Safari in Südafrika, malariafrei : Ditholo Game Lodge
Translation with Google
Erst mal entspannen
Nach den vielen Tagen, die wir inzwischen auf Foto-Safaris verbracht haben, tut es ganz gut, einmal einen Ruhetag einzulegen. Ruhig ist es hier. Noch. Denn schon hat sich eine Groß-Familienfeier angekündigt, die ab dem nächsten Nachmittag die ganze Lodge in Beschlag nehmen wird.
Doch wir sind momentan mit einem anderen Paar, das wohl ein romantisches Wochenende verbringen will (den Geräuschen aus seinem Rondavel zu entnehmen, in das es in regelmäßigen Abständen von der Bar her pendelt), allein in der Lodge.
Vom Waterberg herunter kommen wir nach Süden auf die Teerstraße von Bela-Bela nach Brits/Thabazimbi, von dieser dann über Wellblechpiste wieder direkt in südlicher Richtung gut ausgeschildert nach Ditholo, das sich „Der Ort der vielen Kudu“ nennt. Kudu, wie Du weißt, eine recht große Antilope. Du hast sicher hier auf ReiseFreaks ReiseBlog schon die stattlichen Kudu-Bullen mit dem aufsehenerregenden Gehörn gesehen.
Die Piste
Immer wieder ein „Geschenk“ der Straßenverwaltung: Ein Padskrapper (Weg-Kratzer), wie der Straßenhobel (auch Pistenhobel) hierzulande genannt wird, sorgt für eine einigermaßen glatte Oberfläche im – hier – sandigen Buschveld.
Bis sich dann doch wieder die Wellbleche gebildet haben, und tiefe Schlaglöcher so manchem Autofahrer, der sie nicht gewohnt ist, einen eiskalten Schauder über den Rücken laufen lassen. Und ja, auch die Bandscheiben haben kräftig was zu tun.
Es macht geschwindigkeitstechnisch schon einen starken Unterschied, ob Du die Strecke vor oder nachdem ein Padskrapper seine Arbeit getan hat, fährst.
Ditholo Game Lodge
Die Ditholo Game Lodge befindet sich in einem privaten 1.100 ha malariafreien Game Reserve.
Rondavels (Rundhütten), ein leidlich schwimmbarer Pool, eine Aussichtsplattform direkt an der Lodge und eine hochgelegte Beobachtungshütte direkt am Hippo-Pool sowie ein Waldlehrpfad, wie wir in Deutschland sagen würden: Dies sind in Kürze die Features der Lodge.
Mit Strom versucht man Hippos aus dem Teich in ihre Schranken zu verweisen. Sozusagen der innere Zirkel der Schutzmaßnahmen. Um diesen eingezäunten Pool herum ist ein weiter Bereich, in dem zahlreiche private und eine öffentlich zugängliche Lodge (Ditholo) in einem Wildreservat liegen, um das wiederum ein Wildzaun gezogen ist. Erst draußen dann ist die freie Natur am Werkeln.
Doch dort gibt es selten Wild zu sehen, die nachtaktiven Tiere siehst Du sowieso nicht. Leoparden gibt’s überall, auch Bushbabies und Aardvark und welche kuriosen Namen die scheuen Tiere alle haben.
Exkursion
Wer keine Rinderfarm (mehr) hat, der hat sich wahrscheinlich wegen der Trockenheit und der größeren Rentabilität schon auf die Aufzucht von Wild, den Fototourismus und den Abknall-Tourismus (ich verweise auf das Thema „amerikanische Zahnärzte und tote Löwen“) verlegt.
Im Gebiet zwischen Pretoria und dem Waterberg findest Du neben ausgedehnten Siedlungen heimischer Stämme alle Arten von Tourismus. Auf diesen Farmen wird gewandert, geheiratet und gegolft. Und viele Farmen haben sich vergrößert: Farmen wurden zusammengelegt, die Zäune zwischen ihnen entfernt und ein großer Wildzaun rundherum gezogen. Dann wird ein Besiedelungs- und Wildhaltungskonzept entworfen, eine Satzung gemacht und das große Gelände in verschiedene kleinere Einheiten aufgeteilt.
Dort kann dann gebaut, nach Brunnen gebohrt und das Leben eines Landadeligen geführt werden. Meistens sind die Häuser, die dort entstehen, nur am Wochenende bewohnt, oder sie werden an Bekannte und Verwandte vergeben. Innerhalb des nun als Game Reserve betitelten Gebietes laufen Antilopen, Giraffen, Warzenschweine herum, und wer clever ist, lockt die Kudus und Nyalas mit Leckereien zur Futterstelle oder Tränke, und kann sie von seinem Balkon aus betrachten.
