Urlaub auf slowenischen Bauernhöfen: Natur und Gastlichkeit

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Titelbild Slowenien - copyright Ludwig Neudorfer für reisefreak.de
  

 

Infobox
Autor:Ludwig Neudorfer
Reisezeit:Juni 2024
Art der Reise:Pressereise
Lesezeit: 12 Minuten
  

Einführung

Vor dreieinhalb Jahren hatte ich zum ersten Mal Gelegenheit, einen Teil von Slowenien kennenzulernen. Damals bekam die Reise die Bezeichnung „Die Seele baumeln lassen in Pomurje„. Im Rahmen der aktuellen Reise gab es kurze Augenblicke, in denen es ebenfalls möglich gewesen wäre, die Seele baumeln zu lassen. Das Programm war jedoch so gespickt mit interessanten Inhalten, dass die Seele nur kurz baumeln konnte. Meine zwei mitreisenden Journalisten und ich konnten während der (brutto) fünf Tage in Slowenien einen recht umfassenden Eindruck gewinnen, wie der Slowenien-Reisende einerseits einen erholsamen Aufenthalt mit hervorragender Küche und gutem Wein, Natur mit atemberaubenden Bergen und weitläufiger Landschaft, kleinen Flüsschen, die die Straßen und Wege begleiten, aber auch Aktivurlaub mit Wandern und E-Bike-Ausflügen genießen kann.

Wir hatten während unseres Aufenthalts in Slowenien Gelegenheit, zahlreiche Ferienbauernhöfe zu besuchen und uns mit deren Geschichte und Besonderheiten vertraut zu machen. Die Pressereise war vom Slowenischen Tourismusamt im Zusammenwirken mit dem Verband der touristischen Bauernhöfe Sloweniens organisiert, der etwas über 400 Mitglieder repräsentiert, von denen wir einige kennenlernen durften.

Während meine beiden aus Berlin stammenden Journalistenkollegen erst später eintrafen, brachte mich das Eurowings-Flugzeug bereits am Morgen von Stuttgart nach Zagreb, wo ich von einem Fahrer, der vom Slowenischen Tourismusamt engagiert worden war, zum ersten Ziel gebracht wurde.

Karte: Erster Teil unserer Reise

Touristischer Bauernhof Šeruga in der Region Dolenjska

Ein sehr schöner Bauernhof, der das architektonische Erbe widerspiegelt. Der Besucher muss auf keine Annehmlichkeit verzichten. Die Zimmer sind im ländlichen Stil und sehr schön eingerichtet. Wie überall bei den Aufenthalten auf den touristischen Bauernhöfen kann der Reisende auf kostenloses WLAN zurückgreifen.

Mein Zimmer auf dem Bauernhof Seruga; Foto: Ludwig Neudorfer

Im Nachbargebäude gibt es einen kleinen Pool mit Sauna. Davorgelagert ist ein bequemer Aufenthalts- und Leseraum.

Das Nachbargebäude; Foto: Ludwig Neudorfer

In der Zeit, die ich noch ohne meine beiden Kollegen verbringe, kann ich mich ausführlich mit der Inhaberfamilie (Vater, Mutter, Tochter) unterhalten. Mutter und Tochter sprechen gut englisch, der Vater deutsch. Dieser war früher in einem Hotel beschäftigt; die dort erworbenen Kenntnisse kann er gut in der touristischen Anlage einsetzen. Es bietet sich Gelegenheit, den in der Region sehr populären Wein Cviček kennenzulernen, eine Art Schillerwein, der aus verschiedenen Rot- und Weißweinsorten gemixt wird. Um den Wein kümmert sich der Vater des Hauses.

Vater, Mutter und Tochter Seruga; Foto: Ludwig Neudorfer

Ein paar Meter von dem Bauernhof entfernt genießen Kühe in einem eingezäumten Gelände die relative Freiheit.

