Eine Kreuzfahrt durch das östliche Mittelmeer in Zeiten der Pandemie

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boats on dock

Vorwort

Dieser Bericht soll nicht Kreuzfahrten mit Costa im Allgemeinen beschreiben. Die Reise fand unter Corona-Pandemie-Bedingungen statt. Ein Streik der Hafenarbeiter in Triest  erschwerte und verzögerte die Abfertigung der Reisenden und führte dazu, dass die Abfertigung der Passagiere von Kreuzfahrtschiffen nicht am Hafen, sondern am Flughafen von Triest durchgeführt werden musste. Dazu kam noch ein Krankheitsfall auf dem nach Triest zurückkehrenden Schiff, das uns aufnehmen sollte; dieser Vorfall führte zu einem längeren Aufenthalt in Bari und zusätzlich zu weiteren Verzögerungen.

Vorbereitung

Angelockt waren meine Frau und ich durch das günstige Angebot von Hauser-Reisen in Rottweil zu einer Kreuzfahrt mit einem Schiff der Costa-Flotte (nämlich der Costa Deliziosa) durch das östliche Mittelmeer. Gebucht hatten wir eine Außenkabine; im Preis inbegriffen war der Transfer von Stuttgart nach Triest incl. des DB-Tickets von unserem Heimatort bis zum Flughafen Stuttgart, auf dem Schiff schließlich das einfache Getränkepaket (più gusto) sowie Vollpension.

Im Vorfeld der Reise war einiges an PC-Arbeit zu erledigen, was nicht ganz einfach war, da das Anlegen eines mycosta-Kontos mit medizinischer Selbsterklärung, Angaben zu den Personaldokumenten, das Herunterladen der Einschiffungsformulare wie auch das Ausdrucken der Gepäcketiketten ohne PC-Kenntnisse und Internetzugang kaum möglich gewesen wäre. Wir haben uns durchgekämpft und schafften das Meiste. Auch die Costa-App, mit der wir zunächst nichts anzufangen wussten, luden wir herunter.

Den Reiseunterlagen konnten wir entnehmen, dass wir um 15.30 Uhr am Schiff sein mussten, und das Schiff gegen 18 Uhr den Hafen von Triest verlassen würde.

Was diese Angaben in einer besonderen Situation, die schließlich eintreten sollte, wert waren, konnten wir bei der Vorbereitung der Reise noch nicht ahnen.

Abreise von Stuttgart und Einchecken in Triest

Am 22.10.2021 reisten wir kurz vor Mitternacht in einem der komfortablen Hauser-Busse vom Busbahnhof am Flughafen Stuttgart ab. Andere „Kreuzfahrer“ nutzten andere Zustiegsorte. Unterwegs konnten wir uns aus dem Angebot von Hauser-Reisen mit Getränken und kleinen Gerichten zu zivilen Preisen versorgen.

Gegen 10 Uhr am Folgetag kamen wir am Flughafen Triest an. Das Gepäck wurde von Costa-Personal in Empfang genommen und zum Schiff gebracht. Wir erhielten Stühle vor dem Flughafen zugeteilt und mussten uns auf eine unbestimmte Wartezeit einstellen, da der oben beschriebene Streik wie auch der Krankheitsfall in Bari die Planungen durcheinanderbrachten.

Im halb- bis einstündigen Abständen wurden die ca. 2.000 Kreuzfahrer darüber informiert, wann sie mit dem Einchecken rechnen könnten.

Warten am Flughafen von Triest; Foto: Ludwig Neudorfer

Kurz vor 19 Uhr hatten wir es immerhin in das Innere des Gebäudes geschafft, wo lediglich vier Schalter für die Costa-Passagiere geöffnet waren. Nach Einchecken, Temperaturmessung, Antigentest und Auswertung waren wir schließlich gegen 20.30 Uhr im Bus und gegen 21.00 Uhr (nach 11 Stunden Wartezeit) auf dem Schiff Dort suchten wir zunächst unsere Kabine auf, wo wir unser Gepäck wiederfanden und die Costa-Karte (Bordkarte sowie Abrechnungsmittel) und die Tickets für die gebuchten Landausflüge entdeckten.