Wenn das Ganze dann noch steuerliche Vorteile hat, und man einen Teil seines hart verdienten Geldes hier anlegen kann, warum nicht! Wie in einem Mietshaus in der Stadt zahlst Du Deine monatlichen „Levies“ und einmal im Jahr wird von der Verwaltung ein Kassenbericht vorgelegt und die nächsten Maßnahmen geplant: Muss der Zaun erneuert werden, wo kommt trotz der Wasserknappheit das kostbare Nass für das Wild her, muss ein neuer Veterinär her, weil der alte seine Sache nicht richtig macht usw.
Doch nun zurück zur Ditholo Game Lodge: Hippos sind – neben der Malariamücke und dem Plasmodium Falciparum (letztere zwei gibt es hier nicht) – die gefährlichsten Tiere des afrikanischen Kontinents. Deswegen auch dieses Schild:
Toll: Vollmond am Lagerfeuer in der Boma. Fehlen nur noch die Einheimischen, die uns einen Tanz aus dem Erbe ihrer Väter darbieten. Was in dieser Nacht nicht geschieht. Schade, aber man kann nicht alles haben.
Dafür schmeckt das Essen, das gar nicht mal so teuer ist, lecker.
Unser Abendessen: Das meiste davon am offenen Feuer gegrillt und präsentiert von diesen liebreizenden Damen:
Nebel!
Ich denke, ich sehe nicht recht! Warum bin ich aus dem Nebelloch Dillingen an der Donau in die schon seit langem knochentrockene Savanne zwischen dem Großraum Pretoria/Johannesburg und den Waterbergen gefahren? Um dem Nebel zu entfliehen, und dann das da!
Und wer steht da auf dem Parkplatz im Dunst neben meinem Auto? Ein kapitaler Impala-Bock. Der lässt sich nicht vertreiben, nicht einmal, nachdem ich unsere Rundhütte verlasse und Nahaufnahmen von ihm mache.
Rundhütten im Nebel: Innen Doppelbetten mit abgetrenntem Badezimmer (Dusche, WC).
Langsam lichtet sich der Nebel, und ein verwaschener Sonnen-Fleck übergießt die dunstige Landschaft mit bronzenem Licht.
Hippos!
Die Flusspferd-Familie lässt sich durch den Nebel nicht beeindrucken. Meine Kamera hat zwar Probleme, scharfzustellen, doch als ich zu Hause das Bild bearbeite und den Nebel herausfiltere, kann ich feststellen, dass die Schärfe da ist. Vor allem, weil schon in aller Früh der Chef der Gruppe auf Tuchfühlung mit seiner Dame geht. Ziemlich geräuschvoll.
Anstatt eines Game Drives (Safari-Ausfahrt auf dem offenen Geländewagen) machen wir uns auf den Weg auf einer Art „Waldlehrpfad“: Sheila’s Tree Trail, der sich 3 km in Schlangenlinien durch den Busch nahe der Lodge zieht.
Wir folgen den weißen Steinen, die mal besser, mal schlechter zu sehen sind.
Immer wieder hören wir ganz nahe Tiergeräusche und Fußgetrappel, doch Antilopen, Warzenschweine oder ähnliches sehen wir nicht.
TIPP
Bei Buschwanderungen und Game Walks solltest Du Deine Füße und Beine mit einem Anti-Zecken-Tuch abreiben oder ähnliche Maßnahmen treffen. Frag die Einheimischen! Wir haben Game Ranger getroffen, die uns zahlreiche Wunden von Zecken zeigen konnten. Einer hatte schon 5 mal in seinem jungen Leben Tickbite-Fever (Zeckenfieber). Und das ist nicht schön, was ich aus Erfahrung an eigenem Leibe bestätigen kann!
Zahlreiche Bäume haben Schilder zur Kennzeichnung, in 3 Sprachen.
Augen auf beim Wandern, kann ich da nur sagen: Mehr als einmal wäre ich beinahe in ein Netz gelaufen, das zwischen den Bäumen gespannt war. Und nicht alle Spinnen sind so klein und nett wie dieses Tier:
Kite Spider (Gasteracantha cancriformis), kann auch eine Gasteracantha versicolor sein, eine Spinnenart aus der Familie „Echte Radnetzspinnen“.
Wenn Deine Kleidung gut ist, dann kann solch eine gemeiner Dornenzweig ihr nichts anhaben. Du siehst, er hat 2 verschiedene Dornen. Einen langen, geraden, und einen krummen, der Dich wie ein Widerhaken so schnell nicht loslässt. Vor allem, wenn er mit seinen Kollegen von den Nachbarästen zusammen arbeitet 😉
Pfoten- und Hufabdrücke sehen wir viele, aber keine lebendigen Vierbeiner.
Dieses Prachexemplar einer Golden orb web spider (Nephila senegalensis) ist da schon viel gruseliger, besonders, wenn Du im Eifer des Gefechts auf der Suche nach wilden Vierbeinern gegen diese Spinne läufst.