Beeindruckend ist das Abendessen, überwiegend aus Bestandteilen zusammengesetzt, die auf dem Hof angebaut bzw. produziert werden.

Abendessen; Foto: Ludwig Neudorfer

Insgesamt ein sehr schöner Beginn der Pressereise.

Matjaž-Hof in der Region Dolenjska

Nach einem schmackhaften Frühstück fahren wir in unserer Großraumlimousine ein paar Kilometer weiter nach Paha zu einem 150 Jahre alten Haus, das Teil des europäischen Netzwerks der Häuser der Tradition ist. Wir werden herzlich mit leckeren alkoholischen Getränken begrüßt und in das Haus geführt, wo eine Präsentation auf uns wartet, die uns in die Tradition und besonders die Weinbautradition der Region einführt.

Matjaž-Hof; Foto: Ludwig Neudorfer

Ehebett in einer altertümlichen Schlafstube; Foto: Ludwig Neudorfer

Dazu wird uns ein kleiner Imbiss serviert, zu dem wir köstlichen Wein – unter anderem Cviček – probieren können.

Überraschend stößt Ana, die Tochter des Gastgebers dazu, die, wie wir bei der Gelegenheit erfahren, in den Jahren 2020/2021 slowenische Weinkönigin war.

Matjaž mit seiner Tochter, der Weinkönigkin; Foto: Ludwig Neudorfer

Nach all den gewonnen Eindrücken fahren wir in die Weinberge, wo Matjaž über einige Weinberghütten verfügt, die auch für Touristen zur Übernachtung angeboten werden.

Weinberghütte mit Sauna; Foto: Ludwig Neudorfer

Toiletteneingänge; Foto: Ludwig Neudorfer

Wir können dort aus verschiedenen Weinfässern Wein für unseren eigenen Cviček mischen.

Schön verpackter Cviček für die Pressereisenden; Foto: Ludwig Neudorfer

Von den Weinberghütten ergibt sich ein phantastischer Blick in die weitläufige Landschaft.

Der Hof Pomona unweit des Kurortes Rogaška Slatina

Wir fahren weiter und kommen zu dem Hof Pomona, benannt nach der römischen Göttin Pomona.

Pomona-Schild am Zutritt zu der Anlage; Foto: Ludwig Neudorfer

Wir werden von dem Eigentümer Janko empfangen, der früher in der freien Wirtschaft tätig war, seine Erfüllung aber darin fand, etwas Eigenes aufzubauen und zu entwickeln. Er spricht recht gut deutsch, aber nicht nur deutsch. Mit den ukrainischen Gästen spricht er z.B. russisch.

Den ursprünglichen Familiensitz hat er mit vier Mitarbeitern über die Jahre hinweg mit unermüdlichem Einsatz zu dem ausgebaut, was heute ersichtlich ist.

Ständig wird die Anlage erweitert und ausgebaut. Seinem Engagement und seinem Ideenreichtum sind keine Grenzen gesetzt. Das Anwesen hat 8 Fremdenzimmer, die wir allerdings nicht besichtigen können, da sie alle belegt sind.

Zu dem Hof gehört auch ein Restaurantbereich, der für größere Gesellschaften geeignet ist. Empfangen werden wir in einer gemütlichen Laube, wo ein kleiner Imbiss mit leckeren Getränken auf uns wartet. Anschließend haben wir Gelegenheit, das zum Hof gehörende Gelände zu erkunden. Wir kommen zu einer Brücke, die unter Jankos Ägide entstand. Von der Brücke aus kann man dem Treiben der Krškopolje-Schweine und Hühner zusehen und sie mit Futter versorgen, das wir einem auf der Brücke installierten Automaten (fast wie ein Zigarettenautomat) gegen einen geringen Beitrag entnehmen können.

Curek-Schweine und Hühner; Foto: Ludwig Neudorfer

Unweit der Brücke erblicken wir einen Turm, der im Entstehen ist. Dieser soll bereits in wenigen Wochen fertig sein und Touristen anziehen. Mehrere hunderttausend Euro werden investiert, davon stammen ca. 100.000 € aus europäischen Geldern.