Auf dem Schiff

Erster Abend

Anschließend suchten wir das Hauptrestaurant auf, in dem uns ein fester Tisch für das Abendessen zugeteilt wurde. Auf dem Schiff Costa Deliziosa gibt es zwei Restaurants, in denen die Speisen im Reisepreis inbegriffen waren, nämlich das Hauptrestaurant „Albatros“ (mit Bedienung, in der 2. und 3. Etage) und „Muscadin“ (Buffet, in der 9. Etage).
Nach Vorzeigen der Costa-Karte hätten wir grundsätzlich das späte Abendessen einnehmen können. Wir waren jedoch zu dem Zeitpunkt noch nicht darauf vorbereitet, das jeweilige Menü über die Costa-App abfragen zu können. Die nette Bedienung brachte uns schließlich eine deutsche Speisekarte. Vom ersten bis zum letzten Tag haben wir die hervorragenden Speisen und Getränke (u.a. die italienischen Weine) wie auch den Service im Restaurant genossen.

Bezahlverfahren

Die Costa-Karte wird blockiert, sollte nicht innerhalb von 24 Stunden eine Kreditkarte belastet werden (eigene Erfahrung). Nachdem die Costa-Karte blockiert ist, was zur Folge hat, dass es nicht mehr möglich ist, an Bord zu konsumieren oder einen Ausflug zu buchen, kann sie dadurch entsperrt werden, dass an einem der bereitstehenden Geräte die Kreditkartendaten eingegeben werden und die Kreditkarte belastet wird.

Eine EC-Karte wird übrigens nicht akzeptiert. Welche Bezahlmöglichkeiten es über die Kreditkarte hinaus gibt, ist mir nicht bekannt. Die Rezeption/Buchhaltung konnte sicher in entsprechenden Fällen weiterhelfen.

Sprache

Das Personal des Schiffes war sehr häufig mehrsprachig. Wichtige Mitteilungen erfolgten in Italienisch, Englisch, Französisch, Deutsch und Spanisch.  Englischkenntnisse konnten bei fast allen Mitarbeitern des Schiffes vorausgesetzt werden. Viele beherrschten einige deutsche Floskeln, manche waren gar in der Lage, Konversation in deutsch zu führen.

Sicherheit

Unter Sicherheit war während unserer Kreuzfahrt v.a. die Sicherheit vor Ansteckung mit Covid-19 zu verstehen. Die Maske musste an Bord durchgehend getragen werden, es sei denn, man nahm Nahrung oder Getränke zu sich oder befand sich in der Kabine. Bevor das Schiff in Bari anlegte, musste jeder Passagier einen gesonderten Antigen-Test über sich ergehen lassen, um so die Voraussetzungen für den Erhalt des s.g. Green Pass zu erfüllen, was dazu berechtigte, das italienische Festland zu betreten. Bei Ausflügen gab es durchgehend ein strenges Regelwerk (s. Näheres hierzu unter Ausflüge)

Kabine

Unsere Kabine war zweckmäßig eingerichtet, mit bequemem Bett, einem Sofa, zwei Stühlen einem Tisch mit Spiegel, WC mit geräumiger Dusche. Der Kabinenservice war ausgesprochen aufmerksam, der zuständige Mitarbeiter sehr freundlich. Jeden Tag fanden wir auf unserem Bett ein neues Tier-Kunstwerk vor, das jeweils aus einem Handtuch gestaltet war.

Tierfiguren aus Handtüchern in der Kabine; Fotos: Ludwig Neudorfer

Bei den Aufenthalten in den Häfen konnten wir über WLAN im Internet surfen und für die Reise auf dem offenen Meer ein Datenvolumen hinzubuchen. Über das Fernsehgerät konnten wir über die ganze Reisezeit hinweg deutsches Fernsehprogramm genießen, wenn wir das gewollt hätten

Restaurants

Das Albatros bot jeden Tagen ein neues Menü an. Anbei sind Fotos von einigen der genossenen Gerichte abgebildet. Ich kann versichern, dass die Gerichte nicht nur lecker aussehen, sondern auch ausgesprochen lecker waren.

