Urlaub auf Teneriffa: Eine Annäherung zu Fuß
Translation with Google
Nachhaltig auf Teneriffa unterwegs
Teneriffa scheint als Urlaubsdestination in diesen Tagen wieder in weitere Entfernung gerückt zu sein. Mit einer Inzidenz von über 1.300 Anfang Januar 2022 hat sie als Sehnsuchtsziel für Corona-Flüchtlinge (vorerst) ausgedient. Ganz anders bei meinem Urlaubsantritt: Da war bei uns im Landkreis rund 750er Inzidenz angesagt, während auf Teneriffa erst die 40 gemeldet worden war. Also der beste Platz in Europa, vor Corona zu flüchten.
Im ersten Teil meines Reiseberichtes über den Teneriffa-Trip Ende 2021 „Teneriffa nachhaltig: Urlaub mit dem öffentlichen Bus“ (ich empfehle, diesen vorher zu lesen) habe ich über unsere Fahrt mit dem Linienbus nach Los Gigantes berichtet, nach La Caleta und über einen Besuch in El Médano sowie über Touren zur schonenden Walbeobachtung („Whale Watching“) im Meer zwischen Teneriffa und La Gomera.
Heute geht die fußläufige Teneriffa-Erkundung (größere Strecken im Stadt- und Linienbus) weiter. Viel Spaß damit und viel Erfolg bei der Planung für die eigene Reise zu und auf den kanarischen Inseln!
Los Christianos
Google und die Christen
Wenn bei Deinem Web-Browser die automatische Übersetzung von spanisch auf deutsch eingestellt bist, wirst Du Dich nicht wenig wundern: Immer gibt es da einen Ort, der „die Christen“ heißt. Nach einiger Zeit kam auch ich drauf, dass das so richtig ist: Los Christianos heißt ja „die Christen“.
Da ich aber gerne den spanischen Namen nutze, der auch auf Teneriffa eher gebräuchlich ist, habe ich meinen Browser umgestellt, so dass er spanischsprachige Webseiten nicht automatisch übersetzt.
Lage und fußläufige Trips
Unsere Apartmentanlage (Link unten) liegt am Hang des Guaza-Bergs, allerdings leider nicht am Wasser, sondern mehr als 1 km von einem netten Sandstrand entfernt.
Das ist einerseits für gehbehinderte Mitmenschen wie für unsereinen nicht sehr hilfreich, andererseits kann ich dadurch aber Pfunde abbauen, die durch das leckere Essen möglicherweise den Platz an falschen Stellen des Körpers gefunden haben.
Montaña de Guaza
Montaña de Guaza – vom Fuß des Bergs, nahe dem Meer, geht ein gut gekennzeichneter – und wie hier mit Warnungen versehener – Weg auf und über den Berg auf die andere Seite (leider nichts für Gehbehinderte). Wenn Du Glück hast, schweben hier Gleitschirmflieger in der gleichförmigen Meeresbrise.
Los Christianos: Etwa hier beginnt die kilometerlange Uferpromenade an mehr oder weniger netten Stränden vorbei, immer gesäumt von kleinen Läden und Restaurants und Imbissen, die oft nur 2 Tische breit sind.
Einer der Strände von Los Christianos – direkt am Hafen, wo die großen Fähren anlegen. Lebensretter, Toilette und Dusche am Strand, keine Umkleidekabine.
Blick vom Hafen auf den Strand. Rechts der Montaña de Guaza.
Wir haben Glück – es ist gerade Markttag, wo heimische Erzeuger ihre Ware anbieten. Der Straßenmarkt ist Corona-bedingt mit Flatterband als Einbahnstraße eingerichtet, wo der Impfausweis kontrolliert und Fieber gemessen wird. Der Straßenmarkt wird von fünf Menschen (Kontrolle und Sanitäter) überwacht und beschützt. Hand-Desinfizierung selbstverständlich. Vorbildlich! Da kommt kein Virus durch!
Ein typisches Essen in den Restaurants (hier Restaurante Rincón del Marinero) an der Promenade: Eintopf mit Fisch und Meeresfrüchten, dazu Runzelkartoffeln mit roter und grüner Soße (papas arrugadas con mojo rojo & verde). Ist dir die Soße bei der Zarzuela zu fade, misch einfach einen Löffel Mojo rojo darunter. Bei mir hat es geholfen.