 

Der halbfertige Turm; Foto: Ludwig Neudorfer

Wir streben weiter in dem riesigen Gelände, passieren eine Laube und kommen schließlich zu Gewächshäusern, in denen u.a. Kopfsalat angebaut wird.

In dem Bächlein unter dem Gewächshaus werden Karpfen und Störe gezüchtet.

Janko im Gewächshaus; Foto: Ludwig Neudorfer

Stark beeindruckt gehen wir zurück, passieren den halbfertigen Turm, an dem eifrig gearbeitet wird, und kommen über den Bio-Pool zu dem Hof, wo inzwischen ein Mittagessen auf uns wartet.

Mittagessen auf dem Hof Pomona; Foto: Ludwig Neudorfer

Die freundliche, entgegenkommende und dabei zupackende Art Jankos steckt an. Es ist eine Freude, sich mit ihm zu unterhalten. Nach einem phantasischen Mittagessen werden wir zum Abschluß noch in eine Weinprobierstube gebeten, usprünglich Teil des elterlichen Hauses, wo wir noch ein paar Tröpfchen genießen können.

Jankos Weinprobierstube; Foto: Ludwig Neudorfer

Janko liebt die Arbeit und freut sich, wenn ein Plan seinen Vorstellungen gemäß umgesetzt wird. Er ist aber auch ein Freund der Genüsse. Sowohl die Speisen als auch die angebotenen Weine sind exquisit.

Der Abschied fällt schwer. Wir müssen aber weiter.

Am späten Nachmittag kommen wir zum

Bauernhof URŠKA in Zreče

Der Bauernhof Urška ist ein Beispiel für die Kombination von Tradition und modernem Design auf der Basis natürlicher Materialien. Er liegt in Stranice in einer idyllischen Landschaft. Der Blick in das Tal bei Stranice, inmitten der Hänge von Pohorje, ist ein Genuss. Auf den Wiesen weidende Schafe und Hühner begrüßen den Besucher.

Aber vor allem werden wir von der überaus freundlichen Familie begrüßt, die in harmonischer Eintracht den Bauernhof mit der angeschlossenen Pension betreibt. Die Namensgeberin des Bauernhofs, Urška Topolšek Planinšek, ist im Übrigen gleichzeitig die Vizepräsidentin des Verbands der touristischen Bauernhöfe Sloweniens. Wir beziehen unsere ausgesprochen geschmackvoll eingerichteten Zimmer. Von meinem Zimmer aus habe ich diesen Blick.

Blick von meinem Zimmer; Foto: Ludwig Neudorfer

Bevor wir uns weiteren Aktivitäten widmen können, werden zu einem Workshop zum Kuchenbacken eingeladen. Das Ergebnis, das wir später verspeisen können, schmeckt trotz unserer laienhaften Bemühungen überraschend gut.

Backworkshop; Foto: Ludwig Neudorfer

Unweit des Haupthauses befindet sich ein Swimmingpool, in dem wir nicht nur planschen, sondern einen sehr schönen Blick in das Tal und die umliegende Landschaft genießen können.

Der Swimming-Pool des Hofes; Foto: Ludwig Neudorfer

Das leibliche Wohl soll nicht zu kurz kommen.Besondere Spezialitäten warten auf uns. Die Familie ist stolz darauf, dass sie in erster Linie Saisonzutaten auf den Tisch bringt. 80 Prozent sind Eigenprodukte wie hausgemachtes Brot, Grieben-, Vollkorn-, Obst-, und Roggenbrot, süß-saure Nüsse, hausgemachter Quark, Joghurt und andere Milchprodukte; ferner hausgemachte Salamis, Pasteten, Kräuter- und Blütenaufstriche, verschiedene Arten von hausgemachter Marmelade, Rindfleisch- und Saisonsuppen etc.

