Frankreich: Erlebnis Flusskreuzfahrt auf Saône und Rhone

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gray stadium surrounded by buildings near body of water

Vor der Flusskreuzfahrt

Ende Juli 2022 hat das Corona-Pandemie-Ungeheuer vorübergehend seine Krallen etwas eingefahren. Meine bessere Hälfte und ich buchen mit einem einigermaßen guten Gefühl bei nicko-cruises eine Flusskreuzfahrt entlang der Saone und Rhone. Verlangt wird eine gültige Impfung oder ein gültiges Genesenenzertifikat. Auf einen zusätzlichen Test wird nach ursprünglich anders gearteter Ankündigung letztendlich verzichtet.

Mit der Flusskreuzfahrt buchen wir zusätzlich die Abholung bei der Haustür wie auch die Rückfahrt zur Haustür. Eine sehr praktische Angelegenheit: Stressfaktoren werden minimiert, und auch die Kosten halten sich mit 299 € pro Person in Grenzen. Von der Haustür werden wir im Kleinbus nach Karlsruhe gebracht. Dort steigen wir in einen größeren Bus um. Ein weiteres Mal wechseln wir den Bus in Bad Krozingen. Nach einem im Reisepreis inbegriffenen Mittagessen wechseln wir erneut den Bus und fahren auf direktem Weg nach Lyon, wo wir das Schiff „Bijou du Rhone“ besteigen.

Rhone bassin versant

NordNordWest, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Auf der Bijou du Rhone

Wir beziehen unsere Kabine, die für eine siebentägige Reise ausreichend geräumig ist. Im Vorfeld hatten wir uns für eine sogenannte „Garantiekabine“ auf dem Mitteldeck entschieden, was bedeutet, dass sich Kosten sparen lassen, indem der Gast keine bestimmte Kabine bucht. Unsere Kabine hat sogar ein Fenster, das sich öffnen lässt, was durchaus nicht in allen Kabinen möglich ist.

Unsere Kabine; Foto: Ludwig Neudorfer

Nachdem wir die Kabine bezogen haben, gehen wir in das Restaurant zum Abendessen.
Im Laufe der sieben Tage auf dem Schiff können wir feststellen, dass alle Mahlzeiten schmackhaft sind. Koch und Servicepersonal machen einen guten Job.

Als Beispiel eines der Mittagsmenüs: Linsensuppe; Überbackenes Schweinerückensteak mit Gorgonzola-Feigensauce, Brokkoli und Kartoffelbällchen; Rigatoni – Pasta Puttanesca sowie als Nachtisch Birnenmousse: Foto: Elke Neudorfer

Nach dem Abendessen ist es dunkel geworden. Lyon ist festlich beleuchtet. Da wir uns im Vorfeld mit einem sog. „Getränkepaket“ ausgestattet haben, können wir, ohne uns weitere Gedanken zu machen, ausgestattet mit einem köstlichen Cocktail aus der Bar, auf das Sonnendeck begeben. Dort lassen wir uns von der nächtlichen Atmosphäre von Lyon beeindrucken und machen das eine oder andere Erinnerungsfoto.

Blick auf das nächtliche Lyon mit der Basilika, Foto: Ludwig Neudorfer

Landgänge und Ausflüge

In Chalon-sur-Saône

Während wir die erste Nacht in den fremden Betten hinter uns bringen, hat sich das Schiff in Richtung Norden die Saône entlang weiterbewegt. Am Morgen dieses zweiten Tages haben wir außer einer Bordinformation und einer Sicherheitseinweisung am Morgen kein weiteres Programm. Nach Ende der Veranstaltung und nachdem das Schiff in Chalon-sur-Saône angelegt hat, nutzen wir die freie Zeit für einen Spaziergang durch die zweitgrößte Stadt in Burgund. An diesem wie auch an all den folgenden Tagen schlägt uns beim Verlassen des klimatisierten Schiffes eine Hitze von fast stets weit über 30°C entgegen.

Wir flanieren durch die quirlige Innenstadt, die an diesem Tag wie auch an allen Tagen zwischen Mitte und Ende Juli vom alljährlich stattfindenden Theaterfestival geprägt ist.

