Sachsen, Vogtland: von Bad Elster nach Plauen
Translation with GoogleSachsen revisited: Von der Donau zur Elster, Elbe, Spree und Neiße
Fast 30 Jahre sind seit meinem ersten Besuch in Sachsen vergangen. Damals war ich zur Recherche für mein 6. Reisebuch der Reihe Reiseführer für Wohnmobil und Caravan in vielen Gebieten der damals 5 (noch) neuen Länder unterwegs. Scherzhaft seinerzeit „Neufünfland“ genannt.
Diese Zeit des Wechsels, des Aufbruchs ist heute für den flüchtigen Besucher kaum noch zu erkennen. Manche Gebäude und Straßen im alten Westen der Bundesrepublik sind jetzt stärker vom Zahn der Zeit angenagt als im Ostteil unserer Heimat.
Wenn du Zeit und Lust hast, begleite mich erneut nach Sachsen. Auf dieser Pressereise lernen wir mehr über Kulturschätze und Naturwunder in Sachsen kennen.
Wir starten im Vogtland (hiervon handelt dieser Beitrag), fahren dann weiter nach Zwickau, Crimmitschau und Chemnitz, machen kurzen Halt in Altkötzschenbroda und am Schloss Wackerbarth (beides bei Dresden), wo wir mit den anderen Teilnehmern an einer Gruppen-Pressereise zum Thema „Sterne und spirituelle Orte entlang der Via Sacra“ anlässlich 300 Jahre Herrnhut und 125 Jahre Herrnhuter Sterne zusammentreffen. Unsere Tour führt uns über Bautzen ins Dreiländereck Tschechien, Polen und Deutschland nach Herrnhut und Zittau bis an die Neiße nach Görlitz, von wo wir aus den Heimweg antreten.
Viel Spaß und Anregung für Deine eigene Urlaubsplanung!
Lauter runde Geburtstage in Sachsen: ein riesiges Geburtstagsfest
Wir alle lieben es zu feiern. Wenn auch die Corona-Seuche mehr oder weniger im Hintergrund lauert, will der Mensch wieder etwas für’s Gemüt tun. Ein Blick auf den Kalender zeigt uns für 2022:
- Herrnhut 300 Jahre
- 500 Jahre Luther in Zwickau
- Großes Zittauer Fastentuch 550 Jahre
- Umgebinde-Orte in der Oberlausitz 800 Jahre
- Plauen 900 Jahre
- Und ein wenig später dann: Chemnitz wird europäische Kultur Hauptstadt 2025
Grund genug, endlich mit dem Reisen wieder anzufangen. Vom schwäbischen Dillingen an der Donau halten wir uns Richtung Nord-Ost, umfahren Nürnberg und Hof, durchqueren das bayerische Vogtland und landen im sächsischen Vogtland, in
Bad Elster
Abtauchen und auftanken – das geht wunderbar im
4*S-Hotel König Albert
Das 2016 eröffnete Haus ist direkt an die moderne Soletherme, in der man wie im Toten Meer schweben kann, und das historische Albert Bad mit seiner großzügigen Bade- und Saunalandschaft angeschlossen. In unmittelbarer Nachbarschaft laden das König Albert Theater und weitere historische Spielstätten zu Kultur-Genuss vom Feinsten ein.
König Albert von Sachsen, dem das Hotel seinen Namen verdankt, hatte 14 Vornamen:
Friedrich August Albert Anton Ferdinand Joseph Karl Maria Baptist Nepomuk Wilhelm Xaver Georg Fidelis von Sachsen, aus dem Haus der albertinischen Wettiner war von 1873 bis zu seinem Tode König von Sachsen.
Wir beziehen unser Zimmer im „König Albert“ und nehmen in der Lobby des Hotels ein kleines Mittagsmahl zu uns.
In der „Erlebniswelt Musikinstrumentenbau“ haben wir einen Termin gemacht, also geht es zunächst dorthin – siehe weiter unten.
Nach der Rückkehr ins Hotel schlüpfen wir in unsere Bademäntel und freuen uns auf die warmen Wasser der Thermenlandschaft, die wir direkt vom Hotel aus erreichen.
