Finnland: Helsinki Citytrip. Kreuz und quer durch die Hauptstadt
Translation with Google
Autor: | Wolfgang Brugger |
Reisezeit: | September 2017 |
Art der Reise: | Pressereise |
Lesezeit: | 9 Minuten |
Kurz und bündig: worum geht es in diesem Reisebericht?
Falls du wenig Zeit zum Lesen hast – hier die Zusammenfassung des Beitrages:
1. Der Autor berichtet von seiner Reise nach Helsinki, der Hauptstadt Finnlands.
2. Er beschreibt die Anreise mit der Fähre von Travemünde nach Vuosaari und die Weiterfahrt mit Bus und Bahn ins Stadtzentrum.
3. Er empfiehlt die Nutzung der Helsinki-Card, mit der man kostenlosen Eintritt zu zahlreichen Sehenswürdigkeiten erhält.
4. Der Autor schildert eine Panorama-Sightseeing-Bustour durch Helsinki, bei der er die wichtigsten Attraktionen wie die Felsenkirche, das Sibelius-Denkmal und das Opernhaus besichtigt.
5. Er berichtet über die Geschichte Helsinkis und dessen Entwicklung vom 16. Jahrhundert bis heute.
6. Der Autor beschreibt die Hop-On-Hop-Off-Bustour als weitere Möglichkeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.
7. Er erwähnt das Riesenrad SkyWheel Helsinki, das eine Sauna-Gondel besitzt.
8. Der Autor empfiehlt Ausflüge zur Seefestung Suomenlinna und eine Bootsfahrt auf der Kanalroute.
9. Er informiert über die gute WLAN-Verfügbarkeit in Helsinki.
10. Abschließend verweist der Autor auf Reiseführer und Informationsquellen.
Der Autor möchte mit diesem Reisebericht potenzielle Besucher für einen Städtetrip nach Helsinki begeistern. Er spricht vor allem Individualreisende an, die an einer umfassenden Erkundung der finnischen Hauptstadt interessiert sind.
Städtetour mit Helsinki-Card und auf eigene Faust
Wie wäre es mit folgendem Vorschlag: Mit der Finnlines* ganz entspannt von Travemünde zum Fährhafen Vuosaari, dann mit Bus und Schiene ins Stadtzentrum, wo es die Stadt zu erkunden gilt. Und abends wieder zurück mit der Fähre. Oder noch ein paar Tage dranhängen, mit Übernachtung z. B. im Hotel Scandic Park*.
Ganz nach Geschmack, Zeit und Belieben.
Bei mir sieht das ein ganz klein wenig anders aus: Ich komme zurück aus dem Seengebiet von Karelien, dicht an der Grenze zu Rußland, wo es mehr Ufermeter als Mücken gibt (kommt wohl auf die Jahreszeit an, da möchte ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen).
Ich verabschiede meine Gefährten, die schon heute mit der Finnlines* nach Travemünde zurück fahren, und werde von einer sehr freundlichen Person direkt zum Hotel in die Innenstadt gebracht. Wenn Du keine freundliche Person hast, die dies für Dich tut, nimmst Du den Bus direkt vor der Check-in-Halle der Finnlines* und fährst bis zur Metro-Station, wo Dich die U-Bahn (größtenteils überirdisch) in die Innenstadt bringt. Gesamtfahrzeit bis Innenstadt ca. eine dreiviertel Stunde plus 10 Minuten Straßenbahn zum Hotel (hier: Scandic Park).
Tipp zum Hotel Scandic Park:
Im neunten Stock des Hotels Scandic Park sitzt Du auf Deiner Saunabank und siehst direkt durch die Glastür aus dem Fenster über den Park und einen Meeresarm auf die Brücke, auf der die Züge zum Hauptbahnhof und vom Hauptbahnhof fahren. Im warmen Licht der untergehenden Sonne färben sich der Park und die Stadt am gegenüberliegenden Ufer und Du sitzt da und schwitzt Dir die Seele aus dem Leib. Ganz die finnische (Körper-) Kultur.
So, die Übernachtung hätten wir jetzt abgehandelt, jetzt geht es ums
Helsinki: Besichtigungsprogramm
Zur Orientierung: Stadt und Umgebung von Helsinki
- Abfahrt des Busses Nummer 90 alle 15 Minuten.