Promenade am Playa de Las Vistas
Playa de Las Vistas: Barrierefrei mit Auszeichnung
Als größter Strand der Gemeinde Arona erstreckt sich der Strand von Las Vistas fast einen Kilometer entlang. Er verbindet den Strand von El Camisón und Los Cristianos. Aufgefallen ist mir dieser Strand, weil er besten Zugang für Menschen mit Behinderung ermöglicht. Er ist einer der beiden spanischen Strände, die von Menschen mit eingeschränkter Mobilität am häufigsten besucht werden, da er mit der Anerkennung für Barrierefreiheit an Stränden ausgezeichnet wurde. Es ist ein idealer Ort für Touristen mit eingeschränkter Mobilität dank seiner Einrichtungen ohne architektonische Barrieren, alle Arten von angepassten Dienstleistungen und sein ruhiges Wasser. Der Strand wurde mit der Blauen Flagge der EU für seine hervorragenden Eigenschaften und seine Dienstleistungen über mehrere Jahre hinweg ausgezeichnet: zertifiziert nach dem UNIVERSAL ACCESSIBILITY Standard durch AENOR (der spanische ISO-Standard).
Mit dem Rollstuhl oder E-Mobil, das hier gerne genutzt wird, fast bis direkt an die Wasserlinie. Schattendach am Strand inklusive.
Spaziergang durch den Ort
Leckeres Gemüse und Obst verführen zum Einkauf
Im Restaurant Rosario direkt am Strand
Langeweile gibt’s nicht: Wer Kontakt mag, schließt sich einem Club an und verbringt den Winter beim Pétanque-Spiel. Pétanque wie das Boule-Spiel ein Präzisionssport.
Los Abrigos
Wir machen uns per Linienbus auf nach Los Abrigos. Die Bushaltestelle La Marina Los Abrigos ist unser Ziel, als wir bei der Bushaltestelle Los Christianos einsteigen. Der Bus 483 (40 min, 16 Haltestellen) bringt uns nach Los Abrigos. Wesentlich länger dauert es, wenn Du den Bus 467 Richtung Costa del Silencio nimmst, in Guaza in den Bus 470 umsteigst, und so eine veritable Inselrundfahrt machen kannst, wo Du jede einzelne der (zusammen) 31 Haltestellen kennenlernst. Du kannst aber auch in Las Galletas (auch hier im Beitrag erwähnt) aussteigen und dort ein Pausengetränk im dortigen Hafen zu Dir nehmen.
Aus dem kleinen Fischerdorf Los Abrigos, Teil der Gemeinde von Granadilla de Abona, wurde längst ein Hafen mit dicht gedrängten Restaurants. Aber auch das Folgende findest Du: Ein barrierefreier Holzplanken-Wanderweg, der vom Parkplatz am Ortsrand von Los Abrigos bis zum Fuß eines Hotels führt, wo der gute Wille uns Gehbehinderten gegenüber an einer für Rollstühle unüberwindbare Treppe leider ein abruptes Ende nimmt.
Wir freuen uns – bis dahin – aber über die Sitzgelegenheiten mit Schattendach mit gutem Blick übers weite Meer.
Über die Promenade hast Du Zugang zu zwei Stränden. Der erste ein kleiner feinsandiger Strand, mit groben Kiesel durchsetzt, der zweite ein wildes steiles Geröll, wo Du Freude an der heranbrausenden Kraft des Meeres haben kannst.
Trickreiche Bewässerungs- „Anlage“: Die Flasche mit kleinem Loch gibt nach und nach das kostbare Nass ab. Nicht schön, aber hilfreich!
Wie schon in diesem Bericht in La Laguna beschrieben, halten Insulaner nichts davon, wenn Haustierbesitzer ihre Kleintiere überall abkoten lassen. Daher die nette Erinnerung: Nimm Dein Stoffwechselendprodukt mit!
Endstation: Bitte umkehren – heißt es hier für Menschen mit Geh-Behinderung. Rollstuhl-, E-Mobilfahrer und Rollator-Schieber haben nun den Vorteil, den hübschen Gehweg von der anderen Seite zu sehen. Auch Normal-Geher und Jogger haben es hier nicht leicht: Die Haltestange ist (von der Gischt?) klebrig, so dass der Tipp angeraten scheint: Nimm Dir ein Tuch mit, wenn Du das Geländer anfassen willst!
