Ägypten 1983: Ein Ausflug in längst vergangene Zeiten

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Ägypten: Eine Zeitreise ins Land am Nil

Ich lade Dich ein, mit mir eine Zeitreise nach Ägypten zu machen. In ein Land, das vor rund 36 Jahren keine Destination für massenhaft einfallende Touristen, sondern – hauptsächlich – den Kultur-Interessierten vorbehalten war.

Für den Preis eines Fluges von München nach Kairo und zurück könntest Du heute am Roten Meer eine Woche in einem 5-Sterne-Hotel all inclusive Urlaub machen – und da ist der Zug zum Flug und der Flug nach Hurghada schon eingeschlossen.

Damals, also 1983, schulterten wir den Rucksack, um nach Backpacker-Manier das Land zu erkunden. Nicht einmal ein Hotel, ein B&B oder ein Campingplatz war gebucht. Das sollte alles vor Ort organisiert werden.

 

Mit der Egyptair nach Kairo

Rückwärtiges Cover des Inflight-Magazins der Egyptair zum Goldenen Jubiläum der Airline. Was heißt rückwärtig: Der Araber liest von hinten nach vorne. Und für den arabisch Lesenden ist das hier das Cover. Und auf der anderen Seite, mit der lateinischen Schrift, ist – seine – Rückseite.

 

Angekommen, Geld getauscht und nichts wie los in die Innenstadt.

Die Vorgabe der ägyptischen Behörden lautet noch 1983, dass man sich eine Einreise-Bestätigung in einem bestimmten Stockwerk eines bestimmten Gebäudes im Zentrum von Kairo holen muss, wenn man nicht im Rahmen einer Pauschalreise unterwegs ist. Oder man könne, so stand irgendwo geschrieben, diese Bestätigung bei einer Provinzbehörde einholen, zum Beispiel vom Militär dort.

Wir machen uns auf die Socken, verschieben die Einreisebestätigung und lassen den

Kulturschock

auf uns wirken. Damals schon mehr als 11 Millionen Einwohner in der ägyptischen Hauptstadt, die – 35 km lang und 15 km breit – aus den Nähten zu platzen droht, scheinen diese sich unter lautem Gehupe in einem langen Bandwurm alle zur selben Zeit durch Kairo zu schlängeln. Spannend, die Straße zu überqueren. Und erstaunlich, dass ich bis am Ende der Reise keine Verkehrsopfer zu Gesicht bekommen haben werde.

Das Aufspringen auf die Straßenbahn zum Zwecke der Schwarzfahrt soll durch die Zackenreihe verhindert werden. An der Tatsache, dass sie verbogen ist, kann abgelesen werden, dass der Plan nicht immer gelingt. Barfuß oder mit Vintage-Latschen kann eine Landung auf den Zacken allerdings böse Verletzungen eintragen.

 

Welch Überraschung! Mitten in Kairo dieser Bus aus „Schtuegert“. Dabei ist das so überraschend auch nicht: Offenbar wurde ein ausgedienter Bus der Stuttgarter Verkehrsbetriebe an die Partnerstadt Kairo überstellt.

 

Eine Baulücke? Wie praktisch. Als Platzhalter wird schon mal ein Zelt mitten hinein gesetzt.

 

 

Unter Kakerlaken

Ein königlicher Name: Regent House.

Nach fast 40 Jahren will mir partout nicht einfallen, warum ich ausgerechnet hier übernachtet habe. Zusammen mit meinem Reisebegleiter beziehe ich das Zimmer. Weil wir schon zu Hause vorgewarnt worden sind, mache ich mit reichlich Insektenvernichtungspulver, das ich in einer Dose mitgenommen habe, je einen Kreis um die vier Beine meines Bettes. Das soll auf ein ruhigen Schlaf hoffen lassen.

Mitten in der Nacht, ich schlafe nach reichlich Fußmarsch durch die überquellenden Straßen Kairos tief und fest, scheine ich etwas zu hören. Augen auf: Panik macht sich breit. Ein schätzungsweise 5 cm großes Insekt hat sich bis auf Handbreit meinem linken Ohr genähert. Ich springe wie von einer Tarantel gestochen auf und greife nach der bereitgelegten Taschenlampe. Dann das Deckenlicht an:

Unzählige kleine, große und mittelgroße Kakerlaken wuseln auf dem Parkettboden und versuchen, in die angefressenen Fußbodenleisten zu flüchten. Einigen gelingt es. Diejenigen, die als Matsch auf dem Fußboden enden, verbreiten einen Duft, der zum Würgen anregt.

