Südafrika, Garden Route: Wale und wilder Wald – von Knysna bis zum Storms River

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Titelbild Wale und wilder Wald. Von Knysna bis zum Storms River
  

 

Infobox
Autor:Wolfgang Brugger
Reisezeit:November 2015
Art der Reise:Selbstfinanzierte Recherchereise; Einladung zur Ü/F
Lesezeit: 10 Minuten

 

Seiteninhalt

Worum geht es in diesem Reisebericht?

Falls Du wenig Zeit zum Lesen hast – hier die Zusammenfassung des Beitrages:

  • Der Autor berichtet von seiner Reise entlang der Garden Route in Südafrika, einer beliebten Touristenroute am Indischen Ozean.
  • In Knysna besucht er eine malerische Lagune, die von zwei Felsköpfen geschützt wird. Dort probiert er Austern, übernachtet in einer Gästelodge mit botanischem Garten und macht eine Walbeobachtungstour mit dem Boot.
  • Im Garden of Eden wandert er durch einen Rest des ursprünglichen Knysna-Waldes. Im Goukamma Naturreservat findet er hohe Dünen und Strände.
  • Wegen schlechten Wetters muss er seinen ursprünglichen Plan, über den Prince Alfreds Pass nach Graaff Reinet zu fahren, aufgeben. Stattdessen nimmt er einen Umweg über Uitenhage und die R75.
  • Er gibt praktische Tipps für die Reiseplanung, die Mietwagenbuchung, das Bezahlen und das Erkennen von Radarkontrollen.

Highlight einer Tour entlang der Garden Route am Indischen Ozean

Wir besuchen eine bezaubernde Lagune, die von 2 mächtigen Felsen flankiert und bewacht wird. Innen hat der zuweilen stürmische Indische Ozean keine Macht. Die Einheimischen leben am Rand der Lagune auf flachem Gelände, den Hang hinauf oder auf flachen Inseln, ganz so, als käme da nie eine Welle und spülte sie hinweg.

Austern mögen diesen Zustand auch. Sie wachsen und gedeihen hier prächtig. Anders als in der vorherigen Ausgabe meines Ebooks: Erlebnis Südafrika: Kapstadt, Garden Route und zurück* beschrieben, gibt es die Original-Austernzuchtfirma als Touristenattraktion nicht mehr. Hier konnte man früher sehen, wie die Austern an Land gebracht, geputzt und zubereitet wurden. Und gegessen, denn das war Teil des Plans.

Direkt am Meer konnte man noch 2002 auf rustikalen Bänken die etwas seltsamen Schalentiere, frisch aus dem Meer, mit einem Spritzer Zitronensaft oder Tabasco schlürfen, und eisgekühlt einen schönen trockenen südafrikanischen Weißwein dazu.

Heute muss man hingegen mit einem „Tapas“ – Restaurant, ebenfalls am Wasser gelegen, vorlieb nehmen. Leider kommt da keine Stimmung auf. Jedenfalls nicht im ursprünglichen Sinn. Was an Authentizität vermisst wird, kann durch Live-Musik teilweise wiedergutgemacht werden.

Wie ganz unten in diesem Artikel beschrieben, sitzt Du hier und wartest, bis die Wal-Tour los geht, die gleich daneben ihre Anlegestelle hat.

Die berühmten „Heads“, die Köpfe von Knysna, die die Einfahrt zur Knysna-Bucht bewachen

 

Unsere Tour Ende 2015:

 

 

Zunächst ein Rückblick über unsere ReiseRoute bisher in diesem Frühling 2015 (Frühling in Südafrika, nicht in Europa!):

Wir kommen von Kapstadt und der Weinregion her, haben Pinguine,  Wale und tausende von Gewächsen in diesem Königreich der Pflanzen gesehen, und erreichen mit Mossel Bay das Eingangstor zur Garden Route.

Anstatt nun direkt dem Indischen Ozean entlang Richtung Osten nach Wilderness  zu fahren, sind wir noch auf einen Abstecher in das semiaride Gebiet der „Kleinen Karoo“ (auch Karroo genannt) abgebogen, haben etwas über Strauße und die Straußenzucht gelernt und eine von deutschen Auswanderern geführte Gästefarm besucht.

Über den historischen Montagu Pass haben wir die Outeniqua-Berge zum Indischen Ozean hin überquert und Strand und gutes Essen in Wilderness genossen.

