Entlang des Douro: gemächliche Flusskreuzfahrt durch Portugal und seine Weinberge

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Ludwig Neudorfer - Porto - Flusskreuzfahrt Douro Diaschau
  

 

Infobox
Autor:Ludwig Neudorfer
Reisezeit:August 2024
Art der Reise:Flusskreuzfahrt
Lesezeit: 14 Minuten
  

Bevor die Reise beginnt

Nicht zum ersten Mal unternehmen wir eine Flusskreuzfahrt; es ist jedoch immer wieder reizvoll, gemächlich einen Fluss entlangzufahren – zumal wenn es um den ruhig dahinfließenden Douro mit seinen Weinbergen und seinen jenseits der Ufer angesiedelten malerischen Dörfern und Städten geht – und Landschaft sowie Stimmung auf uns wirken zu lassen.

Für Morgenmuffel ist der Beginn einer solchen Reise nicht geeignet. Um 3 Uhr brechen wir im Raum Stuttgart auf, um den Flieger, der uns von Frankfurt nach Porto bringen soll, nicht zu verpassen. Für die Zeit vom 21. bis 30.08.2024 haben wir einen Stellplatz für unseren Pkw gebucht. Nicht zum ersten Mal wählen wir sparparker.de in Eschborn, eine Parkgarage mit einem guten Preis-/Leistungsverhältnis. Wir treffen uns dort mit zwei Freunden aus dem Stuttgarter Raum und werden zum Flughafen und nach der Rückreise auch wieder vom Flughafen zur Parkgarage gebracht.

Vom Flughafen in Frankfurt nehmen wir den Lufthansa-Flug nach Porto, wo wir am frühen Nachmittag ankommen. Dort werden wir von Vertretern der Reisegesellschaft Phoenix in Empfang genommen und zu dem auf uns wartenden Bus geleitet.

Reise von Porto nach Salamanca

 

Porto (1. Tag)

Unser Gepäck wird zu unserem Flusskreuzfahrtschiff Magellan gebracht, während wir in der Stadtmitte – unweit des Praca da batalha – den Bus verlassen, um zwei Stunden lang durch die City von Porto zu schlendern und die Attraktionen auf uns wirken zu lassen.

Erster Blickfang ist die imposante Kirche des heiligen Ildefonso, die an den gleichnamigen Bischof erinnert, der in Toledo wirkte. Die im 18. Jahrhundert erbaute Kirche ist seit dem Jahren 1932 mit Tausenden von blauen Kacheln verziert.

Kirche des heiligen Ildefonso; Foto: Elke Neudorfer

Nicht minder beeindruckend ist das ebenfalls am Praca da Batalha gelegene Nationaltheater (Teatro Nacional de São João), das ursprünglich im Jahre 1798 eingeweiht, aber im Jahr 1908 bei einem Brand vollkommen zerstört wurde und anschließend wiederaufgebaut werden musste.

Teatro Nacional de São João; Foto: Elke Neudorfer

Ein paar Meter weiter und wir blicken auf die Rua de São Filipe de Nery, an deren Ende sich die im 18. Jahrhundert von dem italienischen Architekten Nicolau Nasoni erbaute Kirche der Kleriker (Igreja dos Clérigos) mit ihrem 75 Meter hohen Glockenturm Torre dos Clérigos erhebt.

Kirche der Kleriker (Igreja dos Clérigos) mit Glockenturm; Foto: Elke Neudorfer

Nach einem Abstecher zur Markthalle Bolhão mit seinem reichhaltigem Angebot an portugiesischen Spezialitäten von Wurstwaren über Käse bis hin zum Dão-Wein

Markthalle Bolhão; Foto: Elke Neudorfer

kehren wir zum Praca da batalha zurück, wo wir in ein Lokal einkehren, von dort einer Straßensängerin lauschen, die ein wenig an Tina Turner erinnert, und regionalen Wein zu uns nehmen, bevor wir schließlich wieder zu dem Ort zurückkehren, an dem wir den Bus verlassen haben. Erstmals bekommen wir dann unser Flusskreuzfahrtschifft Magellan zu Gesicht.