Abendessen auf dem Bauernhof Urska mit (rechts unten) dem Ergebnis unseres Back-Workshops; Foto: Ludwig Neudorfer

Zum Frühstück stößt eine Vertreterin des Verbandes der touristischen Bauernhöfe Sloweniens zu uns, die uns Wissenswertes über die Organisation und die touristischen Bauernhöfe erzählt und uns mit Informationsmaterial versorgt.

Nach dem – wie nicht anders zu erwarten – kräftigen und sehr leckeren Frühstück machen wir uns auf den Weg zu einer besonderen Attraktion:

Die ŠORŽ-Mühle bei Polže

Die Sorž-Mühle wie das Sägewerk liegen am Fluss Hudinja im kleinen Dorf Polže in der Nähe von Nova Cerkev.
Auf dem Anwesen befinden sich 7 Gebäude: darunter die Mühle, das Sägewerk, der Heuschober und das Müllerhaus. Entstanden ist das Ensemble im Jahr 1825. Der Urgroßvater des jetzigen Betreibers hat es im Jahr 1865 der Kirche abgekauft. Alle Einrichtungen wurden über den langen Zeitraum restauriert und werden weiter in traditioneller Weise und für ihren ursprünglichen Zweck genutzt.

Rad des Sägewerks; Foto: Ludwig Neudorfer

Säge; Foto: Ludwig Neudorfer

Begrüßt werden wir von Oton Samec, dem jetzigen Betreiber des Sägewerks und der Mühle. Liebevoll kümmert er sich um den Erhalt des Sägewerks, das durch den häufig niedrigen Wasserstand nicht immer einsatzfähig ist, wie auch um die Mühle, deren Produkte offensichtlich in der Region sehr beliebt sind. Bäckereien wenden sich gerne an ihn, um ihm das in traditioneller Weise gemahlene Getreide abzukaufen.

Oton Samec bei der Arbeit im Sägewerk; Foto: Ludwig Neudorfer

Oton Samec erzählt uns, dass es vor dem 2. Weltkrieg in Slowenien noch 2.500 mit Wasserkraft betriebene Sägewerke gegeben habe, heute seien es noch 15. 1.000 mit Wasserkraft betriebene Mühlen habe es früher gegeben, jetzt seien es noch 5.

Getreide wird gemahlen; Foto: Ludwig Neudorfer

Es gebe auch kaum noch Menschen, die sich auf die traditionelle Technik verstünden bzw. diese erlernen wollten. Für ihn und die Umgebung seien Mühle und Sägewerk wichtig; um den Erhalt mache er sich aber Sorgen.

Zum Erhalt trage bei, dass in einem Gebäude eine Pension untergebracht ist, in der er Zimmer vermiete. Wir haben Gelegenheit, uns die gesamte Anlage anzusehen.

Eines der Zimmer; Foto: Ludwig Neudorfer

Küche zu einem der Zimmer; Foto: Ludwig Neudorfer

Nächstes Ziel ist der

Bauernhof Bukovje im oberen Savinja-Tal

Der Hof ist mehr als 130 Jahre alt und wurde seitdem umfangreich renoviert. Die Dame des Hauses, Alenka Korpnik, begrüßt uns außerordentlich freundlich.

Sie ist eine Meisterin darin, kulinarische Delikatessen, wie sie typisch für das obere Savinja-Tal sind, zuzubereiten. Während ihr Mann einer handwerklichen Tätigkeit nachgeht, kümmert sie sich um die Gäste.

Bekannt und beliebt ist der Bauernhof Bukovje besonders bei Anglern, die im nahegelegenen Savinja ihrer Passion nachgehen. Auch Radfahrer und Wanderer übernachten gerne in dem Bauernhof, um von hier aus zu den nahegelegenen Bergen zu gelangen.

Wir haben Gelegenheit, die Zimmer zu besichtigen und werden mit einem köstlichen Mahl verwöhnt.

