Spanien: Almeria: Fort Bravo und Tapas in der Wüste

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Titelbild Almeria - Blick Sierra Nevada - Foto Wolfgang Schumacher

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Autor:Wolfgang Schumacher
Reisezeit:November 2022
Art der Reise:Pressereise
Lesezeit: 4 Minuten

 

Herbsttipp: Von der stillgelegten Goldmine in den Naturpark der Sierra Nevada

Eine Reise in die iberische Wüste bei Almeria

Almeria Kino-Geschichte, Strandurlaub, Klettern in Naturparks der Sierra Nevada oder Staunen über gigantische Reste eines Gold-Bergwerks, all das bietet die andalusische Provinz Almeria im Süd-Osten der iberischen Halbinsel. Von der City Almeria ist es sogar nicht mehr allzu weit bis hin zur Küste Nordafrikas, das merkt man der langestreckten Küstenstadt in der gleichnamigen spanischen Provinz an, die Hitze und die kleinen Gassen zwischen den weißgetünchten Häusern im Schatten der mittelalterlichen Kalifen-Festung Alcazaba könnten sich mit ihrem maghrebinischem Ambiente ebenfalls ganz zwanglos durch die Orte an der Nordspitze Marokkos winden.

Etwa durch das berühmte Casablanca der 1940er Jahre, in dem Humphrey Bogart als Rick Blaine seine Liebessehnsüchte am Ende in Rick‘s Café begrub und sich damit einen legendären Stern und ewigen Ruhm auf dem Hollywood Boulevard, dem „Walk of Fame“ in Los Angeles, sicherte – und Casablanca wurde durch den gleichnamigen Film zum weltweiten Sehnsuchtsort der Liebenden.

Blick über Almeria - Foto Wolfgang Schumacher

Blick über Almeria – Foto Wolfgang Schumacher

Doch wer weiß schon, dass die Küstenstadt Almeria mit ihrer Randlage zur Tabernas-Wüste und ihrer unmittelbaren Nachbarschaft zur ursprünglichen, spanischen Sierra Nevada das europäische Western-Hollywood ist, in dem ebenso Clint Eastwood wie Harrison Ford oder Catherine Deneuve Filmaufnahmen machten und einen Stern mit ihrem Namen im andalusischen Walk of Fame hinterließen.

Walk of Fame in Almeria, Catherine Deneuve - Foto Wolfgang Schumacher

Walk of Fame in Almeria, Catherine Deneuve – Foto Wolfgang Schumacher

Die Fahrt in die Kulissen der Western-Drehorte in der Tabernas-Wüste – sie ist nur eine Handvoll Kilometer entfernt in Richtung Landesinnere – ist ein Muss für den Besucher der Stadt. In den Western-Städtchen mit den klassischen Saloons in der staubtrockenen Wüstenregion wurden ebenso die berühmten Spaghetti-Western wie Sergio Leones „Spiel mit das Lied vom Tod“ wie auch Jahrzehnte später die Western-Verarsche von Bully Herbig „Der Schuh des Manitou“ gedreht. Hier gibt es Führungen und eine der Locations ist sogar von einem Themenpark („OasysMiniHollywood“) mit exotischen Tieren umgeben, Schulter an Schulter mit dem örtlichen Sheriff können die Besucher etwa in „Ford Bravo“ ihre Erinnerungsfotos schießen.

Beliebte Filmkulisse, Bucht im Norden von Almeria - Foto Wolfgang Schumacher

Beliebte Filmkulisse, Bucht im Norden von Almeria – Foto Wolfgang Schumacher

Die andalusische Provinzregierung tut alles für das Filmgeschäft dort in der Region, eine eigene Online-Seite für Filmcrews ist im Netz, es gibt sogar ein eigenes Vermittlungsbüro mit einem von der öffentlichen Hand beauftragtem Kulturdirektor.

Die rund 200.000 Einwohner große Stadt war bereits in römischer Zeit ein befestigter Hafen und wurde von den Mauren im 10. Jahrhundert neu gegründet. Sie liegt unmittelbar im Mündungsbereich der aus der Sierra Nevada kommenden Flüsse wie dem Almanzora oder dem Andarax, die allerdings wegen des heißen Wüstenklimas bereits vor ihrer Ankunft am Golf im Sommer in der Ebene gänzlich trocken fallen.

Umso mehr ist es für Ökologen und Agrarexperten erstaunlich und bedenklich, welche Ausmaße der hochintensive Gemüse- und Früchteanbau in diesem Gebiet angenommen hat, die Einwohner selber sprechen vom almerianischen „Plastikmeer“. Denn wer den Ort aus dem Flieger heraus betrachtet, kann die enormen von Gewächshäusern mit ihren grauen Plastikplanen bedeckten Landflächen, die unmittelbar hinter der Stadtgrenze beginnen, kaum übersehen, eine schöne Landschaft sieht anders aus.

