Kroatien: 5 Gründe, warum Du Dich in Dubrovnik verlieben wirst

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Alexandra vom Blog „Traveling the World“ hat Dubrovnik erlebt. Hier ihr Eindruck:

„Wenn ich an Dubrovnik denke, denke ich ans Meer. An das von dunkelblau über helltürkis bis smaragdgrün schimmernde Meer der süddalmatischen Adriaküste, an der die Hafenstadt Dubrovnik liegt. An das Meer aus roten Ziegeldächern der Altstadt mit den von der Sonne in warmes Licht getauchten Kalksteinhäusern. Ich denke an die kopfsteingepflasterten Gassen, die sich beiderseits der Flaniermeile Stradun steil die Hügel empor schlängeln in Richtung Stadtmauer.

Zwischen den sandfarbenen Häusern sehe ich Farbtupfen, bunte Wäsche, die auf den Leinen im Wind flattert. Ich höre das Geklapper von Besteck, das sich mit dem Läuten der Kirchenglocken mischt, rieche den Duft von frisch zubereitetem Essen.

Dubrovnik

Pretty in pink? Dubrovnik, der Krieg und die Celebrities

Eine typische, mediterrane Altstadt? Ja, vielleicht. Rote Ziegeldächer wie in Dubrovnik findet man auch in Zagreb, in Split und in vielen anderen Städten und Dörfern in Kroatien. Enge Gassen mit bunter Wäsche kennt man auch aus Venedig, Rom oder Neapel. Doch Dubrovnik ist irgendwie besonders. Ich habe kürzlich ein Schwarz-Weiß-Foto von der Altstadt gesehen, auf dem die roten Dächer pink eingefärbt waren. Eine interessante Vorstellung. Die meisten Dächer der Altstadt Dubrovniks sehen übrigens recht neu aus. Während des Unabhängigkeitskrieges 1991/92 wurden 85 Prozent der Dächer zerstört, wie auch fast die Hälfte der Infrastruktur dieser so malerisch wirkenden Stadt, deren Wiederaufbau gut zehn Jahre gedauert hat. Der ein oder andere Einschlag von Granatsplittern ist noch zu sehen, wie etwa in dem dicken Gemäuer des Franziskanerklosters, das die älteste noch arbeitende Apotheke der Welt beherbergt.

 

Dubrovnik

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Abseits dieser kleinen Narben hat Dubrovnik seinen alten Glanz zurückgewonnen, der schon zu K&K-Zeiten Adelige und Literaten in seinen Bann zog und später auf die Stars und Sternchen und Celebrities aus Hollywood überschwappte. In den Sechzigern turtelten Elizabeth Taylor und Richard Burton in Dubrovnik. Heute erspäht man beim Bummel über die Stradun häufiger bekannte Gesichter wie Michael Douglas, Catharine Zeta Jones, Goldie Hawn, Kurt Russell, Richard Gere, Nick Nolte, Tom Cruise oder Beyoncé. Sie alle genießen das besondere Flair Dubrovniks, bevor sie auf ihre Luxusyachten hüpfen, um sich durch die kroatische Inselwelt schippern zu lassen. Seit kurzem ist auch der King of Bollywood, Shah Rukh Khan, verliebt in Dubrovnik. „How beautiful is Dubrovnik“ twitterte er, als er 2015 zu den Dreharbeiten seines neuesten Films „Fan“ in Dubrovnik weilte, in dem er auf dem Motorrad durch die Altstadt rast und in wilden Verfolgungsjagden über die Dächer der Stadt turnt.

Ich bin alleine in Dubrovnik, habe keinen Richard Burton-Verschnitt zum Turteln dabei, sichte auch kein bekanntes Gesicht aus Hollywood oder Bollywood, das mich vielleicht auf ein Glas Champagner auf seine Yacht einlädt. Doch ich kann verstehen, warum sie Dubrovnik, die „Perle der Adria“, so lieben und immer wieder herkommen. Mich hat Dubrovnik sofort um den Finger gewickelt. Und es gibt mindestens 1001 gute Gründe, warum ich unbedingt wiederkommen möchte. 5 Gründe stelle ich Euch hier vor.

1. Dubrovnik erzählt Geschichten, an jeder Ecke

Ich habe ein Faible für Geschichte und Geschichten. Dafür habe ich in dem Guide Mario Novak, der mir für ein paar Stunden seine Stadt zeigt, die perfekte Begleitung gefunden. Unser Spaziergang startet am Fuße der Festung Lovrijenac. Als Dubrovnik noch ein eigener Stadtstaat war und Ragusa hieß, schützte dieses mächtige, mittelalterliche Fort die Stadt vor venezianischen, türkischen, napoleonischen und österreichischen Angreifern. Über dem Eingangstor ist ein Spruch eingemeißelt, mit dem die Bewohner Ragusas ihre Freiheitsliebe zum Ausdruck brachten: „Wir verkaufen unsere Freiheit für kein Gold der Welt“.

