Safari in Südafrika, malariafrei: Marakele Nationalpark, Waterberg
Translation with Google
Autor: | Wolfgang Brugger |
Reisezeit: | April 2016 |
Art der Reise: | Recherche-Rundreise zum Thema „Safari“ |
Lesezeit: | 5 Minuten |
Marakele Nationalpark. Malariafreie Safari in Südafrika
Durch menschenleere Savanne zum Waterberg-Massiv
Nach zahlreichen Safari-Ausfahrten im Pilanesberg und im Madikwe Game Reserve packen wir unsere Koffer wieder in den Nissan Almera und ziehen ostwärts, quer durch die Provinz Limpopo, mit dem Ziel „Thabazimbi“ und Waterberg. Unser Safari-Abenteuer 2016 geht weiter.
Wenn Du nun glaubst, dass eine schnurgerade perfekt geteerte Straße hoch oben an der Grenze zu Botswana das Madikwe Wildreservat und den Waterberg verbindet, muss ich Dich enttäuschen: Wir hätten mal lieber ein Fahrzeug mit größerer Bodenfreiheit gewählt, denn die Tour artet in eine TorTour aus.
Wir fahren im Zick-Zack viele viele Stunden über Straßen jeglicher Art, von Sand über Kies, über Kies und Sand, das der Südafrikaner gerne als „Gravel Road“ bezeichnet, die dann von einem „Padskrapper“ (Pistenhobel) von Zeit zu Zeit glatt gezogen werden muss.
„Wellblech“ ist das Wort der Stunde(n). Denn diese Straßen erschüttern den Nissan, wie wenn Du über Wellblech fährst. Ab 70 km/h ist das Rütteln und Schütteln erträglich. Doch Du musst gewaltig aufpassen, denn ab und zu gibt es tiefe Löcher in der Fahrbahn, oder feste Felsen ragen etwas höher heraus (da reichen schon zwei bis drei Zentimeter), so dass Deine Reifen und die Federung stark beansprucht werden, wenn Du dagegen knallst.
Als dann endlich ein Schild „120 km/h Höchstgeschwindigkeit“ auftaucht, und eine Teerdecke die Fahrbahn überzieht, atmen wir auf:
Doch nicht lange. Denn alle 100 Meter ist die Teerdecke aufgerissen. Mehr oder weniger tiefe, breite und teilweise recht fiese Löcher empfehlen Schrittgeschwindigkeit beim Passieren dieser Holperstellen.
Es geht beim Schrotten Deines Autos nicht so sehr um das Hineinfahren in diese Löcher. Sondern um das Hinausfahren. Warum? Weil die Kanten beim Hinausfahren durch den Asphaltbelag messerscharf sind. So ganz im Gegensatz zu einer „Gravel Road“, wo beide Ränder gleich rundgefahren sind.
Ich bin mir fast sicher, dass das 120 km/h – Schild noch aus der Zeit stammt, als die Savannenpiste mit einer hauchdünnen Teerdecke überzogen worden ist. Klar, dass die hier in der Gegend extrem heiße Temperatur und die Strahlungsintensität der Sonne den Teerbelag ziemlich schnell aufreißen und gar verschwinden lassen, vor allem, wenn er mit schwerem Gerät befahren wird.
LKWs und 4×4-Fahrzeuge nehmen diese Löcher mit links, ohne die Geschwindigkeit zu mindern. Doch ich glaube, ein Achsenbruch hier auf freier Strecke, wo oft nur maximal 1 Wagen/Stunde entgegen kommt, ist unbedingt zu vermeiden.
Nach einer langen Fahrt an Wildfarmen (Aufzucht und Jagd) vorbei sehen wir schon den typisch roten Berg, der uns auf Thabazimbi hinweist. Passend dazu haben wir jetzt einige Kilometer beste Teerdecke unter den Rädern.
Thabazimbi
In Thabazimbi wollen wir Pause machen. Genug mit dem Gerüttel und Geschüttel auf den „Straßen“ der Provinz Limpopo.
Thabazimbi heißt schon lange so. Der Ortsnamen ist also keine Mode-Erscheinung, wonach das Ende der Apartheid ein fröhliches Städte- und Straßen-Umbenennen einläutete. Schon Anfang der 90er-Jahre war ich in dieser Bergbaustadt. „Thaba ya Tsipi“, wie die hier lebenden Sotho sagen, bedeutet „Berg aus Eisen“. Namensgeber waren die Eisenerzminen in den örtlichen Bergen. Eine davon zeigt das Bild unten: Hier wird Eisenerz im Tagebau gewonnen.
Wir beziehen unser Zimmer bei unseren Gastgebern, die wir über Airbnb gefunden haben. Schon lustig: Das Ehepaar hatte ein Zimmer übrig und einfach ein Inserat bei Airbnb hineingesetzt.
Airbnb heißt und bedeutet: Luftmatratze und Frühstück. Weil das Ehepaar aber Newcomer waren, setzten sie den Preis erstens recht hoch an und zweitens bedachten sie den Begriff „Frühstück“ nicht.
Das bedeutete konkret, dass wir buchten und dachten, der Preis sei für Übernachtung und Frühstück. Nach einiger Hin- und Herschreiberei fanden wir dann heraus, dass das Frühstück extra zu bezahlen sei.
Wir wollten nicht lange herumhandeln, und entschlossen uns, die Übernachtung für 2 Personen beizubehalten, was aber nicht ganz billig war: Für ein enges, mit allem möglichen Kram vollgestopftes Zimmer für 2 Personen legten wir 40 plus 6 Euro (Vermittlungsgebühr an Airbnb) = 46 Euro im Voraus hin.