Ah! Ein Lebzeichen, oder sollte ich sagen, ein Todeszeichen von einem Tier, das hier einmal unterwegs war.
Kontakt
24°58’37.7″S 27°55’01.7″E
Achtung: Mit einem „normalen“ Straßenauto kommst Du nur von Norden her (also über die geteerte R516 und dann über die Gravel Road mit dem Namen D4426 zur Lodge. Andere Pisten haben wir nicht ausprobiert, obwohl das Navi auch einen südlichen Zugang anzeigte. Auf Google Maps ist die Ditholo Game Lodge noch im Juni 2016 falsch eingezeichnet.
Hoppla! Das ging aber schnell. Kaum hatte ich den Fehler gemeldet und korrigiert (Pfeil direkt auf den Parkplatz vor der Rezeption gesetzt), kam diese Mail von Google:
Fertig!
Ihre Bearbeitung von Ditholo Game Lodge wurde veröffentlicht. Bei bestimmten Änderungen kann es bis zu 24 Stunden dauern, bis sie auf Google sichtbar sind.
Vielen Dank für Ihren Beitrag zur Verbesserung von Google Maps! Ihre Informationen machen die Karte für alle nützlicher.
Kartenmarkierung wurde verschoben.
Bearbeitet am 12.06.2016
Mehr malariafreie Wildreservate und Game Lodges
- Malariafrei. Spannende Safari in Südafrika: Madikwe Game Reserve, Jaci’s Lodge
- Safari in Südafrika, malariafrei: Atemberaubende Erlebnisse im Madikwe Game Reserve, Rhulani Safari Lodge
- Südafrika, malariafrei: Jembisa Bush Home – Safari Lodge
- Malaria-freie Safari in Südafrika: Ein erster Überblick
- Samara: Aus Liebe zu Afrika. Safari, malariafrei, im Herzen von Südafrika
Offenlegung / Transparenz
Ich war zur Übernachtung mit Frühstück auf der malariafreien Ditholo Game Lodge eingeladen. Vielen Dank dafür. Meine Meinung bleibt wie immer die meine.
Mehr Südafrika hier in diesen Ebooks aus dem Wolfgang Brugger Verlag*
Wer Südafrika lieber im wahrsten Sinn des Wortes “begreifen” möchte und gerne Papier in den Händen hält, holt sich eines der beiden Bücher aus dem südlichen Afrika:
Erlebnis Südafrika Mit Exkursionen nach Namibia und Swaziland
oder
Erlebnis Südliches Afrika Reisen in der Republik Südafrika, in Namibia, Zimbabwe, Botswana und Swaziland
328 Seiten 20,35 € im Versand
Alle Südafrika-Reiseberichte hier im ReiseMagazin und ReiseBlog
Safari in Südafrika, malariafrei: Marakele Nationalpark, Waterberg
Südafrika: Ndebele Kunst. Hausbesuch bei Esther Mahlangu
Südafrika: rund um Kapstadt – Hafen (Waterfront) und Botanischer Garten Kirstenbosch
Südafrika: Von Kapstadt bis zur Garden Route
Garden Route, Südafrika: Sandstrand und feines Essen in Wilderness
Südafrika, Garden Route: Wale und wilder Wald – von Knysna bis zum Storms River
Südafrika: Wanderkühe und Stachelschweine. Auf einer Farm in Afrika
Südafrika, kleine Karoo: Strauße und einsame Gebirgspässe
Südafrika: Kapstadt, Pinguine und das Kap der Guten Hoffnung
Malaria-freie Safari in Südafrika: Ein erster Überblick
Safari ohne Malaria: Samara – aus Liebe zu Südafrika
Südafrika: Meer, Wein und Wale. Eine Tour zwischen Reben und Ozean
Südafrika virtuell: Komm mit auf die größte LIVE-Safari der Welt!
Südafrika, KrügerPark: Komm an Bord zur LIVE-Safari
Südafrika, malariafrei! Jembisa Bush Home – Safari Lodge
Südafrika. Durch die Mitte läuft ein Fluss: Vom Oranje nach Pretoria
Safari in Südafrika, malariafrei und atemberaubend: Rhulani Safari Lodge
Südafrika, malariafrei: Spannende Safari im Madikwe Game Reserve
Mietwagen Südafrika: Der üble Trick mit Kaution und Benzin
Südafrika: Uuuaaa! Entzugserscheinungen. Wie ohne Safari leben?
Road Trip in Kapstadt, Südafrika: Genieß die schönsten Panoramastraßen am Kap
(*) Anzeige/Werbung: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links (Partner-Links). Dies bedeutet, dass ReiseFreak's ReiseMagazin und ReiseBlog möglicherweise eine kleine Provision erhält, wenn Du eine Anmeldung/Transaktion/Kauf tätigst. Dir entstehen dadurch keine Mehrkosten. Mehr zum Thema Angebote auf ReiseFreak's ReiseMagazin und ReiseBlog.