Sachsen Kultur-Tour: Mendelssohn, Bach und Musikstadt Leipzig
Translation with Google
Autor: | Wolfgang Brugger |
Reisezeit: | September 2022 |
Art der Reise: | Pressereise |
Lesezeit: | 13 Minuten |
Kurz und knapp: Worum geht es hier?
Du hast es eilig? Hier eine kurze Zusammenfassung dieses Beitrages:
Der Reisebericht „Sachsen Kultur-Tour: Mendelssohn, Bach und Musikstadt Leipzig“ wurde von Wolfgang Brugger verfasst. Er beschreibt eine Reise nach Leipzig, die im Zusammenhang mit dem 175. Todestag von Felix Mendelssohn-Bartholdy und dem 10. Geburtstag der Notenspur Leipzig steht. Der Autor möchte mit diesem Bericht das kulturell interessierte Publikum ansprechen und sie für die musikalischen und historischen Sehenswürdigkeiten von Leipzig begeistern. Er beschreibt unter anderem Besuche im Museum der Bildenden Künste, dem Völkerschlachtdenkmal, dem Bach-Museum und dem Mendelssohn-Haus, sowie den Besuch einer Motette mit dem Thomanerchor in der Thomaskirche. Der Bericht richtet sich somit an Leserinnen und Leser, die an Musik, Geschichte und Kultur interessiert sind.
„Mendelssohn, Bach und Musikstadt Leipzig“
175. Todestag von Felix Mendelssohn-Bartholdy und 10. Geburtstag der Notenspur Leipzig
Wir fahren mit unserer 2. Sachsen-Pressereise 2022 fort. Nachdem wir uns Berg und Tal und die faszinierenden Orte im Erzgebirge zu Gemüte geführt haben, wollen wir uns einer Großstadt über das Thema Musik nähern.
Auf dem Weg vom Erzgebirge nach Leipzig bietet sich bei Nicht-Regen ein Foto-Zwischenstopp am Cospudener See und am Völkerschlachtdenkmal an, doch wir ziehen es vor, die Regenzeit dazu zu nutzen, das Hotelzimmer zu beziehen. Nur so viel:
Im Süden von Leipzig ist in den vergangenen Jahren aus dem Braunkohle-Tagebauen das Leipziger Neuseenland entstanden. Am Cospudener See ist nicht nur der längste Sandstrand Sachsens zu finden, sondern auch der Hafen Zöbigker / Pier 1. Du kannst z.B. das Café Kandler besuchen und eine „Leipziger Lerche“ genießen. Adresse für Dein Navi: Am Cospudener See (Pier 1), Hafenstraße 21, 04416 Markkleeberg.
Das Völkerschlachtdenkmal im Südosten Leipzigs wurde in Erinnerung an die Völkerschlacht bei Leipzig nach Entwürfen des Berliner Architekten Bruno Schmitz errichtet und am 18. Oktober 1913 eingeweiht. Die plastischen Arbeiten wurden von den Bildhauern Christian Behrens und Franz Metzner gestaltet. Mit 91 Metern Höhe zählt es zu den größten Denkmälern Europas und ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Leipzigs. Es bildet eine weithin sichtbare Landmarke mit markanter Silhouette. Heute gehört es einer Stiftung des öffentlichen Rechts der Stadt Leipzig. Adresse fürs Navi: Straße des 18. Oktober 100, 04299 Leipzig
Unser Hotel in Leipzig: Victor‘s Residenz-Hotel, Georgiring 13, 04103 Leipzig, Link unten
Die Tiefgarage vom Victor’s Residenz-Hotel Leipzig wird von Google 1 Haus weiter angegeben. Also landen wir zunächst in der falschen Tiefgarage und im falschen Hotel (jetzt darfst Du je nach Temperament schmunzeln oder lauthals lachen). Um in die richtige Tiefgarage zu gelangen, kutschieren wir im Regen durch zahlreiche Straßen und Gassen des Bahnhofsviertels (gerne auch als Einbahnstraßen gekennzeichnet) und gelangen, nachdem wir ein paar Haken geschlagen haben, in die richtige Tiefgarage und somit ins richtige Hotel. Danke ans Personal an der Rezeption vom Premier Hotel für die Geduld, die Klärung und Wegweisung. Alleine schon deshalb wird dort beim nächsten Mal Leipzig gebucht. Grund genug für uns, Google auf die fehlerhafte Wegweisung hinzuweisen. 3 Stunden später hat Google die Tiefgarage vom Victor’s Residenz-Hotel Leipzig auch richtig verortet.