Dubrovnik

Freiheit, ja, die ist auch heute noch wichtig für die Dubrovniker. Fast jeder hat eine Geschichte zu erzählen aus Zeiten, in denen es in Dubrovnik um Freiheit und Unabhängigkeit nicht zum besten bestellt war. Als ich im Kopun am Rudjer-Bošković-Platz zu Mittag esse, lausche ich der Geschichte von Besitzer Toni. Nach dem zweiten Weltkrieg ist seine Großmutter vor den Kommunisten geflohen und nach Argentinien ausgewandert. Die Familie kam irgendwann zurück nach Dubrovnik, wo Toni aufgewachsen ist. Für ihn war es selbstverständlich, im Krieg in den Neunzigern an der Front zu kämpfen. Nach sieben Bombenangriffen lag sein Haus in Schutt und Asche. Er ging nach Deutschland, arbeitete mehrere Jahre in Frankfurt, bevor er nach Dubrovnik zurückkehrte und mit seiner Familie ein eigenes Restaurant aufmachte. Dreimal fallen, dreimal wieder aufstehen, sagt er.

Es ist kein Zufall, dass eines der ältesten Cafés der Stadt den Namen Freiheit trägt, die Caffe Bar Libertina in der Goldschmiedgasse. Hier höre ich ebenfalls spannende Geschichten. Über Luciano, den Besitzer des Libertina. Luci ist etwas schüchtern, kein großer Redner, deshalb erzählt mir Mario, was diesen Ort und Luci so besonders macht. Bei einem Cappuccino und einem selbstgebrannten Schnaps erfahre ich, dass ich es mit einer Berühmtheit zu tun habe. 1968 hat Luciano sein Land, damals noch Jugoslawien, beim Eurovision Song Contest vertreten. An der Wand hängen vergilbte Fotos von Luci und seiner Band, den Dubrovački Trubadurs. Und Fotos von Cliff Richards, Wencke Myhre und Karel Gott, gegen die Luci und seine Mitstreiter damals antraten. Gewonnen hat damals übrigens der Spanier Massiel mit La La La, Pop-Ikone Cliff Richards schaffte es nur auf den zweiten Platz.

2. Ein einzigartiges Freiluftmuseum mit großer Architektur

Dubrovnik erzählt auch große Geschichten, an den Plätzen der Stadt mit den Statuen berühmter Dubrovniker und des Stadtpatrons, dem Heiligen Blasius, den Stadtpalästen, den mittelalterlichen Verwaltungsgebäuden wie dem Rektorenpalast, dem alten Stadthafen, der Kathedrale und den über 60 Kirchen und 40 Kapellen, den Türmen und Festungen auf der Stadtmauer und den Stadttoren wie dem Pile Tor. Was das Ganze so besonders macht, ist unter anderem der Mix aus Romanik, Barock, Gotik und Renaissance, den man selten an einem Ort in dieser Kombination und so gut erhalten vorfindet. Ein Eldorado für mich als fotografiebegeisterte Architekturliebhaberin.

Dubrovnik

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3. Phantastische Ausblicke auf die Altstadt und das Meer

Stadtmauer
Noch berühmter als die roten Dächer von Dubrovnik ist die 1940 Meter lange, alte Stadtmauer, die die Altstadt von Dubrovnik umringt. Man ist hier nicht alleine, schließlich ist die Stadtmauer DIE Sehenswürdigkeit Dubrovniks schlechthin. Doch der Besucherstrom verteilt sich ganz gut. An den meisten Stellen konnte ich in Ruhe den Ausblick genießen, der mir immer wieder den Atem verschlug. Wie kann eine Stadt nur ein einziges Postkartenmotiv sein? Drei Eingänge gibt es auf die Stadtmauer, einer befindet sich an der Erlöserkirche an der Stradun kurz nach dem Pile Tor, einer bei der St. Lukas Kirche im Osten und einer beim Maritimen Museum neben dem Hafen. Man kann die Runde zwischendurch auch unterbrechen, beispielsweise um in der berühmten Buza Bar einen kühlen Drink zu sich zu nehmen oder am Hafen ein Eis zu schlecken, die Eintrittskarte gilt den ganzen Tag.