- Umsteigen in Vuosaari in die Metro M1 bis Innenstadt
- Gesamtfahrzeit bis Innenstadt ca. dreiviertel Stunde
EinzelTickets kosten um die 3 Euro/Erwachsener
Auf dem Rückweg habe ich, dank – und wegen ausbleibender Info (Helsinki, es gibt noch andere Sprachen für deine Ticketautomaten als finnisch) – ein Ticket für 2,90 Euro gelöst. Ich hoffe, das war recht so.
Die Fahrkarten gelten in Bussen und der Metro. Dasselbe Ticket kannst Du zwei Stunden lang nutzen.
Mit der Helsinki-Card das vielfältige Tourismus-Angebot der finnischen Hauptstadt komplett kostenfrei nutzen
Besorg Dir eine Helsinki-Card. Mit ihr hast Du kostenlosen Zutritt zu knapp 30 Top-Attraktionen. Vom historischen Wahrzeichen bis zu Museen und Touren kannst Du mit nur 1 Karte kostenfreien Eintritt bekommen, dazu ermäßigten Zutritt zu mehr als 22 Attraktionen und Erlebnissen.
Wie nun funktioniert die Helsinki Card? Sie wird über ein Scan- und Barcodesystem erfasst. Sobald Du an der 1. Attraktion bist, ist sie aktiviert. Den Pass erhältst Du als 1-, 2- oder 3-Tagesticket über eine Gültigkeitsdauer von 24, 48 oder 72 Stunden.
Beispiel: Aktivierst Du den 1-Tages-Pass am Montag um 12 Uhr, gilt er für 24 Stunden nach der Aktivierung bis Dienstag 12 Uhr.
Panorama-Sightseeing-Bustour
Die Fahrt im Doppelstock-Bus (das obere Stockwerk ist für Gehbehinderte nicht ganz problemlos zu erreichen) ist Teil des kostenlosen Helsinki-Card-Arrangements.
Sitzt niemand neben Dir, hörst Du per Audioguide auf dem linken Ohr per Kopfhörer deutsch, rechts finnisch. Überhaupt keine Ähnlichkeit, die beiden Sprachen, oder?
Auf dieser Rundfahrt durch Helsinki entdeckst Du die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Attraktionen, die Helsinki zu bieten hat – von der Vergangenheit bis hin zur Gegenwart.
Abfahrt am Esplanadi-Park. Ticket-Validierung im Bus durchs Personal.
Du durchquerst in 1 Stunde 45 Minuten das historische Stadtzentrum mit seinen Gebäuden im neoklassizistischen Stil, vorbei an den unverkennbaren Wahrzeichen von Helsinki, darunter die schon oben erwähnte Uspenski-Kathedrale, das Sibelius-Denkmal, die Felsenkirche (Temppeliaukio-Kirche), das Rathaus von Helsinki, das Parlamentsgebäude, die Finlandia-Halle und das Opernhaus sowie viele weitere Top-Attraktionen.
Angehalten wird an der Temppeliaukio Kirche (Felsenkirche), oder wenn die Kirche geschlossen ist, am Sibelius Monument.
TIPP: Von Januar bis Mai sowie von September bis Dezember kannst Du mit der Helsinki Card die Temppeliaukio-/Felsenkirche kostenfrei besuchen. Außerhalb dieser Zeit kostet der Eintritt 3 €.
Höhepunkte Busrundfahrt
- Felsenkirche
- Sibelius-Denkmal
- Rathaus
- Parlamentsgebäude
- Historisches Stadtzentrum von Helsinki
- Neoklassizistische und Jugendstil-Architektur
- Finlandia-Halle
- Opernhaus
Was man da so alles erfährt (wenn man es vorher noch nicht wusste): Angry Birds ist eine finnische Erfindung zum Beispiel. Das Band auf der Panorama sightseeing tour hält witzige Kommentare bereit, angereichert durch „meinen“ Busfahrer aus London, der mit Cockney Akzent dazwischen kommentiert. Als ich ihn in einer Pause ausfrage, was ihn den hierher getrieben hat, meint er, der Liebe wegen sei er nach Finnland gekommen – und hier hängen geblieben.
Ja, die Felsenkirche… da habe ich ja Glück, dass ganz wenig asiatische Touristen da sind. In der Kirche sind fast alle ruhig und genießen das Konzert, den jemand auf einem Steinway Flügel spielt. Im Internet lese ich vom Gegenteil
#Kein Ort der Stille.