VICTOR’S RESIDENZ-HOTEL, barrierefrei mit begehbarer Dusche

Zum Frühstück gibt es Vitamine und für alle, deren Nacht nicht so besonders war, schon morgens einen Prosecco als Stimmungsaufheller

„Mein Leipzig lob ich mir! Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute“ (Goethe, Faust I)
Stadtführung „Musikstadt von Weltruhm – Ein Spaziergang auf der Leipziger Notenspur“

Wir treffen uns vor der Tourist lnformation, Katharinenstraße 8 mit der Gästeführerin Brigitte Haage-Hussein. Alternativ zu einer Stadtführung ist es empfehlenswert, vor einem Notenspur-Rundgang eine QR-Code-Reader-App auf dem Smartphone zu installieren. An jeder Notenspur-Stele ist ein QR-Code angebracht, mit dessen Hilfe man ebenfalls alle Hörszenen und Musikbeispiele anhören kann.
Die Leipziger Notenspur ist 5,3 km lang und kann zu Fuß erkundet werden. Der durchschnittliche Stationsabstand beträgt 225 m.

Treffpunkt bei Beethoven im Eingangsbereich des raummäßig überaus großzügig angelegten Museums der bildenden Künste
Die Skulptur zeigt Ludwig van Beethoven, den Komponisten, auf einem prächtigen Thron sitzend. Es handelt sich um das Hauptwerk des Künstlers Max Klinger aus Leipzig, der als Grafiker, Maler und Bildhauer tätig war. Beethoven ist als göttlicher Schöpfer dargestellt, was durch den Adler, der sich an seine Füße gesetzt hat, symbolisiert wird – ein Tier, das auf Zeus, den Gottvater, verweist.
Das Museum der bildenden Künste Leipzig besitzt zahlreiche Werke Klingers, darunter auch großformatige Gemälde. Dieser Rundgang folgt der „Notenspur Leipzig“, die viele Facetten der Musikgeschichte der Stadt beleuchtet, von Johann Sebastian Bach bis hin zu Gustav Mahler.

Blick an die Decke: Ben Willikens – Leipziger Firmament, Museum der bildenden Künste

Symbole, eingelassen ins Pflaster, weisen uns den Weg über die Notenspur Leipzig

Leipzig, Altes Rathaus, einer der schönsten Renaissancebauten Deutschlands

Da ich wegen meiner Gehbehinderung ständig auf den Boden achten muss, fallen mir Plaster-Verzierungen wie diese auf

… oder eben dies hier, mein Steckenpferd: Personalisierte Kanaldeckel. Welcher Ort / Stadt Geld, Zeit und Muße hat, lässt seinen Namen und Logo / Wappen („corporate identitiy“) durch die Gießerei verewigen.