Schwerelos im Sole- und Blütenmeer
Im Vogtland lockt seit 2015 die Soletherme Bad Elster zahlreiche Besucher und Besucherinnen in das attraktive Heilbad an der Weißen Elster. In drei Becken mit unterschiedlichem Solegehalt kannst Du Dich an die Schwerelosigkeit herantasten und tiefgreifende körperliche und geistige Entspannung erfahren.
Laut Professor Karl-Ludwig Resch vom Deutschen Institut für Gesundheitsforschung
„… wirkt das Schweben in Elsteraner Thermalsole wie ein Jungbrunnen. Man fühlt sich erholt wie nach einem Kurzurlaub“.
Es steht also an ein Besuch der weitläufigen Badelandschaft im Albert Bad mit unterschiedlich temperierten Innen- und Außenschwimmbecken, Whirlpool und Sonnenterrasse ist im Eintrittspreis bereits inklusive. Als zusätzliches Frühlingshighlight kommen Blüten- und Blumenfans im Zeitraum der berühmten Rhododendronblüte von Mitte Mai bis Mitte Juni in den im englischen Landschaftsstil angelegten Parkanlagen auf ihre Kosten. Als Höhepunkt der Blütensaison begeistert vom 14. – 15. Mai das 3. Rhododendronfest mit großem Gartenmarkt und kulturellem Festprogramm.
Ich probiere fast alle Becken, die angeboten werden, aus, wobei das Bahnenschwimmen unter freiem Himmel nicht zu kurz kommen darf, wenn auch die ein oder andere Schneeflocke auf dem Haupt schmilzt.
Nach dem Abendessen sollte unter dem Titel “Viele Lichter, eine Welt: Bad Elster!“ ein geführter
Abendspaziergang durch die Lichterwelt und die Königlichen Anlagen auf unserem Programm stehen, aber die Veranstaltung fällt leider aus, wegen „Sturmwarnung“. Ohnehin macht so eine Lichterwanderung bei 4 Grad und Schneefall keinen großen Spaß und wir lesen lieber, was dir geboten wird, wenn du in Bad Elster weilst – ohne Sturm und Eiseskälte:
Erlebnis- und Lichterwelt Bad Elster
Die Kultur- und Festspielstadt Bad Elster – Sachsens traditionsreichstes Staatsbad – erstrahlt in einem völlig neuen Licht: In der besonderen Aufenthaltsqualität aus Natur, Kultur und Gesundheit erwartet Dich eine neue, faszinierende Erlebnis- und Lichterwelt. Damit bietet Bad Elster in seinen weitläufigen, historischen Parkanlagen und der mondänen Bäderarchitektur eine einzigartige Erholungslandschaft, die von berühmten Gartenarchitekten Europas ganz bewusst für diesen Zweck gestaltet wurde.
Im Fokus stehen dabei imposante Gebäude, die »Festspielmeile der kurzen Wege« wie das historische Königliche Kurhaus (1890) und das König Albert Theater (1914) sowie die »neue« KunstWandelhalle (1929) oder das leuchtende Gesamtensemble des Badeplatzes. Flaniere dabei durch die historischen Parkanlagen über erleuchtete Promenadenwege zu den Schönheiten Bad Elsters an atmosphärischen Orten und in glühender Naturkulisse. Wandele so auf erhellenden Wegen zu mystischen Orten und erleuchteten Kunstwerken in einer Welt aus Licht – als Abendspaziergang im funkelnden Lichterspiel! Die Führung dauert ca. 60 Minuten.
Die Kombination mit dem vielfältigen Veranstaltungsangebot über das ganze Jahr, macht Bad Elster zu einem doppelt lohnenden Reiseziel. Tausende Veranstaltungsbesucher aller Generationen pro Jahr können schließlich nicht irren. Bei ca. 1.000 Veranstaltungen pro Jahr in einer der historischen Veranstaltungsstätten auf der „Festspielmeile der kurzen Wege“ wie dem historischen König Albert Theater, dem modernen NaturTheater, dem imposanten Königlichen Kurhaus oder der KunstWandelhalle wird hier jeder Aufenthalt zu einer Wohlfühl-Partitur.