Durch die Kirche werden Busladungen von Touristen durchgeschleust. Obwohl alle paar Minuten über Lautsprecher um Ruhe gebeten wird ist der Lärmpegel hunderter asiatischer Touristen extrem hoch. #
Was ich noch erfahre: Das finnische Bildungssystem sei das beste der Welt… immer nach dem Motto „weniger ist mehr“. Wohl meinend, dass weniger Unterricht und mehr Freizeit gefragt sei. Wohl aber auch, dass durch die geringere Bevölkerung weniger Schüler pro Klasse ihren Lehrer und untereinander forderten.
Helsinki: Ein bisschen Geschichte
Der schwedische König Gustav gründete Helsinki im Jahre 1550 an der Mündung des Flusses Vantaanjoki, weil er in Konkurrenz mit Tallin war und dadurch im Baltikum besser Handel treiben konnte. Was der Stadt allerdings nicht viel half. Sie wuchs zu langsam und wurde Mitte des 17. Jahrhundert an ihren heutigen Ort verlegt.
Die Seefestung Suomenlinna wurde 1748 zum Schutz vor der aufsteigenden russischen Macht vor die Küste Helsinkis gebaut. Positiver Nebeneffekt: Die Bautätigkeiten brachten Helsinki mehr Wohlstand, mehr Einwohner und Händler.
Was aber im Endeffekt nicht viel half: Russland holte sich Finnland 1809, mit oder ohne Suomenlinna. „Autonomes Großfürstentum Finnland“ hieß die Region 3 Jahre später, mit Helsinki als Hauptstadt, mit prächtigen Reichsgebäuden als Machtdemonstration des Kaisers und des Großfürsten.
Endlich: Finnland wurde 1917 unabhängig. Rechtzeitig zum 100-jährigen Jubiläum weile ich in der Stadt. Nun ja, nicht direkt eine Punktlandung – die wäre Ende des Jahres gewesen, und ich bin ja schon im Herbst 2017 dort. Klassizismus und Funktionalismus prägten das Stadtbild Helsinkis in der Zeit nach 1917.
Olympia Helsinki 1952: Sommerspiele in Stadt und Land. Nun war Helsinki auch der breiten Weltöffentlichkeit auf dem Schirm.
Neuzeit: Anno 2000 war Helsinki eine von 9 europäischen Kulturstädten. 2012 kam der Titel „Welt-Designhauptstadt“ dazu. Und kaum zwei Jahre später heißt sie „City of Design als Teil des Netzwerks Creative Cities“, eine UNESCO-Gründung.
24 Stunden City Sightseeing Hop-On-Hop-Off-Bustour
Ebenfalls in der Helsinki-Card enthalten ist die Hop-On-Hop-Off-Bustour. Wenn Du eher ein individueller Typ bist, wirst Du Dir die Sehenswürdigkeiten gönnen wollen, und zwar so lange Du willst, und nicht durch die Vorbeifahrt des Doppeldecker-Busses. Innenaufnahmen und Rundherum-Ansichten gelingen auf jeden Fall besser als von einem fahrenden Touristenbus aus 😉
Der Bus hält 15 x innerhalb und außerhalb des Stadtzentrums von Helsinki und führt Dich zu den wichtigsten Wahrzeichen und Attraktionen. Vom Sibelius-Denkmal zum Marktplatz, durch den Hafen oder ein Stopp an der Felsenkirche und am Olympiastadion – innerhalb der Gültigkeitsdauer des 24-Stunden-Tickets kannst Du beliebig oft ein- und aussteigen. Wie im vorhin beschriebenen Touristenbus kannst Du Dir Audio-Kommentare, wenn Du willst sogar in 10 Sprachen, zu Gemüte führen.
Aufgepasst: Das Ticket ist nach der Aktivierung nur 24 Stunden lang gültig!
Route der Hop-On-Hop-Off-Bustour
1 – Senatsplatz
2 – Olympia Terminal / Silja Line
3 – Café Ursula
4 – Eira
5 – Hernesaari Cruise Terminal
6 – Melkki Cruise Terminal
7 – Flohmarkt
8 – Schwedisches Theater
9 – Marktplatz
10 – Museum Kiasma
11 – Temppeliaukio-Kirche (Felsenkirche)
12 – Sibelius-Denkmal
13 – Olympiastadion
14 – Nationalmuseum, Parlamentsgebäude und Konzerthaus Helsinki
15 – Kunstmuseum Ateneum, Hauptbahnhof
Skywheel Helsinki: Mit dem Riesenrad zwischen Himmel und Wasser
Wenn Du im Hafen stehst oder mit einem der Boote oder Schiffe im Hafen fährst, fallen Dir die 2 Hauptkirchen Helsinkis als erstes ins Auge.