Kleinod im älteren Teil des Fischerdorfs
Bausünden leicht gemacht: Offenbar hat der Gott der Insulaner, teilweise wohnhaft in dieser kleinen Kirche, kein Problem damit, dass ihm mit diesem gar hässlichen Klotz die Sicht auf den Hafen und das Meer verbaut wurde.
Sehr zufrieden sind wir mit Speis, Trank und Aussicht im Restaurante Los Abrigos
Restaurante Los Abrigos: Frischer Fisch und Meeresfrüchte samt Panoramablick, aber kein WLAN. Wozu auch bei DEM Blick!
Restaurante Los Abrigos: Der Fisch heißt lt. Auskunft „Medregal“, auf deutsch die „Große Bernsteinmakrele“
Neben dem Restaurante Los Abrigos gibt es noch das „Perlas del Mar“, auf das wir durch die Lektüre eines Reisebuches aufmerksam gemacht wurden. Im Gastraum hängt ein Bild mit Frau Merkel, ehemals Bundeskanzlerin der Deutschen, die mit ihren Bodyguards und anderen Menschen hier wohl gespeist haben muss. Zu unserer Verblüffung gibt es bei unserem Besuch kein Fischgericht mit einem Teil eines Fisches (wie z.B. im Bild oben), sondern nur ganze Fische. Da wir keine Spezialisten sind, lassen wir uns einen empfehlen. Schon ein Riesen-Brocken für 2 Leute, der sich reichlich Zeit lässt, perfekt zubereitet und schmackhaft auf den Tisch zu kommen. Dabei ist heute doch gar nicht viel los!
Ungefragt erhalten wir 2 knochentrockene Brötchen in Supermarktqualität für 1,60€, ungefragt ebenfalls eine Portion Runzelkartoffeln der weniger hohen Qualität für 3€ und einen „Tomatensalat“ aus einer Handvoll Tomatenscheiben aus (geschätzt) nicht einmal einer großen Tomate für sage und schreibe 5,50€.
Der Fisch, der – nach meinem Auskunftsersuchen – „Maria Franziska“ heißen soll, den ich nach langer Suche aber nirgends verifizieren konnte, schlägt mit 36€ auf unserer Rechnung ein, so dass wir (mit Getränken) ein hübsches Sümmchen dort lassen, die insgesamt teuerste Restaurant-Rechnung unserer Reise.
Fazit: Trotz des Merkel-Bildes und der hübschen Sicht auf den Hafen werden wir das nächste Mal in Los Abrigos lieber wieder bei den Nachbarn im „Restaurante Los Abrigos“ essen. Dort solltest Du gleich zum Beginn der Mittags-Öffnungszeit erscheinen, damit Du einen schönen Fensterplatz bekommst.
TIPP: Und dies gilt bei allen Restaurants auf Teneriffa: Fisch nach dem Aussuchen (das macht man direkt an der Theke) abwiegen lassen. Unverlangt gelieferte Kartoffeln zurückschicken. Dasselbe mit Brot, wenn es den Qualitätsansprüchen nicht genügt.
Santa Cruz, die Hauptstadt
Wir steigen in Los Christianos in den Überlandbus Nr. 110. Er bringt uns in einer knappen Stunde, unterhalten durch kostenfreies WLAN und unterbrochen durch 2 Haltstellen in San Isidro und Meridiano zum Zentralen Busbahnhof der Hauptstadt, dem „Intercambiador Sta.Cruz“ (mit der Ten+ Karte zahlst Du für die einfache Strecke pro Nase rund 6 Euro). Von dort aus machen wir uns zu Fuß auf den Weg, die Stadt zu erkunden.
Hier in Santa Cruz wird Teneriffa urban. Nicht nur Hauptstadt der Insel, sondern auch der Provinz, wozu auch La Gomera, La Palma und El Hierro zu zählen sind. Im Hafen tut sich allerhand, wie Du unschwer erkennen kannst. Wenn nicht gerade die Corona-Seuche umher geht, liegen hier auch jede Menge Kreuzfahrtschiffe, die ihre Kunden wie Wellen an den Vulkanhang spülen.