Markneukirchen: Musiktradition im Vogtland
350 Jahre Musikinstrumentenbau im Vogtland – auf der Bundesliste des immateriellen Kulturerbes
Mit dem Auto sind wir in rund einer Viertelstunde von Bad Elster in Markneukirchen, wobei die Strecke über Adorf besonders schnell geht, allerdings auch andere Routen möglich sind.
Um 1900 galt das Vogtland als musikalischer Großlieferant, der Orchester komplett mit Musikinstrumenten aller Art ausstatten konnte. Von diesen wirtschaftlich glanzvollen Zeiten zeugen noch heute repräsentative Bürgerhäuser und die Villen der Verleger. Diese Großhändler wurden auch „Fortschicker“ genannt, weil die Instrumente in alle Welt verschickt wurden. Wie heute wurde auch damals das meiste Geld im Vertrieb erzielt. Um 1900 gab es auf diese Weise in der Gegend 10 Millionäre. Der Wohlstand der Region basierte allerdings auf der Arbeit von hunderten von Handwerkern, die damals in der gesamten Region nicht nur Instrumente, sondern auch alle Bestandteile und sämtliches Zubehör herstellten. Von diesem einstigen Umfang hat sich bis zur Gegenwart das Kunsthandwerk erhalten. Darüber hinaus gibt es größere Hersteller, bei denen ebenfalls mit viel Handarbeit und handwerklichem Wissen gearbeitet wird, so dass man sie zu Recht als Instrumenten- Manufakturen bezeichnet.
Gerne geben die über 100 Meisterwerkstätten und mittelständische Unternehmen den Besuchern und Besucherinnen einen Einblick in ihr klingendes Handwerk. Jeden Mittwoch um 14.30 Uhr beispielsweise zeigt ein Instrumentenbauer exklusiv in der
Erlebniswelt Musikinstrumentenbau in Markneukirchen
sein Können. In dieser Region kommt man dem Wohlklang auf die Spur.
Detailgetreu eingerichtete Schauwerkstätten zeigen die Wiege weltberühmter Geigen, Celli und Blechblasinstrumente. In kurzweiligen Schauvorführungen erzählen erfahrene Meister viel Wissenswertes, verraten kleine Geheimnisse und Anekdoten aus Geschichte und Gegenwart. Die Besucher dürfen fachsimpeln und selbst tätig werden – sei es beim Hobeln der Geigendecken oder beim Biegen von Metallrohren.
Auf einer Reise durch Museen und Schauwerkstätten in Klingenthal und Markneukirchen können Besucher hautnah den Bau einer Meistergeige bestaunen oder die Melodie eines alten Polyphons lauschen.
Die Erlebniswelt Musikinstrumentenbau® lädt IMMER mittwochs um 14.30 Uhr zur öffentlichen Schauvorführung ein. Musikvereine kommen gerne nach Markneukirchen, um direkt in den Betrieben dem Bau ihres Lieblingsinstrumentes zusehen zu können. Anmeldung und Vermittlung über
Musicon Valley e.V.
Johann-Sebastian-Bach-Straße 13
08258 Markneukirchen
Tel.: +49 (0) 37422 / 402940
E-Mail: erlebniswelt@musiconvalley.de
Home: www.erlebniswelt-musikinstrumentenbau.de
Das
Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen
zählt zu den ältesten Museen seiner Art überhaupt. Untergebracht im sogenannten „Paulus-Schlössl“ werden mehr ca. 1.600 Musikinstrumente der Orchester- und Popularmusik aus allen Kontinenten präsentiert.
Instrumentenbau kann man auch studieren und das in der weltweit einzigen und einzigartigen Fachhochschule für Musikinstrumentenbau in Markneukirchen. Die enge Verbindung von kunsthandwerklicher Tradition mit moderner, wissenschaftliche Ausbildung gewährleistet ein praxisorientiertes Studium. Für Orchester und Musikvereine werden Führungen in der wundervollen Ausbildungsstelle, der Villa Merz, organisiert.