Deutlich zu viel für die Leistung. Vor allem, weil sich die Gastgeber bis auf die Verabschiedung am nächsten Tag nicht sehen lassen. Stattdessen zeigt uns die Oma, die ein paar Häuser weiter wohnt, alles Notwendige. Auf dem Weg zu ihrem Haus, wo sie uns die Trophäensammlung ihres verstorbenen Mannes zeigt, treten wir beinahe auf der Straße auf eine Gottesanbeterin, die gut und gerne mit einem Zweig mit Blättern verwechselt werden kann:
Tags darauf tanken wir voll und fahren Richtung Waterberg. Die rund 150 Kilometer lange Bergkette fängt in Thabazimbi an und zieht sich bis zum Lephalale (auch: Palala) -Fluss im Nordosten.
Das Waterberg-Massiv erstreckt sich über etwa 14.500 Quadratkilometer. Dabei ragt es im Schnitt 600 Meter über die Savanne empor. Höchster Berg ist der 2100 m hohe Kransberg bei Thabazimbi.
Unser erstes Tagesziel, der Marakele Nationalpark, liegt am Übergang zwischen der trockenen Zone im Westen und den feuchteren Regionen im Osten Südafrikas.
Marakele-Nationalpark
Nicht weit nördlich von Thabazimbi erreichen wir den Marakele National Park. Ich bin schon zum 3. Mal hier. Schon vor 1994, als er unter dem Namen Kransberg National Park gegründet wurde, bin ich zusammen mit Freunden eines „Hiking Clubs“ aus Pretoria hier gewandert, später dann mit der Sektion Pretoria des Mountain Club of South Africa, wobei wir – ich erinnere mich noch wie heute – auf einem steinigen, abschüssigen Abhang neben einem rauschenden Bach bei Regenwetter unser Zelt aufgeschlagen haben. Was für eine Nacht auf der Isomatte!
Der Park umfasst mehr als die Hügel und Berge: Man hat ein paar Farmen jenseits der Straße dazu gekauft, wo jetzt Großwildarten wie Elefanten, Breitmaul- und Spitzmaul-Nashörner, Giraffen, Büffel, Flusspferde, Kudus, Wasserböcke und Elenantilopen sowie Großkatzen leben.
Von all denen sehen wir während der Fahrt durch das Wildreservat nichts. Nur auf halber Höhe auf dem Weg zum Aussichtpunkt „Lenong View Point“ finden wir Elefantenhaufen auf der Fahrbahn. Von den Dickhäutern allerdings keine Spur.
Die Straße ist einspurig und wird langsam steiler. Weil sie steil ist, könnte sie bei regnerischer Witterung nicht mehr gefahrenfrei (und mit einem normalen Straßenauto) befahren werden. Somit ist fast die ganze Strecke im hügeligen Teil des Marakele National Park entweder geteert oder gepflastert. Weiter unten siehst Du, dass man 2016 noch die letzten Lücken im Pflaster schließt.
Lenong View Point – Aussichtspunkt
Bist Du Vogelliebhaber? Dann hast Du sicherlich ein gutes Fernglas dabei, um die Kolonie der hier beheimateten Kapgeier zu beobachten, die hoch über den Baumwipfeln in der Thermik kreisen. Der vom Aussterben bedrohte „Cape Vulture“ bildet hier oben die größte Brutkolonie (mehr als 800 Brutpaare) Südafrikas, manche sagen sogar – der Welt.
Diese paar Stunden in der herrlichen Bergregion reichen für’s erste. Natürlich hätten wir hier auch in 2 Camps übernachten und den ein oder anderen geführten Game Drive mitmachen können. Aber uns zieht es weiter, immer am Waterberg-Massiv entlang und um dieses herum Richtung Vaalwater, von wo wir nach Norden abbiegen und das Jembisa Game Reserve / Jembisa Bush Home erreichen werden.
Mehr über Malaria-freie Wildreservate und Naturreservate findest Du hier – auf ReiseFreaks ReiseBlog. Eine Zusammenfassung aller Beiträge zur Südafrika-Reise 2016.
Tipps und Hinweise
- Nimm Dir ein gutes Fernglas und etwas Zeit mit. Die Kapgeier zu beobachten, wie sie zu Dutzenden gemeinsam in der Thermik kreisen, hat schon was. Und wenn Du Glück hast, fliegen Sie vom höchsten Punkt gerade über Dich hinweg, auf dem Weg zur Futtersuche, viele Kilometer in die Savanne hinein
- Marakele ist malariafrei (jedenfalls 2016). Du brauchst keine Prophylaxe, es sei denn, Du verlässt die Malaria-freie Zone.
- Schau, dass Du Dich möglichst früh auf den Weg zum Aussichtspunkt machst. Wie schon oben beschrieben, ist die Straße im letzten Abschnitt steil und nur einspurig. Das heißt, je später Du unterwegs bist, umso mehr musst Du damit rechnen, wegen Gegenverkehrs auch mal eine längere Strecke rückwärts bis zur Ausweichstelle fahren zu müssen. Links Fels, rechts tiefe Schlucht. Oder umgekehrt. Macht gar keinen Spaß!
- Mehr Marakele hier
Offenlegung / Transparenz
Dieser Teilabschnitt der Reise wurde selbst organisiert und finanziert.
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Alle Südafrika-Reiseberichte hier im ReiseMagazin und ReiseBlog
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