Mittagessen auf dem Hof Bukovje nach der Tradition des Oberen Savinja-Tals; Foto: Ludwig Neudorfer

Nach dem verhältnismäßig kurzen Aufenthalt auf dem Hof Bukovje müssen wir Abschied nehmen und nehmen Kurs auf

Das Logartal

Das Logartal wurde zum Landschaftspark erklärt. Wir werden zu einer Wanderung eingeladen, die zum Rinka-Wasserfall führt. Die Wanderung geht über Stock und Stein und ist nicht für „Fußkranke“ geeignet.

Entlang des Wanderwegs; Foto: Ludwig Neudorfer

Die Wanderung zur Spitze des Logar-Tals führt den Wanderer zur Quelle des wunderschönen Flusses Savinja und zum höchsten Wasserfall Sloweniens – Rinka.

Rinka-Wasserfall; Foto: pixabay

Nach einem kurzen Abstecher zum Lenar-Bauernhof, dem Ort unserer Übernachtung, wo bereits die E-Bikes für die Fahrt am nächsten Morgen bereitstehen, fahren wir weiter zum

Stoglej-Hof

Dieser Hof empfängt schon seit 90 Jahren Gäste. Derzeit wird er von der dritten Generation betrieben. Haupteiinahmequellen sind die Holzverarbeitung und die Viehzucht.

Die nächste Generation, Tilen und Veronika Marolt; Foto: Ludwig Neudorfer

Die nächste Generation bereitet sich bereits auf die Übernahme vor. Eine Tochter ist zwar weggezogen, auf dem Hof arbeiten aber weiter der Sohn Tilen, der eines Tages der Inhaber des Hofes sein wird, und die Tochter Viktoria, die in Ljubljana Germanistik studiert aber bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf den Hof zurückkehrt, um zu helfen. Eine dieser Gelegenheiten ist offensichtlich der Besuch einer Gruppe mt Pressereisenden. Veronika spricht hervorragend deutsch, aber auch Tilen kann mit den Gästen fast akzentfrei auf deutsch parlieren.

Wir haben den Eindruck, dass die beiden Generationen harmonisch zusammenwirken und alle froh sind, án diesem Projekt mitwirken zu können. Der Sohn gesellt sich beim schmackhaften Abendessen zu uns und erzählt über seinen Tagesablauf als Bauer und darüber, wie stolz er ist, Bauer zu sein.

Abendessen auf dem Hof Stoglej; Foto; Ludwig Neudorfer

Nach dem kurzen Abstecher zum Stoglej-Hof kehren wir zurück zum

Lenar-Hof

wo wir unsere müden Häupter zur Ruhe betten können und uns mental auf den anstrengenden nächsten Tag vorbereiten können.

Ein Zimmer auf dem Lenar-Hof; Foto: Ludwig Neudorfer

Der Hof lebt in erster Linie von der Holzverarbeitung. Seit 150 Jahren nimmt er Gäste auf.

Die Zimmer sind gemütlich eingerichtet. Am nächsten Morgen erwartet uns nach einem kräftigenden Frühstück ein phantastischer Blick auf die Berglandschaft hinter dem Hof.

Berglandschaft hinter dem Lenar-Hof; Foto: Ludwig Neudorfer

 

Der zweite und letzte Teil unserer Reise:

E-Bike-Tour in die Berge

Wir steigen auf die E-Bikes. Unterwegs wartet manch interessanter Blickfang auf uns.

Unweit des Lenar-Hofes; Foto: Ludwig Neudorfer

Die ersten Kilometer unserer E-Bike-Tour sind entspannend. Die Strecke ist flach, teilweise geht es auch bergab. Insofern sind wir bei unserem Zwischenstopp noch bester Stimmung.

Kurze Zeit später geht es nur noch bergauf. Und nicht nur bergauf, sondern steil bergauf. Für einen Hobby-Radler wie mich nicht unbedingt die ideale Strecke.