Kurz vor dem Relaunch meines Ebooks „Erlebnis Südafrika: Kapstadt, Garden Route und zurück*“ veröffentliche ich hier im ReiseBlog vorab einige Bilder, Tipps und Informationen, die ich nach meinem jüngsten Recherchetrip ans Kap der Guten Hoffnung mit nach Hause gebracht habe.

Vieles kannst Du ja schon dem Südafrika-Ebook entnehmen*.

 

Blick von einem der „Heads“ auf die Lagune von Knysna

 

Panorama: Knysna Heads und Bucht von Knysna

 

Die schmale Fahrrinne vom Indischen Ozean in die Lagune von Knysna

 

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Photoshooting an stürmischer Stelle: Hier schäumt der Indische Ozean gegen die Knysna Heads an

 

 

Parken gegen Gebühr: Nur der Aufpasser mit roter Schärpe darf Trinkgeld nehmen.

 

Die Knysna-Waterfront

Sie kommt natürlich nicht an die Waterfront von Kapstadt heran, aber für diesen Touristenort ist sie eine weitere Attraktion. Hier kannst Du gut essen und den Booten zusehen, die vor Dir im Hafen liegen. Wenn Du willst, kannst Du Dein Kleingeld in diversen Shops und Andenkenläden loswerden.

 

 

 

 

 

 

Während der Magen mit leckerem Essen verwöhnt wird, spaziert das Auge im Hafen umher

 

 

 

Auch Knysna gönnt sich einen gebrandeten (mit eigenem Logo versehenen) Kanaldeckel

 

Straußeneier mit Afrika-Motiven

 

Spiel Schach: Nach kurzer Zeit weißt Du, welches Tier Turm, Springer oder Dame ist.

 

Dramatischer Sonnenuntergang über der Lagune von Knysna

 

Littlewood Garden Gästelodge

Nicht etwa nur ein Gästehaus, sondern ein ganzer Beherbergungspark ist in diesem von der Straße aus kaum zu umreißenden botanischen Garten angelegt worden. Du kannst Dir hier unter verschiedenen Beherbergungsformen aussuchen, was Dir und Deinem Geldbeutel am besten entspricht: Gästezimmer, Ferienwohnungen und Ferienhäuser.

In der Mitte der Anlage kannst Du am solarbeheizten Salzwasser-Felsenpool mit „Swim-In“ Jacuzzi und Wasserfall von Deinen Abenteuern und Wanderungen entspannen.

Deine Ansprechpartner in der Gästelodge sind aus Deutschland eingewandert und überlassen nichts dem Zufall, sei es die erstaunlich akribische Gartengestaltung oder die Einrichtung der Zimmer. Bist Du gehbehindert, gibt es auch für Dich eine Lösung. Die Chefin Martina Hölzl kann Dir zudem alles über Ausflugsmöglichkeiten und Wanderungen erzählen.

Der Knysna-Wald ist neben der Beschäftigung mit dem Indischen Ozean (Baden, Boot fahren, Wale suchen) der eigentliche Grund der meisten Besucher, hierher nach Knysna ins heimliche Herz der Garden Route zu kommen.

Die Wälder um Knysna waren früher Heimat der Khoi und zahlreicher wilder Tiere, darunter auch der berühmten Knysna-Elefanten. Vom ursprünglichen Urwald ist nur noch ein kleiner Rest übrig geblieben. Und von den Elefanten, derer es um 1860 noch ca. 500 gab, hört man Widersprüchliches. Die einen haben welche gesehen, die anderen suchen heute noch vergeblich danach. 1920 wurden 20 gezählt und heute, fast 100 Jahre später, sollen noch drei der Dickhäuter durch den dichten Knysna-Wald marschieren.

Viel Glück beim Suchen! Vielleicht findest Du im Diepwalle Forest auf einer Wanderung noch einen Elefanten. Schick mir ein Selfie, es wird hier veröffentlicht.

Du interessierst Dich für die Geschichte dieser Gegend? Versuch, „Unter dem Kalanderbaum“ von Dalene Matthee in einem Antiquariat zu bekommen. Dann siehst Du den Wald mit anderen Augen. Und vielleicht doch noch Elefanten hinter einem besonders dicken Baumstamm.

