Griechenland: Rhodos: Baden, Kultur und Geschichte (2)

 

 

Worum geht es in diesem Reisebericht?

Falls Du wenig Zeit zum Lesen hast – hier die Zusammenfassung des Beitrages:

In diesem Reisebericht geht es um eine Pauschalreise nach Rhodos, einer griechischen Insel voller Geschichte, Kultur und Natur. Das Hotel in Faliraki, in dem der Autor untergebracht war, wird als barrierefrei, komfortabel und gut gelegen beschrieben. Allerdings gibt es auch einige Nachteile, wie Lärm und defekte Geräte.

Ein Ausflug mit dem Schiff nach Lindos, einem malerischen Dorf mit einer antiken Akropolis, wird detailliert beschrieben. Weitere Attraktionen und Sehenswürdigkeiten auf Rhodos, wie die Altstadt von Rhodos-Stadt, das Tal der Schmetterlinge und die Anthony Quinn Bucht, werden ebenfalls erwähnt.

Zum Schluss äußert der Autor Kritik an der unfreundlichen Behandlung am Flughafen Rhodos und der mangelnden Wartung am Flughafen München.

Wanderer, kommst Du nach Rhodos oder: reif für die Insel

Im ersten Beitrag dieser 2-teiligen Reihe habe ich Dir über Rhodos-Stadt berichtet, heute geht es etwas detaillierter über unser Hotel, die Ortschaft Faliraki und den Ausflug nach Lindos.

Attraktionen und Sehenswürdigkeiten auf Rhodos

Rhodos gehört zur Inselgruppe der Dodekanes, was „12 Inseln“ bedeutet. Es sind natürlich mehr Inseln, nämlich 160, die zur Inselgruppe der Südlichen Sporaden zählen, davon sind rund 25 bewohnt.

Rhodos-Stadt ist ein ideales Reiseziel für Kultur-, Natur- und Erholungsliebhaber. Die Stadt beeindruckt mit historischen Sehenswürdigkeiten, während die Natur und die Strände der Insel Erholung und Entspannung bieten.

Für einen Ausflug in die antike Geschichte von Rhodos sollte man das schöne Dorf Lindos besuchen, das für seine weißen Häuser, engen Gassen und die Akropolis bekannt ist. Die Akropolis von Lindos ist eine der ältesten und wichtigsten archäologischen Stätten Griechenlands und bietet einen atemberaubenden Blick auf das Meer und die Bucht von Lindos. Hier kann man die Überreste eines dorischen Tempels, einer byzantinischen Kirche und einer mittelalterlichen Burg erkunden.

Rhodos bietet nicht nur historische Stätten, sondern auch natürliche Schönheit und Strände. Mit über 300 Sonnentagen im Jahr gibt es zahlreiche schöne Strände, darunter Faliraki, Tsambika, Prasonisi und die Anthony Quinn Bay. Ein weiteres Highlight ist das Tal der Schmetterlinge (mit Einschränkungen, siehe weiter unten), ein grünes Paradies mit Wasserfällen und einer vielfältigen Flora und Fauna.

Alle Attraktionen in Stichpunkten:

• Die Altstadt von Rhodos-Stadt ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und ein Muss für jeden Besucher. Die Stadtmauern sind ein wichtiger Teil der mittelalterlichen Stadt Rhodos und wurden im 14. Jahrhundert von den Johannitern erbaut. Die Straße der Ritter ist eine historische Straße in der Altstadt von Rhodos und war die Residenz der Ritter des Johanniterordens
• Der Palast der Großmeister ist eine Burg und der Amtssitz der Großmeister des Johanniterordens in der Stadt Rhodos auf der Insel Rhodos. Der heutige Großmeisterpalast ist eine Rekonstruktion.
• Das Archäologische Museum (Hospital der Ritter) beherbergt eine Sammlung von Artefakten aus der Antike und dem Mittelalter.
• Die Süleyman-Moschee ist eine osmanische Moschee in Rhodos-Stadt und wurde im 16. Jahrhundert erbaut.
• Der Roloi-Uhrturm ist ein Wahrzeichen von Rhodos-Stadt und wurde im 7. Jahrhundert erbaut.
• In Kolymbia findest Du flach abfallende Kies- und Sandstrände
• Lindos – Akropolis über ansprechender Bucht
• Tsambika Beach – Schöner Sandstrand mit kristallklarem Wasser
• Tsambika Kloster – Kloster auf einem Hügel mit herrlichem Blick auf die Umgebung
• Prasonisi – Einzigartiger Strand an der Südspitze von Rhodos
• Schmetterlingstal Rhodos – Ein Tal voller Schmetterlinge. Aber aufgepasst, wenn Du einen Ausflug dahin buchst: Nicht zu jeder Jahreszeit findest Du dort reichlich Schmetterlinge. Manche kamen schon enttäuscht zurück, weil sie nur 1-2 Schmetterlinge gesehen hatten.
• Kallithea Therme – Thermalquellen mit interessanter Architektur