Kalte Frikadellen aus Lachs, Hausgemachte Sedanini mit Soße aus frischen Cocktail-Tomaten, Würzige gemüse-Pfannkuchen mit geschnittenen Linsen, knuspriger Keks aus Schokoladen-Sablé-Teig mit einer Schokoladenmousse mit Himbeeren und Mandelkrokant; Foto: Ludwig Neudorfer

Geräucherter Truthahn mit halbgetrockneten Kirschtomaten und geräucherter Büffelsmilch-Mozzarella, Macheroncini aus frischer Pasta nach sizilianischer Art, Hakshuka mit Piuillo-Paprika und geriebenem Mozzarella, Terrine von Joghurt und Blaubeeren; Foto: Ludwig Neudorfer

Bars

Die Costa Deliziosa verfügt über zahlreiche Bars, am Abend mit Live-Musik. Die Bedienung war stets aufmerksam und je nach Anzahl der Gäste auch sehr schnell. Die Getränke gehörten überwiegend zur Kategorie „più gusto“ und waren im Reisepreis inbegriffen. Bestimmte auserlesene Getränke gehörten zur Kategorie „intenditore“ (Kenner) und mussten gesondert bezahlt werden. Die Getränke waren überwiegend lecker, einige Cocktails hätten etwas weniger süß sein können.

Tagesaktivitäten

Für jeden Tag wurde ein Programm mit bestimmten Aktivitäten wie Tischtennis und Tischfußball in der Schiffszeitung angekündigt. Fitness-Geräte standen zur Verfügung. Auch Fortbildungsmaßnahmen wurden angeboten. Von einer Schulung über den Zusammenhang zwischen Rückenschmerzen und Fußhaltung konnte ich selbst profitieren. Für Kinder wurde jeden Tag ein Programm angekündigt, über dessen Qualität ich natürlich nichts aussagen kann.

Kinderspielplatz mit Pool; Foto: Ludwig Neudorfer

Und natürlich gab es mehrere Pools (leider mit Salzwasser) und Whirlpools.

Pool auf dem Schiff; Foto: Ludwig Neudorfer

Abendveranstaltungen

Fast an jedem Abend wurde zu zwei Terminen ein sehr anspruchsvolles Showprogramm mit phantastischen Tänzern und Akrobaten angeboten.

Abendshow; Foto: Ludwig Neudorfer

An einem Abend wurde zu einer White Party geladen. Und spät in der Nacht konnten Tanzwütige und Nachtschwärmer die Diskothek auf dem Schiff aufsuchen. Eine Galaparty, von der bei Reisen auf Costa-Schiffen immer wieder die Rede ist, gab es nicht. Den mitgebrachten Anzug konnte ich ungenutzt wieder zurück in den Koffer legen.

Ausflüge

Jeder Hafen, an dem das Schiff anlegte, war Ausgangspunkt für mögliche Ausflüge. Wir hatten uns für Ausflüge im Rahmen des s.g. Passepartout-Pakets entschieden, d.h. bestimmte Ausflüge, die zu einem Sonderpreis zusammengefasst werden konnten. Die Costa-eigenen Corona-Regeln setzten der Bewegungsfreiheit der Teilnehmer enge Grenzen. Während des ganzen Ausflugs, im Bus wie auch im Freien, musste die Maske getragen werden. Es wurde bei jedem Ausflug darauf hingewiesen, dass es nicht gestattet sei, sich von der Gruppe zu entfernen oder etwas außerhalb der von Costa jeweils zugelassenen Geschäfte oder Restaurants zu konsumieren. Bei Zuwiderhandlung behalte sich Costa vor, den erneuten Zugang zum Schiff zu verwehren.