Innenstadt von Chalon-sur-Saône; Foto: Elke Neudorfer

Wir passieren das Rathaus und die im Jahr 1713 fertiggestellte Kiche Saint-Pierre,

Kirche Saint-Pierre; Foto: Elke Neudorfer

sehen aus der Ferne die imponierende Kathedrale und kehren schließlich wieder zu unserem Schiff zurück.

Das Schiff Bijou-du-Rhone vor der Kulisse der Stadt Chalon-sur-Saône; Foto: Elke Neudorfer

In Beaune

Wir bewegen uns weiter in Richtung Norden.

Im Zusammenhang mit der Flusskreuzfahrt konnte ein sog. Ausflugspaket mit vier Ausflügen gebucht werden. Wir nehmen das Angebot wahr. Der erste Ausflug im Rahmen des Pakets führt uns nach Beaune. Die Stadt ist das Zentrum des Weinbaugebietes der Côte de Beaune.

Auf dem Weg nach Beaune fahren wir an den sanften Hügeln dieses Weinanbaugebietes vorbei.

Bedeutendste Sehenswürdigkeit in der Stadt ist das Hôtel-Dieu, ein ehemaliges Krankenhaus. Es wurde im Jahre 1443 unter dem Eindruck der Massenarmut infolge des hundertjährigen Krieges zwischen Frankreich und England von Nicolas Rolin, dem Kanzler des Burgunder-Herzogs Philipp des Guten, gegründet und bis 1971 als Hospital genutzt.

Das Hôtel-Dieu; Foto: Elke Neudofer

Im Hof des Hôtel-Dieu; Foto: Elke Neudorfer

In den frühen Jahren seiner Existenz  mussten hier die Reichen zahlen, und die Armen wurden kostenlos behandelt: Das Hôtel-Dieu von Beaune war in jenen Zeiten eines der modernsten Hospitäler der Welt. Teile des alten Komplexes werden heute als Altersheim genutzt, während der Rest als Museum besichtigt werden kann.

Das Hôtel-Dieu;; als Museum, Foto: Elke Neudorfer

Nach dem Besuch des Hôtel-Dieu flanieren wir durch die Gassen des Städtchens. An allen möglichen Ecken wird Wein der Region angeboten. Es gibt Wein in Preiskategorien bis zu 1.200 €. Wir können uns gerade noch zurückhalten und nehmen von einem Kauf Abstand.

In Mâcon

Inzwischen sind wir entlang der Saône wieder in südlicher Richtung unterwegs. Während andere Teilnehmer unserer Kreuzfahrtgruppe die Gelegenheit nutzen, am Vormittag des dritten Tages das Kloster Cluny, eines der einflussreichsten religiösen Zentren des Mittelalters zu besuchen, nutzen meine Frau und ich die Zeit für einen Spaziergang durch die Stadt Mâcon.

Die Stadt hat eine lange Geschichte, die bis in das 3. Jahrhundert v.Chr. reicht. Die Innenstadt ist heute geprägt von Gebäuden aus den letzten Jahrhunderten. Von der Anlegestelle unseres Schiffes kommen wir in die rue Carnot mit ihren zahlreichen Geschäften, Bars und Restaurants.
Auf der linken Seite erblicken wir die in den 60-er Jahren des 19. Jahrhunderts fertiggestellte Kirche St.-Pierre.

Kirche St.-Pierre; Foto: Elke Neudorfer

Wir setzen unseren Spaziergang über das Ende der rue Carnot hinaus fort und kommen schließlich zur ehemaligen Kathedrale Vieux St.-Vincent, die eine wechselvolle Geschichte hat: ursprünglich im 6. Jahrhundert erbaut, 1799 teilweise abgerissen und an der Place St.-Vincent in der heutigen Form neu errichtet.

ehemalige Kathedrale Vieux St.-Vincent; Foto: Elke Neudorfer

Anschließend geht es steil bergauf, die rue de la préfecture entlang, bis wir schließlich zum Justizpalast, dem Hospiz und zur neuen Kathedrale St.-Vincent kommen.

Hôtel-Dieu (Hospiz) von Mâcon; Foto: Elke Neudorfer

Wir kehren zu unserem Schiff zurück, um pünktlich zum Mittagessen und anschließendem weiteren Programmpunkt zu erscheinen.

