Seeadler, Kraniche und Wildgänse: Die Prignitz ist jetzt Drehkreuz für tausende Zugvögel

Translation with Google

Besonders beeindruckend: der abendliche Einflug der Kraniche ins Rambower Moor

Auf halbem Wege zwischen Berlin und Hamburg findet sich im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg in der Prignitz eine der schönsten und urtümlichsten Naturlandschaften Deutschlands. In den naturnahen Auen fühlen sich vor allem seltene Vögel wohl. Die nordwestlichste Reiseregion Brandenburgs weist den höchsten Bestand der seltenen Seeadler in Deutschland auf und gilt auch als Drehkreuz für Zugvögel. Während des Herbstzuges rasten hunderte Kraniche laut trompetend in der Region. Ab Mitte Oktober komplettieren wilde Gänse, Singschwäne, Enten, Säger, Rallen und Taucher das Bild. Besonders viele Zugvögel rasten im Rambower Moor, das sich sogar mit dem Titel „Deutschlands schönstes Naturwunder 2014“ schmücken darf.

Die Zeit des Vogelzuges gehört zu den faszinierendsten im Vier-Länder-Eck Prignitz. In den Flussniederungen, Mooren und Seen sowie auf den abgeernteten Getreide- und Maisfeldern tanken tausende Kraniche, Gänse und Singschwäne noch einmal Energie und fressen sich Fettreserven für die anstrengenden, oft tausende Kilometer weiten Flüge in die Winterquartiere an. Die Prignitz ist im Herbst für viele Zugvögel Deutschlands wichtigstes Drehkreuz und in milden Wintern sogar Winterquartier, so dass Besucher der Region jetzt und noch bis etwa Anfang Dezember ein Naturereignis der Extraklasse erleben können. Beste Chancen, die Zugvögel zu entdecken, haben Besucher im Rambower Moor. 2014 wurde das Moor mit seinen geheimnisvollen Torfstichen, den Feuchtwiesen mit Orchideen und Wollgras, den dichten Schilfgürteln und dem flachen Moorsee von der Heinz-Sielmann-Stiftung sogar zu „Deutschlands schönstem Naturwunder“ gekürt.

„Hunderte Kraniche und weitere Zugvögel verweilen jetzt vor allem rings um den Rambower See. Abends, wenn die nebelschwadigen Feuchtwiesen im Sonnenuntergang liegen, ziehen die majestätischen Großvögel laut trompetend und in langen Ketten an das Gewässer, wo sie im knietiefen Wasser stehend übernachten”,

so Mike Laskewitz, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Prignitz e.V. Gut beobachten lassen sich die Vögel bei einer Wanderung auf dem sogenannten Zweiseitenweg, dem zwölf Kilometer langen Rundweg um das Moor, der Moorgeschichte(n) nah erlebbar macht. Stege führen über die Moorquellen, so dass man das durchsickernde Wasser sogar glucksen hört. Einzelne Stationen auf dem Weg zeigen die Geschichte von Mensch und Natur am Moor von zwei Seiten – einer historischen und einer aktuellen – und veranschaulichen, warum das Moor so wichtig für bedrohte Tier- und Pflanzenarten ist.

 

Kraniche im Rambower Moor. Bildquelle: Fotoarchiv Tourismusverband Prignitz / Dieter Damschen.

Ricarda Rath, Rangerin der Naturwacht Lenzen, die regelmäßig Führungen durchs Moor anbietet, verrät:

„Schöne Orte gibt es viele auf diesem Weg. Mein Lieblingsplatz ist der Rohrdommelturm, weil er einen weiten Blick auf das Moor freigibt und viel Raum für Entdeckungen lässt. Seine Nähe zum Röhricht verrät aber auch jene, die im Verborgenen leben. Etwa die Wasserralle, deren ‚Quieken‘ aus dem dichten Pflanzendschungel zu hören ist.“

Eine Stärkung nach einer Tour durchs Moor gibt es samstags, sonntags und an Feiertagen von 14 bis 19 Uhr in der Moorscheune Boberow. Aus den großen Panoramafenstern haben Gäste einen fantastischen Blick auf das Moor (www.moorscheune.de).

Viele Möglichkeiten, die Kraniche zu bewundern, bieten die abwechslungsreich geführten Touren der Ranger der Naturwacht Lenzen und des BUND Besucherzentrums der Burg Lenzen. Am 12. Oktober startet um 14 Uhr die fünfeinhalbstündige „KranichSafari“. Die Tour führt mit dem Kleinbus unter anderem zu den Rast- und Schlafplätzen der Kraniche, an denen die Tiere mit Spektiven aus nächster Nähe zu beobachten sind (Kosten: zehn Euro/Person). Den beeindruckenden abendlichen Einflug der Kraniche können Gäste auch bei dem zweieinhalbstündigen Ausflug „Kraniche im Abendlicht“ erleben.

Die Abendlicht-Touren starten am 13. und 14. Oktober jeweils um 17 Uhr an der Kirche in Rambow am See. Am gleichen Ort beginnt am 21. Oktober um 7 Uhr auch die „Kraniche im Morgenlicht“-Tour, bei der das frühe Erwachen und der Abflug der majestätischen Vögel zu ihren Futterplätzen bewundert werden kann (Anmeldung und Information zu den Touren der Naturwacht: Tel. 038792 – 1701, weitere Infos unter www.naturschutzfonds.de).

Unter dem Motto „Ein Nachmittag im Zeichen der Kraniche“ bietet das BUND Besucherzentrum der Burg Lenzen eine Kranichführung mit anschließendem Bildervortrag von Naturfotograf Dieter Damschen in der Moorscheune Boberow am 19. Oktober ab 17.30 Uhr an (Anmeldung und Information zur Tour des BUND Besucherzentrums Burg Lenzen: Tel. 038792 – 1221, www.burg-lenzen.de).

Weitere Infos: www.dieprignitz.de, www.naturschutzfonds.de, www.burg-lenzen.de, www.moorscheune.de

Mehr Prignitz hier von meiner Pressereise 2018

 

Titelbild: Das Rambower Moor. Bildquelle: Fotoarchiv Tourismusverband Prignitz / Markus Tiemann.

 

::: Werbung :::