Irgendwie kommen wir so oder so zum Gipfel des Berges, wo die Heilig-Geist (Sveti-Duh)-Kirche auf uns wartet.

Heilig-Geist-oder Sveti-Duh-Kirche; Foto: Ludwig Neudorfer

Nach einem kurzen Aufenthalt auf dem Gipfel geht es wieder bergab. Auf dem Weg ins Tal kommen wir an diesem phantastischen Aussichtspunkt vorbei.

Zwischenstopp auf dem Weg ins Tal; Foto: Ludwig Neudorfer

Ein weiterer Blick ins Tal; Foto: Ludwig Neudorfer

Ein bisschen weiter bergab kommen wir zu einem Anwesen mit einer schönen Terrasse, von der aus man bei einem guten Glas Wein oder Bier den Blick über das Tal schweifen lassen kann.

Der Matk-Bauernhof

Der Hof lebt von der Tierzucht (Ziegen, Kühe, Hühner, Schweine) und zu einem starken Anteil vom Tourismus. Vor allem E-Bike-Fahrer nutzen den Hof für einen willkommenen Aufenthalt. Auch ein längerer Aufenthalt ist möglich. Der Hof verfügt über eine ganze Reihe von Gästezimmern.

Der Matk-Bauernhof; Foto: Ludwig Neudorfer

Der Hof ist einzigartig und für sein Ziegeneis bekannt. Ich habe Gelegenheit, ein Strudeleis zu kosten. Es schmeckt einfach paradiesisch. Schade, dass es Vergleichbares nicht in meiner Heimatgegend gibt. 

Mein Strudeleis; Foto: Ludwig Neudorfer

Sie haben auch köstliche hausgemachte Speisen.Während unseres kurzen Aufenthalts haben wir keine Gelegenheit, das ganze Angebot des Hofes auszuprobieren. Aber auch der kleine Imbiss ist sehr lecker.

Imbiss auf dem Matk-Hof; Foto: Ludwig Neudorfer

Die Betreiber des Hofs, Klemen und Janja Klemen sind ausgesprochen sympathisch. Sie strahlen eine Harmonie aus, die ansteckend wirkt. Ich entdecke eine Zither und bitte ihn, ein kleines Solokonzert, möglichst mit dem Thema des „Dritten Mannes“, vor zu uns zu spielen.

Klemen Matk mit seiner Zither; Foto: Ludwig Neudorfer

Er nimmt die Zither in die Hand und spielt ganz virtuos auf dem Instrument.

Klemen und Janja Matk; Foto: Ludwig Neudorfer

Wir verlassen schließlich den Hof, lassen die E-Bikes zurück, die später abgeholt werden,  und sind in unserer Großraum-Limousine eine ganze Weile unterwegs, bis wir schließlich zur

Senkovschen Hofanlage (ŠENKOVA DOMAČIJA)

kommen. Mit dem Besuch dieses schönen Hofes wird gleichzeitig das Finale unserer Pressereise eingeläutet.

Der Hof besteht aus acht hölzernen Gebäuden und ist ein Juwel alpiner Architektur, das auf die Vorfahren vor mehr als 500 Jahren zurückzuführen ist. Das Hauptgebäude soll angeblich aus dem Jahr 1521 stammen und ist ein Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung.

Das Haupthaus; Foto: Ludwig Neudorfer

In der Hofanlage fühlt sich alt wie jung wohl.

Spielplatz auf der Senkowschen Hofanlage; Foto: Ludwig Neudorfer

Wir beziehen unsere Zimmer, die alle geschmackvoll eingerichtet sind und die Namen von Berufen tragen. Ich schlafe z.B. im Holzfällerzimmer.

Das Holzfällerzimmer; Foto: Ludwig Neudorfer

Vor dem Abendessen wird das Filzen von Wolle gezeigt. Das Abendessen ist auch hier vorzüglich (Fotos gibt es dieses Mal leider nicht).