Eigenwerbung der Stadt Mâcon; Foto: Elke Neudorfer

Im Städtchen Oingt und im Beaujolais-Gebiet

Am Nachmittag erwartet uns ein Ausflug, der uns in ein Gebiet führt, das den Weinkennern und vielleicht auch manchen Weintrinkern ein Begriff ist. Die Teilnehmer erwartet nicht nur ein Genuss für die Augen sondern auch, dass ihr Gaumen verwöhnt wird.

Wir durchqueren zunächst die wunderschöne Landschaft mit ihren Weinbergen und den kleinen pittoresken Dörfern, die allesamt vom Weinanbau geprägt sind. Schließlich machen wir Halt an einem Ort mit dem Namen Oingt, dessen Aussprache für deutsche Zungen ein unüberwindliches Hindernis darstellt. Wir erklimmen die schmalen Gassen und stellen fest, dass der Ort kaum bewohnt ist.

in Oingt; Foto: Ludwig Neudorfer

Für uns, die wir als Touristen in den Ort kommen, ist der Ort und der Blick vom Ort in die Landschaft ein Augenschmaus.

in Oingt; Foto: Ludwig Neudorfer

Für die Bewohner gibt es jedoch nur geringe Erwerbsmöglichkeiten, so dass viele es vorziehen, ihren Erstwohnsitz woanders zu haben.

Blick von Oingt in die Umgebung; Foto: Ludwig Neudorfer

Von Oingt führt uns der Weg zum Winzer Paire: für viele der Gruppe nähert sich der Ausflug seinem Höhepunkt, nämlich der Weinprobe.

Bild von Guido Reimann auf pixabay

 

Die Stimmung ist gelöst in Erwartung dessen, was kommen wird. Wir haben die Gelegenheit, drei der köstlichen Tropfen des Winzers Paire zu probieren und – bei Gefallen – auch die eine oder andere Flasche zu erwerben.

In Trévoux

Während ich mich dem Genuss köstlichen Rotweins hingebe, ist unser Schiff nach Trévoux weitergefahren, wo unsere Beaujolais-Gruppe wieder das Schiff betritt. Elke ist unterdessen – als bekennende Nicht-Alkoholikerin – auf dem Schiff zurückgeblieben und erkundet von dort aus die nähere Umgebung, d.h. die Stadt Trévoux.

Weithin sichtbar ist die neoromanische aus dem Anfang des 20. Jahrhundert stammende Kirche St. Symphorien.

Kirche St.-Symphorien; Foto: Elke Neudorfer

In Viviers

Während ein Teil der Mitreisenden an diesem vierten Tag der Flusskreuzfahrt dem optionalen (nicht im Ausflugspaket enthaltenen) Ausflug in die Schluchten von Ardèche teilnimmt, bleiben Elke und ich in Viviers zurück und erkunden dieses für uns bisher unbekannte Städtchen.

in der Altstadt von Viviers: Foto: Elke Neudorfer

Der Ort ist zwar mit seinen nicht einmal 4.000 Einwohnern klein, kann jedoch auf eine lange, beeindruckende Geschichte zurückblicken

Das Lestradehaus; Foto: Elke Neudorfer

und ist seit dem 5. Jahrhundert Sitz eines Bischofs. Die Kathedrale ist dem heiligen Vinzenz von Valencia gewidmet. Die Kathedrale bestand bereits seit dem 8. Jahrhundert, wurde dann jedoch von den Sarazenen zerstört. Nach erfolgtem Wiederaufbau im Jahre 1119 fielen die Mauern des romanischen Kirchenschiffs im 16. Jahrhundert einem Angriff von Hugenotten zum Opfer. Lediglich der romanische Glockenturm blieb stehen. im 17./18. Jahrhundert wurde das Kirchenschiff erneuert.

die Kathedrale; Foto: Ludwig Neudorfer

der romanische Glockenturm; Foto: Ludwig Neudorfer

Viviers hat sein mittelalterliches Aussehen weitgehend bewahrt und ist für jeden Besucher ein reizvolles Ziel.

Von der Oberstadt kannst Du einen phantastischen Blick auf die Unterstadt genießen. Wer schon einmal in Matera (in der süditalienischen Region Basilikata) war, wird daran erinnert.

