Weihnachtszeit in Thüringen: Von Schittchen und Christbaumschmuck
Translation with Google20 verschiedene Namen für den Stollen
Scheitchen, Chrisamel, Schittchen – das Thüringer Wörterbuch weist über 20 verschiedene Namen für den Stollen auf. Eines haben alle gemeinsam: das Hefegebäck ist ein Muss zur Adventszeit in Thüringen. Bereits 1329 wurde der Thüringer Weihnachtsstollen erstmals urkundlich erwähnt – er zählt damit zu den ältesten in Deutschland. Ähnlich vielfältig wie die Namen sind die Zutaten beim Stollen. Die hiesigen Bäcker und Konditoren halten sie meist geheim. Auf der Homepage https://weihnachtsland.thueringen-entdecken.de verrät Bäckermeister Hartmut Priemer von der Backstube in Erfurt sein Rezept.
In unserem Pressedienst dreht sich alles um Weihnachten. Und die erste Adresse dafür ist die Region rund um das thüringische Lauscha. Denn hier liegt der Ursprung der gläsernen Christbaumkugel, den die UNESCO im letzten Jahr auch zum immateriellen Kulturerbe ernannt hat. Ein Ritterschlag für die Region und auch Motivation für zukünftige Projekte wie das „Weihnachtsland am Rennsteig ®“. Denn in Südthüringen entsteht eine neue und einzigartige Urlaubsregion rund um Weihnachten, um das Handwerk, die Tradition und die Geschichte sichtbar zu machen. Für Einheimische und Gäste wird es im Dezember 2023 offiziell eröffnet.
Auf den Spuren des Christbaumschmucks – Unterwegs in der Glasbläserstadt Lauscha
Lauscha, das ist auf den ersten Blick eine normale Kleinstadt am südlichen Rennsteig. Aber hier wurde Geschichte geschrieben. Denn die Christbaumkugeln, die in jeder Familie zu Weihnachten am Weihnachtsbaum hängen, wurden hier erstmals 1847 hergestellt. Der Legende nach konnten sich die Glasbläser von Lauscha keine Nüsse oder Äpfel leisten, um ihre Christbäume zu dekorieren. Und so stellte einer von ihnen gläserne Kopien der Früchte her. Wahrscheinlicher ist aber, dass sich der Christbaumschmuck aus der in der Region bereits angesiedelten Perlenproduktion entwickelt hat. Wer der Geschichte rund um die Entstehung der Christbaumkugel genauer erkunden möchte, kann sich in Lauscha entweder bei einer Führung oder selbstständig auf dem Glashütten-Rundweg begeben. Dieser führt auch zum Glasmuseum Lauscha, das anschaulich die Entwicklung von der Perlenproduktion hin zur Herstellung des Christbaumschmucks zeigt. In der Ausstellung sind unter anderem verschiedene Kugeln und Formen von historischem Baumschmuck ab den 1860er Jahren bis zu dem aktuellen Christbaumschmuck zu sehen. Im Übrigen: Die Deutsche UNESCO Kommission würdigte das Handwerk und ernannte im März 2021 die Herstellung von mundgeblasenem gläsernen Lauschaer Christbaumschmuck zum immateriellen Kulturerbe. Weitere Infos: www.lauscha.de
Von Tür zu Tür: Ein Besuch in den Glashütten und den Glasbläser-Stuben Lauschas
„Hallo, ich bin Elias Greiner Vetters Sohn.“ – mit diesen Worten begrüßt der Protagonist des gläsernen ELIAS-Theater seine Gäste in der ELIAS Glashütte in Lauscha. In einer multimedialen Geschichte erzählt der Begründer der ELIAS Glashütte von der spannenden Geschichte des Glases in Lauscha und natürlich des Christbaumschmucks. In der Glashüttengalerie kann dann den Glasmachern bei der Arbeit am Glashüttenofen über die Schulter geschaut werden. Das geht auch im benachbarten Glaszentrum Lauscha. In 3 Häusern geht es auf mehreren Ebenen auf eine sinnliche Entdeckungsreise durch die Vielfalt und Faszination des Glases: vom traditionellen Thüringer Waldglas über gläsernen Modeschmuck bis hin zum mundgeblasenen Lauschaer Christbaumschmuck. Doch auch heute ist die Herstellung von traditionellem Christbaumschmuck oft noch Heimarbeit oder in kleinen Geschäften im Ort. In und um Lauscha sind das 46 Glasbläser. Dazu gehören unter anderem Glasbläser Andreas Tresselt, bei dem Gäste sich auch gern selbst mal als Glasbläser ausprobieren können. Nostalgischer Christbaumschmuck lässt sich in der Werkstatt von Magdolna Hähnlein bewundern und kaufen. Bereits am Ausgang des 19. Jahrhunderts wurden die Glasornamente in Lauscha mit zusätzlichen schmückenden Accessoires wie sogenannten Oblaten und leonischen Drähten versehen. Mit wunderschönen Motiven von zarten Winterlandschaften werden im Malstübchen von Katrin Albrecht Glaskugeln oder Glasglocken verziert. Ein Besuch bei den Glasbläsern und in den Glashütten von Lauscha zeigt die Vielfalt des traditionellen Handwerks. Weitere Infos: www.lauscha.de und www.lauscha-glaskunst.com
