Thüringen: Wie Martin Luther überfallen wurde
Translation with GoogleAm Spätnachmittag des 4. Mai 1521 wird Martin Luthers Reisegruppe auf dem Weg vom Reichstag in Worms nach Wittenberg überfallen – im Glasbachgrund oberhalb des Bergdorfes Steinbach. Martin Luther wird auf die 30 Kilometer entfernte Wartburg verschleppt. Dort, wo heute das 1857 gestiftete Lutherdenkmal steht, wurde aus dem Wittenberger Professor Martin Luther der einfache Junker Jörg. Die 500+1 Jahre alte Geschichte lässt sich in diesem Jahr noch einmal in der Event-Wanderung „Luthers Entführung“ am 4. Mai 2022 nachempfinden. Neben der begleiteten Wanderung von Möhra, Schweina, Altenstein, durch den Glasbachgrund bis auf die Wartburg werden Szenen aus dem Theaterstück »Luthers Entführung« an den Originalschauplätzen gespielt. Anmelden kann sich jeder unter www.bad-liebenstein.de/luther-festwoche
Der 4. Mai 2022 ist zudem Auftakt in ein großartiges Ausstellungsjahr unter dem Motto „Welt übersetzen.“
In unserer Spezial-Ausgabe des Pressedienstes „Thüringen-Tipps“ stellen wir die drei Komponenten des touristischen Themenjahres „Welt übersetzen. Sprachen lesen, hören, sehen in Thüringen“ vor: in unserer zweiten Ausgabe geht’s ums Sprache sehen.
Ebenbilder. Sprache sehen
2022 erinnert das Luther-Land Thüringen an die Übersetzung des Neuen Testaments auf der Wartburg 1522 – und stellt neben der Sprache in Wort und Musik vor allem auch die des Bildes ins Zentrum. Anhand herausragender Objekte und Ausstellungen in ganz Thüringen lässt sich so auch die Auswirkungen der Übersetzung des Neuen Testaments in der Kunst aufzeigen.
Von der Macht der Worte: Neue Sonderausstellung ab 4. Mai 2022 auf der Wartburg
Martin Luther begann zum Jahreswechsel 1521/22 auf der Wartburg ein Vorhaben, mit dem er Weltgeschichte schreiben sollte: die Übertragung des Neuen Testaments ins Deutsche in nur elf Wochen. Dass Luther mit diesem Werk nicht nur einen theologischen, sondern auch einen sprachgeschichtlichen Meilenstein setzte, gehört längst zum kulturellen Gedächtnis. Ausgehend von der weltweit berühmten Lutherstube als authentischem Ort des Geschehens würdigt die Ausstellung Martin Luthers geniale Übersetzungsleistung und zieht zugleich Parallelen zu unserer heutigen Zeit. Was sagt uns Luthers Übersetzung heute noch, und wie ist sie mit der Welt des 21. Jahrhunderts verknüpft? Wie hat sich Sprache im Lauf der Zeit verändert?
Welche Macht haben Worte in Vergangenheit und Gegenwart? Diesen und vielen weiteren Fragen widmet sich die neue Sonderausstellung „Luther übersetzt. Von der Macht der Worte“ vom 4. Mai bis 6. November 2022 auf der Wartburg. Zu sehen sind neben hochkarätigen Objekten aus der Sammlung der Wartburg auch exzellente Leihgaben aus renommierten deutschen und europäischen Museen und Archiven, darunter Handschriften, seltene Bibelausgaben, aber auch vielerlei Bild- und Tondokumente zur Genese der Bibelübersetzungen bis heute. Im zweiten Teil der Ausstellung können die Gäste in einer „Übersetzerwerkstatt“ selbst aktiv werden und die Macht der Worte ergründen. www.wartburg.de
Aus dem Depot in den Festsaal: Cranachs Bilderfluten ab 4. Juni 2022 in Weimar
Aus dem Depot in den Festsaal: Die berühmten Gemälde aus der Cranach-Werkstatt kehren zurück ans Licht der Öffentlichkeit. Unter dem Titel „Cranachs Bilderfluten“ präsentiert die Klassik Stiftung Weimar im Renaissancesaal der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Objekte von Lucas Cranach dem Älteren, dem Jüngeren und ihrer Werkstatt, die zu den produktivsten der Kunstgeschichte zählt. Sie stellte viele tausend Bilder her, mehr als jemals zuvor durch einen Künstler. Kein Medium, das Cranach nicht beherrschte, und jedes ist in der Ausstellung vertreten: Gemälde ebenso wie Grafiken, illustrierte Bücher ebenso wie Medaillen. Das wohl schönste Bildnis aus dem umfangreichen Fundus ist die tugendhaft dargestellte Sibylle von Kleve als Braut des Kurfürsten Johann Friedrich. Begleitet wird die Ausstellung von digitalen Angeboten wie auch einer interaktiven Station zur berühmten Luther-Bibel, die ebenfalls zu sehen sein wird. www.klassik-stiftung.de