Blick auf die Unterstadt; Foto: Ludwig Neudorfer

Arles

Das Ausflugsprogramm, das uns am fünften Tag unserer Reise erwartet, lässt mich an die Aussage eines Reiseführers vor fünf Jahren im südlichen Vietnam erinnern, der bei jeder sich bietenden Gelgenheit darauf hinwies, dass Urlaub keine Erholung sei. Das Ausflugsprogramm des fünften Tages ist sportlich und beginnt bereits um 8.30 Uhr mit einem Stadtrundgang durch Arles. Um 11.30 Uhr geht es gleich weiter mit einer Fahrt in die Camargue und anschließender Fortsetzung in Saintes Maries de la Mer – insgesamt 6 Stunden.

Zunächst zum Stadtrundgang durch Arles:

Wer an Arles denkt, denkt v.a. an das Amphitheater und an Vincent van Gogh, der ab Februar 1888 16 Monate in der Stadt verbrachte.
Vincent van Gogh: Auf der Suche nach natürlichem Licht zog es Vincent van Gogh in den Süden. In Arles hatte er einen zunächst nicht vorgesehenen Zwischenaufenthalt, der 16 Monate dauerte. In diese Zeit fiel seine produktivste Epoche, aber auch die Zeit seiner nervlichen Zerrüttung. Nach einem Streit mit seinem Freund Paul Gauguin schnitt er sich
einen großen Tei seines linken Ohres ab. Nach ärztlicher Behandlung trat er schließlich in die Nervenheilanstalt von Saint Rémy ein.
Am Anfang seiner Zeit in Arles lebte Van Gogh in einem Hotel, später zog er in das inzwischen nicht mehr existierende gelbe Haus, das als Gemälde von ihm weltberühmt wurde.

 

Van Gogh - Das gelbe Haus (Vincents Haus)1.jpeg

Von Vincent van Gogh – Reprografie aus Kunstbuch, Gemeinfrei, Link

Die Spuren von Vincent van Gogh sind bald erschöpft, da sich keines seiner Werke im Original in Arles befindet.

Das Amphitheater:

Es ist etwas jünger als das Kolosseum in Rom und wurde gegen 90 n. Chr. erbaut. Bis in das 6. Jahrhundert erfüllte es seine Funktion als Arena für Gladiatorenkämpfe und Kämpfe aller Art.

Eingang des Amphitheaters; Foto: Elke Neudorfer

Die Fassade des Amphitheaters; Foto: Elke Neudorfer

 

Die Arena des Amphitheaters; Foto: Elke Neudorfer

Später wurde das Amphitheater zu einem Siedlungskern mit ca. 200 Häusern, in dem sich v.a. arme Bürger der Stadt ansiedelten.

Das Amphitheater im Mittelalter mit Wohngebäuden laut einer Skizze

Im 19. Jahrhundert wurden die Wohnhäuser nach und nach abgerissen, und das Amphitheater wurde wieder zum Austragungsort von Festen.

Trotz des teils desolaten Zustands der Arena dient sie u.a. als Austragungsort für den nur in Südfrankreich zugelassen (unblutigen) Stierkampf (Course camarguaise) oder für Theater- und musikalische Aufführungen.

Aber auch über das Amphitheater hinaus hat Arles einiges zu bieten. Z.B. den im Jahr 1887 erbauten Brunnen Amédée Pichot

der Brunnen Amédée Pichot; Foto: Elke Neudorfer

die Kathedrale St.-Trophime. Der romanische Teil der Kirche wurde zwischen 1100 und 1150 erbaut. Zwischen 1454 und 1464 wurden der gotische Chor angebaut und einige weitere Veränderungen vorgenommen. 

die Kathedrale St.-Trophime; Foto: Elke Neudorfer

und das Rathaus

das Rathaus; Foto: Elke Neudorfer

 

Von der Rhone aus hat man einen wunderbaren Blick auf die pittoreske Altstadt.

Blick auf die Altstadt von Arles; Foto: Elke Neudorfer

Auf in die Camargue oder Unter Stieren

Für viele Teilnehmer der Flusskreuzfahrt ist die Fahrt in die Camargue und der Besuch einer Stierfarm (optionaler Ausflug) der Höhepunkt der ganzen Reise. Auf dem Weg nach Süden durqueren wir eine Landschaft, die trotz der bereits länger andauernden tropischen Hitze beneidenswert grün ist, da diese Region intensiv mit Rhone-Wasser bewässert wird.

Wir kommen zu der Stierfarm und erleben dort ein spannendes Schauspiel.