Es liegt nahe, den Sinn mancher Maßnahme zu hinterfragen, zumal wenn das einzige zugelassene Restaurant während eines halbstündigen Aufenthalts nicht in der Lage ist, ein Getränk zu servieren (Athen). Und schließlich ist die Ansteckungsgefahr in einem zugelassenen Geschäft oder Restaurant genauso hoch wie in einem nicht zugelassenen.

Für jeden der angebotenen Ausflüge wurden spezielle Sprachgruppen, u.a. auch in deutsch, eingerichtet und getrennte Busse zur Verfügung gestellt.
Allen Ausflügen waren Schwierigkeitsgrade zugeteilt.
Im einzelnen:

Trogir und Split

Der Schwierigkeitsgrad war als mäßig angegeben. Für Reisende mit eingeschränkter Mobilität war der Ausflug nicht empfohlen.

Trogir: Vom Hafen Split fuhren wir zunächst in das Landesinnere von Kroatien, wo das malerische Städtchen Trogir auf uns wartete. Der Ort blickt auf eine lange Geschichte zurück. Die Altstadt gilt als Beispiel für städtebauliche Kontinuität und zählt heute zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Im 3. Jahrhundert gründeten griechische Siedler die Stadt und gaben ihr den Namen Tragourion. Im Lauf der Jahrhunderte wechselten sich die Herrscher über die Stadt ab. Den nachhaltigsten Einfluss auf das Stadtbild hatte die venezianische Herrschaft, die über 350 Jahre hinweg dauerte. Herausragende bauliche Werke sind die zwischen dem 13. und dem 16. Jahrhundert erbaute Kathedrale des hl. Laurentius mit dem vom Meister Radovan gestalteten Hauptportal,

Trogir – Kathedrale des hl. Laurentius; Foto: Elke Neudorfer

die Stadtloggia mit Uhrturm

Trogir – Uhrturm; Foto: Elke Neudorfer

und die Festung Kamerlengo. Nachdem wir das hübsche Städtchen verlassen hatten, fuhren wir mit dem Bus ca. 30 km zurück nach Split, wo der zweite Teil des Ausflugs begann.

Split: Ursprünglich wurde eine Siedlung an gleicher Stelle bereits im 3. bzw. 4. Jahrhunder v.Chr. von griechischen Siedlern gegründet. Anfangs des 4. Jahrhunderts ließ der römische Kaiser Diokletian einen riesigen Palast errichten, der heute zusammen mit der prachtvollen Innenstadt seit dem Jahr 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Eine weitere bauliche Sehenswürdigkeit ist die Kathedrale des heiligen Dominius, die an der Stelle des Mausoleums von Kaiser Diokletian errichtet wurde.

Split – Peristyl im Diokletianspalast; Foto: Elke Neudorfer

Paradox ist, dass an der Stelle des Mausoleums für den Christenverfolger Diokletian später eine prächtige Kathedrale errichtet wurde.

Split – Campanile des Doms St. Domnius, Foto: Elke Neudorfer

Split – Denkmal für Marko Marulić , den Vater der kroatischen Literatur; Foto: Elke Neudorfer

Die prächtige Altstadt von Split hat auch Hollywood angelockt. Die Fernsehserie „Game of Thrones“ wurde überwiegend in der Stadt gedreht.

Korfu (auf griechisch: Kerkyra)

Der Schwierigkeitsgrad des Ausflugs „Panorama von Korfu“ war als einfach angegeben. Bevor wir weiter in das Landesinnere fuhren, machten wir bei der Destillerie Lazaris halt, wo wir den für Korfu typischen Kumquat-Likör (aus Zwergorangen) probierten und auch das eine oder andere Fläschchen erwerben konnten.

Nächste Station war die Halbinsel Kanoni (nach einer dort zurückgelassenen Kanone ungeklärter Herkunft). Mit vielen anderen, ebenfalls im Bus angereisten Touristen mussten wir um einen guten Platz auf der Aussichtspattform kämpfen, von der aus uns ein wunderschöner Blick auf das Kloster Vlacherna und die Mäuseinsel geboten wurde.