 

 

Fast schon im Urwald: Der (botanische) Garten des Gästehaus-Komplexes

 

Wifi / WLAN  gibt es in dieser Lodge gegen Entgelt. Eine auffallende Entscheidung der Eigentümer, da der Trend in aller Welt doch eindeutig in Richtung des Free WIFI – kostenloses WLAN –  geht.

Aber die Begründung für das Entgelt ist plausibel: In Südafrika ist das Internet wegen der fehlenden Konkurrenz noch recht teuer. Zudem ist der Tarif gedeckelt, d.h. nach dem Erreichen einer bestimmten Datenmenge wird es sehr schnell sehr teuer. Und: Man hat schlechte Erfahrungen mit Gästen gemacht, die Filme und einen Schwung Bilder in die cloud hochgeladen haben. Das kostet natürlich. Und die Bits und Bytes rauschen durch die Leitung wie durch einen Wasserfall.

Wir haben am 2. Tag regelmäßig Verbindungsabbruch beim Internet, sobald ich etwas anderes als eine Email abrufe. Seltsam. Aber mit dem WLAN hatte ich ja auch schon im Gästehaus in Somerset West so meine Probleme.

Manche Gästehäuser kalkulieren das kostenlose WLAN  in den Preis ein – wie z.B. Restaurants (hier in Knysna das Ocean Basket an der Waterfront), die anderen nehmen es widerstrebend in Kauf, und hier im Gästehaus geht man gleich weg vom „free wifi“.

 

Erstaunliche Akribie bei der Gartengestaltung

 

 

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Farbenfrohe Ausstattung des Appartements

 

„Blaue Lagune“ als Pool

 

 

Auffahrt zur Ferienwohnung auf vornehm knirschenden Kies. Vom Eingangstor bis zum Bad alles ebenerdig. Zum Pool ohne Treppen mit einem kleinen Umweg.

 

Proteen im hauseigenen „botanischen Garten“

 

Frühstück, von der Chefin darselbst serviert

 

Good 2 know:

Littlewood Garden Gästelodge

8a Lindsay Street; Knysna, 6570
Tel RSA: +27 (0)44 384 1544
Cell: +27 (0)79 3535 320
Tel. VOIP/DE: +49 (0)89 7167 2046

Garden of Eden

Über den Garten Eden habe ich schon im Ebook: Erlebnis Südafrika: Kapstadt, Garden Route und zurück berichtet. Jahre danach tue ich mich schwer, den Eingang zu diesem Rundkurs im urprünglichen Knysna-Urwald auf Anhieb zu finden. Mehrmals fahre ich an dem nur mäßig beschilderten Eingang zum Garden Eden vorbei.

Ein unscheinbarer Parkplatz am Straßenrand, wo sich die Nationalstraße durch den Wald zwängt, dann eine Lücke im dichten Wald, schon stehen wir vor einem Häuschen, wo der zuständige Nationalpark-Angestellte uns umständlich ein Papier ausfüllen lässt und uns dann ein Ticket überreicht.

Je weiter wir in den Wald vordringen, umso leiser wird das anfangs störende Geräusch der vorbeirauschenden Autos.

Im Garden of Eden habe ich sogleich Glück und sehe den Knysna Lourie zwischen den Bäumen auftauchen, auch ein Salamander huscht vor uns über den Bohlenweg.

 

 

 

 

 

 

Aus alt wächst neu

 

 

 

12 Rand = 0,65 Euro für den Liter Sprit (Stand 12. Januar 2016)

 

Wenn Du nicht schnell genug „nein“ sagst, wird Dir – gegen ein Trinkgeld – die Sicht profimäßig freigemacht.

 

Goukamma Naturreservat

Du magst nicht in der Lagune schwimmen, obwohl es da einige Möglichkeiten gibt, wie Dir Deine Gästehaus-Eigentümer sicher auf der Karte zeigen werden?

Dann fahr doch die paar Kilometer raus aus Knysna zum Goukamma Naturreservat, wo Du 18 km Strände findest – und die höchsten bewachsenen Dünen des Landes!

Hier kannst Du in dichter Vegetation wandern, einige der 220 Vogelarten begucken oder mit dem Kanu auf dem Goukamma Fluss paddeln. Das Kanu kannst Du Dir am Eingang des Naturreservats leihen.

 

 

 

 

 

 

Wale gucken mit Ocean Odyssey

Zwei Wale haben wir schon in Hermanus gesehen, doch das sind uns zu wenige. Ja, wir wissen, dass wir schon am Ende der Walsaison angelangt sind, doch vielleicht haben wir noch das Glück, Delphine oder Wale zu sehen, möglichst aus der Nähe.