Von Stieren verfolgt; Foto: Ludwig Neudorfer

Die Stiere werden für die (unblutigen) Stierkämpfe gezüchtet und herangezogen.

Mit der Ausbildung der Stiere beschäftigen sich kernige Burschen aber auch junge Frauen, die alle wie Gauchos aussehen, aber hier Gardians genannt werden. Diese versuchen, einzelne Stiere aus der Herde zu isolieren und sie in unsere Richtung zu treiben. Die älteren Stiere zeigen sich unbeeindruckt. Nur einige junge, unerfahrene Stiere lassen sich auf das Spiel ein.

Einer der Stiere, der sich treiben lässt; Foto: Ludwig Neudorfer

 

Unter Stieren; Foto: Ludwig Neudorfer

drei männliche und eine weibliche Gardians; Foto: Ludwig Neudorfer

Nach dem Schauspiel mit Reitern und Stieren können wir uns einem kräftigen Mittagessen widmen, bei dem selbstverständlich Rindfleisch angeboten wird.

Saintes Maries de la Mer

Noch ein bisschen weiter südlich, und wir sind am Mittelmeer angekommen.

Saintes-Maries-de-la-mer – Rathaus; Foto: Ludwig Neudorfer

Die Temperaturen sind so hoch, dass wir nur geringe Neigung empfinden, uns an den Strand zu legen und uns gar ins Wasser zu werfen. Viele Einheimische sehen das anders.

Strand von Saintes-Maries-de-la-mer; Foto: Ludwig Neudorfer

In Avignon

Nach unserem Abstecher zum Mittelmeer sind wir wieder Richtung Norden unterwegs. In der Nacht des fünften Tages kommen wir in Avignon an und können die Kulisse der Stadt bewundern oder uns in das Riesenrad setzen, das am Ufer aufgebaut ist, und von dort den Anblick der Stadt von oben genießen.

Riesenrad in Avignon: Foto: Ludwig Neudorfer

Am frühen Morgen des 6. Tages beginnt um 08.30 Uhr unser dreistündiger Ausflug durch Avignon. Für diejenigen, die wenig über Avignon wissen, ist immerhin bekannt, dass es eine Brücke gibt, die in dem bekannten Lied „Sur le pont d’Avignon“ besungen wird. Außerdem ist die Sängerin Mireille Mathieu in der Stadt geboren, der wir allerdings während unseres Spaziergangs nicht begegnen.

Avignon hat aber wesentlich mehr zu bieten. Von 1309 bis 1417 war Avignon Sitz der Päpste bzw. ab 1378 während des Schismas an der Spitze der katholischen Kirche Sitz der Gegenpäpste.

Über das Stadttor gelangen wir in die Innenstadt.

Stadttor; Foto: Ludwig Neudorfer

Der Glockenturm ist ein weithin sichtbarer Orientierungspunkt.

Der Glockenturm; Foto: Ludwig Neudorfer

Auf dem Weg in die Innenstadt sehen wir das pompöse Rathaus

Das Rathaus; Foto: Ludwig Neudorfer

In unmittelbarer Nähe ist in dem Pflaster der Innenstadt das Wappen der Stadt Avignon verewigt.

Wappen der Stadt Avignon: Foto: Ludwig Neudorfer

Nicht zu übersehen ist in unmittelbarer Nähe der Papstpalast.

Papstpalast mit der Kathedrale im Hintergrund; Foto: Elke Neudorfer

Von dort aus steigen wir auf den Rocher des Doms herauf, im Mittelalter Hauptwohngegend für die Bürger von Avignon. Von dort aus haben wir einen herrlichen Blick auf Avignon und seine Umgebung. Und selbst von der Brücke von Avignon (Pont St.Bénézet) sehen wir ein Stückchen.

Die Brücke von Avignon (Pont St.-Bénézet) auf pixabay von Hans

Mit diesem letzten Blick treten wir die Rückkehr zu unserem Schiff an.

Einige von unserer Flusskreuzfahrtgruppe schließen sich am Nachmittag der Ausfluggruppe zu dem optional angebotenen Ausflug zum Pont du Gard an, während wir anderen uns auf dem Sonnendeck die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.