Insektenpulver schön und gut, aber der Verteidigungsring ist immer nur eine erste Hemmschwelle. Die ganz neugierigen Angreifer setzen sich über dies hinweg und erkunden, was es da Leckeres zu erbeuten gibt.

Schon gut, dass nach dieser Nacht keine weitere im Regent House mehr folgen wird.

 

Pyramiden: Gizeh und Sakkara

 

Natürlich dürfen die Pyramiden von Gizeh nicht fehlen. Doch auch die in Sakkara, wo noch kräftig ausgegraben wird, wird fußläufig nach einer sich recht lang dahinziehenden Wüstenwanderung angesteuert.

Zurück in Kairo: Mann, das schmeckt!

 

Hassan und sein Algericht

Wir sind unterwegs im Stadtbus von den Pyramiden zurück in die Innenstadt. Stehend, denn der Bus ist proppenvoll und selbst als Stehender läuft man nicht Gefahr, umzufallen.

Da spricht mich ein mittelalter Ägypter an. Auf deutsch!

Ob ich ihm helfen könne, er lerne deutsch, wisse aber nicht, was das Wort „Algericht“ bedeuten könne.

Ich auch nicht.

Der Bus wackelt durch die Straßen. Leerer wird er nicht, und auch in meinem Gehirn findet sich beim besten Willen keine Lösung des Problems. Ein Algericht habe ich noch nie gesehen, geschweige denn von einem gehört. Amtsgericht ja, aber Algericht?

Zeig bitte, wo das steht, fordere ich Hassan, so der Name des wissbegierigen Ägypters, auf.

Er zeigt mir sein Wörterbuch. Deutsch-Arabisch / Arabisch-Deutsch.

„algericht“

Klein geschrieben. Und das am Anfang der Zeile. Stümperhaft, die Wörterbuch-Autoren. So mein erster Gedanke. Bis mein Auge im schwankenden Bus auf die Zeile darüber fällt:

„Nation-„

steht da am Ende der Zeile. Muss ich noch weiter schreiben? Ok, ich tu’s.

Nationalgericht

soll das heißen. Wir lachen uns kringelig, und der Ägypter, der weiß, warum gelacht wird, ist zufrieden mit der Antwort. So zufrieden, dass er uns erzählt, er fahre gerade zum Deutschunterricht. Ob wir nicht mitfahren möchten?

Klar, machen wir. Und so landen wir im Goethe-Institut Ägypten. Dort werden wir von den Deutschlernenden nach Strich und Faden ausgefragt und die Lehrerin hat alle Hände voll zu tun, zu moderieren und manchmal erklärend einzuschreiten, wenn die Begeisterung von Seiten der Ägypter zu quirlig wird.

Ein tolles Erlebnis, auch von unserer Seite. Ohne das Algericht hätte es so was sicherlich nicht gegeben.

 

Mit der Bahn den Nil entlang von Kairo nach Assuan

Verkehrsmittel der Wahl ist für uns 2 Backpacker die ägyptische Eisenbahn. 2. oder 3. Klasse? Im Zweifelsfall tendiere ich zur 2. Klasse. Die 3. Klasse nur, wenn es nicht anders geht, oder es keine Sitzplätze mehr in der 2. Klasse gibt. Oder, wie geschehen, der Backpacker zu mitternächtlicher Stunde einfach aus dem Kaff wegkommen will, sei es in einem leeren Güterwagon oder, ja, in der Holzklasse der Eisenbahn.

Ländliches Ägypten

Der Nil bei Asyut. Schön zu erkennen die Wüste auf beiden Seiten und die Kanäle, die das Land bewässern. Aufnahme auf dem Heimflug von Marsa Alam 2010.

 

Wir beschließen, abseits der Touristenorte den Zug zu verlassen und mieten Fahrräder. Richtung? Egal, hauptsächlich Dorf. Entlang des Nils ziehen sich Bewässerungskanäle, und direkt an diesen Kanälen sind Lehmhäuser gebaut.

 

Altehrwürdige Kultur: Wiege der Zivilisation am Nil

1983 ist Ägypten, ich schrieb es bereits weiter oben, ein Reiseland für Kulturinteressierte. Und so besuchen wir auch Dendera, Luxor, Karnak, Beni Hasan und all die mehr oder weniger bekannten Stätten, nach denen sich jeder Oberstudienrat für Geschichte sehnen mag. Auch dem „Menschen von der Straße“ tut es gut, einmal nachzusehen, von wo unsere Kultur beeinflusst wurde.