Faliraki

In Faliraki findest Du nicht nur unser Hotel, das Apollo Beach (eines von zahlreichen Viel-Sterne-Hotels in der Faliraki-Bucht), sondern geballt die komplette Infrastruktur einer hochtouristisierten Zone, einschließlich Cannabis-Automat.

Faliraki Hafen

Faliraki Hafen kannst Du zufuß in 20-30 Minuten vom Hotel aus erreichen. Die meiste Strecke über einen Holzbohlenweg. Ab hier dann sind dann Ausflüge per Boot, auch Shuttle nach Rhodos Stadt möglich.

Apollo Beach Hotel

Kriterien, nach denen ich mir dieses Hotel ausgesucht habe und die mir hier besonders zusagen:

• Barrierefreies Hotel
• Bodengleiche Dusche mit rutschfestem Belag
• 25m-Hallenbad
• Outdoor Schwimmbad (gut zum Schwimmen geeignet)
• Leichter Zugang zum Meer. Badezone recht breit und ca. 130 m ins Meer hinaus gehend. Sicheres Schwimmen möglich, wenn man sich an die mit Bojen gesicherte Abtrennungsleine hält.
• Abwechslungsreiches und qualitativ gefälliges Essen (bei uns Halbpension)
• Sehenswürdigkeiten nachhaltig und leicht mit Linienbus oder Linienschiff erreichbar

Das Hotelzimmer hat tatsächlich eine bodengleiche Dusche mit rutschhemmendem Belag. Wie Du auf dem Bild unten siehst, ist der „seitliche Meerblick“ zwar gegeben, aber nicht gerade berauschend. Das Dach des Pools ist schon sehr dominant im Bild. Aber das ist nicht der einzige Nachteil des Zimmers: Auf dem Balkon können wir uns nur kurze Zeit aufhalten, weil ein Generator oder ähnliches vom Nachbarhotel (das Gebäude siehst Du auf dem Bild unten) die ganze Seite unseres Hotels mit aufdringlichem Lärm beschallt.

Also aus unserer Sicht: Hotelzimmer auf dieser Seite (Hoteltrakt rechts, rechte Seite) nur an Menschen vergeben, denen der Dauerlärm nichts ausmacht. So wie unseren Zimmernachbarn (schätzungsweise 70+), von denen einer gerade auf dem Balkon steht und bei dem ich sehr laut reden muss, damit er mich versteht, obwohl er keinen Meter neben mir steht. Er hat von dem Lärm offenbar noch nichts gemerkt. Wir schon – und daher bitten wir am nächsten Tag die Rezeption um ein anderes Zimmer. Dies funktioniert – aber erst am Tag darauf. 2 Nächte in diesem Zimmer sind nur bei verschlossenen Türen und Fenstern und da nur mit Ohrstöpseln zu ertragen. Tipp ans Hotel: Diese Seite des Hotels nur an Menschen vergeben, die aller Wahrscheinlichkeit nach Richtung Taubheit tendieren – dann ist alles gut.

Wichtig: Das Hotel hat 2 Flügel. Zimmer (wenn Du in Richtung Meer siehst) im linken Flügel haben eine Dusche in der Badewanne, während Zimmer im rechten Flügel alle eine eigenständige Dusche vorweisen können.

Ausflug mit dem Schiff nach Lindos

Tipp: Wenn es auch anfangs mit der starken Sonneneinstrahlung nicht so aussieht: Jacke mitnehmen. Knapp 1 Stunde auf dem Oberdeck reicht zur Unterkühlung. Du wirst direkt vom Strand abgeholt und steigst mit diesem wackligen Gestell, das man in den Sand  gesteckt hat, auf das Schiff. Kosten: 35 € hin und zurück pro Person mit der Faliraki Sealines. Dasselbe Schiff, das an anderen Tagen die Strecke von Faliraki nach Rhodos-Stadt fährt.