Tipp: MI, 11. Mai 2022 10.00-15.00 Uhr Westsächsische Hochschule Zwickau (FH), Studiengang Musikinstrumentenbau, Adorfer Str. 38, Markneukirchen Tag der offenen Tür.
Wir brechen unsere Zelte in Bad Elster ab und fahren in die Hauptstadt des sächsischen Vogtlandes, nach
Plauen
Es war noch ein unscheinbarer Marktflecken, dieses „vicus plawe“, von dem erstmals in der Weiheurkunde der St. Johanniskirche von 1122 die Rede ist. Genau 900 Jahre später ist Plauen längst zu einer bedeutenden Stadt herangewachsen. Und die feiert nun ein ganzes Festjahr lang ihr Jubiläum. Die Veranstaltungen sind vielfältig und die Vogtlandmetropole präsentiert sich in bester Gastgeberlaune. Von April bis Oktober wird der Rathausturm mit täglich wechselnden Laserprojektionen illuminiert. Mehr über 900 Jahre Plauen direkt bei www.plauen900.de.
Plauen liegt malerisch eingebettet im Tal der Weißen Elster und ist umgeben von der saftig grünen vogtländischen Kuppen- und Hügellandschaft – aber nicht jetzt: Anfang April fehlt noch das Grün, und von angenehmen Temperaturen können wir nur träumen. Gleich nach dem Abstellen unseres Autos machen wir einen kleinen Rundgang durch den historischen Altstadtkern mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten, kleinen Gassen und lieblichen Plätzen.
Einst herrschten hier die Vögte, auf deren Spuren man durch die Altstadt wandeln kann. Zu entdecken gibt es u.a. das Alte Rathaus mit schönem Renaissancegiebel und eine der ältesten Kirchen des Vogtlands, die St. Johanniskirche mit alter Komturei. Prachtvolle Fassaden der Gründerzeit und Jugendstilhäuser zeigen vom einstigen Reichtum der Spitzenstadt und begeistern Architekturliebhaber.
Vogtlandmuseum, Erich-Ohser-Haus und Spitzenmuseum laden zu spannenden Zeitreisen durch Plauens Geschichte und Kultur ein. Auch die Industriekultur wird an verschiedenen Punkten erlebbar. An die jüngere Zeitgeschichte erinnert das Denkmal zur Friedlichen Revolution.
Plauen war die erste ostdeutsche Stadt war, in der die Bürger gemeinsam auf die Straße gingen, friedlich gegen das herrschende System protestierten, die Staatsmacht zurückweichen musste und sich zu Gesprächen bereiterklärte. Bereits am 07. Oktober 1989 – einen Tag vor Dresden, zwei Tage vor dem berühmten Montag in Leipzig.
Plauener Spitze hat die Stadt einst berühmt gemacht und verzaubert noch heute. Wie ein roter Faden zieht sich die Geschichte der Plauener Spitze durch die Historie der Stadt Plauen. Nachdem Plauen den Grand Prix auf der Weltausstellung in Paris 1900 erhielt, war Plauener Spitze in aller Munde und steht noch heute für Qualität, Kreativität, Innovation und Schönheit. In der Schaustickerei ist erlebbar wie das filigrane Textil auf imposanten Stickmaschinen hergestellt wird. Ebenso lohnt ein Besuch in Deutschlands einmaligem Spitzenmuseum im Alten Rathaus. Künftig verspricht die Fabrik der Fäden spannende Einblicke in die vogtländische Textilgeschichte mit multimedialer Darstellung der Themen Innovation, Technik, Design und Stil, Interaktion und Erlebnis.