Die Geschichte der Bibel in 3.333 Bildern: Die Wiedmann Bibel ab 4.Mai 2022 als Freiluftausstellung in Eisenach zu sehen
Erstmals wird die komplette Wiedmann Bibel als vermutlich längste Freiluftausstellung der Welt zu sehen sein. Die Wiedmann Bibel gibt das komplette Alte und Neue Testament in Bildern wieder. Das Original besteht aus insgesamt 19 Leporellobüchern mit 3.333 handgemalten Bildern und hat eine Gesamtlänge von 1,17 Kilometern. Geschaffen wurde sie in 16 Jahren vom Stuttgarter Maler Willy Wiedmann. Beginnend am Jahrestag von Luthers Ankunft auf der Wartburg am 4. Mai 2022 bis Oktober wird die Wiedmann Bibel in Form großflächiger Drucke in der Eisenacher Innenstadt aufgestellt. Zu erleben ist ein einzigartiges Kunstwerk, das die komplette Bibel in die Sprache der Bilder übersetzt. Parallel zur Ausstellung unter freiem Himmel präsentiert das Thüringer Museum im Eisenacher Stadtschloss eine Begleitausstellung. Dort wird die Wiedmann- Bibel im Original gezeigt. Zudem kann das Werk in digitaler und interaktiver Form erlebt werden. www.eisenach.info
Einzigartige Kunstsammlung zu Cranach: Schätze im Herzoglichen Museum in Gotha
Die Liebe verbindet die Stadt Gotha mit Cranach dem Älteren. Hier lernte er die Tochter des Ratsherren, Barbara Brengebier, kennen, welche er 1512 zur Frau nahm. Noch heute heißt das Wohnhaus der Familie am Hauptmarkt „Cranach-Haus–. Das Herzogliche Museum Gotha zeigt eine einzigartige Kunstsammlung, inklusive zahlreicher und bedeutender Gemälde und Grafiken der Malerfamilie. Eine echte Premiere der Meisterwerke des „Wunders von Gotha“ ist im Herzoglichen Museum in Gotha noch bis zum 21. August 2022 zu erleben. Gemälde wie Holbeins „Heilige Katharina“ oder van Dycks „Selbstbildnis mit Sonnenblume“ schmücken die blauen Wände des Herzoglichen Museums. Sorgfältig restauriert und hochwertig gerahmt werden die Werke neben anderen einzigartigen Kunstwerken in der großen Sonderausstellung „Wieder zurück in Gotha – Die verlorenen Meisterwerke“ gezeigt. www.stiftungfriedenstein.de
Botschaften in Bildern: Auf Spuren von Cranach in Thüringen
Hier eine fein ziselierte Kette am Hals der Prinzessin Sibylle von Cleve in Weimar, da ein hauchzarter Stoff, der die Gothaer Aphrodite kaum verhüllen kann, dort spritzendes Blut vom Rumpf des geköpften Täufers Johannes in Neustadt an der Orla. Was die Cranachs malten, malten sie mit viel Lust am Detail. Cranach der Ältere gilt als ein bedeutender Maler der deutschen Reformation, der, neben der Anfertigung zahlreicher Luther-Porträts und Gemälde führender Persönlichkeiten, auch reformatorische Schriften mit seinen Grafiken illustrierte. Zu Martin Luther und dessen Familie verband Cranach eine enge Freundschaft. Darüber hinaus war Cranach der einzige Künstler, der Luther zu dessen Lebzeiten porträtierte. Cranach verband viel mit Thüringen, er heiratete eine Gothaer Bürgermeister-Tochter und verbrachte in Weimar seine letzten Lebensjahre. Hier befindet sich auch sein Grab. Wer sich auf seine Spuren durch Thüringen begibt, kann zahlreiche und bedeutende Gemälde und Grafiken der Malerfamilie unter anderem in Erfurt, Weimar, Gotha und Neustadt an der Orla bewundern und sich 2022 auf großartige Ausstellungen in Thüringen freuen. weltkultur.thueringen-entdecken.de
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