Kloster Vlacherna mit Mäuseinsel; Foto: Ludwig Neudorfer

Anschließend kehrten wir in die Stadt Korfu zurück, wo wir den Spianada-Platz, den größten Platz auf Korfu, durchquerten. Auf dem Weg zur zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Altstadt passierten wir die Einkaufsstraße Liston mit ihren prächtigen Arkaden sowie die weithin sichtbare St.-Spyridon-Kirche.

St.-Spyridon-Kirche; Foto: Elke Neudorfer

Auf dem Weg zurück zum Bus passierten wir die von den Venezianern im 16. Jahrhundert erbaute alte Festung.

Alte Festung; Foto: Elke Neudorfer

Olympia

Der Schwierigkeitsgrad des Ausflugs „Eine Postkarte aus dem antiken Olympia“ war als mäßig angegeben.
Bei dem Spaziergang durch die Anlage hatten wir Gelegenheit, die Ursprünge der Geschichte, die Geburt des Sportethos, die Kultur der Antike und die klassischen Mythen vor uns erstehen zu lassen.
Wir erlebten Tempel und Monumente sowie die Unterkünfte der Athleten und Priester bis hin zu den öffentlichen Gebäuden, mussten dabei aber unsere Phantasie spielen lassen, da von Vielem nur noch einige Steine zu sehen waren.

Olympia; Foto: Ludwig Neudorfer

Die zu Ehren des Gottvaters Zeus seit dem Jahr 776 v.Chr. ausgetragenen Spiele wurden wie die olympischen Spiele der Neuzeit alle vier Jahre abgehalten. Über viele Jahrhunderte durften nur männliche Athleten griechischer Herkunft an den Spielen teilnehmen. Im Gegensatz zu den mordernen Spielen fielen in der alten Version kriegerische Auseinandersetzungen (grundsätzlich) aus. In der modernen Version fallen während kriegerischer Auseinandersetzungen die Olympischen Spiele aus.
Im Jahr 393 n.Chr. wurden alle heidnischen Zeremonien, darunter auch die Olympischen Spiele, vom römischen Kaiser Theodosius I. verboten.

Piräus und Athen

Der Schwierigkeitsgrad des Ausflugs „STREET LIFE UND STREET FOOD IN ATHEN“ war als mäßig angegeben.

Die geführte Tour umfasste die Außenbezirke der Akropolis, das Panathinaiko-Stadion, das Kneipenviertel Monastiraki sowie den geschäftigen, neoklassizistisch geprägten Stadtteil Plaka.
Nach einer Busfahrt durch den Hafen von Piräus machten wir vor dem Panathinaiko-Stadion Halt, das einer der Austragungsorte der ersten neuzeitlichen olympischen Spiele war.

Wir passierten den Syntagma-Platz mit dem Parlamentsgebäude, wo die Evzonen, Wachsoldaten in ihrer typischen Tracht, vor dem Grabmal des unbekannten Soldaten paradierten.

Evzonen am Grabmal des unbekannten Soldaten; Foto: Ludwig Neudorfer

Blick auf die Akropolis; Foto: Ludwig Neudorfer

Auf den Hügeln der Akropolis hatten wir anschließend Gelegenheit, den Hügel Pnyx als Geburtsstätte der Demokratie zu erleben, wo im 5. Jahrhundert v.Chr. bereits die erste Volksversammlung der Athener abgehalten wurde, und das Panorama von Athen zu bewundern.

Hügel Pnyx; Foto: Ludwig Neudorfer

Berg Likabettus; Foto: Ludwig Neudorfer

Nach einem Spaziergang durch die Gassen von Plaka hatten wie im Stadtviertel Monastiraki Gelegenheit, einen Gyros-Imbiss zu uns zu entnehmen.

