Chile: Wandern in Patagonien

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Bergsteigen im Winter – Die Vulkane Patagoniens in der unangenehmen Jahreszeit

Ein Gastbeitrag von Bendix Holtgraefe.

Im Sommer 2018 habe ich mich auf den Weg zum Abenteuer meines Lebens gemacht. Mit einem Paar Ski und Kletterausrüstung habe ich mich mit einem Freund zum südlichsten Zipfel dieser Erde gemacht, um dort die Vulkane und Berggipfel Patagoniens zu erklimmen.

Da ich mir im Winter zuvor ein Paar Leichtgewicht Touring Ski zugelegt habe, wollte ich diese unbedingt so schnell wie möglich nutzen. Da Europa nicht gerade für Tiefschnee im Sommer bekannt ist, habe ich mich auf den Weg zur Südhalbkugel gemacht und dort mein Glück auf einer 5-wöchigen Ski Reise versucht.

Von Santiago aus Richtung Süden

Mit einem Mietwagen und einem angeschraubten Zelt auf dem Dach ging es von Santiago de Chile aus Richtung Süden. Das Ziel war die Vulkanlandschaft rund um Patagonien. Schon vor Abreise aus Deutschland haben wir uns einige besondere Vulkane rausgesucht und unsere Route dementsprechend geplant. Uns war aber auch von vornerein klar, dass wir uns dem Wetter, der Schneelage und möglichen Vulkanausbrüchen anpassen müssen, da die Region absolut unberechenbar ist.

Da der Winter zum Zeitpunkt der Anreise noch am Anfang war, haben wir uns gleich zu Beginn in den Südlichsten Süden begeben, wo der meiste Schneefall erwartet wird. Nach 38 Stunden, 3500 km und 3 Tagen im Auto, sind wir endlich in Ushuaia angekommen, die südlichste Stadt der Erde. Hier haben wir uns im Ski Gebiet Cerro Castor aufgewärmt um zurück in die Skiroutine für größere Berge zu kommen. Nach gerade einmal 3 Tagen ging es schon wieder zurück nach Norden wo die nächste Station auf uns wartet.

Station 1 – Torres del Paine

Mit dem NationalPark Torres Del Paine und den berühmten und gleichnamigen drei Gipfeln starteten wir gleich mit dem größten Highlight der Region. Die letzte Stadt vor dem Nationalpark, El Chalten war wie verlassen. Neben vielleicht 10 weiteren Skifahrern konnte man dort niemanden antreffen. Nach einem Tag Vorbereitung ging es schließlich weit vor Sonnenaufgang los da es einen ca. 10km Fußmarsch zu bewältigen gab, bevor man überhaupt am Fuß des Berges steht. Pünktlich mit dem Sonnenaufgang ging der Aufstieg aber endlich richtig los und die Aussicht vom Gipfel direkt vor den 3 Spitzen des Torres Del Paine werde ich nicht so schnell vergessen
[Foto:Torres del Paine]

[Foto:Torres del Paine]

Die chilenische Seenplatte

Direkt am nächsten Tag ging es bereits weiter zur bekannten Seen- und Vulkan Landschaft, nördlich von Puerto Montt. Um ein wenig Pause vom ständigen Autofahren zu bekommen, kann man hier sehr einfach mit einer Fähre abkürzen und so auch gleich die Fjorde vom Wasser aus erleben.

Die nächsten Stationen hießen nun Villarica, Osorno, Antuco, Nevados de Chillan und Lanin. Den meisten werden diese Namen wohl nicht viel sagen, im Prinzip sind sie aber alles dasselbe: Beeindruckende alleinstehende Stratovulkane mit Höhen von 2000 bis 3000 Metern, die sich allesamt im schmalen Chile befinden. Wegen des Wetters, einem Ausbruch des Nevados de Chillan und Problemen mit dem Equipment hat dieser Teil der Reise ein wenig mehr Zeit in Anspruch genommen und wir haben es nicht auf jeden Gipfel geschafft.

[Foto:Fuß von Osorno]

[Foto:Fuß von Osorno]

[Foto:Antuco]

[Foto:Antuco]

[Foto:Gipfel von Villarica]
[Foto:Gipfel von Villarica]

Die einzigartigen Fotomotive, Gipfel, Vulkankrater und Ski Videos vom weg bergab waren aber jede mühe Wert. Dadurch, dass wir genügend Zeit für die Reise eingeplant hatten, konnten wir immer auf gutes Wetter warten und haben so sämtliche Unfallrisiken minimiert. Wie man auf den Fotos oben sehen kann, hatten wir bei jeder Wanderung strahlenden Sonnenschein. Ein Tipp, den ich jedem geben kann, wer den weiten Weg in diese abgelegene Region auf sich nimmt: Bring genügend Zeit mit, damit du nicht ohne Gipfelfoto wieder abreist. Zu viele unberechenbare Faktoren können dir in Patagonien ein Strich durch die Rechnung machen.

Wer mehr von den Wanderungen auf die Vulkane in Chile sehen möchte, kann sich mein Video mit ein paar GoPro Aufnahmen von den Aufstiegen und Abfahrten ansehen.

 


Über den Autor: Bendix Holtgraefe ist ein begeisterter Skifahrer Bergsteiger. Nach einem halben Jahr als Skilehrer in Österreich hat er sich im vergangenen Sommer auf den Weg nach Chile gemacht, um dort seine neuen Freeride-Ski einzuweihen. Wenn er nicht gerade am Reisen oder in den Bergen ist, findet man ihn in seiner neuen Heimat in Dänemark, entweder in seiner Uni oder im Büro von Trendhim.

Copyright: Alle Bilder sind vom Autor.

 

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