Das Flusskreuzfahrtschiff Magellan oder Fernão de Magalhães; Foto: Elke Neudorfer

Dort stoßen wir auf unser Gepäck, beziehen unsere nicht gerade geräumigen Kabinen und begeben uns zum Speiseraum, wo die Tische für die Mahlzeiten der nächsten Tage eingeteilt werden. Wir haben für die Mittags- und Abendmahlzeiten dabei stets die Wahl zwischen Fisch, Fleisch und vegetarisch. Also sollte jeder etwas Passendes für sich finden.

Der Speiseraum; Foto: Elke Neudorfer

Nach dem Abendessen verteilen sich die Passagiere auf die Bar oder das Sonnendeck.

Wir nutzen die Gelegenheit, um die Annehmlichkeiten unseres Schiffes näher kennenzulernen, darunter den „Pool“ auf dem Sonnendeck, der immerhin ausreichend Wasser führt, um sich etwas abzukühlen und in liegendem Zustand Bauch und Zehen zu bedecken.

Unser „Pool“; Foto: Elke Neudorfer

Während das Schiff den neuen Liegeort in Afurada ansteuert, genießen wir den Abend und lassen die Skyline von Porto an uns vorüberziehen.

Porto und Ribeira (2. Tag)

Am nächsten Morgen unternehmen wir einen Spaziergang entlang des Hafens von Afurada. Um unser Schiff heraum ist viel los. Fischer bereiten ihre Boote für die anstehende Ausfahrt in der Hoffnung auf reichlichen Fischfang vor.

Fischer im Hafen von Afurada; Foto: Elke Neudorfer

Im Rahmen unserer Flusskreuzfahrt werden jeden Tag Landausflüge angeboten. Für den Nachmittag des zweiten Tages hätten wir uns einer Gruppe anschließen können, die Porto erkundet. Da wir vier das Zentrum der Stadt einen Tag vorher bereits erforscht hatten, wollen wir uns nun auf das malerische Stadtviertel Ribeira konzentrieren. Der Weg hin und zurück im Taxi erscheint uns machbar. Nach wenigen Minuten sind wir am Ziel.

Fassade eines typischen Ribeira-Hauses; Foto: Elke Neudorfer

Der Teil hinter der Uferpromenade besteht aus engen, steilen Gassen und alten Häusern in den unterschiedlichsten Farben.

An der Uferpromenade selbst reihen sich zahlreiche Lokale, Souvenirläden und Restaurants aneinander. Auf der anderen Seite des Douro befindet sich die Schwesterstadt Vila Nova de Gaia.

Wie wir sehr schnell erkennen können, sind wir an diesem Tag nicht die Einzigen, die auf die Idee kommen, einen Ausflug nach Ribeira zu unernehmen.

Es ist viel los in Ribeira; Foto: Elke Neudorfer

Manch interessante Eindrücke können wir bei unserem Bummel am Ufer sammeln.

Skulptur oder Mensch?; Foto: Elke Neudorfer

Unweit des malerischen Ufers des Douro erblicken wir die Kirche São Francisco in der Altstadt von Porto. Das historische Monument wurde im 14. Jahrhundert im Auftrag des damaligen Königs von Portugal errichtet.

Wir besichtigen die Kirche nur von außen. Erst am letzten Tag unserer Flusskreuzfahrt (s. 9. Tag) nehmen wir uns die Zeit, das Innere der Kirche zu besuchen und den reichhaltigen Wand- und Deckenschmuck zu bewundern.

Kirche São Francisco; Foto: Elke Neudorfer

Von der Uferpromenade geht es steil aufwärts zu zahlreichen Attraktionen. Eine davon ist das Denkmal für Heinrich den Seefahrer.

Dieser intiierte im 15. Jahrhundert Entdeckungsfahrten entlang der westafrikanischen Küste und begründete die portugiesische See- und Kolonialmacht. Er selbst unternahm nie eine Entdeckungsfahrt.

