[Vintage] Urlaub mit dem Gleitschirm auf Teneriffa

Translation with Google
Teneriffa: Teide-Vulkan

Teneriffa (Spanien): Teide | Eine Reise in die Vergangenheit: Auf meiner Festplatte fand ich jüngst einen Reisebericht über einen 

Gleitschirmurlaub im November 1998 auf Teneriffa.

Passend also in unsere Rubrik „Vintage“. Mehr davon unten.

Dem etwas frisch und schattig gewordenen Deutschland entfliehen wollte ich mit einem Gleitschirm-Fliegerkumpel. Teneriffa-Süd: Luft 25 Grad, Wasser 23. Zu Hause: Überschwemmungen, darauf folgend Temperaturen um die 0 Grad Celsius.

Die LTU-Maschine aus Stuttgart hatte 40 Minuten Verspätung, doch am Teneriffer Flughafen wurde das Gepäck, allem voran die Gleitschirmrucksäcke von Reinhold und mir, recht schnell ausgeliefert.

Wer allerdings nicht da war, war der Transferdienst von Sky Sports Teneriffa. Wir hampelten noch einige Stunden am Flughafen herum, wo fleißige Kärtchenhochhalter nach Herrn Schmitz oder Schultz suchten bzw. die Dienste von LTU, Neckermann und Co feilboten. Sky Sports war nicht da bei.

Wir riefen per Handy beim deutschen Organisator im Schwarzwald an. 3 mal. Der versprach, sich darum zu kümmern. Was dann doch nicht klappte.

Wir beschlossen, ein örtliches Taxiunternehmen mit dem Transfer und der Suche nach unserer Bleibe für die nächsten 7 Tage zu betrauen. Nichts schwieriger als das, denn die Teneriffer waren offenbar mit dem Besucheranstrom am Flughafen überlastet. Der Taxistand schien unerreichbar (weil sich die Gepäckwagen der Ankommenden miteinander verkeilten und schlussendlich sogar die Straße mit den Taxis lahmlegten).

Irgendwann saßen wir dann im Taxi, doch mit der angegebenen Adresse konnte der Taxifahrer, auch nach vielen Fragen bei Einheimischen, nichts anfangen.

Drei Viertelstunden und 25 DM später setzte der leise fluchende Taxifahrer uns mitten in der Pampa, auf halber Höhe zum Vulkankrater Teide, ab. Ein verfallenes, 150 Jahre altes Bauernhaus lugte am Horizont zu uns herunter. Der Mercedes hatte leider keine Offroad-Ausstattung, so dass sich der Taxifahrer zu Recht weigerte, uns den letzten Kilometer die Buckelpiste zum Haus zu fahren.

Haus, das ist gut gesagt: Eine Baustelle sollte unser Urlaubsziel für die nächsten Tage sein. Mike und Chuck, beide im Schweiße ihres Antlitzes, halfen uns die schweren Gleitschirmrucksäcke nebst den Samsonites ins Wohnzimmer, sprich eine offene luftige Terrasse ohne Dach, zu schleppen.

Gestern sei erst das Wasserrohr gelegt worden, Strom gibt es keinen, Telefon nur per Handy (das offenbar immer dann nicht erreichbar ist, wenn man es vom Flughafen aus anruft). Die Fliesenleger sind gerade in unserer Unterkunft, einem frisch gezimmerten Holzhäuschen, die Toilettenschüsseln liegen noch wohl verpackt in einer der Höhlen des Geländes, die später auch zu Zimmern umgebaut werden sollen.

Mittag ist gerade vorbei, und wir fliegen erst einmal von einem Hügel hinter dem Haus, etwa 460 Höhenmeter. Ein ruhiger Flug, ca. 10 Minuten, nicht 2 Stunden, wie uns Mike, unser Gastgeber, zunächst weismachen will. Auch der 2. Flug ist dann nicht 1 Stunde, sondern in Ermangelung einer guten Thermik (Himmel ist blau) auch nur 10 Minuten.

Am Abend hat Sabine, Mikes Frau, im Scheine einer Petroleumfunzel in der dachlosen provisorischen Küche Knoblauch-Hähnchenschlegel gebraten. Wohl wegen des wenigen Lichtes hat diese Speise die Farbe der sie umgebenden Nacht angenommen. Doch Kohle schmeckt auch, wenn sie mit Knoblauch getränkt ist.

Chuck fragt uns um halb zehn abends, ob wir die Betten zusammen oder einzeln haben wollten. Da Reinhold und ich zwar verheiratet sind, aber nicht miteinander, bestehen wir auf Einzelbetten. Chuck meint, er gehe jetzt Betten machen. Sagt’s und verschwindet in einem Raum der Finca, die als Schreinerei eingerichtet ist. Der Generator springt an, und schon bald macht Chuck die Betten, mit Hilfe einer Säge, Hammer und Nägeln.