Matera

Der Schwierigkeitsgrad des Ausflugs „Die Felsen von Matera“ war als mäßig angegeben.
Vom Hafen von Bari aus erreichten wir nach ca. 80 Minuten Matera mit dem Bus. Matera ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in der Region Basilicata und Sitz eines Erzbistums. Die Stadt ist v.a. durch ihren Höhlensiedlungen (den s.g. Sassi) bekannt, die seit dem Jahr 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Im Jahr 1999 war Matera europäische Kulturhauptstadt. Die „Sassi“ konzentrieren sich auf zwei in den Stein der Murgia gehauenen Viertel, die zusammen mit den über 100 Felsenkirchen einen Gebäudekomplex bilden, der heute zunehmend Touristen anzieht.

Blick auf die Sassi; Foto: Elke Neudorfer

Der italienische Schriftsteller Carlo Lievi, der von den Faschisten in den 30-er Jahren in die Region von Matera verbannt war, beschrieb in seinem in viele Sprachen übersetzten Roman „Christus kam nur bis Eboli“ die katastrophalen sozialen und hygienischen Verhältnisse der einfachen Menschen in der Region. Strom und Heizung gab es in den Höhlenwohnungen nicht. Für Wärme in den feuchten Behausungen sorgte allein das enge Zusammenleben von Mensch und Tier.

Die Höhlensiedlung; Foto: Ludwig Neudorfer

Auch unter dem Einfluss der Schilderungen von Carlo Levi wurden die Verhältnisse in den Höhlensiedlungen nach dem 2. Weltkrieg zunehmend als Schande empfunden. In den 50-er und 60-er Jahren wurden in großem Stil die Menschen aus den Höhlen in moderne Wohnungen umgesiedelt.

In den Sassi; Foto: Ludwig Neudorfer

Heutzutage ist es „chic“, in den Höhlen zu wohnen. Interessenten bekommen Wohnungen zugeteilt, wenn sie bereit sind, diese zu renovieren. An manchen Orten sind einzigartige Hotelkomplexe entstanden.

Chiesa di San Francesco d’Assisi; Foto: Ludwig Neudorfer

Auch der internationale Film hat inzwischen Matera als Filmkulisse entdeckt. Pier Paolo Pasolini drehte hier 1964 seine „Matthäus Passion“, Mel Gibson 2004 die „Passion Christi“. Zuletzt kamen die Filmcrews aber unter anderem auch noch für das Remake von „Ben Hur“ oder den neuen „Wonderwoman“ -Film. Und auch der neueste James-Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ enthält einige Szenen, die in Matera gedreht wurden.

Kathedrale von Matera; Foto: Ludwig Neudorfer

Fazit

Die Kreuzfahrt hatte ihre Licht- und Schattenseiten. Wenn ich anfänglich v.a. aufgrund der katastrophalen Art und Weise der Abfertigung am Flughafen Triest dazu neigte, die gesamte Reise eher negativ zu sehen, sehe ich inzwischen die fast 8-tägige Reise (von denen der erste Tag überwiegend am Flughafen verbracht und der letzte Tag fast ausschließlich für die Rückreise im Bus verwendet wurde) eher etwas differenzierter.

Positiv

  1. Die Speisen und Getränke im Restaurant „Albatros“ waren durchgehend ein Genuss. Dadurch, dass wir aus dem Menüangebot jeweils drei bis vier Auswahlmöglichkeiten aus Vorspeise, erstem Gericht, Hauptspeise und Dessert hatten, war für jeden Geschmack etwas dabei
  2. Die Abendshows waren stets abwechslungsreich und anspruchsvoll. Tanz, Akrobatik und Gesang wurden überzeugend dargeboten.
  3. Das Personal, das sich um die Sauberkeit der Kabinen wie um die Verteilung des Informationsmaterials kümmerte, war stets engagiert. Besonders gut gefiel uns, dass jedes Mal, wenn die Kabine morgens in Ordnung gebracht worden war, wir eine aus Handtüchern erstellte Tierfigur vorfanden.
  4. Die Atmosphäre in den verschiedenen Bars (v.a. in der 2. Etage) war immer angenehm. Zu überwiegend leckeren Getränken wurde Live-Musik angeboten. Die Cocktails hätten zuweilen etwas weniger süß sein können.