 

 

Beni Hasan

Fährmann auf die andere Nilseite, nach Beni Hasan

Bei den Felsengräbern von Beni Hasan. Auf einer Terrasse über dem Nilufer finden sich an die 40 Gräber nebeneinander im Fels, die Wände mit Bildern in leuchtenden Farben. Ein Lese- und Bilderbuch, wie es vor 4.000 Jahren hier ausgesehen hat und was die Menschen so getrieben haben.

 

Deir-el Bahari

 

Natürlich willst Du auch einmal die Rampe zum Totentempel der Königin Hatschepsut hinauf wandeln. Das muss einfach sein. Am Fuß eines beeindruckenden Felspanoramas fasziniert der dem Gott Amun geweihte Tempel als der älteste erhaltene gebliebene Kultbau aus der 18. Dynastie durch seine Architektur. Dumm nur, dass alle Bilder und Namen der Königin Hatschepsut ausgemeißelt worden sind.

 

Luxor, Karnak, Tal der Könige

Der Nil, einige Kilometer nördlich von Luxor, wird gerade von einer Wolkenwand verschluckt. Schön zu sehen die Grenze zwischen fruchtbarem Niltal und östlich anschließender Wüste. Das Foto entstand viele Jahre später auf dem Heimflug von Marsa Alam.

 

Zentrum des Kulturtourismus am Nil ist die Gegend um Luxor und Karnak. Hier drängen sich die Flusskreuzfahrtschiffe. 1983 noch begrenzt, dann uferlos, dann, durch Anschläge und andere Widrigkeiten, wieder begrenzt.

Auf jeden Fall versuchen, ein Ticket zu erhalten: In dieser Sound – and – Light – Show kommen 40 Jahrhunderte buchstäblich ans Licht. Du erhältst eine unterhaltsame Geschichtslektion in Wort, Klang und Licht über diesen gewaltigen Tempel. Dabei lernst Du alle Könige kennen, die Amun, dem Gott der alten Ägypter, ein Bauwerk, sei es Ort des Gebets, Pylon oder Obelisk, errichtet haben.

 

Zuckerrohr-Ernte, gleichzeitig eine willkommene Erfrischung im Vorübergehen. Man kaut das Mark des Zuckerrohres.

 

Steingewordene Geschichte

Am Nil entlang haben sich die jeweiligen Herrscher durch talentierte Baumeister und Künstler verwirklicht. Da ich heutzutage nicht mehr genau weiß, wo und wann die Aufnahmen entstanden sind, und ein Dia-Foto keine Angaben über Zeit und Ort (GPS!) enthält, lasse ich hier einige besondere Fotos vor Deinem Auge Revue passieren, von denen einige Bilder schon hart an der Grenze zur FSK12 sind. Kinder blättern bitte ein Kapitel weiter, Erwachsene (und der Blog ist ja für die Generation 50+) wundern sich im folgenden, wie lustig die Ägypter alle Arten von Geschlechtsteilen (hauptsächlich männlicher Herkunft) in die Steine gehämmert haben.

Tausend Jahre alte Straßenbahn oder U-Bahn? Könnte man meinen. Stangen zum Festhalten sind bereit. Geile Kopfbedeckung übrigens.

 

Ach ja, der Ramses. Immer, wenn er einen Krieg siegreich beenden konnte, ließ er sich in Stein verewigen. In Siegerpose: Haare einer Gruppe von Feinden festhaltend, mit der anderen Hand zum Schlage ausholend. Merke: Die Geschichte wird immer von den Siegern geschrieben. Äh, gehämmert.

 

Eingang zum Darkroom? Mitnichten! Sicher etwas Heiliges. Wer es genau wissen will, konsultiert ein Buch, Google oder liest die Hieroglyphen.

 

Schnell mal an die Brust zum Frischmilch tanken. Tempel von Dendera

 

WTF? Ein kriechendes männliches Geschlechtsorgan?

 

Hey! Habe ich so was ähnliches schon einmal in Paris, London oder Istanbul gesehen? Kaum zu glauben, dass es noch Obelisken in Ägypten gibt, wo so viele in alle Welt entführt worden sind.

 

Ägypter ohne Hemmungen: Was sind wir Kulturfolger doch prüde geworden. Solch ein Bild, in Stein gehauen, ging damals noch als heilig durch (weil im Tempel vorzufinden), heute ist es auf einschlägigen Websites und Magazinseiten zu finden.