Drejc und Polona Karničar betreiben den Hof. Vor 10 Jahren begannen sie mit dem Tourismus und haben für ihre Leistungen zahlreiche Preise erhalten. Zwar haben sie auch Zuschüsse erhalten, doch all die umfangreichen Maßnahmen waren nur zu finanzieren, nachdem verschieden Felder verkauft worden waren.

Die Terrasse der Senkovschen-Hofanlage; Foto;: Ludwig Neudorfer

Der Tourismus begann mit dem Vermieten von Campingplatzen, was noch heute einen wichtigen Einnahmefaktor darstellt.

Campingwagen auf dem Anwesen; Foto: Ludwig Neudorfer

Dreijc mit einem seiner Schafe; Foto: Ludwig Neudorfer

Drejc führt uns durch die Anlage. Auf unsere Fragen hin erzählt er einiges aus seinem Leben. Beruflich war er ursprünglich Sportlehrer. Später betätigte er sich als Bergsteiger und erklomm verschiedene 8.000-er im Himalaya. Inzwischen hat er diese Passion aufgegeben und widmet sich der Gästebetreuung und seiner Funktion als Bürgermeister von Jezersko.

Drejc Karničar; Foto: Ludwig Neudorfer

Vor der Weiterreise unternehmen wir noch eine kleine Wanderung zum ca. 1 km entfernten Waldsee (Planšarsko jezero), wo sich bereits zahlreiche erholungssuchende Menschen eingefunden haben.

Der Waldsee; Foto: Ludwig Neudorfer

Wir gesellen uns zu ihnen und lassen unsere Beine in dem kalten Waldsee baumeln.

Unsere Gruppe in einer Ruhepause vor dem Waldsee; Foto: Mojca Pačnik

Die Pressereise im engeren Sinne ist beendet. Als Bonus haben wir noch die Möglichkeit, Ljubljana (die Hauptstadt) zu erkunden und von dort am Nachmittag zum Flughafen weiterzufahren.

Ljubljana

Wir fahren zur Burg und betreten das malerische Areal.

Auf dem Weg zur Burg; Foto: Ludwig Neudorfer

Dort haben wir die Gelegenheit, köstlich im Burgrestaurant zu speisen.

Unser Menü mit einer Flasche des slowenischen Sekts Slapsak; Foto: Ludwig Neudorfer

Der Burgturm; Foto: Ludwig Neudorfer

Ausreichend gestärkt besteigen wir den Burgturm und haben von oben einen tollen Blick auf die Altstadt.

Blick auf die Altstadt; Foto: Ludwig Neudorfer

Wir schlendern noch etwas durch die Altstadt, bis wir uns schließlich auf den Weg zum Flughafen machen.

Zwar ist Slowenien sehr schön, dass ich nach einem stornierten Flug noch einen Tag länger in Ljubljana bleiben muss, war wohl doch etwas zu viel des Guten. Immerhin wurde mir von der Lufthansa ein ganz nettes Hotel als Aufenthaltsort für diesen Tag in Ljubljana gegönnt. Insgesamt kam ich mit einem zusätzlich verlegten Anschlussflug mit 1 1/2 Tagen Verspätung in Stuttgart an.

Fazit

Slowenien ist vom Massentourismus weitgehend verschont geblieben. Ein gewisser Entdeckerehrgeiz ist notwendig, um die schönsten Seiten des Landes kennenzulernen. Nach meiner Pressereise kann ich feststellen, dass die schönsten Seiten auf dem Lande und den Bauernhöfen zu finden sind. Wer freundliche Gastlichkeit, sehr gute, häufig am Hof selbst angebaute bzw. produzierte Speisen sowie wunderschöne Landschaften kennenlernen möchte, ist auf einem Bauernhof in Slowenien gut aufgehoben.