Denkmal für Heinrich den Seefahrer; Foto: Ludwig Neudorfer

Noch etwas weiter weg von der Uferpromenade, weiter bergauf. stoßen wir auf die Kathedrale von Porto.

Der Bau wurde Anfang des 12. Jahrhunderts im romanischen Stil begonnen. Der gotische Kreuzgang wurde im 14. Jahrhundert errichtet.

Das Äußere der Kathedrale wurde zur Zeit des Barock und Rokoko tiefgreifend umgestaltet. Der italienische Architekt Nicolau Nasoni schuf im 18. Jahrhundert eine Loggia.

Die Kathedrale von Porto: Foto: Elke Neudorfer

Häusermeer von Porto; Foto: Elke Neudorfer

Wir verlassen die Altstadt in Richtung der Brücke Dom Luis I. Auf ihr fahren in regelmäßigen Abständen Straßenbahnen. Sie ist aber auch ansonsten stark frequentiert, weil man von ihr aus einen herrlichen Blick auf den Douro und die gegenüberliegenden Ufer hat.

Blick von der Brücke Dom Luis I; Foto: Elke Neudorfer

Auf der anderen Uferseite, auf der Seite von Vila Nova de Gaia, bemühen wir uns, ein Taxi zu finden, das uns zu unserem Flusskreuzfahrtschiff zurückbringt. Schließlich hält ein Taxi, aus dem gerade die Passagiere aussteigen, und wir kommen zurück zu unserem Schiff.

Braga (3. Tag)

Am nächsten Morgen müssen wir früh aufstehen, denn es gilt, eine längere Busfahrt Richtung Nordosten – nach Braga – zurückzulegen.

Bevor wir die Großstadt Braga besuchen, machen wir bei der 5 km nordöstlich und hoch über der Stadt gelegenen Wallfahrtskirche Bom Jesus do Monte halt.

Die heutige Anlage wurde 1722 unter dem Erzbischof von Braga, Rodrigo de Moura Teles, begonnen. Der Bau der heutigen Kirche und des dritten Teils der Treppe begann im Jahre 1784 unter Erzbischof Gaspar de Bragança, wurde 1811 vollendet und im Laufe der Jahre mehrfach renoviert.

Park der Wallfahrtsstätte; Foto: Elke Neudorfer

Wallfahrtskirche Bom Jesus do Monte; Foto: Elke Neudorfer

Wallfahrtskirche Bom Jesus do Monte von innen; Foto: Elke Neudorfer

Das markanteste Merkmal sind die barocken Monumentaltreppen, die über einen Höhenunterschied von 116 Metern führen. Wer heutzutage den Weg von der Stadt zur Kirche oder zurück erklimmen möchte, muss 581 Stufen überwinden.

Treppen zur Wallfahrtskirche; Foto: Ludwig Neudorfer

Wir steigen von den Höhen der Wallfahrtskirche in die Großstadt Braga herab. Erster Blickfang ist die im 17. Jahrhundert im Barockstil erbaute Heilig-Kreuz-Kirche (oder auf portugiesisch Igreja de Santa Cruz).

Heilig-Kreuz-Kirche oder Igreja de Santa Cruz; Foto: Elke Neudorfer

Der Garten der heiligen Barbara (oder auf portugiesisch Jardim de Santa Bárbara) lädt zum Verweilen ein. Die Geschichte des Gartens reicht bis ins Mittelalter zurück, als er Teil des Geländes um den Erzbischofspalast von Braga war.

Garten der Heiligen Barbara oder Jardim de Santa Bárbara; Foto: Elke NeudorferD

Die Kathedrale von Braga (auf portugiesisch Sé de Braga) zählt zu den bedeutendsten Baudenkmälern von Braga Sie ist als Sitz des Erzbischofs von Braga die älteste Kathedrale in Portugal und zählt aufgrund ihrer Geschichte und ihrer künstlerischen Bedeutung zu den wichtigsten Bauwerken des Landes

Die Kathedrale von Braga; Foto; Elke Neudorfer

Braga, religiöses und Bildungszentrum, hat viel zu bieten. Leider kann an dieser Stelle nicht alles wiedergegebem werden.