Hier einige der zahlreichen Sehenswürdigkeiten, von denen ich den Wasserpark, Museen und den Sandstrand Deiner Betrachtung überlasse, denn wir müssen heute noch weiter nach La Laguna.
Die luftige und mondäne Empfangshalle des Busbahnhofs von Santa Cruz, genannt Intercambiador Sta.Cruz.
Nuestra Señora de la Concepción, Teneriffa , Santa Cruz
Nuestra Señora de la Concepción, Teneriffa , Santa Cruz
Auditorio de Tenerife (Kongress- und Konzerthalle) – gleich dahinter bunt mit berühmten Köpfen aus der Musikszene bemalte Steine.
Plaza de España – der Springbrunnen soll schön aussehen, wenn er denn funktioniert. Wir warten eine halbe Stunde, vielleicht stimmt seine „innere Uhr“ nicht, dann machen wir uns unverrichteter Dinge auf mit unserer weiteren Stadterkundung
Unter dem Platz das Museum des „Castillo de San Cristóbal“, dessen Grundmauern man bei der Umgestaltung des Platzes gefunden hat
Monumento de los Caidos (Denkmal der Gefallenen – ein 25 Meter hoher Turm in Form eines Kreuzes)
Plaza del Principe de Asturias, Teneriffa , Santa Cruz
Immer wieder interessant: Nicht allzu viele dieser Kanaldeckel habe ich im Zentrum von Santa Cruz angetroffen
Kirche San Francisco (Iglesia de San Francisco), Teneriffa, Santa Cruz
Teneriffa, Santa Cruz, La Taberna del Puerto – einfaches Essen mit Blick auf den Hafen. In der Position 10 Uhr der Palme kannst Du ein Kreuzfahrtschiff erkennen.
Admiral Nelson verliert seinen Arm
Ganz in der Nähe der Plaza de España finden wir diese Plakette, die an ein historisches und wichtiges Ereignis erinnert.
In den frühen Stunden des 25. JULI 1797 führte Admiral Horatio Nelson seine Truppen vom BRITISH ROYAL NAVAL SQUADRON an den Strand, um SANTA CRUZ zu erobern. Im Zuge der Verteidigungsaktivitäten des spanischen Truppen unter GENERAL
ANTONIO GUTIÉRREZ gelang aus der Kanone „EL TIGRE“ (damals hatten Kriegsgeräte Namen) ein Treffer, so dass Herrn Nelson der rechte Arm abgenommen werden musste. Im Morgengrauen mussten sich die Briten zurückziehen.
Der Text der Plakette schließt mit „Lob und Ruhm für die Helden“. Krieg und Geschichte, Geschichte und Krieg. Das eine ohne das andere leider nicht denkbar.
Mercado Nuestra Señora de Africa
Homenaje al Chicharrero, Mercado Nuestra Señora de Africa, Teneriffa , Santa Cruz
Vor dem Eingang des Mercado Nuestra Señora de Africa steht diese Skulptur eines Fischerbootes samt Besatzung. Nach Überlieferung stammt der volkstümliche Name für die Einwohner von Santa Cruz de Santiago de Tenerife, „los chicharreros„, aus dem 16. Jahrhundert: Diese Bezeichnung wird zurückgeführt auf die Ursprünge dieser Stadt, zu einer Zeit, als diese nicht mehr als ein kleiner Küstenort war und der Fischfang ihre wichtigste wirtschaftliche Aktivität.
„El chicharrero“ war nicht nur ein beliebter Fisch in den Gewässern Teneriffas, sondern auch der, der von den Fischern von Santa Cruz am häufigsten gefangen wurde. So kam es, dass Menschen sowohl von Nachbarorten als auch von anderen Inseln die Bewohner von Santa Cruz als „chicharreros“ bezeichneten. Diese Skulptur ist eine getreue Nachbildung jener ersten Fischerboote (die im inneren genauso aussahen, mit verschiedenen Ausrüstungen und Fischkästen u.a.). Mit ihr werden die Fischer von damals gewürdigt, die mit ihrem täglichen Kraftaufwand den Charakter dieser kanarischen Stadt mitgeprägt haben.
Wie immer solltest Du an einem Markt wie diesem am Vormittag aufkreuzen. Andernfalls wirst Du gähnende Leere vorfinden.
