatz Mainbullau starten wir zu einem sonnenreichen Rundflug über Churfranken. Der Leser (m/w/d) erinnert sich: Letztes Mal war unser Flug fotografisch eher mager, weil die Wolken weinten.
Neuberger Erftal-Rind Fleischautomat
Wer gut isst, sorgt sich auch um die Quelle der guten Sachen, die er seinem Gaumen zuführt. Klar, manche wollen sich gar nicht daran erinnern, dass vor dem Fleisch auf dem Teller der Tod eines Tieres kommt. Aber aufgepasst: Es ist wichtig, wie diese Tiere gehalten werden. Wir machen eine Tour durch die Ställe der Familie Neuberger. Die meiste Zeit sind die Rinder auf der Weide. Immer, wenn die Schächte des Fleischautomats leer sind oder die Gastronomie wieder nachfragt, wird geschlachtet. Kein Wunder ist die Art der Vermarktung mit dem Fleischautomaten gefragt bei den Einheimischen: Man weiß ja genau, wo’s herkommt!
Das Programm der Pressereise ist offiziell zu Ende. Wir aber wollen mehr von Churfranken sehen. Also fahren wir hinter Großheubach den Hang hoch und kommen zum
Franziskanerkloster Engelberg
Hier sind wir schon im Spessart, wie Du sicher bemerkst hast. Der Main trennt Spessart vom Odenwald. Natürlich bleibt es nicht aus, neben der Klosterkirche der Klosterschänke einen Besuch abzustatten.
Der geschichtliche Ursprung eines Kirchenbaus auf dem Engelberg lässt sich nicht mehr genau feststellen, ist aber um etwa 1300 zu suchen. Etwa um diese Zeit wurde auf dem Rulesberg eine einfache Holzkapelle errichtet und der Jungfrau Maria gewidmet.
Die erste Kapelle soll im Zusammenhang mit der Heunenschüssel, einem gewaltigen Felsblock mit schüsselartiger Vertiefung, gebaut worden sein, da der Felsblock als heidnische Kultstätte interpretiert wurde. So wurde aus dem Rulesberg der Engelsberg. Um 1310 wurde von unbekannter Hand dazu noch eine Marienstatue aufgestellt, die heute als Gnadenbild in der Marienkapelle verehrt wird. Mit der Verehrung des Erzengels Michael und der Gottesmutter, der Königin der Engel, setzt die Geschichte der Wallfahrt ein.
Die älteste authentische Urkunde stammt aus dem Jahr 1406. Als die Zahl der Wallfahrer immer größer wurde, berief 1630 der Mainzer Erzbischof und Kurfürst Anselm Kasimir von Wambold Kapuziner auf den Engelberg und ließ ihnen ein Kloster bauen. 1828 übernahmen auf Anordnung König Ludwigs I. Franziskaner der bayerischen Provinz Kloster und Wallfahrtsseelsorge auf dem Engelberg. Die ursprüngliche Kapelle aus Holz wurde auch bald durch eine Kapelle aus Stein ersetzt und im Laufe der Jahre immer wieder verlängert. Durch eine letzte Verlängerung der Kirche um 1899 erhielt sie ihre jetzige Gestalt.
Bei gutem Wetter ist der Blick über das Maintal hochinteressant: Auf der einen Seite Industrieanlagen (mainaufwärts), auf der anderen Seite, Main-abwärts, die Steillagen der Weinhänge.
Eine kurze Fahrt mainabwärts bringt uns in die
Römerstadt Obernburg
mit ihren Fachwerkhäusern, dem Bezug zur Zeit der Römer und dem entsprechenden Museum dazu.
Die Geschichte von Obernburg beginnt mit dem Bau eines römischen Kastells um 107/110 n. Chr. zur Sicherung der Maingrenze. In der heutigen Römerstraße und der Badgasse ist der Verlauf der ehemaligen Hauptachsen des Kastells noch deutlich nachvollziehbar.
Obernburgs Altstadt steht auf den Fundamenten des Kastells der 4. aquitanischen Reiterkohorte, das 83/85 n. Chr. angelegt wurde. Die Hauptstraße Obernburgs, die Römerstraße, entspricht deshalb der Via Principalis, der Hauptstraße des Kastells und des Lagerdorfes.
Zur Sicherung des Mittelabschnittes des Mainlimes, des Mümling- und des Elsavatales gehörte neben dem Kastell auch eine Benefiziarierstation. Die Beneficiarier waren oberste Verwaltungsbeamte des Statthalters, die jeweils für ein halbes Jahr das Sicherheits-, Nachrichten- und Transportwesen vor Ort überwachten.