 

So, jetzt ist aber Schluss mit den lockeren Sitten der Ägypter. Wir besteigen wieder das Bähnle und orientieren uns auf der Landkarte nach Süden.

Assuan

Jeder kennt diesen Ort. Spätestens nach dem Erdkundeunterricht, wo Du vom gleichnamigen Staudamm zum ersten Mal gehört hast.

 

Nil-Segler vor der Insel Elephantine, im Hintergrund das Mausoleum des Aga Khan.

Schaufenster braucht dieser Metzger in Assuan nicht. Arbeitsplatz und Auslage gleichzeitig direkt an der Eingangstür.

 

Hurghada

Was heute der quirlige Badeort, Zentrum des Massentourismus am Roten Meer ist, kann 1983 gerade mal als Kleinstadt durchgehen. Einziges Hotel außerhalb der Stadt an einem Strand, der von einer leckgeschlagenen Ölplattform geradewegs geteert wurde, ist das Sheraton.

Das mit dem Teer spüren wir am eigenen Leib. Zunächst scheint es ganz praktisch zu sein, auf glatter, geteerter Oberfläche statt auf spitzen Kieseln am Strand des Roten Meeres entlang spazieren zu können, doch spätestens, als der ein oder andere von uns durch die dünne Teerdecke einbricht und mit schwarzen, klebrig-glänzenden Füßen vor den anderen steht, ist es mit dem Spaß vorbei.

Hausaufgabe: Wie bekomme ich 30 cm Teer von Fuß und Wade herunter?

Die 2. Erinnerung, die ich von diesem Strand im April 1983 habe: Die Sonne strahlt vom tiefblauen Himmel. Ein leichter Wind verhindert, dass das Hitzegefühl aufkommt. Schatten gibt es hier sowieso keinen. Also werden wir später – und Wochen danach – noch die Erinnerung an diesen Nachmittag haben. Die Haut geht schon am Abend in Streifen vom Rücken ab, fast wie von selbst. Gut, die Riemen des Rucksacks tragen auch ihren Teil dazu bei.

Einigen von uns wird es doch langsam warm, also meinen sie, besonders schlau zu sein, als sie dem Garten des Sheraton einen unerlaubten und ungebetenen Besuch abstatten, wo gerade die Rasensprenger in Aktion sind.

Feucht und erfrischt sind sie, die sich schlau wähnenden Zeitgenossen und temporären Weggefährten. Doch als sie zurück kommen, rümpfen die anderen die Nasen. Wir lernen: Weil das Wasser recht knapp ist, vor allem das Wasser, das der Rasen verträgt, wurde offenbar mit menschlichen Ausscheidungen gemischt. Düngt gut, wässert gut, riecht schlecht. Und keine Dusche weit und breit.

Mit schwarzen Füßen, wundem Rücken, den Rucksack auf dem blasigen Fleisch, mit teils stinkenden Gefährten, zurück zur Übernachtungsstätte: Einige 1-Raum-Holzhäuschen im Halbkreis um ein Lagerfeuer aufgestellt. Mehr ist nicht an touristischer Infrastruktur zwischen dem Ort Hurghada und dem Sheraton.

 

Am Strand von Hurghada, 36 Jahre vor unserer Zeit. Heutzutage stehen hier Hotels für Luxus und Massentourismus

 

 

Schluss mit Kultur, Schluss mit dem fröhlichen Strandleben, jetzt flugs in den Bus und eine Kurzvisite in

Suez

Suez-Kanal von Süden. Bild von 2017

 

Welch eine Überraschung: Hier ist noch das Thema Krieg im Straßenbild gegenwärtig. Kein Wunder: Am Kanal haben sich kürzlich Israel und Ägypten, so ähnlich und doch so feindlich, in der Wolle gehabt.

Ich kaufe mir zwei Wasserpfeifen bei einem Händler, der wohl noch nie Touristen als Kunden gesehen hat, und begründe somit das Wasserpfeifen-Rauchen in unserem kleinen Ort im Schwabenland. 36 Jahre später hat jeder Jungspund schon einmal die Shisha probiert, allerdings oft mit stärkerem Stoff gefüllt als wir seinerzeit: Mit Rauschgift hatten wir nichts am Hut. Wieso auch. Das Leben ist Rausch genug.