Wir haben uns bei Ocean Odyssey angemeldet, die während der Saison mit ihren Booten Wale suchen, außerhalb der Walsaison „Eco-Tours“ unternehmen.

 

 

Bis die Tour losgeht, setzen wir uns ins „Tapas & Oysters“, um eine Kleinigkeit zu essen. Außer ein paar coolen Sprüchen kommt das Essen recht gewöhnlich daher. Man lebt hier wohl hauptsächlich von Menschen, die die Live-Musik anzieht, und die ist jetzt im Frühling, wo die Abende frisch sind, noch recht selten.

 

Kein Zweifel, wohin Du Dich zur Erleichterung wenden musst

 

 

 

Coole Sprüche zu den Tapas: WASSER für Deinen Hund – oder für kleine Leute mit niedrigen Standards. Macht uns nix aus.

 

Wenn Du nach einem Zeichen suchst – hier ist es

 

Durchwegs mit Höhlen versehen: Die felsige Küste bei Knysna

 

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Die See ist heute einigermaßen still – also können wir die Durchfahrt durch die Knysna Heads wagen

 

 

 

 

 

Was Du auf diesem Bild nicht erkennen kannst: Delphine, die in den Wellen surfen. Zu weit weg für’s bloße Auge

 

Wo sind nun die Wale? Der Bootsmann steht über Funk mit seinen Leuten in Kontakt, die oben auf den Klippen mit starken Ferngläsern den Horizont absuchen. Es scheint, als hätte sie etwas Größeres entdeckt.

Also fahren wir los. Und fahren. Und fahren. Nach einer gefühlten Ewigkeit – ich denke, wir sind schon fast in der Antarktis, dreht unser Chef-Walsucher den Motor niedriger und hält an.

 

 

Und tatsächlich: Da sind sie, die Wale.

Endlich, viele Kilometer vom Hafen entfernt.

Position: geo:-34.19012,22.967505
http://osmand.net/go?lat=-34.19012&lon=22.967505&z=10

 

 

 

 

Wohl dem, der ein Fernglas mit sich führt. Oder ein starkes Tele für seine Kamera

 

… und wieder abtauchen

 

 

Nun lasse ich aber auch einmal die Profis zu Worte kommen, die natürlich wissen, wo und wann die prächtigsten Wale auftauchen. Als Beispiel, was Du in der Walsaison zu sehen bekommst, hier einige Bilder:

 

Walbeobachtung vom Boot aus, Bild copyright Ocean Odyssey, Knysna

 

Walbeobachtung vom Boot aus, Bild copyright Ocean Odyssey, Knysna

 

Walbeobachtung vom Boot aus, Bild copyright Ocean Odyssey, Knysna

 

Der Abend naht – die Boote mit Urlaubern zieht es zurück in den heimatlichen Hafen

 

Völlig unerwartet: Wir kommen im Hafen an und erhalten ein feucht-warmes Tuch zum Abwischen der Gischt, die uns eventuell erwischt haben könnte. Tipp: Im Boot lieber etwas hinten sitzen, dann bleibt der Mageninhalt dort, wo er hingehört und es ist auch weniger feucht im Gesicht.

 

Typisch für die Vorweihnachtszeit in Südafrika: Der Strand-Sonnenschirm neben dem LINDT-Adventskalender

 

Planung und Wirklichkeit

Geplant war, den direkten Weg von Knysna nach Graaff Reinet zu nehmen, um dort in der Nähe das SAMARA-Wildreservat zu besuchen. Doch Pustekuchen: Das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. Eine dichte Wolkendecke liegt über dem Gebirge, das wir auf dem Prince Alfreds Pass überqueren wollen. Zudem hat es kürzlich geregnet, so dass wohl an ein zügiges Fahren nicht zu denken ist.

Hast Du gutes Wetter, ein gutes Auto mit genügend Bodenfreiheit und funktionierenden Ersatzreifen, viel Zeit, und willst auf einem etwas abenteuerlichen, weil größtenteils ungeteerten  Weg Richtung Johannesburg?

Dann hol Dir erst noch im Fremdenverkehrsamt in Knysna die neuesten Informationen über den Straßenzustand des Passes und genieß eine unvergessliche Fahrt.