Leipzig, Alte Handelsbörse (17. Jahrhundert) im Stil des Frühbarock

Davor steht der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe verewigt

Leipzig, Riquethaus, Geschäfts- und Messehaus der Firma Riquet, Architekt Paul Lange

Gigantische Wandmalerei am Marriott Hotel, Leipzig

Leipzig ist bekannt für seine Höfe und Passagen, die die Straßen durch die Häuser hindurch verbinden. Hier der prächtige Messepalast Specks Hof

Leipzig, Mägdebrunnen
Abendessen in Auerbachs Keller
Adresse: MädlerPassage, Zugang über Grimmaische Straße 2-4 (Nähe Altes Rathaus)


Leipzig, vor dem Eingang von Auerbachs Keller

Leipzig, Auerbachs Keller, reich mit Gemälden mit Bezug auf Goethes Faust ausgestattet
Wir wählen ein 3-Gang-Menü. Auerbachs Keller ist die zweitälteste Gaststätte Leipzigs. Seine weltweite Bekanntheit verdankt Auerbachs Keller, der schon im 16. Jahrhundert zu den beliebtesten Weinlokalen der Stadt gehörte, vor allem Johann Wolfgang von Goethe. Der Schriftsteller verbrachte seine Studienzeit von 1765 – 1768 in Leipzig. In seinem Werk „Faust“ nimmt Mephisto den Titelhelden mit in Auerbachs Keller. Auf der Speisekarte erwarten Dich natürlich u.a. typisch sächsische Gerichte.


Leipzig, Auerbachs Keller, gediegenes Essen und Trinken, wie es wohl auch Goethe geschmeckt hätte

Fazit: Barrierefrei? Aufzug: Jemand muss nach unten gehen (der Keller liegt naturgemäß unten) und Bescheid sagen, sonst fährt der Aufzug nicht bis in den Keller. Crescendo: Anfangs akustisch angenehm, dann (sehr) lautes (je nach Füllstand des Raums – und der Gäste) Restaurant (85 dB im Schnitt), dunkel gehalten, 3-schiffig, mit Gemälden an der Wand. Tipp: Lieber früher als später zum Essen kommen, dann kannst Du noch bei Tisch Gespräche führen, ohne allzu laut zu werden.
Am nächsten Tag steht auf unserem musikalischen Besuchsplan das
Bach-Museum Leipzig

Adresse: Thomaskirchhof 15
Im Foyer des Museums lassen wir uns einen Audioguide geben, mit dem wir in unserem persönlichen Tempo durch die rund 450 m² Fläche schlendern können. Das Museum präsentiert das klingende und interaktive Bach-Museum Leben und Wirken Johann Sebastian Bachs und seiner Familie. Zu den zentralen Aufgaben des Bach-Archivs gehört die Erforschung von Leben und Werk Johann Sebastian Bachs und der weit verzweigten thüringisch-sächsischen Musikerfamilie Bach vom 16. bis ins 19. Jahrhundert.

Sehr gut belegt: Die Herkunft des Meisters. Ahnentafel und Stammbaum von Johann Sebastian Bach

Aus dem Fenster des Bach-Hauses gesehen: Denkmal des Meisters vor der Thomaskirche
Nebenbei: Ein äußerst beliebter Anziehungspunkt für Musikfreunde ist das Bachfest Leipzig. Es findet 2023 vom 8. bis 18. Juni 2023 statt. Ein bedeutendes Jubiläum wird dabei im Mittelpunkt stehen: Das Amt als Thomaskantor trat Bach im Jahr 1723 an – es jährt sich also zum 300. Mal.
Fazit: Ein hübsches kleines Museum mit Hightech Aufbereitung!
Museum für Felix Mendelssohn-Bartholdy
Adresse: Goldschmidtstraße 12
Wir lassen uns vom weltweit einzigen Museum für Felix Mendelssohn-Bartholdy überraschen. Der deutsch-jüdische Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy gilt als einer der bedeutendsten Musiker der Romantik und als weltweit erster moderner Dirigent.