Die Landschaften, die wir genießen durften, sind häufig urwüchsig. Um die Berge zu Fuß oder auf dem Fahrrad bzw. Ebike zu erklimmen, ist eine gute Kondition erforderlich. Bei der Wanderung zum Rinka-Wasserfall sowie bei der Ebike-Tour hinauf zur Sveti-Duh-Kirche stieß ich an meine Grenzen.

Dies schmälert meinen Gesamteindruck nicht; andere Reisende haben möglicherweise eine bessere Kondition.

Ich habe die Reise genossen und werde sicher wiederkommen.

Links

Slowenien

http://www.slovenia.info/

Urlaub in Slowenien (Auswahl)

https://www.youtube.com/slovenia

https://www.facebook.com/slovenia.info

Urlaub auf dem Bauernhof in Slowenien (Auswahl)

https://www.farmtourism.si/

https://www.facebook.com/FarmstaySlovenia/

Besuchte Bauernhöfe u.a.

Bauernhof Šeruga

https://www.google.com/maps/search/?api=1&query=45.823268,15.230092&query_place_id=ChIJO4OGlumqZUcR-Ns92ZiOzZg

Matjaž-Hof

https://www.google.com/maps/search/?api=1&query=45.852243,15.207737&query_place_id=ChIJvQpjmYIAZUcRnJuBsV6M00c

Hof Pomona

https://www.google.com/maps/search/?api=1&query=46.257335,15.667016&query_place_id=ChIJxxiXIHKPZUcRvphsnfiyJwk

Bauernhof URŠKA

https://www.google.com/maps/search/?api=1&query=46.367071,15.374005&query_place_id=ChIJQ58rDC98ZUcRAofcjPXvK0A

ŠORŽ-Mühle

https://www.google.com/maps/search/?api=1&query=46.315384,15.279268&query_place_id=ChIJQ3CSdwN7ZUcRvHwi-SRFPMg

Bauernhof Bukovje

https://www.google.com/maps/search/?api=1&query=46.359739,14.810622&query_place_id=ChIJJcr18VtQZUcR_a8qYB4gsTI

Logartal

https://www.google.com/maps/search/?api=1&query=46.400623,14.629310

Stoglej-Hof

https://www.google.com/maps/search/?api=1&query=46.363522,14.731901&query_place_id=ChIJD721MiRSZUcR9HhJFcI-gTo

Lenar-Hof

https://www.google.com/maps/search/?api=1&query=46.395118,14.631179&query_place_id=ChIJTTYtwNusekcRT1yIzKgU5Vg

Matk-Bauernhof

https://www.google.com/maps/search/?api=1&query=46.410248,14.604412&query_place_id=ChIJWf-y3F-sekcRA4Vkw1-jdbc

Senkovsche Hofanlage

https://www.google.com/maps/search/?api=1&query=46.408044,14.520747&query_place_id=ChIJFxvhhvSuekcRCp6Aw5m27K4

Reisebericht Slowenien: Die Seele baumeln lassen in Pomurje 

Slowenien: Die Seele baumeln lassen in Pomurje

Alle Reiseberichte über Slowenien hier in ReiseFreak’s ReiseMagazin und ReiseBlog

 

Titelbild Slowenien - copyright Ludwig Neudorfer für reisefreak.de

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Offenlegung/Transparenz

Diese Pressereise, zu der ich eingeladen war, wurde durch das Slowenische Tourismusamt im Zusammenwirken mit dem Verband der touristischen Bauernhöfe Sloweniens organisiert und durchgeführt. Alle Kosten wurden durch die Einladenden übernommen, was mich aber nicht hindert, meine eigene Meinung hier kundzutun. .

Mein herzlicher Dank gebührt

Mojca Pačnik – Slowenisches Tourismusamt Ljubljana

Lara Sila – Slowenisches Tourismusamt Büro München

die unsere Gruppe, engagiert und kenntnisreich auf unserer Pressereise begleiteten

Christin Neuwirt – uschi liebl pr GmbH

für die freundliche Betreuung im Vorfeld der Reise

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