Nach der Rückkehr zu unserem Schiff wartet ein köstliches Mittagessen mit wahlweise  gebratenem Kalbfleisch mit Muscheln auf Alentejana-Art oder Tortellini mit geräuchertem Lachs und Erbsen in Weißwein-Sahne-Soße u.a. auf uns.

Unser Mittagessen am 23.08.2024: Foto: Elke Neudorfer

Den Rest des Nachmittagessen verbringen wir auf dem Sonnendeck oder in der Bar und beobachten, wie die Landschaft an uns vorüberzieht. Am späten Nachmittag kommen wir in dem kleinen Ort Bitetos an, wo ein Landgang eingelegt werden kann.

Casa de Mateus und Vila Real (4. Tag)

Am Morgen des 4. Tages bewegt sich unser Schiff weiter in Richtung Osten, bis es um die Mittagszeit in dem kleinen Ort Régua ankommt. Nach einer wie stets reichlichen Mahlzeit nehmen wir an dem Ausflug teil, der uns zum Mateus-Palast (oder auf portugiesisch Casa de Mateus) und nach Vila Real führt.

Mateus-Palast oder Casa de Mateus; Foto: Elke Neudorfer

Erstes Ziel an diesem Tag ist der Mateus-Palast. Der heutige Barock-Palast entstand um 1743. Der Architekt war Nicolau Nasoni. Die Nachfahren des ersten Palasteigentümmers bewohnen noch heute das Gebäude.

Bekannt ist der Palast auch für seinen großen Park. Im Park gibt es einen Teich mit einer Nymphe – eine Marmorskulptur von José Cutileiro. Der Palast beherbergt auch eine Bibliothek die man besichtigen kann und die angeblich 6.000 Bücher umfasst. Ölgemälde und Schränke mit orientalischem Geschirr gehören zum Interieur des Palastes.

Der Mateuspalast ist auf den Etiketten des portugiesischen Weins Mateus abgebildet, für den er jedoch lediglich Namensgeber war.

Nymphe im Teich vor dem Palast; Foto: Elke Neudorfer

Der Park des Mateus-Palastes; Foto: Elke Neudorfer

Hauptstadt des Bezirks, zu dem auch der Mateus-Palast gehört, ist Vila Real. Die Stadt ist Austragungsort des Motorrennens Circuito de Vila Real, das über 60 Jahre hinweg in nahezu unveränderter Form ausgetragen wurde. Nach einem schweren Unfall gab es eine Unterbrechnung. Seit dem Jahr 2007 finden die Rennen in nun abgewandelter Form wieder statt.

Eine der wenigen Sehenswürdigkeiten der Stadt ist die Kathedrale. Die Kathedrale von Vila Real (portugiesisch Sé de Vila Real, auch Igreja de São Domingos) ist der Sitz des römisch-katholischen Bistums in der Stadt Vila Real

Die Kathedrale; Foto: Elke Neudorfer

Wir spazieren durch die Innenstadt und entdecken eine weitere interessante Kirche, die Capela Nova (Igreja de São Paulo)

Capela Nova (Igreja de São Paulo); Foto: Elke Neudorfer

Nach unserer Rückkehr zum Schiff und dem Abendessen werden wir mit einer Folkloredarbietung der Gruppe Rancho Folclorico e Recreative de Godim-Régua verwöhnt.

Folkloredarbietung; Foto: Ludwig Neudorfer

Entlang des Douro (5. Tag)

Am fünften Tag wird kein Ausflug angeboten. Auch sonst drängen sich keine besonderen Attraktionen auf, wenn man vom Mini-Portugiesisch-Sprachkurs, bei dem man kurz vor der Mittagspause ein paar Brocken der Sprache erlernen kann, absieht.