Leipzig, Mendelssohn-Haus
Felix Mendelssohn Bartholdy leitete das Gewandhaus und gründete die erste Musikhochschule Deutschlands. Sein Wohn- und Sterbehaus in Leipzig ist eine bedeutende Kulturstätte, die im Blaubuch der Bundesrepublik Deutschland geführt wird. Das spätklassizistische Gebäude bewahrt auf 600 m² Alltagsgegenstände, Brief- und Notenautographe sowie Erstausgaben und Aquarelle auf.
Im Mendelssohn-Haus befindet sich eine originalgetreu rekonstruierte Wohnung des Komponisten, das Herzstück des Museums. Im Jahr 2014 kam eine weitere Etage hinzu, die eine Vielfalt an Erlebnisräumen bietet, in denen man die Musik von Mendelssohn auf verschiedene Weise erleben kann. Zum 20-jährigen Jubiläum des Museums konnte eine weitere Etage im 2. Obergeschoss eröffnet werden, die Ausstellungen zu Fanny Hensel, Felix‘ Schwester, und Kurt Masur, dem Dirigenten, Initiator und Wegbereiter des Museums, beherbergt.

Mitmachen ist gefragt: Wähl ein Kostüm aus, verkleide Dich und lass Dich fotografieren (kostenlos). Das Foto ist eine Zeit lang im Internet abrufbar

Leipzig, Mendelssohn-Haus: In diesem Raum fanden die gesellschaftlichen Höhepunkte statt: Konzerte. Heute noch als Raum für die Sonntagsmatinée benutzt, die Du buchen kannst
Im Bild unten das Arbeitszimmer Felix Mendelssohn Bartholdys: Raumfassung nach Befunden und Einrichtung nach einem Aquarell von Felix Moscheles, gemalt im November 1847, wenige Tage nach dem Tod Mendelssohns
- Schreibtisch und Stehpult mit Pyramidenmahagoni-Furnier aus dem 19. Jahrhundert und Originalstuhl aus dem Nachlass Mendelssohns (Leihgabe des Stadtgeschichtlichen Museums)
- originales Hammerklavier und Bücherschrank, um 1830 Oberflächen mit Pyramidenmahagoni furniert
- Auslegeteppich mit Streifenmuster, Rekonstruktion, Material: Leinen und Wolle
- Goethe-Büste nach Christian Daniel Rauch, 1821, Gipsabguss Bach-Büste des Leipziger Bildhauers Immanuel August Knaur, 1843, Gipsabguss (Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin)
- Aquarelle, die Mendelssohn selbst auf seinen Reisen gemalt hat und mit denen er sich in seinem Arbeitszimmer umgab

Leipzig, Arbeitszimmer Mendelssohn-Haus
Ein Höhepunkt des Museums ist das Effektorium, eine weltweit einmalige Installation, die es ermöglicht, ein virtuelles Orchester bzw. einen virtuellen Chor mit Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy selbst zu dirigieren.
13 Stelen symbolisieren die 13 Instrumentengruppen des Mendelssohnschen Orchesters. Tritt an
das Dirigentenpult, hör ausgewählte Orchester- und Chorwerke und nimm selbst Einfluss auf deren Gestaltung.
Du kannst:
- die Partitur mitlesen
- die Tempi sämtlicher Werke mit dem Taktstock beeinflussen
- die Lautstärke regulieren
- einzelne Instrumenten- oder Stimmgruppen separat hören
- zwischen modernem und historischem Instrumentarium wechseln
- verschiedene Interpretationen eines Stückes vergleichen
- die Raumbeleuchtung variieren