Alte Goldmine im Hinterland von Almeria - Foto Wolfgang Schumacher

Alte Goldmine im Hinterland von Almeria – Foto Wolfgang Schumacher

Doch das Unbehagen über eine industrielle Agrarwirtschaft löst sich auf, wenn man einige Kilometer in Richtung Landesinneres, dieses Mal nicht zur bizarren Wüste mit ihren gelben Felsformationen, sondern südwestlich in Richtung der gut sichtbaren Berge fährt. Dort wartet die Sierra Nevada (Übersetzt: Verschneite Gebirgskette) mit ihrer in der Provinz Almeria höchsten Spitze, dem Chullo mit 2609 Metern.

Blick Sierra Nevada - Foto Wolfgang Schumacher

Blick Sierra Nevada – Foto Wolfgang Schumacher

Der Chullo ist jedoch ganze 2000 Meter niedriger als sein US-amerikanischer Vetter, der Mount Whitney, in der dortigen kalifornischen Sierra Nevada mit seinen 4421 Metern. Die europäischen „Riesen“ wie der Berg Alcazaba erreichen immerhin rund 3400 Meter Höhe, liegen aber weiter westlich von Almeria in der Nachbarprovinz Granada.

Wie ganz Andalusien bietet auch die östlichste Provinz eine Reihe wunderschöner Naturparks mit Wanderrouten und anderen aktiven Freizeitangeboten. Vor allem lohnt sich der Besuch des Parks BE Natural Bayarcal in der Alpujarra-Region, wieder teilweise in der Provinz Granada und der Provinz Alemeria.

Das Vergnügen bleibt gleich: Eine Hochseilrutsche über ein ganzes Tal nimmt den Atem, eine Meditation mit Klangschalen mitten im Wald an einer Quelle gibt die Luft wieder zurück und auch für die Kinder wird ein breites Spaßangebot vorgehalten – fernab von den Kulissen der Film-Westernstädtchen.

Doch auch in Almeria selbst lockt der weitgestreckte Naturpark Cabo de Gata-Níjar, ein Muss ist selbstredend ein Spaziergang oben in den drei Burgbezirken der das Stadtbild dominierenden maurischen Festung Alcazaba, in der ab 1000 nach Christus die Kalifen aus dem Morgenland residierten. Die Festung wurde unmittelbar neben dem Stadtzentrum auf einem Hügel errichtet.

Festung von Almeria, die Alcazaba - Foto Wolfgang Schumacher

Festung von Almeria, die Alcazaba – Foto Wolfgang Schumacher

Alcazaba. Garten des Kalifen - Foto Wolfgang Schumacher

Alcazaba. Garten des Kalifen – Foto Wolfgang Schumacher

 

Festungskanone Alcazaba - Foto Wolfgang Schumacher

Festungskanone Alcazaba – Foto Wolfgang Schumacher

Über die maurische Geschichte erzählt man in Spanien gerne, auch über die Vermischung der Kulturen wie der Rückeroberung des bis in den Norden von Arabern besetzten Landes im ausgehenden Mittelalter. Allerdings erst seit Kurzem spricht man in Spanien über ein Ereignis, das das heutige EU-Land immer noch tief spaltet: Es ist der spanische Bürgerkrieg zwischen 1936 und 1939, in dem der faschistische Führer General Franco auch mithilfe der Hitler-Luftwaffe, der Legion Condor, die Macht mit dem Sieg über des republikanische Spanien an sich riss.

Bürgerkriegs-Tunnel unter der City von Almeria - Foto Wolfgang Schumacher

Bürgerkriegs-Tunnel unter der City von Almeria – Foto Wolfgang Schumacher

Vor den Luftangriffen der Italiener und der Deutschen – sie halfen dem putschenden General Franco – hatten die Bürger von Almeria bereits ein Jahr nach Kriegsbeginn kilometerlange Bunker zentral unter dem Innenstadt-Boulevard gebaut, bis zu 35.000 Menschen hatten und suchten hier Schutz. Ein Teil der Anlage ist authentisch erhalten und kann nach Anmeldung besucht werden („Museo Refugio de la Guerra Civil“).

Fotos: Wolfgang Schumacher

Informationen und Anfragen bei:

Spanisches Fremdenverkehrsamt Turespania, Frankfurt
Reuterweg 51-53, 60323 Frankfurt/M.
T +49 69 72 50 84
www.spain.info

 

Transparenz: Die Reise wurde organisiert und finanziert vom Spanischen Fremdenverkehrsamt Turespania

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