La Laguna (San Cristóbal de La Laguna)
Mit der Straßenbahn, die direkt vor dem zentralen Busbahnhof von Santa Cruz (Intercambiador Sta.Cruz, alle 5 Minuten, Dauer rund eine dreiviertel Stunde) losfährt, oder auch mit dem Bus (z.B. bis Intercambiador De Guaguas La Laguna) kommst Du in die alte Hauptstadt von Teneriffa, deren historischer Stadtkern in seiner heute bestehenden Form bis zum Ende des 16. Jahrhunderts angelegt wurde.
Es gibt hier sowohl kirchliche Gebäude aus allen Ecken der Geschichte als auch ehrwürdige alte Herrschaftshäuser, die Du zum Teil besichtigen kannst.
Wir marschieren von der Bushaltestelle in Richtung historischer Altstadt. Dort werden wir von einem übergroßen braunen Haufen empfangen, dessen Symbol wir aus den „social media“ zur Genüge kennen. Wie üblich werden Hundehalter darauf hingewiesen, die Hinterlassenschaften ihrer „Zamperl“ (bairisch für Hundchen) mitzunehmen, bloß hier „in groß“. Und damit das auch klappt, können die Herren- und Damenschaften gleich eine Plastiktüte hier ziehen.
Was für ein Empfang in der historischen Altstadt!
Kathedrale von San Cristóbal de La Laguna
Catedral de la Laguna
Casa Museo Cayetano Gómez Felipe
Mehr durch Zufall finden wir dieses traditionelle kanarische Wohnhaus, 1703 vom irischen Kaufmann Bernard Walsh (auf Teneriffa als Bernardo Valois bekannt) erbaut. Es war das Familienhaus des Sammlers Cayetano Gómez Felipe, geboren in Los Llanos de Aridane (Insel La Palma) im Jahr 1902 und der 1978 in La Laguna verstorben.
Im Haus siehst Du die verschiedenen Säle und Räume, Gegenstände, die im Besitz seiner Familie und anderer, die er während seines ganzen Lebens gesammelt hat. Ihre Vielfalt macht dieses historische Hausmuseum zu einer Referenz zum Lernen über die materielle Kultur der umliegenden kanarische Familien seit dem 16. Jahrhundert.
Das historische Casa Cayetano Gómez Felipe Museum präsentiert verschiedene architektonische Elemente, die es zu einem hervorragenden Beispiel machen für ein traditionelles kanarisches Haus in einer urbanen Umgebung. Es verfügt über einen Balkon und ein großes verglastes Fenster, typisch für das 18. Jahrhundert. Diesen Fensterstil findet man in praktisch allen Gebäude im historischen Zentrum von La Laguna. Der Holzbalkon ist das größte charakteristische Element der lokalen Architektur der Inseln.
Migration nach Amerika führte zur Übertragung des kanarischen Balkons in die „Neue Welt“. Das Haus ist über einen Flur erreichbar, der sich zu einer Galerie öffnet, die einen Blick auf die Innenhof, ungewöhnlich niedriger als das Straßenniveau. Dies sind die ‚Lungen‘ des Hauses, wo die Vegetation eine frische und intime Atmosphäre verströmt.
Der Hof verbindet das ganze Haus. Das Zwischengeschoss diente als a Büro, Buchhaltung und als Speicher, um wertvolle Produkte und Waren vor Feuchtigkeit auf dem Boden zu schützen.
Bemerkenswert ist die überwiegende Verwendung von Holz, sowohl drinnen als auch draußen. Das beliebteste Bauholz war Teeholz, das Kernholz der Pinus canariensis, bekannt für seine Robustheit und Resistenz gegen Insekten.
Casa Museo Cayetano Gómez Felipe, Teneriffa, La Laguna
Iglesia de Nuestra Señora de la Concepción
Iglesia de Nuestra Señora de la Concepción
Sowohl bei der Kathedrale als auch zum Besichtigen dieser Kirche musst Du ein Eintrittsgeld (bei der Kathedrale sogar ein happiges) entrichten. So etwas kennen wir von Santa Cruz nicht: Dort können wir die Innenräume der Gotteshäuser unentgeltlich betrachten.