Lindos ist die bedeutendste archäologische Stätte auf Rhodos mit einer zentralen Felsformation, auf der sich die Akropolis befindet. Es gibt Hinweise auf menschliche Präsenz hier seit der neolithischen Zeit (4. Jahrtausend v. Chr.). Während des 1. Jahrtausends v. Chr. war Lindos zusammen mit Ialysos und Kamiros eine der drei Stadtstaaten von Rhodos, die laut Homer am Trojanischen Krieg teilnahmen. Die antike Siedlung von Lindos, die sich an derselben Stelle wie das moderne Dorf befindet, hatte vier natürliche Häfen. Ihre Entwicklung begann in der geometrischen Zeit (10.-8. Jh. v. Chr.), erreichte jedoch ihren Höhepunkt in der archaischen Periode (7.-6. Jh. v. Chr.), als die Stadt zur Seemacht wurde und Handelsbeziehungen entwickelte.

Lindos war Vorreiter bei der Gründung von Kolonien wie Gela in Sizilien im Jahr 688 v. Chr., zusammen mit Kretern und Telianern, sowie Phaselis und Soloi in Kleinasien. Eine führende Persönlichkeit im 6. Jahrhundert v. Chr. war der Tyrann Kleoboulos, einer der sieben Weisen der Antike. In dieser Zeit wurde auch der archaische Tempel der Athena errichtet, der weithin bekannt war. Im Jahr 408/7 v. Chr. beteiligte sich Lindos an der Gründung der neuen Stadt Rhodos am nördlichen Ende der Insel. Das renommierte Heiligtum der Athena Lindia blieb während der hellenistischen Zeit ein zentraler Kultort und gehörte zu den bedeutendsten rhodischen Heiligtümern.

Am Fuße des westlichen Hanges der Akropolis wurde ein Theater entdeckt, das möglicherweise aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. stammt, sowie ein rechteckiges Gebäude (Tetrastoon) aus hellenistischer Zeit, das möglicherweise mit religiösen Riten zu Ehren des Dionysos Smintheus in Verbindung stand. Ein Heiligtum, in dem Opfer von Ochsen und anderen Riten stattfanden, wie durch etwa vierzig Inschriften auf dem Felsen belegt ist, befand sich unterhalb der Akropolis auf der Seeseite. Zwei bedeutende Grabmonumente aus den hellenistischen Friedhöfen der Stadt haben überlebt: das sogenannte „Grab des Kleoboufos“ und das „Archokrateion“.

Es gibt nur wenige Überreste aus frühchristlicher Zeit, wie die Basilika in Vigli (5.-6. Jh. n. Chr.). In der Zeit vom 6. bis zum 10. Jahrhundert n. Chr., die mit den arabischen Überfällen zusammenfällt, haben die Bewohner von Lindos die Siedlung wahrscheinlich aufgegeben und sich auf dem Gelände des Kastro (Burg) niedergelassen.

Zeugen für die Kontinuität des Lebens in der byzantinischen Zeit sind die kleinen Kirchen aus dem 11. bis 13. Jahrhundert.

Im 13. und 14. Jahrhundert wuchs die neue Siedlung allmählich am Fuße der Akropolis um die Kirche der Jungfrau Maria herum. In der Zeit der Johanniter blühte sie auf. In den folgenden Jahrhunderten der osmanischen Herrschaft wurden die Lindianer erneut zu Seefahrern und erlangten Reichtum und Macht, wie durch den Bau der berühmten „Kapitäns­häuser“ (kapetaneika) deutlich wurde, den Residenzen der aufstrebenden Bourgeoisie.

Der Inhalt von 2 gleichzeitig ankommenden Schiffen, zusammen rund 120 Menschen, quetscht sich durch die engen, recht schweißtreibend ansteigenden Gassen, begleitet von Eseln, die Gott sei Dank in unserem Beisein nur Kinder schleppen müssen.

Oben ein Touristenstand neben dem anderen. Wer will, klettert weiter hinauf zur Akropolis – Eintritt!

Wasser plätschert aus einem Brunnen in Lindos auf Rhodos, Griechenland. Die arabische Inschrift auf dem Brunnen ist ein Erbe der osmanischen Herrschaft auf Rhodos.