Besonders begeistert hat mich das Effektorium im Mendelssohn-Haus. Hier kannst Du als Musikliebhaber lange Zeit verbringen, denn alle mitspielenden Instrumente werden lebendig dargestellt, während die Partitur (Bildschirm) abgespielt wird.
Übrigens: In diesem Jahr wird das 25. Jubiläum des Mendelssohn-Hauses Leipzig gefeiert und gleichzeitig des 175. Todestag von Mendelssohn gedacht. Bei den Mendelssohn-Festtagen, die gerade vorbei sind, lockte ein erlesenes Festivalprogramm mit Sinfoniekonzerten, Kammermusiken und Gesprächsformaten Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt.
Abends dann
Besuch der Motette mit dem Thomanerchor in der Thomaskirche
Adresse: Thomaskirchhof 18
Einlass ist ab 45 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. Eintrittsprogramm gibt es nur an den Eingängen der Kirche (2€ p.P.).
Der Thomanerchor, dessen Geschichte bis ins Jahr 1212 zurückreicht, ist die älteste kulturelle Einrichtung der Stadt Leipzig. 800 Jahre musica sacra prägt die Chorgeschichte, die alle politischen, städtischen, religiösen und schulischen Auseinandersetzungen überdauert hat. Durch das Wirken vieler Thomaskantoren, unter ihnen der bedeutendste, Johann Sebastian Bach (Thomaskantor 1723 bis 1750), wurden die Thomaskirche Leipzig und die Stadt zum Zentrum protestantischer Kirchenmusik. Der traditionsreiche Knabenchor hat seine Heimstatt in der Thomaskirche, der Hauptwirkungsstätte Bachs, und fühlt sich dessen Erbe besonders verpflichtet. Dennoch finden sich in den Programmen Chorwerke aus allen Epochen der Musikgeschichte von der Gregorianik bis zur Moderne. Die täglichen Proben bereiten die Motetten sowie die Gottesdienste in der Thomaskirche mit wöchentlich mehr als 2000 Zuhörern vor.
Im 20. Jahrhundert begann auch eine rege Konzerttätigkeit des Chores, die ihm zu weltweiter Berühmtheit verhalf. Heute ist der Thomanerchor eine feste Größe des deutschen und europäischen Musiklebens, als kultureller Botschafter ist er darüber hinaus weltweit gefragt. Regelmäßige Konzertreisen führten den Chor in Länder wie die USA und Kanada, Israel, China, Japan, Australien, Brasilien und Argentinien

Thomaskirche
Die Thomaskirche ist eines der beiden zentralen Gotteshäuser in der Leipziger Innenstadt: Ort der Musik, Heimat des berühmten Thomanerchores und letzte Ruhestätte des großen Thomaskantors Johann Sebastian Bach. Heute kommen Menschen aus aller Welt hierher, um einen Gottesdienst, eine Motette mit dem Thomanerchor und dem Gewandhausorchester oder Konzerte und Orgelmusik zu erleben. Die Motetten finden regelmäßig freitags (18 Uhr) und samstags (15 Uhr) statt.
Seit 1212, dem Gründungsjahr von Thomaskirche, Thomanerchor und Thomasschule, singt der Thomanerchor regelmäßig in der Thomaskirche. Berühmtester Thomaskantor war Johann Sebastian Bach. Seine Matthäus-Passion und viele Kantaten wurden hier uraufgeführt. An den Orgeln der Thomaskirche spielten Wolfgang Amadeus Mozart, Felix Mendelssohn Bartholdy und Max Reger.
Fotos von innen zu machen und hier zu zeigen ist erstens verboten und zudem dauert die Genehmigung ihre Zeit, wie mir versichert wurde, damit bleibt mir nur, den Innenraum über das frei verfügbare Wikimedia, auch hier zu präsentieren.
Zum Abendessen in Barthels Hof
Adresse: Hainstraße 1

Barthels Hof, Leipzig
Das Gasthaus Barthels Hof ist eines der traditionsreichsten Restaurants der Messe- und Musikstadt Leipzig. Im Jahr 1497 wurde Leipzig von König Maximilian I. offiziell zur Messestadt erhoben, im selben Jahr eröffnete Hans Tollhardt hier seine Brauküche.
Tagsüber wurde fleißig gehandelt und gefeilscht, abends wurden die Verträge zünftig in Tollhardts Zechgewölbe begossen. Durch den Kaufmann Carl Friedrich Weber wurde die Gastronomie Mitte des 18. Jh. um Webers Speisestube erweitert. Zu dieser Zeit befanden sich im Erdgeschoss des Barthels Hof Kaufkammern und Messegewölbe, in den Obergeschossen gab es über 200 Räume mit Wohnungen, Kontoren sowie Festsäle. Weitläufige Magazine und Böden dienten im fünften und sechsten Stock als Speicher, Kranbalken an den Aufbauten erinnern noch heute an das rege Treiben.