 

 

Wir müssen wohl oder übel in den saueren Apfel beißen und einen Riesen-Umweg über Uitenhage bei Port Elizabeth nehmen.

TIPP:

Du weißt, dass Du auf der Nationalstraße 120 km/h fahren darfst, wenn es keine anderen Geschwindigkeitsbeschränkungen gibt. Und da liegt die Krux: Hast Du eine übersehen, und gerätst in eine Radarfalle, so wie wir in der Nähe von Plettenberg Bay, dann geht es an die Geldbörse.

Mit viel Lichteinsatz nähert sich von hinten ein PKW, der auf den zweiten Blick wie ein Polizeiwagen aussieht. Das ist uns in Südafrika noch nicht passiert, aber wir ziehen es vor, mitten in der Pampa den Ordnungshüter, der wohl in diesem Wagen sitzt, nicht zu ärgern. Schließlich haben wir hinten auf dem Mietwagen keinen Aufkleber wie einige Lastwagen, auf dem (zitiert sinngemäß aus dem Gedächtnis) steht:

„Ich halte für die Polizei nicht an. Ich werde direkt zur nächstgelegenen Polizeistation fahren und mich dort melden“.

Warum wohl? Weil viel zu viel Betrug (wenn nicht Schlimmeres)  im Namen der Polizei ausgeführt wird.

Wir fahren zur Seite und haben schon in Kürze einen gut gelaunten Asphalt-Sheriff am Wagenfenster, der uns überfreundlich begrüßt und diverse Papiere sehen will, die natürlich alle picobello sind.

Nur die Geschwindigkeit sei ein wenig über der Norm, die er sich wünsche, meint er. Aber das sei kein Problem, denn die Touristen kennen ja die Radarfallen nicht, und deswegen müssen sie auch alle hier zahlen, wo es leicht abschüssig ist, und man trotz wachem Auge 10 oder 15 km/h zu schnell sein kann.

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Für den Betrag von umgerechnet 15 Euro, den wir in bar übergeben, kann er leider keine Quittung ausstellen, weil er keine Quittungen bei sich führe, entschuldigt er sich freundlich. Da müssten wir schon mit ihm mindestens 20 km zurück zur Polizeidienststelle fahren.

Ich überschlage im Kopf, wie viel Zeit uns das Manöver kosten würde. Wir haben sowieso einen völlig ungeplanten Riesen-Umweg zu fahren, und jetzt noch mehr als eine Stunde für Hin- und Rückfahrt und mögliche Schikanen, nur um so einen Zettel zu erhalten?

Wir entscheiden uns dagegen und hinterlassen dem Sheriff die 15 Euro, was in heimischer Währung schon einen Wert darstellt. Im Glauben, dass er den Betrag schön brav an seiner Polizeidienststelle abliefert. Zum Wohle der Gemeinde und des Staates Südafrika.

„Ganz schön bescheuert“, werden später meine südafrikanischen Freunde kommentieren. „Das gibt ein sattes Taschengeld für ihn und seine Kumpane.“

Das kann man so oder so sehen. Ich gehe davon aus, dass der Mann redlich mit seinem Staat abrechnet. Manchmal bin ich schon ein unverbesserlicher Menschenfreund.

 

An der

Storms River Brücke

kannst Du nicht nur tanken, sondern auch Deinen Blick vom Fußgängerweg der Storms River Brücke in die wild zerklüftete Landschaft unter Dir schweifen lassen.

 

 

 

 

 

WOW, hier geht’s ja wirklich sakrisch tief hinunter!

 

 

Unter der Brücke leben einige unserer Verwandten

 

 

 

Wir verlassen die Küste des Indischen Ozeans etwa auf der Höhe von Uitenhage und nehmen die fast leere und einsame R75 Richtung Graaff Reinet, von wo ich mich aus dem Samara-Wildreservat wieder melde.

 

 

 


 

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Erlebnis Südafrika Mit Exkursionen nach Namibia und Swaziland

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Transparenz

Ich war im hier vorgestellten Gästehaus auf B&B-Basis eingeladen, um für die neue Ausgabe von meinem Ebook: Erlebnis Südafrika: Kapstadt, Garden Route und zurück* zu recherchieren. Auch zur Walbeobachtung wurde ich eingeladen, wofür ich mich bei beiden herzlich bedanke.

Meine wohlwollend-kritische Meinung wird hiervon nicht beeinflusst.

 


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