Südafrika: Ndebele Kunst. Hausbesuch bei Esther Mahlangu
Translation with Google
Autor: | Wolfgang Brugger |
Reisezeit: | April 2016 |
Art der Reise: | Recherchereise für ein Südafrika-Reisebuch |
Lesezeit: | 5 Minuten |
Esther Mahlangu – kurz und knapp
Esther Mahlangu ist eine bemerkenswerte südafrikanische Künstlerin, die für ihre lebendigen und farbenfrohen Kunstwerke bekannt ist. Ihre Werke sind tief in der Ndebele-Kultur verwurzelt und zeichnen sich durch geometrische Muster und leuchtende Farben aus. Hier sind einige interessante Fakten über ihre Kunst:
- Ndebele-Malerei: Esther Mahlangu gehört zur Ndebele-Ethnie in Südafrika. Die Ndebele sind bekannt für ihre traditionelle Wandmalerei, die geometrische Formen, Linien und leuchtende Farben verwendet. Diese Kunstwerke schmücken die Wände ihrer Häuser und sind ein wichtiger Teil ihrer Kultur.
- Automobilkunst: Esther Mahlangu hat auch die Automobilwelt mit ihrer Kunst bereichert. Sie war die erste Frau, die einen BMW Art Car gestaltet hat. Im Jahr 1991 bemalte sie einen BMW 525i mit den charakteristischen Ndebele-Mustern. Dieses einzigartige Kunstwerk verbindet moderne Technologie mit traditioneller Kultur.
- Internationale Anerkennung: Ihre Kunst hat internationale Aufmerksamkeit erregt. Sie hat in renommierten Galerien und Museen auf der ganzen Welt ausgestellt. Ihre farbenfrohen Gemälde sind ein Symbol für kulturelle Vielfalt und künstlerische Innovation.
- Lebenslange Hingabe: Esther Mahlangu hat ihr ganzes Leben der Kunst gewidmet. Sie begann bereits im Alter von 10 Jahren mit dem Malen und hat seitdem unermüdlich an ihrer Technik gearbeitet. Ihre Werke sind eine Hommage an die Ndebele-Tradition und ein Ausdruck ihrer eigenen kreativen Vision.
- Einfluss auf die Popkultur: Ihre Kunst hat nicht nur die Kunstwelt beeinflusst, sondern auch die Popkultur. Von Modedesignern bis zu Musikern haben viele Menschen ihre Muster und Farben in ihren eigenen Werken aufgegriffen.
Esther Mahlangu ist eine inspirierende Künstlerin, die die Grenzen zwischen Tradition und Moderne verschwimmen lässt. Ihre Kunst erzählt Geschichten, verbindet Menschen und feiert die Schönheit der Ndebele-Kultur.
Dr. Esther Mahlangu erhielt ihren Doktor honoris causa von der University of Johannesburg. Diese Auszeichnung wurde ihr im Jahr 2018 verliehen. Ihre kraftvollen Kunstwerke, die traditionelle geometrische Muster auf Leinwand malen, haben nicht nur die Kultur ihres Volkes, sondern auch den westlichen Kunstmarkt bereichert. Oprah Winfrey, John Legend, Swizz Beatz und Usher sind einige der Sammler ihrer Kunst. Mit ihrer einzigartigen Kunst und ihrem Engagement hat Esther Mahlangu die Welt inspiriert und beeindruckt.
Ganz bescheiden: Wo die weltbekannte Künstlerin Esther Mahlangu lebt
Sieh Dir diesen Schriftzug auf Esthers Haus an:

Und dann diesen, den ich 6 Jahre vorher in Deutschland aufgenommen habe:

Die barfüßige 81-jährige Ndebele Frau mit Messingringen um Hals, Unterarme und Unterschenkel, sie verzierte 1991 diesen BMW mit den streng geometrischen Ndebele-Mustern. Der BMW ist in München im BMW–Museum ausgestellt, und die Künstlerin sitzt zu Hause in Südafrika in ihrem Kraal und arbeitet an einem neuen Werkstück, das zwar kleiner ist, aber ebenso Kunde von den Ndebele in alle Welt tragen soll.

Ein BMW 525i war der erste „African Art Car“ , der mit typischen Motiven des Ndebele Stammes bemalt wurde. Später folgte ein Fiat und Teile eines Flugzeug von British Airways.
Esther Mahlangu – ein Hausbesuch
Die 81-Jährige arbeitet in ihrem Atelier, das gleichzeitig Ausstellung und Verkaufsraum ist. Mit einer Hühnerfeder zeichnet sie die althergebrachten Ndebele-Muster auf einen Krug. Das Werkzeug „Hühnerfeder“ stammt von den Hühnern hinter ihrem Haus, die sie uns zeigt. Neben ihrem Atelier liegen -zig Leinwände, verziert mit knallbunten Mustern, bereit zum Verkauf.
Auf dem Weg von der mit ebendiesen Mustern verzierten Umgebungsmauer ihres „Kraals“ bis zu ihrem Atelier hängen ebenfalls Blätter über den niedrigen Begrenzungsmäuerchen, wohl zum Trocknen, oder ebenfalls zur Ausstellung. Leichte Windstöße lassen die Leinwände flattern und von den Mäuerchen fallen.
Egal: Wir sind hier in KwaNdebele, dem vormaligen apartheidischen Homeland des Stammes der Ndebele, und heute ist kein Regenguss zu erwarten. Also bleiben die Leinwände liegen. Kein Hahn kräht danach. Nicht mal der hinter Esthers Haus.
Erstaunlich, dass eine so berühmte internationale Künstlerin so bescheiden lebt. Man sollte meinen, sie hätte es sich in einem westlich angehauchten Luxusrefugium gemütlich gemacht, dabei ist die Frau so natürlich in ihrer ländlichen Umgebung anzutreffen, das es schon wundert. Zum Beispiel, wo das Geld, das sie sicherlich während ihrer langen künstlerischen Laufbahn verdient hat, hingekommen ist.
Unsere Freundin Barbara, die noch wusste, wie man hierher findet, wo Wegweiser selten bzw. nicht vorhanden sind, und Esther begrüßen sich herzlich, lautstark und freudig, wie alte Bekannte eben. Kein Wunder: Barbara hat schon viele Bekannte zu diesem vergessenen Dorf in dieser zersiedelten Landschaft, weit weg von Pretoria, geführt. Und der komplette Treppenaufgang von Barbaras Haus ist vollgepflastert mit den farbenfrohen Produktionen aus Esthers Atelier.