Wir scheinen echt die ersten Gäste zu sein in diesem Etablissement. Premiere ist angesagt.

Im Laufe der Woche kommt noch die Badezimmertür, ein Waschbecken, eine funktionierende Dusche mit Warmwasser (!) und so manch andere Annehmlichkeit hinzu, sogar noch zusätzliche Gäste tauchen auf.

So ein bis 3 Flüge pro Tag werden gemacht. Immer in Erinnerung bleiben werden die Langstreckenflüge vom 2300 Meter hohen Kraterrand des Teide bis zu den Stränden im Norden bzw. Süden. Da beim Flug nach Puerto de la Cruz meine Höhe nicht mehr reicht, um an den Strand zu kommen, mache ich eine Außenlandung mitten in der Stadt. Nicht sehr viel Aufsehen scheine ich damit zu erregen. Nach der Landung kommen 2-3 Leute in den Vorgarten, um zuzusehen, wie ich meinen Gleitschirm auf der staubigen Erde zusammenlege (überhaupt: sehr viel Staub auf der Insel). Einer meint: „Aleman“? Ich bejahe. Sein Kommentar „Not-gelandet“. Richtig, mein Gutester! Ein Beweis, dass er nicht nur deutsch kann, sondern Notlandungen auch nicht selten sind an dieser Stelle.

Kaum 3-4 Kilometer später bin ich unter dem Einsatz sämtlicher Schweißdrüsen wieder am Strand, wo ich dank meines Funkgerätes schnell wieder Anschluss zu meinen Fliegerkumpels finde.


Noch ein Highlight: Neben dem total touristisierten und verbauten „Los Christianos“ an der Westküste, mit Blick auf La Gomera, ragt ein 150 m hoher Felsen aus dem Meer. Der ist in 35 Minuten bestiegen. Bald flattere auch ich, zusammen mit 7 anderen bunten Gleitschirmen, im sanften Wind. „Soaren“ heisst das in der Paragliding-Szene. Weil ich meinen Flug von Bach im Lechtal mit 1:15 überbieten will, soare ich eine Stunde und zwanzig Minuten in der Brise. Fein!

Nebenbei zu erwähnen ist auch noch der Start vom Rondell und der darauffolgende Flug an die Playa de las Americas, wo die Thermik mir eine 350-Meter-Startüberhöhung beschert, so dass ich gleich 2 Berggipfel überfliegen kann.

Kurz und gut: Mike und seinem Team ist viel Glück zu wünschen. Mike zeigt alle Anzeichen eines geduldigen Flugbegleiters, der sich stets freundlich um die Gäste bemüht. Und ich denke, dass nach einiger Anlaufzeit auch die Organisation sich verbessert. Wenn es auch Vorteile hat, Premierengäste zu sein: Zahlen muss man den vollen Preis und man muss mit manchen Vorfällen leben, die anderen nicht passieren, wenn sie bei einem gut laufenden, alteingesessenen Unternehmen gebucht haben.

 


 

 

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Vintage

Was ist Vintage?
"In der Mode versteht man unter Vintage ein Kleidungsstück aus einer älteren Kollektion eines Designers".
So sagt es Wikipedia in seiner Erklärung  ( https://goo.gl/7Nmyhz ). Ich habe den Begriff Vintage als Kategorienamen gewählt, um alle Reiseberichte zusammenzufassen, die schon etwas älter sind. "Oldies but Goodies" ist ein anderer Ausdruck, den man hier verwenden könnte. Auf jeden Fall stehen hier nicht die allerschönsten Bilder aus modernen Digitalkameras im Hintergrund, sondern eher besondere Erlebnisse. Und die Fotos sind eingescannt vom Dia oder sogar Papierbild. In diesem Zusammenhang könnte man sogar den Begriff "Shabby Chic" verwenden, den Wikipedia auch in seinem Artikel aufführt. Authentische Bilder aus der Vergangenheit haben ihren eigenen Reiz. Ist es doch so, dass die Generation Smartphone ihre qualitativ hochwertigen Handy-Fotos mit einem Filter auf Instagram hochlädt, der diesen Fotos ein oft vergammeltes Image mitgibt. Bei den Fotos der Vintage-Reihe braucht es das nicht. Die Fotos SIND schon alt und "wurmstichig" - wenn auch aus Gründen der Ästhetik die vielen kleinen Punkte und Fussel, die beim Einscannen noch zu sehen sind, mühsam in der Bildbearbeitung entfernt werden.

 

 


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