Leipzig, Barthels Hof, Essen und Trinken aus Sachsen und der Welt, mit Dialekt-Speisekarte
Lass Dich sich von der einzigartigen Atmosphäre des Gasthauses Barthels Hof verzaubern und lerne gleichzeitig feine Spezialitäten aus der Region, wie das „Leipziger Basilikumsüppchen“ und „Barthels Schwärtelbraten“, kennen und lieben. Alle Zutaten werden regional bezogen und die Gerichte mit größter Sorgfalt und Liebe zum Detail zubereitet.

Tags darauf in das
GRASSI Museum für Musikinstrumente
Adresse: Johannisplatz 5-11
Die Sammlung des Leipziger Museums für Musikinstrumente umfasst mehr als 9.000 Objekte und ist somit die größte ihrer Art in Deutschland sowie die zweitgrößte in Europa. Gezeigt wird die Entwicklung des europäischen Musikinstrumentariums von der Renaissance bis zur Gegenwart. Bei dem heutigen Museumsbestand handelt es sich sowohl um Objekte, die über die Jahre einzeln angekauft und gestiftet wurden, als auch um komplette Sammlungen aus Privatbesitz, die nach und nach die Leipziger Kollektion bereicherten. Das Kino lässt Stummfilme mit Live-Musik an der Kinoorgel erleben, das Klanglabor bietet Instrumente aus aller Welt zum Ausprobieren, wobei die Verfügbarkeit des Raumes auch davon abhängig ist, ob Personal zur Betreuung vorhanden ist..
Fazit: Barrierefrei zugänglich. Von 2 gesehenen Klangstationen ist bei unserem Besuch nur 1 in Funktion. Man könnte sich ein System wie im Bach-Museum oder Mendelssohn Museum vorstellen, das die gut und variantenreich ausgebaute optische Komponente durch die akustische ergänzt. Bleibt zu hoffen, dass der Träger des Museums, die Universität Leipzig, die nötigen Geldmittel in die Hand nimmt, um die vorhandenen Schätze der heutigen Zeit gemäß ansprechend zu präsentieren.

GRASSI Museum für Musikinstrumente
Das GRASSI Museum beherbergt die zweitgrößte Sammlung an Musikinstrumenten in Europa und eine der größten Musikinstrumente-Sammlungen weltweit. Das zur Universität gehörende GRASSI Museum präsentiert, wie sich die Instrumentenbauer ab dem 16. Jahrhundert auf die Suche nach dem vollkommenen Klang begeben haben. Die beeindruckenden handwerklichen und künstlerischen Fähigkeiten lassen sich anhand von rund 5.000 Kostbarkeiten erleben.

Musikinstrumentenbau in Leipzig: Wichtige Zentren waren das Vogtland in Sachsen (unser Reisebericht zeigt unsere Eindrücke von dort) und das nördliche Böhmen. Die in großer Zahl benötigten Instrumente bezog man von den Instrumentenbauern über die Musikgeschäfte oder auf der Messe in Leipzig. Der Klavierbau in Leipzig gewann zunehmend an Bedeutung und die hier ansässigen Blasinstrumentenbauer gehörten zu den führenden in diesem Handwerk.
Sachsen wurde zum musikalischen Großlieferant. Die Stadt Leipzig erlebte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine besondere Glanzzeit innerhalb ihrer langen musikalischen Tradition. Seit April 1843 bildete das von Mendelssohn gegründete Leipziger Konservatorium Musiker aus. Die neue Oper am Augustplatz mit einer ungewöhnlich geräumigen Bühne, allen für den Theaterbetrieb notwendigen Einrichtungen und einem aufwändig gestalteten, mit Logen gerahmten Zuschauerraum für 2000 Besucher eröffnete ihre Tore im Jahr 1868. 1884 wurde der Große Saal des Konzerthauses, auch Neues Gewandhaus genannt, für 1500 Besucher eingeweiht; ein Jahr später folgte der Kleine Saal mit 500 Plätzen. Der gewaltige Neubau des Leipziger Königlichen Konservatoriums wurde am 5. Dezember 1887 übergeben. Zu dieser Zeit hatte sich Richard Wagner mit seiner Geburtsstadt versöhnt, als seine Werke dort regelmäßig zur Aufführung kamen.