Der Ort, besonders die Altstadt, macht, obwohl Universitätsstadt, einen verschlafenen Eindruck. Das war schon bei meinem letzten Besuch um dieselbe Jahreszeit so. Wahrscheinlich hat das auch mit dem Wetter und der Witterung zu tun. Genau an dieser Stelle ziehen die tiefhängenden Wolken des Nordost-Passats über den Rücken der Insel, so dass es vorkommen kann, dass auch bei Deinem Besuch die Sonne nicht oder kaum zu sehen ist.
Las Galletas
Zur Haltestelle La Paz in Las Galletas kommst Du von Los Christianos aus mit dem Linienbus Nummer 467 oder 470 in rund 20 Minuten. Manche wandern auch von Los Christianos über den Berg nach Las Galletas als Endpunkt – ich habe es versucht, aber dank oder wegen meiner Bein-Lähmung habe ich nach den ersten Höhenmetern aufgeben müssen.
Las Galletas hat neben seinen Berufsfischern die Infrastruktur, die man als Tourist so braucht: Spaßboote können gechartert werden, es kann getaucht werden und entlang der Promenade finden sich zahlreiche Angebote mit Speis und Trank. Als wir ankommen, zerlegt ein Fischer mit recht viel Anstrengung gerade seinen Fang für den kleinen Markt, der von Restaurantbesitzern und Einheimischen gleichermaßen bevölkert wird.
Las Galletas leistet sich einen personalisierten Gulli-Deckel. Allerhand für solch eine kleine Gemeinde.
Vom Hafen geht der freie Blick auf den größten Berg Spaniens, den Teide.
Die Hafenverwaltung macht farblich schon was her!
Spaßboote kehren heim in Reih und Glied, gezogen vom Verleiher der Teile. Im Hafen soll es gesittet zugehen. Der Teide guckt zu.
Aufgefallen: Hier gibt es sogar ein Angebot für gehbehinderte Angler: Ein Boot, das auf Rollstuhlfahrer eingerichtet ist!
Empfehlenswert: Restaurant Marina am Eingang zum Hafen. Fisch wird an der Theke ausgesucht. Gegrillter Fisch auf den Punkt. Brot mit 3 (sonst nur 2) Arten Mojo. Mehr als 1 Papa geht nicht, da der Fisch sehr reichhaltig ist. Herunter gespült mit einem Bier – direkt an der Promenade am Meer. Prädikat: Wiederholung unbedingt zu empfehlen.
Empfehlenswert! Alacha – Ohrensardine vom Grill
Vorher oder hinterher direkt an der Promenade ein schmaler Strand mit feinem Sand bis zur Wasserlinie, ab dann Steine und viele bunte Fische. Ab und zu Lavafelsen, die bei Niedrigwasser ein Rückenschwimmen nicht angeraten sein lassen. Dankenswerterweise ein Dusche, die den schwarzen Sand und das Salzwasser herunter spült. Außerhalb des Ortes, in der Verlängerung des Hafenrunds, kannst Du an einem breiteren Strand ins Wasser, allerdings dann ohne Duschmöglichkeit.
Teno-Gebirge
Natürlich kannst Du nach Masca im Teno-Gebirge auch mit dem Linienbus kommen. Das gleicht aber einem Abenteuer, weil es zeitintensiv ist und Du auf sehr wenige Verbindungen angewiesen bist. Besser ist es aber, Du nimmst an einem Ausflug teil. Angebote liegen sicherlich an Deiner Unterkunft aus. Alle Ausflüge findest Du auch am Ende dieses Beitrags.
Die Strecke von Los Christianos über Masca nach Garachico / Puerto de las Cruz habe ich zwei Mal per Mietwagen gemacht. Mein Rat: Nimm Dir einen Mietwagen, dann kannst Du anhalten, wann Du willst und nach Lust und Laune fotografieren. Und sei gewarnt: Es geht an manchen Stellen recht eng her.
Dieses Mal zieht der Nordost-Passat bis über den Teide-Rücken ins Masca-Tal, so dass wir ein Herr-der-Ringe-ähnliches Foto-Spektakel erleben.
Masca
Das Bergdorf Masca liegt rund 650-800 Meter über dem Meeresspiegel und dient als Ausgangs- und Endpunkt einer Wanderung hinunter in die gleichnamige Schlucht. Dort unten ist „Ende Gelände“, weil Atlantik, d.h. Du solltest schon im Vorfeld einen Abholdienst per Boot organisiert haben. Praktischerweise auch den Hinbringdienst von Deiner Unterkunft in Los Christianos, Las Americas oder Puerto de la Cruz – oder wo immer Du Deine Bleibe gefunden hast – nach Masca.