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Mount Srd
Einen besseren Ausblick auf Dubrovnik, das Meer und die grüne Insel Lokrum als vom Mount Srd kann man nicht haben. Ich wollte eigentlich hochwandern, doch in der prallen Sommersonne in Serpentinen den unbewaldeten Weg hochzustapfen erschien mir dann doch nicht allzu verlockend. Also nahm ich die orangefarbene Seilbahn, um den 415 Meter hohen Hausberg Dubrovniks zu erkunden und das 360-Grad-Panorama zu genießen. Von dem Ausblick auf der Aussichtsplattform konnte ich mich kaum losreißen, was für ein Postkartenmotiv, fast wie gemalt. Doch es lohnt sich, den Blick um 180 Grad zu wenden, denn im Hinterland eröffnet sich ein beeindruckendes Bergpanorama, das zum Teil schon zum benachbarten Bosnien und Herzegowina gehört.

Dubrovnik-Srd-CableCar

Dubrovnik-Srd-OldCity

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4. Kroatische Küche ist mehr als Ćevapčići

Da hast Du wahrscheinlich die ganze Zeit Ćevapčići gegessen, werde ich nach meiner Rückkehr aus Dubrovnik begrüßt. Nein, habe ich nicht. Obwohl die Dubrovniker, vor allem die Kinder, die Hackfleischröllchen heiß und innig lieben, hat die kroatische Küche deutlich mehr zu bieten als das, was man aus den Balkan-Restaurants deutscher Kleinstädte kennt.

In Kroatien kocht man gerne mit lokalen Zutaten, auf den Tisch kommen viel frisches, sonnenverwöhntes Gemüse und Fisch. Fisch mit asiatischem Twist verspeise ich im Azur. Der kurz angebratene Thunfisch mit Sprossen, gecrushten Cashewnüssen und knusprigen Basilikumblättern ist eine Wucht. Und so leicht, dass noch Platz ist für das „Signature“-Dessert – eine Tarte mit Schokoladencreme.

 

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Etwas wuchtiger, aber nicht minder lecker ist das Kapaun, dass ich im Kopun verspeise, dem Restaurant von Toni neben der Kirche des Heiligen Ignatius. Das Rezept für das Stubenküken, das mit Weißwein, Honig und Bitterorange zubereitet ist, stammt aus dem 16. Jahrhundert und war angeblich das Lieblingsessen des kroatischen Renaissancedichters Marin Držić. Trotz der süßen Note muss ich noch eine Portion Rozata probieren. Das ist Crème Caramel auf kroatisch.

 

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Ein Muss auf der anderen Seite der Altstadt: Konoba Lady Pi-Pi. Konobaba ist das kroatische Pendant einer griechischen Taverne, ähnlich solide ist auch das Essen. Geschmacksexplosionen darf man hier nicht erwarten, dafür kann ich zuschauen, wie meine Calamari und die Kartoffeln im Steinofen gegrillt werden. Und der Blick aus der mit Weinreben umrankten Terrasse auf die Altstadt und das blitzblaue Meer sind einfach unbezahlbar. Es empfiehlt sich, sehr früh zu kommen, als ich um 19.00 gehe, passiere ich eine lange Warteschlange.

Wer sich von der pittoresken Altstadt trennen kann, sollte am Pile Tor in den Bus Richtung Babin Kuk auf die Halbinsel Lapan steigen. Im Orsan, dem Restaurant des  Yacht- und Segelclubs, genieße ich ein schwarzes Risotto mit Muscheln und Tintenfisch und einen auf Holzkohle gegrillten Amberjack mit Mangold und Kartoffelstampf – einfach, aber lecker und vor allem superfrisch.

Phantasievoll zubereitete Fischgerichte gibt es im Coral Beach Club am Cava Beach: Unbedingt die mit Mangold gefüllten Wolfsbarschröllchen in Prosecco-Shrimps-Soße mit geröstetem Fenchel, Sellerie und Möhren- und Erbsenmus probieren. Neben dieser Köstlichkeit kann man die relaxte Atmosphäre dieses weitläufigen Beachclubs und den Sonnenuntergang genießen.

 

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5. Strände und Inseln, nur ein Katzensprung entfernt

Babin Kuk: Coral Beach Club am Cava Beach
Strand in Kroatien, das ist so eine Sache. Weißen, pudrigen Sand sucht man vergebens, wenn man nicht auf einem Betonplateau liegt, dann meistens an einem Kiesstrand. Grobkörnig ist der Sand des Cava Beach in Babin Kuk auch, aber das macht nichts, da ist man nach dem Baden wenigstens nicht so paniert. Überhaupt finde ich es großartig, dass ich meine Städtereise mit so vielen Ausflügen an den Strand verbinden kann. Der Cava Beach mit dem Coral Beach Club liegt in Laufnähe meines Hotels in Babin Kuk und ist damit prädestiniert, um vor dem Abendessen eine Runde in den Sonnenuntergang zu schwimmen und danach auf einem der Felsen einen Sundowner zu trinken. Ein paar hundert Meter weiter gibt es noch den Copacabana Beach, trotz der großen Sunbeds hat er mir irgendwie nicht so gut gefallen.