Innenhof von Esthers Künstlerrefugium
Esther wurde am 11 November 1935 in der Nähe von Middelburg, in der südafrikanischen Mpumalanga Provinz geboren.
Ihre Mutter und Großmutter zeigten ihr, die mit vollem Namen Esther Nikwambi Mahlangu heißt, wie man Mauern in tradionellem Ndebele-Stil bemalt.
Wir lernten sie seinerzeit (wir wohnten 6 Jahre in Pretoria) im Botshabelo Freilichtmuseum bei Middelburg kennen, wo sie zwischen 1980 – 1991 lebte und arbeitete. Dieses Museum zeigt Beispiele aus dem Leben des Ndebele-Volks für Einheimische und Touristen.

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Esthers Atelier – Ausstellungsraum – Verkaufsraum. An der Mauer, etwas links, siehst Du den BMW Art Car auf einem Plakat

Esther Mahlangu: Eine freundliche, bescheidene Frau, 81 und kein bisschen müde
Esther: Ein Phänomen. Die 81-Jährige, die barfuss im Schatten ihres Ateliers sitzt, macht Ausstellungen in Kapstadt und fliegt um die Welt, um Autos, Häuser und Museen mit ihren Ndebele-Mustern zu verzieren. Paris, New York, Belgrad, München, Bilbao, London, Monaco … es will kein Ende nehmen.

Esther Mahlangu’s Guest House
Du willst längere Zeit in Esthers Umgebung verbringen, und ein wenig mehr erfahren von dem Stamm der Süd-Ndebele (Kenner nennen den Stamm amaNdebele) ?
Nichts leichter als das: Esther Mahlangu’s Guest House steht Dir zur Verfügung. Gleich mehrere Gebäude stehen auf ihrem Gelände. Jedes Rondavel hat einen Gemeinschaftsraum und rundherum Schlafzimmer. Eine Küche pro Haus ergänzt das Angebot.
Und fast alles in Esthers Gästehaus ist mit Ndebele-Mustern verziert. Ein Motto-Gästehaus sozusagen.
Wenn Du im Gästehaus übernachten willst, reicht es, wenn Du dort erscheinst. Mit großer Wahrscheinlichkeit bekommst Du noch einen Platz in einem der Zimmer. Voranmeldung ist nicht möglich. In der Regel wird auch noch für Dich gekocht, aber zur Sicherheit bringst Du Dir ein paar Zutaten mit, denn Du hast ja eine Küche (siehe oben).

Esther Mahlangu zeigt uns ihr Gästehaus





Esther leitet eine Schule, die die Malerei an junge Mädchen weiter vermitteln will. Dort wird auch die Technik der Malerei auf das Design von Perlen-Zusammenstellungen übertragen.
Esther Mahlangus Kunst hat dramatisch die Medien und Techniken verändert, mit denen Künstler der Neuzeit arbeiten. Früher wurden blasse, unscheinbare natürlichen Farben für die Hausverzierung genutzt. Die Künstlerin verwendet heutzutage meistens strahlende industrielle Pigmente und Farben. Sie verziert mit Linien und geometrischen Gemälden Skulpturen, Keramik, Autos und sogar Flugzeuge.


Wir verlassen beeindruckt Esthers Kraal, weil Barbara uns noch die Kirche in diesem Ort zeigen will, die ebenfalls mit Ndebele-Mustern verziert ist. Dabei passieren wir andere Häuser, die diese Muster zeigen, aber nicht von Esthers Hand bemalt wurden. Eine zweite Künstlerin, die schon verstorben ist, arbeitete an diesen Häusern.












Ein Stück Afrika in Europa: In München steht nicht nur ein Hofbräuhaus, sondern auch das BMW-Museum. Hier ein Ausblick vom Museum. Schon sehr futuristisch, das Ganze.

Esther Mahlangus geniales Meisterstück, in nur 1 Woche bemalt, von mir 2010 im Münchner BMW Museum fotografiert. Wer hätte damals gedacht, dass ich die Künstlerin höchstpersönlich bei ihr zu Hause besuchen könnte:


Tipps und Fundstellen im WWW
Wie kommst Du hin? Ca. 120 km oder 1,5 Stunden von Pretoria:
ESTHER Mahlangu in Mapoch / GaMapogo: 25°06’07.6-S 29°00’08.3-E – Google Maps
Botshabelo / Fort Merensky – langjährige Wirkungsstätte von Esther. Freilichtmuseum. Google Maps
Esther Mahlangu BMW 525i, 1991
Video: Esther Mahlangu BMW 525i, 1991
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