Als erstes? Machst Du Scherze?
Es ist das Riesenrad. Und wohl das einzige Riesenrad der Welt mit …
2-3 x darfst Du raten!
Finnland.
Sauna.
Ja, dieses Riesenrad hat eine Gondel, die als Sauna ausgebaut ist. Mit dieser Sauna geht es rund. Man schwitzt, fährt viele Kilometer und kommt doch nicht vom Fleck. Nur Bäche von Schweiß rinnen.
Ich selbst war nicht drin (schon im Riesenrad, aber nicht in der Sauna), aber ich denke, es wird Dir Spaß machen, wenn Du längere Zeit in der finnischen Hauptstadt weilst.
Ganz ohne Sauna, aber durch die leicht blau getönten Scheiben hindurch, hat man zwar gestörten Farbsinn, aber die Aussicht ist durchaus hervorragend. Herausragend sozusagen.
Geh hin, fahr mit. Es lohnt sich.
Umherstolpern im Hafen
Eine eigenartige Atmosphäre: Hier kannst Du den halben Tag verbringen. SkyWheel, Marktstände, An- und Abfahrten von großen Fähren und kleinen Ausflugsbooten. Und Stolpern übers Kopfsteinpflaster. Vorsicht: Hafenbecken, Du Hans-guck-in-die-Luft!
Oder auch die atemberaubende Fahrt im 4D-Kino: Mit dem Helikopter in und rund um Helsinki. Schreckhaft darfst dort nicht sein, wenn es mal rauf, mal runter geht, inclusive Gischtspritzer und zugigem Wind auf der Haut. Flytour sollte man gesehen haben:
Alte Markhalle
Wie es nun weitergeht?
Es geht auf jeden Fall aufs Wasser. Einmal mit der Fähre zur Seefestung Suomenlinna. Und dann, auf einer 2. Tour, auf eine gemütliche „Bootsfahrt auf der schönen Kanalroute“ zwischen Inseln und Inselchen im Dunstkreis Helsinkis.
Finnland: Städtetour Helsinki – und jetzt geht es aufs Wasser!
WLAN
WLAN, und zwar kostenlos, gibt es fast überall in Helsinki, auf den bevölkerten öffentlichen Plätzen, auf der Fähre, auf den Ausflugsfahrten, im Sightseeing Bus, in der Straßenbahn, aber nicht auf der Fähre zur FestungsInsel, auch nicht im Museum der Festung. Aber ganz am Ende der Inseltour, beim italienischen Restaurant, da hast du wieder freies WLAN (Stand 2017).
Hilfreiche Links
Slow travel: Mal kurz ganz entspannt mit Finnlines nach Finnland
Entspannung pur in Finnland: Entschleunigung zwischen 1.000 Seen
Helsinki – alle öffentlichen Dienste auf einer dynamischen Karte: https://servicemap.hel.fi/
Helsinki Stadtführer
http://www.e-julkaisu.fi/visit_helsinki/ein_stadtfuhrer_2016/pdf/HMO_saksa2016_5216.pdf
oder, um am Bildschirm zu blättern – ohne herunter zu laden:
Helsinki – Ein Stadtführer 2016, e-publikatzion
http://www.e-julkaisu.fi/visit_helsinki/ein_stadtfuhrer_2016/
Helsinki Sightseeing by boat: The beautiful Canal Route
Seefestung Suomenlinna
http://www.suomenlinna.fi
Riesenrad – SkyWheel Helsinki (mit Sauna!)
http://www.skywheel.fi/de
Reiseliteratur
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Danke an Finnlines* und das Fremdenverkehrsamt der Stadt Helsinki, die mir am Ende dieser Pressereise den Aufenthalt in der finnischen Hauptstadt durch Organisation und Kostenerstattung ermöglicht haben. Ich brauche wohl nicht extra zu erwähnen, dass die hier ausgedrückte Meinung meine eigene ist. Vor allem, da ich keinen Cent Lohn oder Gehalt dafür einstecke. Schade eigentlich, das mit der fehlenden Bezahlung 😉
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