Herrschaftliches Haus am Douro: Foto: Elke Neudorfer

Entlang des Douro; Foto: Elke Neudorfer

Wir genießen die Natur um uns herum, die uns abwechselnd karge Felslandschaften und  dann wieder Terrassenweinberge bietet. Und natürlich genießen wir das leckere Essen an Bord.Zum Abendessen gibt es heute wahlweise Schweinefilet mit Rösti und Ratatouille bzw. frischen Kabeljau mit Gemüse, grüner Soße und Aioli u.a.

Abendessen am 25.08.2024; Foto: Ludwig Neudorfer

Salamanca (6. Tag)

Wir sind in Spanien. Bereits am Vorabend traf unser Schiff in Vega de Terrón ein. Wir hatten uns bereits im Vorfeld der Reise für den Ausflug nach Salamanca angemeldet, einem der Höhepunkte der gesamten Reise. Da eine mehr als zweistündige Busfahrt auf uns wartet, müssen wir früh aufbrechen.

In Salamanca werden wir von unserer einheimischen Stadtführerin zusammen mit der Turronera begrüßt, einem Denkmal, das an einen typischen Erwerbszweig in Salamanca erinnert, der Herstellung von Nougat.

Die Turronera; Foto: Elke Neudorfer

Wir biegen um die Ecke, und schon sind wir auf der Plaza Mayor (Großer Platz) mit dem prächtigen Rathaus.

Das Rathaus auf der Plaza Mayor; Foto: Elke Neudorfer

Mit dem Bau des Platzes und seiner Gebäude wurde im Jahr 1729 begonnen. Die Arbeiten erstreckten sich bis zum Jahr 1755. König Felipe V hatte den Bau des Platzes veranlasst, der in erster Linie für Stierkämpfe genutzt werden sollte. Stierkämpfe wurden auf dem Platz bis zur Mitte des 19.Jahrhunderts abgehalten.

Die Plaza Mayor befindet sich in der Nähe der alten Puerta del Sol, einem Zugangstor der alten Stadtmauer. Dort befindet sich die Kirche von San Martín. Aufgrund dieses Umstands wurde der Platz früher auch Plaza de San Martín genannt.

Iglesia de San Martín; Foto: Elke Neudorfer

Wir schlendern weiter durch die Altstadt von Salamanca, wo alle Sehenswürdigkeiten dicht beieinander stehen, und kommen zur Casa de las Conchas (Haus der Muscheln), einem Palast, der von 1493 bis 1517 erbaut wurde und dessen Fassade mit 300 Jakobsmuscheln geschmckt ist, dem Symbol der Pilgerschaft nach Santiago de Compostela.

Gleich neben dem Palast befindet sich die Iglesia del Espiritu Santo. Dieses historische Gebäude wurde Anfang des 17. Jahrhunderts auf Geheiß der Königin Margarethe von Habsburg, der Ehefrau Philipps III errichtet. Der Tempel und das Kolleg unterstand dem kirchlichen Orden der Gesellschaft Jesu.

Die Kirche, früher als Königliches Kollegium der Gesellschaft Jesu bekannt, wurde im Barockstil errichtet. Im öffentlichen Teil gaben die Jesuiten Unterricht, während sich im privaten Bereich das klösterliche Leben abspielte.

Casa de las Conchas (Haus der Muscheln) und Iglesia del Espiritu Santo;              Foto: Ludwig Neudorfer

Im Jahr 1988 wurde die Altstadt von Salamanca von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Die alte Kathedrale von Salamanca (Catedral Vieja de Santa María del Asedio) ist zusammen mit der angrenzenden größeren neuen Kathedrale die Bischofskirche des römisch-katholischen Bistums Salamanca.

Um 1150 begann der Bau der heutigen alten Kathedrale. Die Arbeiten zogen sich bis weit ins 13. Jahrhundert hin.