Altes Rathaus/Altmarkt
Das Schmuckstück Plauens und gleichzeitig das Wahrzeichen der Stadt ist das Alte Rathaus (Bild oben) mit seinem wunderschönen Renaissancegiebel von 1548. Das Rathaus wurde 1382 erstmals urkundlich erwähnt. Die Kunstuhr von 1548 ist eine Meisterleistung der Uhrmacherzunft. Im Obergeschoß befindet sich die heute als Trausaal des Standesamtes genutzte ehemalige Ratsstube mit einer wertvollen Balkendecke des Meisters Paul Mansagk aus dem Jahre 1548. Das gesamte Alte Rathaus ist unterkellert mit Tonnen –und Kreuzgewölben. Im Alten Rathaus befindet sich zur Zeit noch das Spitzenmuseum. Der neu gestaltete Altmarkt mit dem König-Albert-Brunnen und Sitzgelegenheiten ist Stätte verschiedener Märkte, Stadtfeste und Veranstaltungen.
Plauener Spitze: Spitzenmuseum
Plauener Spitze ist ein Begriff für all jene, die einen ausgeprägten Sinn für exklusive Mode, Heimtextilien und edle Accessoires haben. Plauener Spitze ist ein seit 120 Jahren weltbekanntes deutsches textiles Erzeugnis, welches entscheidend die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der vogtländischen Region geprägt hat. Die maschinelle Herstellung von Tüll- und Ätzspitze bewirkte einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung für die Stadt Plauen.
Ihre Blütezeit erlebte die Stickerei in der Belle Époque. Auf der Weltausstellung 1900 in Paris wird Plauener Spitze mit dem Grand Prix ausgezeichnet. 16.000 Stickmaschinen sind zu dieser Zeit im Einsatz, in Plauen leben 128.014 Einwohner, darunter viele Millionäre (siehe auch meine Ausführungen zum Thema „Vertrieb“ bei den Musikinstrumenten im vorigen Kapitel).
Der geschützte Markenname „Plauener Spitze®“ wurde 1994 eingeführt. Noch heute ist Plauener Spitze als sächsisches Markenprodukt weltbekannt, wird in alle Welt geliefert. Im Vogtland sind noch rund 15 überwiegend kleinere Unternehmen in der Branche tätig.
Das Spitzenmuseum dokumentiert die historische Entwicklung der Spitzen- und Stickerei- Industrie des Vogtlandes. Seit seiner Eröffnung im Jahre 1984 präsentiert das einzige Museum Deutschlands zum Thema Spitze Erzeugnisse einer einzigartigen Textilbranche und veranschaulicht deren historischen Wandel in Produktion und Gestaltung.
In architektonisch kostbaren Räumen des alten Rathauses kann man wertvollste Exponate der weltberühmten Plauener Spitze finden. Der liebevoll nach Originalbefund restaurierte Flur mit gotischen Netzrippengewölben, 1382 erstmals urkundlich erwähnt, stellt als architektonische Sehenswürdigkeit den denkmalgeschützten Rahmen der Ausstellung dar. Auf ca. 500 Quadratmetern werden textile Kostbarkeiten aus der Zeit des frühen 19. Jahrhunderts bis zu aktuellen Produkten ausgestellt. Dabei erhalten die Besucher viele Informationen über die Geschichte der Stickerei im Vogtland und aktuelle Projekte.
Schlossberg/Schlossterrassen
Um die Mitte des 13.Jhd. wurde hier das Schloss der Vögte erbaut. Bis auf einige Mauerreste und den 16–eckigen Roten Turm wurde das Schloss im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört. Auf dem Schlossberg befindet sich heute der Campus der Staatlichen Studienakademie Plauen. Die terrassenförmig angelegten Amtsgärten wurden nach historischem Vorbild rekonstruiert und laden zum Spazieren und Verweilen ein. Von der neuen Aussichtsplattform bietet sich ein toller Blick auf die Altstadt.
Galerie e.o.plauen im Erich Ohser Haus
Die Galerie e.o.plauen im Erich-Ohser-Haus präsentiert Leben und Werk des großen Zeichners Erich Ohser (1903–1944), geliebt besonders für seine Bildgeschichten »Vater & Sohn«, die er unter dem Künstlernamen e.o.plauen veröffentlichte.