Die großen und lauten Spielwerke aus Leipziger Produktion wurden speziell für Wirtshäuser, Tanz- und Ausflugslokale gebaut. Per Geldeinwurf brachte sie der Gast selbst zum Klingen: zur Freude für den Wirt.

Leipzig, Musikautomat – Dauerbeschallung im Wirtshaus, Grassimuseum
Zu den bedeutendsten Exponaten gehören das älteste datierte Clavichord (1543) und der älteste, im Originalzustand erhaltene Hammerflügel der Welt (1726). Im Klanglabor des Museums kannst Du einige Instrumente auch selbst ausprobieren.
Universität
Das Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli ist ein Gebäude der Universität Leipzig am Augustusplatz. Das Gebäude entstand zwischen 2007 und 2017 nach Plänen des niederländischen Architekten Erick van Egeraat an der Stelle, an der am 30. Mai 1968 die Paulinerkirche gesprengt wurde (Mehr darüber bei Wikipedia).


Universität und City-Hochhaus

Pfarrkirche St. Nikolai

Im Jahr 2015 feierte man das 850jährige Bestehen der Stadt- und Pfarrkirche St. Nikolai. 1539 wurde hier die Reformation für Leipzig eingeführt. 1723 trat Johann Sebastian Bach in der Nikolaikirche sein Amt an. 1989 wurde sie Ausgangspunkt der Friedlichen Revolution.

Leipzig, Pfarrkirche St. Nikolai
Museum der Bildenden Künste (MdbK)
Adresse: Katharinenstr. 10
Groß gedacht, übergroß gebaut: Viel zu heizen in der Energiekrise! Barrierefrei zugänglich. Riesenhafte Dimensionen, sowohl in den Eingangsbereichen als auch in den Ausstellungsräumen. Alle Etagen des MdbK sind über einen (extrem langsamen) Aufzug erreichbar, der neben breiten Türen über niedrige Bedienelemente für Rollstuhlfahrer verfügt. Im Untergeschoss sind die Toiletten barrierefrei ausgebaut. Auf allen Etagen und in den Ausstellungsräumen befinden sich ausreichend Sitzmöglichkeiten. An der Kasse kann ein Rollstuhl ausgeliehen werden. In den Treppenhäusern befinden sich Tastreliefs und Brailleschriften.


Zum Abendessen über der Stadt tafeln im Panorama Restaurant

Leipzig, Mendebrunnen, Gewandhaus, City-Hochhaus mit Panorama-Tower, Universität

Leipzig, Mendebrunnen
Adresse: Augustusplatz 9. Wir speisen mit Ausblick über Leipzig! Seit vier Jahrzehnten ist das Hochhaus mit seinen 142,5 Metern das höchste Bürogebäude und ein Wahrzeichen der Stadt. Es wurde nach den Entwürfen des Architekten Herrmann Henselmann gebaut, der u.a. auch als Architekt des Berliner Fernsehturms internationale Beachtung fand. In Form eines aufgeschlagenen Buches wurde das weithin sichtbare Gebäude auch bald im Volksmund als „Weisheitszahn“, „Uniriese“ oder auch „Steiler Zahn“ benannt.
4 Etappen bis zur Panorama-Tower Aussichtsplattform:
- Aufzug 1 oder 2 auf der rechten Seite benutzen
- Bis zur 29. Etage hochfahren (Im Aufzug ein ziemliches Gedränge, ohne Mund-Nase Schutz, als hätte es nie COVID-19 gegeben. Wohl dem, der eine FFP-2 Maske in der Tasche greifbar hat.)
- Am Drehkreuz 5 € pro Person entrichten (Geldwechselautomat vorhanden) – hier kann schon etwas Rückstau entstehen, wenn Besuchergruppen (z.B. Busreisen) hier hoch wollen
Kinder bis 7 Jahre frei - Treppenaufgang bis zur Aussichtsplattform nehmen (hier hört die Barrierefreiheit auf. Ins Restaurant „Plate of Art“ hingegen kannst Du selbst als Rollifahrer noch)