 

Fazit

Schön und höchstinteressant war dieser Ausflug in die Geschichte und das Leben am südöstlichen Ende des Mittelmeers, wo der gewaltige Nil, gebändigt durch Staudämme und Kanäle, seine Wasser mit dem salzigen Element vermischt. 21 Tage, die lehrreich und teilweise haarsträubend waren. Viel mehr, als hier berichtet werden kann.

 

Daniel zeigt Dir, wie heutzutage eine Ägypten-Besichtigung ablaufen kann:

Nilkreuzfahrt – Ägypten Urlaub ganz komfortabel | Kreuzfahrt

 

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Reisen nach Ägypten

Rundreisen Ägypten mit Djoser*

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„In der Mode versteht man unter Vintage ein Kleidungsstück aus einer älteren Kollektion eines Designers“.

So sagt es Wikipedia in seiner Erklärung  ( https://goo.gl/7Nmyhz ). Ich habe den Begriff Vintage als Kategorienamen gewählt, um alle Reiseberichte zusammenzufassen, die schon etwas älter sind. „Oldies but Goodies“ ist ein anderer Ausdruck, den man hier verwenden könnte. Auf jeden Fall stehen hier nicht die allerschönsten Bilder aus modernen Digitalkameras im Hintergrund, sondern eher besondere Erlebnisse. Und die Fotos sind eingescannt vom Dia oder sogar Papierbild. In diesem Zusammenhang könnte man sogar den Begriff „Shabby Chic“ verwenden, den Wikipedia auch in seinem Artikel aufführt. Authentische Bilder aus der Vergangenheit haben ihren eigenen Reiz. Ist es doch so, dass die Generation Smartphone ihre qualitativ hochwertigen Handy-Fotos mit einem Filter auf Instagram hochlädt, der diesen Fotos ein oft vergammeltes Image mitgibt. Bei den Fotos der Vintage-Reihe braucht es das nicht. Die Fotos SIND schon alt und „wurmstichig“ – wenn auch aus Gründen der Ästhetik die vielen kleinen Punkte und Fussel, die beim Einscannen noch zu sehen sind, mühsam in der Bildbearbeitung entfernt werden.

Andere Reiseberichte der Vintage-Reihe hier

 


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2 Kommentare

  • Hallo Wolfgang,
    spannend so ein Reisebericht aus dem Jahr 1983! Das führt mich zurück in meine früheren Zeiten. Wir sind zwar nie als Backpacker gereist, trotzdem hat sich hat sich das Land auch bei uns seit unserer ersten Reise sehr verändert. Die existiert leider auch nur auf Dias und das ist schon eine Aufgabe, die schönsten Dias digital umzuwandeln.

    Dass du aber auch noch Eintrittskarten und andere Belege aus dieser Zeit besitzt, donnerwetter! Mein Mann und ich haben bei unserer ersten Ägyptenreise eine Woche in Luxor gewohnt, bevor wir eine Nilkreuzfahrt gemacht haben. Ich hatte die Stadt gezielt ausgewählt, da ich mir nicht sicher war, ob mir Kairo nicht doch zu wuselig ist.

    Herzlichen Dank für die faszinierende Zeitreise.

    Liebe Grüße
    Renate

    • Hallo Renate,
      danke, dass Du ReiseFreak’s ReiseMagazin und ReiseBlog wieder einmal besucht hast.

      Nach 1983 war ich immer wieder mal in Hurghada, Marsa und Sharm. Es ist interessant (und manchmal bestürzend), wie der Tourismus über die Jahre das Land verändert hat.

      Eintrittskarten und anderen Papierkram habe ich fein säuberlich auf A4-Seiten geklebt und in Ringordnern gesammelt. Somit habe ich (und mein Gedächtnis) einige Anhaltspunkte, wenn es um die Erinnerung an meine Urlaube geht.

      Eine Nilkreuzfahrt habe ich bisher nicht gemacht. „Nilkreuzfahrt“ – darunter stellt sich jeder etwas anderes vor. Ich dachte mir, man besteigt in Kairo einen Nildampfer und fährt schön langsam bis Assuan. Aber nein, die meisten haben ja nicht so viel Zeit. Daher ist eine „Nilkreuzfahrt“ meist recht kurz angelegt und verbindet einige Sehenswürdigkeiten, die man auch per Bus oder Taxi erreichen könnte. Aber dann käme ja das Wort „Kreuzfahrt“, das bisweilen romantisch verklärt wird, nicht vor.

      Aber ich lasse mich gerne überraschen. Falls es einmal mit einer Nilkreuzfahrt klappen sollte, werde ich gerne in ReiseFreak’s ReiseMagazin und ReiseBlog berichten.