Dach der alten Kathedrale; Foto: Elke Neudorfer

Mit der Zeit wuchs die Bevölkerungszahl und der Wohlstand der Region. Die alte romanische Kathedrale genügte den Ansprüchen von Kirche und Stadt nicht mehr. 1513 begann der Bau der neuen, fast doppelt so großen neuen Bischofskirche unmittelbar neben der alten. Die feierliche Weihe der neuen Kathedrale fand erst 1733 statt. Beim Erdbeben von Lissabon 1755 stürzten die Zentralkuppel und der Glockenturm ein. Bis 1762 war der Wiederaufbau abgeschlossen

Glockentürme der Neuen Kathedrale; Foto: Elke Neudorfer

In Salamanca gibt es nicht nur zwei Kathedralen, sondern auch zwei Universitäten. Die ursprüngliche Universität wurde im Jahre 1218 als „Allgemeinschule des Königreiches“ gegründet. Im Jahr 1254 wurde sie in den Rang einer Universität erhoben.

Neben der Universität Salamanca gibt es in der Stadt seit 1940 die Päpstliche Universität Salamanca, an der die 1852 vom spanischen Staat aufgelösten ehemaligen Fakultäten für Theologie und Kirchenrecht wiedergegründet wurden.

Fassade der Universität; Foto: Elke Neudorfer

Fassade der Universität von Salamanca; Foto: Elke Neudorfer

Nach der Erkundung der Altstadt können wir unsere Eindrücke bei einem leckeren spanischen Mal (der berühmte Iberer Schinken darf dabei natürlich nicht fehlen) verarbeiten.

Und den Nachmittag können wir nutzen, um nach Lust und Laune durch die engen Gassen von Salamanca zu schlendern.

Nach einer zweistündigen Rückfahrt zum Schiff wartet der Rest des Tages mit spanischen Spezialitäten auf uns. Als spanisches Galamenü wird uns Paella und Crème Catalán geboten.

Spanisches Gala-Abendessen; Foto: Elke Neudorfer

Am späteren Abend wartet eine sehr schöne und geschmackvolle Flamenco-Veranstaltung in der Bar auf uns, die kaum einer der Passagiere verpassen wollte.

Flamenco-Aufführung; Foto: Ludwig Neudorfer

Rückreise von Salamanca nach Porto

Entlang des Douro (7. Tag)

Unser Schiff hat die Richtung geändert. Wir sind inzwischen wieder in Portugal. Es ist nicht zu übersehen, dass wir langsam in die finale Phase unser Flusskreuzfahrt übergehen.

Am nächsten Morgen setzen wir unsere Flusskreuzfahrt von Barca d’Alva aus fort Am Nachmittag hätten wir an einem Landausflug nach São Salvador do Mundo teilnehmen können. Dort hätte eine reizvolle Landschaft mit zahlreichen Kirchen und Kapellen und später eine Weinprobe auf uns gewartet.

Wir verzichten auf den Ausflug und ziehen es vor, die an uns vorüberziehende Landschaft mit den teilweise sehr engen Passagen zu genießen.

Blick vom Sonnendeck auf den Douro und die nahende Schleuse; Foto: Elke Neudorfer

Entlang des Douro: Foto: Elke Neudorfer

Entlang des Douro; Foto: Elke Neudorfer

Am späteren Nachmittag treffen wir in in dem hübschen Weinort Pinhão ein, der zu einem Spaziergang durch die Gassen mit seinen zahlreichen Läden und Kneipen einlädt.

Währenddessen stoßen die Ausflügler wieder zu uns.

Zum Abendessen wartet ein leckeres Galamenü auf uns.

Galamenü mit Wachteln und flambiertem Nachtisch;Foto: Elke Neudorfer

Lamego (8. Tag)

Auch an diesem Tag können wir ausschlafen. Während des Vormittags wartet außer dem Frühstück nichts auf uns. Am Nachmittag haben wir uns für den Ausflug nach Lamego angemeldet.

Lamego ist ist Sitz eines katholischen Bistums. Die Stadt gehört außerdem zum Weinbaugebiet Alto Douro, das 1756 das erste herkunftsgeschützte Weinbaugebiet der Welt wurde.

Bischof Manuel de Noronha war für eine rege Bautätigkeit im 16. Jahrhundert verantwortlich. Besonders auffällig ist der hoch über der Stadt thronende Wallfahrtsort Santuário de Nossa Senhora dos Remédios mit seiner Rokkoko-Kapelle, die von der Stadt aus über eine 613-stufige Doppeltreppe zu erreichen ist.