Negativ

  1. Die Organisation und der Umgang mit den Passagieren hatte zunächst einen ausgesprochen negativen Eindruck hinterlassen. Am Flughafen wäre es beim „Notfall-Einchecken“ notwendig gewesen, mehr Anstrengungen zu unternehmen, um das Verfahren flüssiger zu gestalten. Wie ich feststellen konnte, gab es zumindest in den späteren Zeiten freie Schalter, die nicht genutzt wurden. Selbst wenn es nicht möglich gewesen wäre, das Verfahren zu beschleunigen, hätte es die Gemüter beruhigt, wenn jemand aus der Führungsriege des Kreuzfahrtschiffes am Flughafen erschienen wäre, um nach dem Rechten zu sehen und mit den Passagieren zu sprechen.
    Als wir dann schließlich auf dem Schiff waren, waren wir zu Recht verärgert über die Behandlung am Flughafen, was noch einige Zeit nachwirkte. Da wir am ersten Tag keine Möglichkeit mehr hatten, an wesentliche Informationen zu kommen, hatten wir auch keine Gelegenheit, uns über den Umgang mit der Bordkarte und den Einsatz der Kreditkarte zu informieren. Bei der Ankündigung einer Ersatzveranstaltung am nächsten Tag wurden wir übergangen.
    Dass die Rezeption nie besetzt war, war wohl den Corona-Regeln auf dem Schiff geschuldet. Wenn man es doch geschafft hatte, einen Mitarbeiter zu erreichen, ließen diese zuweilen die mit Recht erwartete Freundlichkeit vermissen.
  2. IT und Technik: Wie wir beobachten konnte, hatten viele Passagiere Probleme im Umgang mit der Costa-App oder auch den Geräten, mit denen die Kreditkarte belastet werden konnte. Aber nicht nur die Passagiere hatten diesbezügliche Probleme, auch das Personal wusste zuweilen nicht mit der IT-Technik und den Geräten umzugehen.

Solala

  1. Ausflüge: Durch die Corona-Auflagen von Costa hatte mancher der Ausflüge vieles von seinem Reiz verloren. Positiv herausheben möchte ich aber den Ausflug nach Trogir und Split, wo wir viele schöne Eindrücke sammeln konnten. Dass wir fast nirgendwo einkehren konnten, um z.B. Souvenirs oder Ansichtskarten zu erwerben, musste verschmerzt werden. Dass ein an sich schöner Ausflug mit wundervollen Motiven keinerlei Spaß machen kann, wurde uns z.B. schmerzlich anhand des Ausflugs nach Matera bewusst, wo wir im Rekordtempo durch die engen Gassen gehetzt wurden.
  2. Tagesprogramm: An jedem Tag wurde ein Programm unterschiedlicher Qualität angeboten. Regelmäßig war Tischtennis (mit einer Platte und ziemlich abgenutzten Schlägern) und Tischfußball (mit lediglich einem Tisch, um das sich viele Interessierte sammelten) im Angebot. Daneben gab es Tanzschulungen und Fortbildungsmaßnahmen (z.B. im Gesundheitsbereich). Wenn uns überhaupt nichts einfiel, konnten wir uns immer noch in den Pool werfen oder uns in einem der Whirlpools verwöhnen lassen.

 

Link zur Organisation und Durchführung der Reise

Hauser-Reisen GmbH

Reisezentrum Berner Feld

78628 Rottweil

Telefon: 0741/5300-120

Mail: info@hauser.reisen

 

 

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Die Reise wurde von keiner Seite finanziell unterstützt, sondern ausschließlich von uns selbst bezahlt.

 

Titelbild: Foto von Alexander Mils auf Unsplash

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