Die in Obernburg 2000/02 ausgegrabene Benefiziarierstation ist außergewöhnlich gut erhalten. Deshalb wird sie – als ein Höhepunkt am UNESCO- Weltkulturerbe Limes – in einem neuen Römermuseum präsentiert.
Die Türme und Tore der Stadtmauer markieren noch immer Aussehen und Größe der mittelalterlichen Umwehrung. Der markante Almosenturm ist das heutige Wahrzeichen der Stadt. Vom einstigen Wohlstand als Weinort und Handelszentrum an der Straße von Nürnberg nach Frankfurt zeugen stattliche Fachwerkhäuser.
Wir verabschieden uns für diesmal von Churfranken. Wie sich die Bilder gleichen: Anreise und Abreise stehen witterungsmäßig unter denselben Vorzeichen. Wir werden hinauskomplementiert von einer geheimnisvollen Stimmung, die über Odenwald, Maintal und Spessart liegt, während sich unser kleiner Opel zum Odenwald hinauf schraubt. Eines ist aber sicher: Wir kommen wieder!
Wissenswertes zu Churfranken
Churfranken umfasst das Gebiet von 25 Kommunen zwischen Wertheim und Aschaffenburg. Direkt am Main gelegen bietet die Region bekannte Weinlagen, ausgedehnte Wandermöglichkeiten im Odenwald und Spessart und historische Ortschaften mit den für die Region typischen Fachwerkhäusern. Durch die zentrale Lage Churfrankens sind Ausflüge nach Aschaffenburg, Frankfurt a. Main und Heidelberg möglich.
Mitgliedsgemeinden: Altenbuch, Amorbach, Bürgstadt, Collenberg, Dorfprozelten, Eichenbühl, Elsenfeld, Erlenbach, Faulbach, Großheubach, Großostheirn, Großwallstadt, Kleinheubach, Kleinwallstadt, Klingenberg, Laudenbach, Miltenberg, Münchberg, Neunkirchen, Niedernberg, Obernburg, Rüdenau, Stadtprozelten, Sulzbach, Wörth
Weiterführende Links
Churfranken: Interaktive Karte
Churfranken – ReiseBerichte in ReiseFreak’s ReiseMagazin und ReiseBlog
Churfranken – Kataloge online zum Blättern oder Bestellen
Erlebnis Churfranken: Schiffsausflug auf dem Main, Radtouren im Weinland
Erlebnis Churfranken: Schiffsausflug auf dem Main, Radtouren im Weinland
Kost-bare Gaumenfreuden am Main: Genussreise nach Churfranken
Kost-bare Gaumenfreuden am Main: Genussreise nach Churfranken
Churfranken: Ein Genuss! Bier, Whisky, Brot – alles wird probiert
Churfranken: Ein Genuss! Bier, Whisky, Brot – alles wird probiert
Alle Deutschland-Reiseberichte hier in ReiseFreak’s ReiseMagazin und ReiseBlog
Du hast Geschmack am Urlaub in Deutschland gefunden? Dann sieh hierher: Unsere Autoren haben zahlreiche Regionen von Deutschland bereist:
Allgäu 1525: der Bauernkrieg und die Zwölf Artikel aus Memmingen
Thomas Müntzer und der Bauernkrieg: eine Reise durch Mitteldeutschland
Schiff Ahoi! Ausflüge auf Nordsee und Ostsee, auf Weser, Trave und Elbe
Aktiv-Urlaub in Füssen – traumhafte Tage im Allgäu
Coburg: Zeitreise durchs Coburger Land – ein Wochenende in Franken und Thüringen
Thüringen erleben: Welterberegion Wartburg-Hainich
Thüringen: mit Buckelapotheker und Kräuterfrau im Schwarzatal
Weil der Frühling lockt: Mit der Bummelbahn vom Donautal an den Starnberger See
Urlaub ganz oben: von Papenburg (D) nach Groningen (NL)
Heimatliches Ausflugsziel Neresheim: Unterwegs im „Goldenen Oktober“
UNESCO-Welterbe in Thüringen: Von Erfurt nach Weimar
Straße der Romanik in Sachsen-Anhalt: Auf den Spuren von Kaiser Otto I.
Offenlegung
Danke für die Einladung zu dieser kurzweiligen und informativen Pressereise an die Churfranken e.V. Besonders danken wir Brigitte Duffeck für das effektive und flexible Management und allen im Büro, die mitgeholfen haben. Alle angefallenen Kosten wurden übernommen.