Malerisch gelegen und einfach zu finden, dank des spitzen Felsens: Masca
Auf dem Weg von Masca nach Garachico: Ein seltsamer Berg, an dem kräftig gearbeitet worden ist.
Garachico
Es gibt Menschen, die bezeichnen das Lavadorf Garachico als „einen der schönsten Orte auf Teneriffa“. Nun, das kommt wohl gerade auf das Wetter an. Bei Regen könntest Du einen ganz anderen Eindruck gewinnen als bei eitel Sonnenschein.
Aber eines muss man dem Ort lassen: Wenn 1706 blubbernde Lava sich mitten durch den alten Ort den Weg Richtung Meer gebahnt hat und einen Großteil des einst betriebsamen Hafens und der Stadt zerstörte, dann sollte man nicht glauben, dass die Menschen just an diesem Ort wieder leben wollten. Sieh Dir La Palma gerade an: Wie lange dauert es wohl, bis man auf der jetzt noch rauchenden und dampfenden Lava wieder bauen kann?
Die Einwohner von Garachico taten es. Mit dem Resultat, dass nun die Touristen die Stadt lieben. Selbst wenn es trüb ist oder gar regnet. Selbst, wenn das Meerwasserschwimmbecken geschlossen ist, wie bei unserem Besuch Ende 2021.
Bild unten, im Hintergrund rechts: Das Castilo de San Miguel: Eine Wehrburg aus Vulkangestein, darin, wenn geöffnet, eine Sammlung von Muscheln und ausgestopften Meerestieren.
Castillo de San Miguel
Castillo de San Miguel
Castillo de San Miguel, andere Seite
Meerwasserschwimmbecken, Piscinas Naturales El Caleton: Leider bei unserem Besuch geschlossen. Wie die Schilder besagen, wegen des widrigen Wetters. Oder vielleicht wegen Corona?
Kunsterzeugnisse der Insel
Santa Ana (Parroquia de Santa Ana), Hauptkirche von Garachico
Mutterkirche von Santa Ana. Es handelt sich hier um eines der schönsten Gotteshäuser von Teneriffa. Ihr Ursprung liegt im Jahre 1520. Sie wurde zwar von den Folgen des Vulkanausbruchs 1706 betroffen, aber zwischen 1714 und 1721 wiederaufgebaut. An der Hauptfassade sind Elemente sowohl aus dem Platereskstil wie aus der Renaissance zu finden. Im Innern ist sie in drei harmonisch angeordnete Schiffe aufgeteilt. Das Gesamtbild, das Säulen und Bögen vermitteln, ist wunderbar proportioniert. Es gibt dort zahlreiche Kapellen mit historisch und künstlerisch wertvollen Retabeln, Skulpturen und Malereien. In den neunziger Jahren ist die Kirche restauriert worden. Man beachte die Muttergottesstatue mit Kind, die auf einer silberfarbenen Mondsichel steht, ein Motiv, das auf Teneriffa des Öfteren zu finden ist.
Santa Ana (Parroquia de Santa Ana), Hauptkirche von Garachico, Teneriffa
Santa Ana (Parroquia de Santa Ana), Hauptkirche von Garachico, Teneriffa
Plaza de la Libertad
Nuestra Señora de los Ángeles
Kirche von Nuestra Señora de los Ángeles. Ihr Grundriss hat die Form eines lateinischen Kreuzes, und dort sind reiche Stuckarbeiten mit abgeflachten Kanten im Mudejarstil, deren Bänder alle Kassetten bedecken, zu sehen. Direkt daneben steht die Kapelle La Vera Cruz.
Kirche Nuestra Senora de Los Angeles in Garachico
Wir nehmen Abschied von Garachico. Unser Mietwägelchen klettert tapfer den steilen Hang des Vulkans hinauf, um auf die andere Seite nach Los Christianos zu kommen.