Von Lauscha in die Welt: Unterwegs auf dem Glasbläserpfad
Heute hängen die Christbaumkugeln aus Lauscha an den Weihnachtsbäumen auf der ganzen Welt. Der Weg aus der Glasbläserstube in die Welt war allerdings vor über 100 Jahren recht beschwerlich. Er führte zunächst von Lauscha ins benachbarte Sonneberg. Zu Fuß, bei Wind und Wetter, durch Wälder und über Berge ging es vor allem für die Frauen der Glasbläser mit der schweren und zerbrechlichen Ladung im Weidenkorb auf die rund 15 Kilometer lange Strecke. Die Verleger in Sonneberg nahmen die Glaskunst mit auf die Leipziger Messe. Von da aus verbreiteten sich die farbigen Glaskugeln weiter. Wer in die Fußstapfen der Glasbläserfrauen treten will, der kann sich am Hüttenplatz in Lauscha auf den Lauschaer Glasbläserpfad – einem Wanderweg bis zum Marktplatz in Sonneberg – begeben. Einen Stopp sollte man dabei unbedingt im Museum für Glaskunst in Lauscha, im Deutschen Schiefermuseum in Steinach oder im Deutschen Spielzeugmuseum in Sonneberg machen. Ein besonderes Andenken sind auch die handgefertigten und traditionell hergestellten Teddybären von Martin Bären in Sonneberg. Sina Martin leitet die Martin Bären Teddymanufaktur bereits in 5. Generation. Weitere Informationen auf www.outdooractive.com
Papiermaché am Weihnachtsbaum: Wie bei MAROLIN® ein altes Handwerk auflebt
Auf den ersten Blick ist das Material der filigranen Christbaumkugeln nicht zu erkennen. Wunderbar leicht sind sie, aber dennoch nicht so zerbrechlich wie Glas. Dieser einzigartige Weihnachtsschmuck ist aus einem ganz altem Material: aus Papiermaché. Dieser besondere Werkstoff verhalf der Region um Steinach ab 1815 zum Durchbruch. Beim Familienunternehmen MAROLIN Manufaktur wird das traditionelle Handwerk damals wie heute Schritt für Schritt in Handarbeit ausgeführt, vom Drücken oder Gießen in die Formen, über das Zusammenkleben von Kleinstteilen bis hin zum Bemalen und Patinieren. Den besonderen Reiz des Christbaumschmucks macht vor allem die unaufdringliche Farbgebung in schlichtem Weiß mit sparsamen Golddekoren aus. Heute herrscht rege Nachfrage nach den nostalgischen Figuren und Dekorationen, sodass die Werkstücke weltweit exportiert werden. Wer mag, kann die Firma und die Produktion besichtigen und im Werksverkauf mit umfangreicher Weihnachtsausstellung die Figuren bestaunen und natürlich auch kaufen. Mehr Informationen unter https://weihnachtsland.thueringen-entdecken.de.
Bereits in fünfter Generation: Helmut Bartholmes und seine Glasbläserei „Thüringer Weihnacht“
Es gibt kaum eine Familie im Umkreis von Lauscha, die nicht mit dem Glasbläserhandwerk zu tun hat. So auch die Familie von Helmut Bartholmes, die bereits in fünfter Generation Christbaumschmuck aus Glas fertigt. Die Glasbläserei „Thüringer Weihnacht“ ist eine jener Glasbläsereien im Thüringer Wald, in der der Christbaumschmuck noch ganz traditionell gefertigt wird. Von den Rohlingen, die in der heißen Flamme erhitzt und in die gewünschte Form gebracht werden, bis hin zum Bemalen oder Aufbringen des glänzenden Goldgitters wird alles von Hand gefertigt. Der Schatz des Betriebes sind die Musterbücher und Glasfiguren, die größtenteils aus den Zeiten des Urgroßvaters stammen. Weihnachtsmänner, Vögel, Nüsse oder Früchte aus Glas – rund 800 Formen sind hier verzeichnet. Bei einem Besuch in der Werkstatt in Limbach kann man sich im Werksverkauf Ideen für den eigenen Weihnachtsbaum holen und natürlich auch kaufen. www.thueringer-weihnacht.de
Weimarer Weihnachtsgeschichten: Auf Tour durch das weihnachtliche Weimar