Anschließend erwartet uns noch ein Abschiedssekt der Kreuzfahrtleitung und ein Gala-Abendessen. Es deutet einiges darauf hin, dass sich unsere Flusskreuzfahrt dem Ende zuneigt. Wir fahren weiter nach Norden und streben dem Endziel unserer Reise zu.

In Lyon

Zum dritten Mal erleben wir die Stadt auf unserer Reise. Am 7. Tag haben wir jedoch das erste Mal die Möglichkeit, Lyon etwas näher zu erleben. Um 15 Uhr beginnt unsere Stadtrundfahrt. Lyon ist die drittgrößte Stadt Frankreichs und mit seinen mehr als 500.000 Einwohnern eine sehenswerte Stadt, das viel zu bieten hat. Die gastromische Seite allein ist weltberühmt. Während unseres kurzen Ausflugs haben wir leider nur die Möglichkeit einen oberflächlichen Eindruck zu gewinnen.

Wir erklimmen in unserem Bus die Hügel von Lyon und kommen schließlich bei der weithin sichtbaren Basilika Notre-Dame de Fourvière an, die zum Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde und zusammen mit anderen historischen Städten in Lyon zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.

Basilika Notre-Dame de Fourvière; Foto; Ludwig Neudorfer

Basilika Notre-Dame de Fourvière; Foto; Ludwig Neudorfer

Von der Plattform vor der Basilika genießen wir einen herrlichen Blick auf Lyon.

Blick auf Lyon; Foto: Ludwig Neudorfer

Nach ausgiebiger Besichtigung der Basilika und der Umgebung, kehren wir zum Bus zurück und erleben eine Überraschung. Eine Einheit von Kontrolleuren hatte sich unsere beiden Busse vorgenommen. Man fand zwar nichts zu beanstanden, sorgte aber für eine Verzögerung von mehr als einer 3/4 Stunde. Irgendwann können wir uns dennoch wieder in die Busse setzen, um in die Unterstadt zu fahren.

Er ist sehr schade, dass wir keine Zeit haben, das verlockende – v.a. kulinarische – Angebot auszutesten. Immerhin ist Zeit für einen kurzen Bummel.

Die Innenstadt; Foto: Ludwig Neudorfer

Interessant sind die Quergänge (Traboules) von einer Straße zur nächsten durch Wohnflure hindurch.

In einem der Quergänge; Foto: Ludwig Neudorfer

In einem weiteren Quergang; Foto: Ludwig Neudorfer

Am Ende unseres kurzen Bummels entdecken wir noch die Kathedrale St.-Jean-Baptiste. die zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert erbaut wurde und dem romanischen und gotischen Stil zuzuordnen ist. Auch sie zählt zum Weltkulturerbe.

Kathedrale St.-Jean-Baptiste; Foto: Ludwig Neudorfer

Das Programm ist zu Ende. Früh am nächsten Morgen werden wir im Bus über Bad Krozingen und Karlsruhe zu unserem Wohnort gebracht.

Fazit

Die Woche auf dem Schiff Bijou du Rhone war ein Genuss. Wie bereits bei unserer letzten Reise mit nicko-cruises auf der Donau verbrachten wir trotz der glühenden Hitze einen wunderschönen Urlaub. Angefangen von der Vorab-Information, die keine Wünsche offenließ, bis zur Haustür-zu Haustürbeförderung war der Urlaub durchweg gelungen. Wir genossen das bequeme Schiff, freuten uns über den tollen Service der Crew, und auch an der Qualität der Ausflüge gab es nichts auszusetzen. Zum Ende der Reise sollte man noch einiges an Bargeld übrig behalten. Nicko-Cruises hat zum Trinkgeld in seinen Reiseunterlagen klare Vorstellungen. Ob man sich an die recht hohen Sätze hält, ist freilich jedermann selbst überlassen.

Eine Anmerkung sei gestattet: Wer Ruhe sucht, ist auf einer Flusskreuzfahrt wie dieser bestens aufgehoben. Keiner der erlebten Ausflüge erforderte besondere körperliche Leistungen. Angesichts des Durchschnittsalters der Passagiere hätte dieses auf keinen Fall erwartete werden dürfen. Meine bessere Hälfte und ich sind einiges über 60 Jahre alt und senkten bei der Kreuzfahrt den Altersdurchschnitt gewaltig.

Mehr Reiseberichte über die Flusskreuzfahrt auf Rhône und Saône

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Foto von: Lucas Miguel

 

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