Theater von Lindos

Auf der Südseite der Akropolis von Lindos wurde ein Theater entdeckt, das in den Felsen gegraben wurde und als das bedeutendste Denkmal in der Unterstadt von Lindos gilt. Es besteht aus der Cavea oder dem Auditorium, dem kreisförmigen Orchester und der Skene, von der nur noch Spuren vorhanden sind. Die Cavea mit 26 Sitzreihen ist durch ein Diazoma in zwei ungleiche Teile (obere und untere Cavea) unterteilt und vertikal durch 8 Treppenaufgänge in 9 Keile gegliedert. Es stammt aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. und könnte etwa 2.000 Zuschauer fassen. Das Theater war der Veranstaltungsort für große Festivals zu Ehren des Dionysos, der Sminthia, die Drama- und Musikwettbewerbe sowie sportliche Spiele, Prozessionen und Opfer beinhalteten.

Westlich des Theaters wurde ein rechteckiges monumentales Gebäude aus der hellenistischen Zeit mit einer internen quadratischen Säulenhalle im dorischen Stil (Tetrastoon) freigelegt. Das Gebäude, das etwa 1.500 Personen aufnehmen konnte, war wahrscheinlich ein Heiligtum des Dionysos oder des Apollo Smintheus. Es behielt auch in späteren Zeiten seinen religiösen Charakter bei; eine frühchristliche Basilika, die byzantinische Kirche des Heiligen Stephanus und eine spätere Kirche, die bis 1924 überlebte, wurden anschließend an dieser Stelle errichtet.

In der Fußbodennutzung der Kirche des Heiligen Stephanus wurden zwei der bedeutendsten epigraphischen Texte von Lindos gefunden, die Lindische Chronik und die Liste der Priester der Athena Lindia, die heute im Archäologischen Museum Kopenhagen ausgestellt sind.

Anthony-Quinn-Bucht

„Anthony-Quinn-Bucht“, eigentlich „Vagies-Bucht“, ist (bei unserem Besuch, einen kurzen Schlenker auf der Heimfahrt nach Faliraki) überlaufen und in meinen Augen ziemlich überbewertet. Warum der Namen, auf dessen Grund wohl alle von allen Seiten (von Land und von Meer) in diese Bucht strömen? Schauspieler Anthony Quinn, hat sich hier, nachdem er 1961 für einen Film namens „Die Kanonen von Navarone“ gedreht hatte, an der Bucht ein Grundstück gesichert.

Flughafen Rhodos

Beim Einlass zur Sicherheitskontrolle steht eine Frau, die es nicht so mit Freundlichkeit hat, sondern mit bierernstem Gesicht eine Ruppigkeit verbreitet, die wegen der nicht vorhandenen Warteschlange völlig unnötig erscheint. Schade, denn eine Urlaubsdestination sollte von der Ankunft bis zum Abflug positive Empfindungen hervorrufen können, damit sie langfristig und nachhaltig Erfolg hat. Und da gehört der freundliche Abschied von dieser Destination genauso dazu, der zum Wiederkommen einlädt.

Bis zum nächsten Mal, Rhodos!

Ankunft Flughafen München

2 Treppen, die (normalerweise, wenn der Flieger an einer Außenposition parkt) an das Flugzeug herangeschoben werden, sind kaputt. Sie müssen erst von einer anderen Parkposition hergebracht werden. Das geht relativ fix und schon rund 20 Minuten später sitzen wir im Transferbus zum Terminal.

Dort die nächste Überraschung, die uns der Flughafen in München bereitet: Die Rolltreppe in die Etage, wo das Gepäckband ist, funktioniert nicht. Anscheinend ein echtes Problem, denn das ist nicht das erste Mal, dass mir dies bei der Heimkehr missfällt. Auf dem langen Weg bis zur S-Bahn zähle ich mehrere defekte Laufbänder. Heute steckt wirklich der Wurm drin.

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Zu guter Letzt: Songtext Reif für die Insel von Peter Cornelius

 

Reiseliteratur*

MARCO POLO Reiseführer Rhodos

Rhodos Reiseführer Michael Müller Verlag

Reise Know-How InselTrip Rhodos: Reiseführer mit Insel-Faltplan

Ausflüge

Was man auf Rhodos unternehmen – und gleich von zu Hause oder vom Hotel per Internet buchen – kann (Ausflüge auf Rhodos*)

Pauschalreisen / Hotels

PauschalReisen nach Rhodos bei TUI*

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Transparenz

Die Pauschal-Reise wurde von keiner Seite finanziell unterstützt, sondern ausschließlich von uns selbst bezahlt.

 

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