Los Christianos empfängt uns mit einem hübschen Springbrunnen, unweit der Busbahnhofs Los Christianos
Unsere Berichterstattung über den Urlaub auf Teneriffa in Zeiten von Corona – Ende 2021 – wird fortgeführt unter diesem Link. Wir werden zusammen über den Teide, den wir gleich 2 x besuchen, nach Puerto de la Cruz fahren, wo wir wieder einmal den Loro Parque in Augenschein nehmen.
Alle Teneriffa-Reiseberichte in ReiseFreak’s ReiseMagazin und ReiseBlog
Teneriffa: Kolumbus und Humboldt – berühmte Namen geben der Kanareninsel beste Referenzen
Teneriffa: Pinguine, Orcas und schroffe Felsen
Teneriffa: Schnee auf dem Teide – mit Glatteis ist zu rechnen
Urlaub auf Teneriffa: Eine Annäherung zu Fuß
Teneriffa nachhaltig: Urlaub mit dem öffentlichen Bus
[Vintage] Urlaub mit dem Gleitschirm auf Teneriffa
Kreuzfahrt von den Kanaren zur Insel Madeira
Teneriffa: Wale und Delfine. Walbeobachtung vor Los Gigantes
Interessante und hilfreiche Links
Reisen in Corona-Zeiten
Spain Travel Health: Hier bekommst Du den QR-Code, ohne den weder der Abflug noch die Einreise nach Teneriffa funktionieren.
Corona auf den Kanaren – Info via ADAC
Medien
Nachhaltig unterwegs auf Teneriffa: Ein Film im hr-fernsehen. Video verfügbar bis 10.12.2022 ∙ 21:00 Uhr
https://www.teneriffa-news.com/news/kanaren
Buchtipps
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So wirbt der Verlag:
Die größte Kanareninsel ist ein Reiseziel voller Gegensätze: Zum einen gibt es die Badeinsel mit geschützten, feinsandigen Felsbuchten, ganzjährig angenehmen Wassertemperaturen und pulsierenden touristischen Zentren mit ausgebauter Infrastruktur. Zum anderen das Wanderparadies mit zerklüfteten Bergketten, tiefen Schluchten und unzähligen Tälern, die sich von den Bergen rund um die Insel zum Meer hinziehen. Außerdem findet der Reisende jede Menge stille Ecken und kleine Orte, wo man in unscheinbaren Lokalen noch die deftige einheimische Küche genießen kann. Irene Börjes – seit Jahren als Tourenbegleiterin auf den Kanaren tätig – lässt in ihrem Buch keine Facette der vielschichtigen Urlaubsinsel unberücksichtigt.
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Tipp: Planst Du bei Fewo-direkt zu buchen? Achtung bei Bezahlung per Kreditkarte : Nimm bitte eine, wo es keine Auslandseinsatzgebühr gibt. Warum? Bei mir wurde, obwohl mit Euro angezeigt, mit britischen Pfund abgerechnet – und mit Zusatzgebühr. Mir ist dies unerklärlich, denn Fewo-direkt, so wird es angezeigt, ist in Irland niedergelassen, und Teneriffa ist ebenfalls in der EU, mithin also alles in Euro zu bezahlen. Was hier das britische Pfund sein soll, hat mir Fewo-direkt auf Anfrage bis zur Veröffentlichung dieses Reiseberichts leider noch nicht beantworten können.
Herkommen und herumkommen: Bus oder Mietwagen
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TITSA: Mit dem Bus und der Straßenbahn auf Teneriffa unterwegs
VERFÜGBARE GESCHÄFTE ZUM VERKAUF UND AUFLADEN DER ‚tenmás‘ CARD
Mit dem öffentlichen Bus (fast) auf den Teide
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- Mietwagen bei Opodo
- Sunnycars: Mietwagen auf Teneriffa
Reiseziele auf Teneriffa
Wetter in Costa Adeje Teneriffa
Walbeobachtung Whale Watching mit Exmaran (Puerto Colon)
Walbeobachtung mit Flipper Uno (Los Gigantes)
Facebook-Gruppe Calderones de Canarias: Meldung von Sichtungen von Meerestieren
Santa Cruz de Tenerife (Wikipedia) – Santa Cruz (Link 2)
Was man auf Teneriffa unternehmen – und gleich von zu Hause oder vom Hotel per Internet buchen – kann (Werbung)
Alle Spanien-Reiseberichte in ReiseFreak’s ReiseMagazin und ReiseBlog
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