Wallfahrtskirche Nossa Senora dos Remedios; Foto: Elke Neudorfer

Plattform unterhalb der Wallfahrtskirche; Foto: Elke Neudorfer

Aufstieg zur Wallfahrtskirche; Foto: Elke Neudorfer

Wir treffen oben bei der Wallfahrtskirche ein und kämpfen uns die vielen Stufen herunter, bis wir kurz vor dem Ziel noch einen kleinen Abstecher in einem Weinlokal einlegen.

Hoch oben über der Stadt erblicken wir das alte Kastell, das dort im 12. Jahrhundert zur Abwehr der Mauren erbaut wurde.

Die Burg von Lamego; Foto: Elke Neudorfer

Wir schlendern durch die Stadt, vorbei an dem Museum von Lamego, und kommen schließlich zu einer der Hauptsehenswürdigkeiten der kleinen, aber mit Sehenswürdigkeiten reich ausgestatteten Stadt: der gothischen Kathedrale (auf portugiesisch: Sé Catedral de Nossa Senhora da Assunção) und Sitz des örtlichen Bischofs.

Sé Catedral de Nossa Senhora da Assunção; Foto: Elke Neudorfer

Die Deckenfresken stammen von dem in Porto lebenden italienischen Künstler Nicolau Nasoni und wurden im 18. Jahrhundert hinzugefügt.

Kreuzgang der Kathedrale; Foto: Elke Neudorfer

Nachdem wir die Atmosphäre ausführlich genossen haben, treten wir die Rückfahrt zum Schiff an, wo heute in der Bar eine begabte Fado-Sängerin auftritt.

Ribeira (9.Tag)

Von Caldas de Aregos kommend nimmt unser Schiff Kurs auf Porto, unserem Ausgangspunkt. Im Laufe des Vormittags passieren wir die Carrapatelo- und die Crestuma Schleuse und haben die Möglichkeit, die Kommandobrücke zu besuchen.

Am Nachmittag besteigen wir ein Boot, das uns nach Ribeira bringt, wo wir drei Stunden lang nach Lust und Laune diesen schönen Stadtteil erkunden bzw. unsere früher gewonnenen Eindrücke vertiefen können.

Die bunten Häuser von Ribeira; Foto: Elke Neudorfer

Unterwegs in Ribeira; Foto: Elke Neudorfer

Zwar sind wir bereits am zweiten Tag unserer Reise zur Kirche São Francisco geschlendert, aber erst jetzt nehmen wir uns die Zeit, die Kirche näher und auch von innen zu betrachten.

Kirche São Francisco; Foto: Ludwig Neudorfer

Kirche São Francisco von innen; Foto: Elke Neudorfer

Wanddekoration in der Kirche São Francisco; Foto: Ludwig Neudorfer

Nach dem Ausflug ist unsere Reise fast zu Ende. Am nächsten Morgen werden wir zum Flughafen Porto gebracht. Nach einer vierstündigen Verspätung aufgrund schlechter Wetterbedingungen treten wir unseren Rückflug nach Frankfurt an.

Fazit

Die Flusskreuzfahrt den Douro entlang war Genuss pur. Abgesehen von einigen kleineren organisatorischen Schwächen und dem Umstand, dass die Kabinen ausgesprochen eng waren, gab es wenig auszusetzen. Die Verpflegung war sehr gut. Das Showprogramm war erstklassig – auf einer Flusskreuzfahrt haben wir dergleichen noch nicht erlebt. Und auch die Ausflüge waren sehr gut ausgewählt und hervorragend durchgeführt. Hervorzuheben ist unsere quirlige und stets gut aufgelegte Reiseführerin Maria-José, die uns auf mehreren Ausflügen begleitete. Ihre Kommentare und Erzählungen waren stets unterhaltsam, so dass wir uns bei den Ausflügen keine Sekunde langweilten.

Alles in allem eine eindeutige Empfehlung für diese schöne Flusskreuzfahrt.

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