Dubrovnik

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Dubrovniker Stadtstrand: Banje Beach

Wer nicht hinausfahren machte nach Babin Kuk, kann dem Badevergnügen auch direkt in der Stadt nachgehen, und zwar am Banje Beach, dem Stadtstrand Dubrovniks. Ölsardinenfeeling inklusive, denn der am Ostrand der Stadt gelegene Strand ist nur 100 Meter lang und 30 Meter breit. Dafür kann man von der Strandliege oder beim Paddeln im smaradgrünen Meer einmal mehr den Ausblick auf die Altstadt und die Insel Lokrum genießen.

Dubrovnik

Cliff Diving von der Buza Bar an der Stadtmauer

Ein Klassiker, nicht nur für den Sundowner, sondern auch für Abenteuerlustige, die sich gerne mutig vom Felsen ins Wasser stürzen, sind die zwei berühmten Bars Buza Bar I und Buza Bar II unterhalb der westlichen Stadtmauer. Wie Vogelnester kleben die Sonnenschirme und kleinen Tische der Bars an den Felsen, auf denen jeder noch so kleine, ebene Fleck mit einem Handtuch belegt ist. Wer bräunen will, muss leiden, Sonnenliegen mit weichen Matratzen werden genauso überbewertet wie puderfeiner Sand.

Dubrovnik-BuzaBar

Elaphitische Inseln

Wenn die Zeit nicht reicht für einen längeren Segeltörn – von Dubrovnik aus kann man die kroatische Inselwelt auch im Zuge eines Tagesausflugs erkunden. Direkt vor der Tür liegen die Elafphiten, ein Archipel aus 13 Inseln, von denen jedoch nur drei bewohnt sind – Koločep, Lopud und Sipan. Man kann die Inseln mit einem Ausflugsschiff besuchen oder ein Speedboat chartern. Koločep lockt mit einer blauen Grotte, auf Lopud findet man den einzigen Sandstrand weit und breit, ein Franziskanerkloster, Dutzende von Kirchen und eine Kunstinstallation„Your black horizon“. Auf Sipan sollte man unbedingt einen Blick auf den hinter dicken Mauern schlummernden Renaissancepalast in Sudurad werfen. Essen kann man auf den drei Inseln übrigens auch hervorragend, zum Beispiel im Lafodia Sea Resort auf Lopud. Schleckermäulern sei der Schokoladenkuchen mit Bitterorange im Café Mandrac auf Lopud empfohlen.

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Lokrum, die grüne Richard-Löwenherz-Insel

Ein Besuch in Dubrovnik wäre unvollständig ohne einen Ausflug nach Lokrum. Schon die 15-minütige Fahrt lohnt sich. Während auf der einen Seite der Srd und die Altstadt auf Legogröße zusammenschrumpfen, erheben sich auf der anderen Seite Felsen und grüne Pinien. Kein Wunder, dass Lokrum auch die grüne Insel genannt wird. Wer sich die Mühe gemacht hat, zum Fort Royal hochzulaufen, dem von der napoleonischen Armee veranlassten Festungsbau, darf danach entspannen. Entweder bei einem Bummel in den Parkanlagen, die Maximilian von Habsburg anlegen ließ, durch den Klostergarten oder die Pinienwälder oder bei einem erfrischenden Bad im Meer. Obwohl die Fähre aus Dubrovnik alle 30 Minuten neue Gäste ausspuckt, findet man an den felsigen Badestellen tatsächlich seine Ruhe.

Dubrovnik

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Mehr zu Dubrovnik könnt Ihr hier nachlesen:
Dubrovnik: rote Dächer, roter Wein und bunte Wäsche
Dubrovnik und das Meer: reif für die Insel

Danke für diesen Gastbeitrag an Alexandra vom Blog „Traveling the World“


 

*Die Reise wurde von Transavia, dem Hotel Valamar Lacroma Dubrovnik und Experience Dubrovnik unterstützt. Der Beitrag spiegelt die eigene Meinung der Gastautorin wider.

 

Titelbild:  By Ivan Ivankovic – gefunden bei unsplash.com

 

 

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