Vom ersten öffentlichen Weihnachtsbaum bis hin zum Wirken von Johannes Daniel Falk, der die erste Strophe des berühmten Weihnachtsliedes „Oh Du fröhliche“ in Weimar verfasst hat: beim Stadtrundgang „Weimarer Weihnachtsgeschichten“ erfahren Besucher Wissenswertes aus der reichen Weimarer Adventsgeschichte. Start für den weihnachtlichen Spaziergang ist am Reiter-Denkmal am Platz der Demokratie und das an den Adventssamstagen am 26. November, 3., 10. und 17. Dezember 2022, jeweils um 16:00 Uhr. Die kurzweiligen Rundgänge klingen mit einem Glas Glühwein oder Kinderpunsch auf dem Weimarer Weihnachtsmarkt aus. Dieser erstreckt sich vom Theaterplatz mit dem berühmten Denkmal von Goethe und Schiller bis hin zum historischen Marktplatz. Vom Rathausturm erklingen zu den vollen Stunden weihnachtliche Melodien und natürlich „O du fröhliche …“ Termin: 22.11.22-5.1.2023 www.weimar.de
Wünsche werden wahr: Weihnachtsmarkt der Wünsche 2022 auf der Leuchtenburg
In der Weihnachtszeit verwandelt sich die Leuchtenburg bei Kahla in eine zauberhafte Weihnachtswelt. Die mittelalterliche Leuchtenburg in Seitenroda lädt am zweiten,dritten und vierten Adventswochenende – 3./4. sowie 10./11. und 17./18. Dezember 2022 – zu einem besonders stimmungsvollen Weihnachtsmarkt für die ganze Familie ein, dem „Weihnachtsmarkt der Wünsche“. Jeweils von 11 Uhr bis in den Abend hinein verwandelt sich die gesamte Leuchtenburg in eine funkelnde, duftende Weihnachtswelt. Zu dem weihnachtlich, romantischen Burgerlebnis entdeckt man ganz außergewöhnliche Dinge: regionale, traditionelle Handwerke oder auch kreatives Kunsthandwerk und regionale Köstlichkeiten. Alles wird präsentiert und vorgeführt von den Menschen, die die Dinge tatsächlich herstellen. Dazu gibt es: Traditionelle und weihnachtliche Musik, kleine Überraschungen vom echten Weihnachtsmann, Orgelmusik in der Porzellankirche und Kreatives zum Selbermachen. Das Wünschen steht dabei im Zentrum des Weihnachtsmarktes. Nicht nur auf Papier, sondern auch auf Porzellan können alle Besucher ihre Wünsche schreiben. Der 20 Meter lange „Steg der Wünsche“ auf der Leuchtenburg macht’s möglich: Hier kann jeder seinen Porzellanteller, auf den er vorher seinen Wunsch geschrieben hat, in die Tiefe fallen lassen, denn: Scherben bringen ja bekanntlich Glück. Termine: 3./4. sowie 10./11. und 17./18. Dezember 2022 11 bis 18 Uhr, www.leuchtenburg.de
Wartburg, Erfurt, Bergbahn: Zahlreiche Weihnachtsmärkte laden nach Thüringen ein
Wie könnte ein mittelalterliches Markttreiben auf der Wartburg ausgesehen haben? An Weihnachten wird dies für Besucher des UNESCO Welterbes in Eisenach Wirklichkeit. Die historischen Burgmauern und Höfe verwandeln sich an den Adventswochenenden in einen weihnachtlichen Mittelaltermarkt. Regelmäßige Führungen zeigen den Besuchern auch das Burginnere mit Lutherstube, Elisabethkemenate und Sängersaal. Im prunkvollen Festsaal gibt es dazu stimmungsvolle Adventskonzerte. Termine 2022: 26./27. November, 3./4. Dezember, 10./11. Dezember und 17./18. Dezember 2022 jeweils 10:00 – 19:00 Uhr, www.wartburg.de
Zu den schönsten Weihnachtsmärkten in Thüringen gehört der Erfurter Weihnachtsmarkt. Vom Domplatz über den Fischmarkt bis hin zum Anger bieten Händler in mehr als 200 Holzhäusern alles an, was zum Advent und zum Weihnachtsfest gehört. Vor allem die bekannten Thüringer Spezialitäten, wie der Christstollen bzw. das „Erfurter Schittchen“ dürfen nicht fehlen. Mittelpunkt ist die ca. 25 Meter hohe, festlich beleuchtete Weihnachtstanne und die Krippe mit 14 handgeschnitzten, fast lebensgroßen Holzfiguren. Mit einer 12 Meter hohen Weihnachtspyramide hat der Markt eine weitere Attraktion. Termine 2022: 22.11.-22.12.2022, Sonntag bis Mittwoch: 10-20 Uhr, Donnerstag: 10-21 Uhr, Freitag/Samstag: 10-22 Uhr, www.erfurt-tourismus.de
Ein märchenhaftes Weihnachtsprogramm bietet die Thüringer Bergbahn am dritten Adventswochenende. An verschiedenen Stationen entlang der romantischen Zugstrecke im Schwarzatal erwarten unter dem Motto: „Weihnachtsglanz im Schwarzatal“ verschiedene Weihnachtsmärkte und Märchenwelten die Besucher. Der Weihnachtsglanz ist am 10. und 11.12.22 geöffnet. www.weihnachtsglanz.info
Reiseberichte über Thüringen
Thüringen erleben: Welterberegion Wartburg-Hainich
Thüringen: mit Buckelapotheker und Kräuterfrau im Schwarzatal
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