Einen solchen Blick über Leipzig hast Du, wenn Dein Tisch direkt am Fenster steht
Fototipp: Nimm Dir vor dem Abendessen noch etwas Zeit, um das Leipzig-Panorama auf der Aussichtsplattform in der 31. Etage zu genießen (Eintritt 5 € p.P.). Das direkt darunter liegende Restaurant Panorama Tower „Plate of Art“ verwöhnt Dich kulinarisch mit frischer und moderner Küche, die keine Ländergrenzen kennt.


Leipzig, Kaufhaus Ebert, gesehen vom Panorama-Tower

Seltene Gerichte, deftige Preise

Leipzig, Panorama-Tower Restaurant

Leipzig, Panorama-Tower Restaurant
Fazit Panorama Tower – „Plate of Art“: Gute Sicht über die Stadt, wenn man am raumhohen Fenster sitzt. Schon ab der 2. Reihe nicht mehr so doll. Sehr zugig (Vorteil: keine Chance für mögliche Viren, sich zu verbreiten), hochpreisig, schauspielerisch hochbegabte Bedienung. Gutes Timing hat bei unserem Besuch noch Luft nach oben: Gruß aus der Küche kommt zeitgleich mit Hauptgang. Es dauert lang, bis unser Kellner für uns Zeit findet, damit wir unseren Dessertwunsch unterbreiten können.
Kurz vor der Abreise noch ein Besuch der
Sonntagsmatinée im Mendelssohn-Haus (Musiksalon)

Nein, dieses Denkmal steht nicht am Mendelssohn-Haus, sondern im Park hinter der Thomaskirche
Ein würdiger, ein schöner Abschluss unserer Annäherung an Leipzig auf seiner musikalischen Seite!
Hilfreiche und weiter führende Links
Tourismus in Sachsen – Sachsen erleben!
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Hörszenen der Leipziger Notenspur
Für die Stationen der Leipziger Notenspur werden Hörszenen und Musikbeispiele bereitgestellt. Diese können auf dieser Seite kostenlos angehört oder für die nichtkommerzielle Verwendung heruntergeladen werden
Übernachtung zum Beispiel im Victor‘s Residenz-Hotel (Info und Buchung bei Holidaycheck)
Panorama Tower | Panorama Restaurant
Völkerschlachtdenkmal – Stadt Leipzig
Erlebnisse in Leipzig*
Reiseliteratur
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Alle bisherigen Reiseberichte über Sachsen

Sachsen Kultur-Tour: Mendelssohn, Bach und Musikstadt Leipzig

Sachsen: Erzgebirge – Schätze im UNESCO-Welterbe

Sachsen: überraschende Oberlausitz – Bautzen, Herrnhut, Zittau und Görlitz

Sachsen von Zwickau bis zur Elbe: spannende Industriekultur, Kunst und Wein-Genuss

Sachsen, Vogtland: von Bad Elster nach Plauen
Offenlegung / Danksagung
Herzlichen Dank für die Einladung und Unterstützung zu dieser Pressereise an:
- Anja Schließ und Ines Nebelung von der TMGS Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH
- die Mitarbeitenden von der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH
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