Im halbjährlichen Wechsel werden auf drei Etagen Werke aus dem vielseitigen Schaffen des Künstlers gezeigt. Neben den unterhaltsamen und hintergründigen Bildgeschichten um den schnauzbärtigen Vater und den pfiffigen Sohn werden weitere Höhepunkte seiner Kunst gezeigt. Er skizzierte Landschaften, Porträts, Akte, Tier- und Bewegungsstudien. Seine ausgeprägte und durch stete Übung vertiefte zeichnerische Bravour war zugleich Grundlage für die Illustrationen, aber auch die politischen Karikaturen und Witzzeichnungen, denen er sich vielfach gewidmet hat. Die Ausstellungen machen darüber hinaus das wechselvolle Leben Ohsers durch Fotografien, Schriftstücke und vom Künstler selbst entworfenes Mobiliar anschaulich.
Ein stets gezeigter Film über Erich Ohser rundet den Besuch ab und lädt zur Auseinandersetzung mit dem Schicksal eines deutschen Künstlers ein, der in freundschaftlichem Austausch mit so bedeutenden Literaten wie Erich Kästner, Hans Fallada und Erich Knauf stand.
Gleich neben dem Erich Ohser Haus:
Vogtlandmuseum – Geschichte(n) zum Erleben
Das Vogtlandmuseum im Herzen der Spitzenstadt Plauen ist das zentrale Regionalmuseum des sächsischen Vogtlandes. Es hat sein Domizil in drei ehemaligen Patrizierhäusern aus den Jahren ab 1787-1789. 1923 gegründet, beherbergt es umfangreiche Sammlungen über die geschichtliche und kulturelle Entwicklung der Stadt Plauen und des Vogtlandes. Der wunderschöne Festsaal im Louis-seize-Stil bietet den anspruchsvollen Rahmen für Konzerte und Trauungen.
Aber nicht nur der Festsaal bietet etwas für’s Auge: Schau nicht nur auf die Kunstwerke an den Wänden, sondern in jedem Raum auch an die Decke, dann entgehen Dir die fein ziselierten Stuckarbeiten nicht!
Das Vogtlandmuseum widmet sich dem historischen Territorium der einstigen, im Mittelalter zeitweise zu Landesherren aufgestiegenen Vögte, die der Region ihren außergewöhnlichen Namen gaben – Gebiete, die heute zu Bayern, Sachsen, Thüringen und der Tschechischen Republik gehören.
Die reiche Sammlung des Vogtlandmuseums entstand bereits im späten 19. Jahrhundert durch das Engagement heimatverbundener Bürger. Es kamen im Laufe der Zeit aber noch zahlreiche Spenden und Ankäufe hinzu, so dass das Museum heute über eine umfangreiche Sammlung überregionaler Qualität verfügt.
Neben der Dauerausstellung mit dem Raum der Vögte, einer Themen-Ecke zur vogtländischen Mundart und einer Ausstellung zur Vogtländischen Malerei finden wechselnde Sonderausstellungen statt.
Weberhäuser und Handwerkerhof
Das wildromantische Stadtquartier unterhalb des Malzhauses ist ein Kleinod mitten in der Stadt. Die älteste noch erhaltene Häuserzeile und die Gärten der Weberhäuser schmiegen sich an den Bachlauf des Mühlgrabens und bezaubern mit liebevollen Details. Die Zeit scheint hier an diesem besonderen Platz stillzustehen und doch ist es gerade in den kleinen Häusern ganz lebendig.
Die beharrlichen und erfindungsreichen Damen im Verein Unikat e.V. haben hier in den letzten 20 Jahren ein Kinderkunstzentrum aufgebaut. Die Schauwerkstätten bieten Kunsthandwerk zum Mit- und Nachmachen an. Es werden zahlreiche Kurse angeboten, z.B. in den Handwerken Filzen, Töpfern, Holzbearbeitung und textile Gestaltung. Ergänzt durch Angebote von historischen Führungen durch die kleinen Häuser und Mühlenführungen entlang der Räume. Und natürlich kannst Du hier hübsche Mitbringsel erwerben.
Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel Zwickau fahren wir von Plauen aus übers Land an der Talsperre Pöhl vorbei zur berühmten
Göltzschtalbrücke – größte Ziegelsteinbrücke der Welt
Vor über 170 Jahren fuhr der erste Zug auf der noch heute größten Ziegelsteinbrücke der Welt. Mitte des 19. Jahrhunderts beschloss die Sächsisch-Bayerische Eisenbahngesellschaft eine neue Bahnlinie zwischen Leipzig und Nürnberg. Die Herausforderung war es, eine Konstruktion zu entwickeln, die das tiefe Tal der Göltzsch bei Reichenbach überwinden konnte.
Letztendlich setzte sich der Entwurf des Vogtländers Johann Andreas Schubert (1808- 1870) durch. Es dauerte viele Monate, bis der Grundstein für eine Brücke gelegt wurde, die mit 78 Meter Höhe und mehr als einem halben Kilometer Länge einem römischen Aquädukt ähnelt. Heute erstrahlen die rund 26 Millionen verbauten Ziegelsteine als das eindrucksvollste Bauwerk des Vogtlands. Es ist zugleich Start- und Zielpunkt des Vogtland Panorama Weg® mit seinen 12 aussichts- und erlebnisreichen Wanderetappen durch die Region.
Mehr Info über die Göltzschtalbrücke: https://www.goeltzschtalbruecke.info/goeltzschtalbruecke/medien
Und schon geht es weiter nach Zwickau und Chemnitz.
https://reisefreak.de/sachsen-zwickau-chemnitz-spannende-industriekultur-und-extra-viel-kunst/
Übrigens: Jeden Mittwoch Morgen veröffentlichen wir einen Reisebericht in ReiseFreak’s ReiseMagazin und ReiseBlog.
Interessante und weiterführende Links
Arrangement Königliche Auszeit in Bad Elster: Hotel König Albert Bad Elster*
Hotel König Albert in Bad Elster: Preise, Infos und buchen bei Hotel.de*
Hotel König Albert Bad Elster – homepage
https://www.hotelkoenigalbert.de/
Erlebniswelt Musikinstrumentenbau® – Musicon Valley®
https://erlebniswelt-musikinstrumentenbau.de/
Sächsische Staatsbäder GmbH
Badstraße 6
08645 Bad Elster
info@saechsische-staatsbaeder.de
https://www.saechsische-staatsbaeder.de/
Hüttels Musikwerke Ausstellung – Museum Markneukirchen
Ortsteil Wohlhausen, Hauptstraße 10
Reservierung notwendig
http://www.musikwerke.net
Touristinformation Bad Elster
https://chursaechsische.de/
Tourist-Information Plauen
Telefon:+49 3741 291-1027
https://www.plauen.de/
Johanniskirche Plauen
Kirche ist frei zugänglich
https://johanniskirche-plauen.de/
Weberhäuser Plauen
Tel. 03741 4152846
https://www.weberhaeuser.de/
Spitzenmuseum im Alten Rathaus Plauen
https://www.vogtlandmuseum-plauen.de/spitzenmuseum
Vogtlandmuseum Plauen
https://www.vogtlandmuseum-plauen.de/vogtlandmuseum
gleich daneben:
Galerie e.o.plauen
https://e.o.plauen.de/
Göltztalbrücke
https://www.goeltzschtalbruecke.info/goeltzschtalbruecke
Alle bisherigen Reiseberichte über Sachsen
Sachsen Kultur-Tour: Mendelssohn, Bach und Musikstadt Leipzig
Sachsen: Erzgebirge – Schätze im UNESCO-Welterbe
Sachsen: überraschende Oberlausitz – Bautzen, Herrnhut, Zittau und Görlitz
Sachsen von Zwickau bis zur Elbe: spannende Industriekultur, Kunst und Wein-Genuss
Sachsen, Vogtland: von Bad Elster nach Plauen
Offenlegung
Danke für die Einladung zur Sachsen-Pressereise an Ines Nebelung von der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH, Bärbel Borchert und Dorina Wießner vom Tourismusverband Vogtland e.V. und den vielen anderen, die zum Gelingen dieses Abschnitts unserer Reise beigetragen haben.
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