Zypern: zum Baden mit Aphrodite und Engländern
Translation with Google
Autor: | Wolfgang Brugger |
Reisezeit: | September 2022 |
Art der Reise: | Pauschalreise |
Lesezeit: | 9 Minuten |
Kurz und knapp: Worum geht es hier?
Du hast es eilig? Hier eine kurze Zusammenfassung dieses Beitrages:
Der Reisebericht „Zypern: zum Baden mit Aphrodite und Engländern“ von Wolfgang Brugger beschreibt seine Reiseerfahrungen auf Zypern, insbesondere in Paphos. Er betont, dass die Reise ein reiner Entspannungsurlaub war, bei dem er und seine Begleiterin Sonne, Strand und Meer genießen wollten. Der Autor erwähnt, dass er normalerweise für seine Leser von Ort zu Ort hetzt, sich diesmal aber bewusst für eine Auszeit entschieden hat. Er beschreibt das Hotel, in dem sie übernachtet haben, und ihre Erfahrungen mit den englischen Gästen. Zudem berichtet er über ihre Ausflüge in die Umgebung, wie beispielsweise nach Paphos, und teilt Eindrücke und Erlebnisse von ihren Restaurantbesuchen und anderen Aktivitäten.
Der Autor möchte mit diesem Reisebericht seine persönlichen Erfahrungen teilen und andere Reisende inspirieren, ebenfalls eine entspannte Auszeit auf Zypern zu verbringen. Sein Publikum sind daher Menschen, die an entspannten Strandurlauben interessiert sind und auch an seinen persönlichen Eindrücken und Erlebnissen während der Reise.
Einfach mal nur abhängen
Kennst Du das? Du willst einfach mal eine Woche ausspannen und absolut nichts sehen außer Sonne, Strand und Meer – von gutem Essen und netten Menschen ganz zu schweigen.
Ich weiß, ich bin durch meine ReiseBerichte eher als Mensch verschrien, der für seine Leser in kürzester Zeit von Ort zu Ort hetzt und sich Kultur und Sehenswertes reinzieht, ein Sightseeing-Junkie sozusagen. Aber es muss auch mal eine Zeit des Innehaltens und Kräfte Tankens geben, wo man nichts planen muss und die Gottheit einen lieben Mensch (früher mal „Gott einen lieben Mann“) sein lassen darf.
Also habe ich zusammen mit meiner treuen Begleiterin beschlossen, der Insel der Aphrodite einen Kurzbesuch abzustatten. Wir haben uns den Flughafen Paphos ausgesucht, weil der durch einen „Billigflieger“ von einem kleinen Flughafen bei uns in der Nähe angeflogen wird. Und weil wir es satt haben, 3 Stunden vor Abflug uns an einem Großflughafen in die Schlange zu stellen, die es einfach nicht fertig bringt, kürzer zu werden, aus organisatorischen Mängeln oder auch aus Personalmangel, wer weiß das schon.
Rückblick: 1986 auf Zypern
Die Insel Zypern war schon einmal ein Zielpunkt unserer Reisesehnsucht, als wir nämlich als Kleinfamilie Weihnachten 1986 in Nordzypern verbrachten und eben dieses Nordzypern bei uns im Schwabenland so ganz und gar nicht auf der touristischen Landkarte stand.
Warum damals Nordzypern? Ganz einfach: Wir waren rund 1 Jahr lang mit dem Wohnmobil in der Türkei und Griechenland unterwegs und mussten aus der Türkei jeweils nach einem Vierteljahr ausreisen. Da es mit Syrien und der Weiterfahrt nach Israel leider nicht geklappt hatte, beschlossen wir, unser Wohnmobil beim Zoll in Mersin zu parken und die Fähre nach Nordzypern zu nehmen – als Fußgänger. In Girne (Kyrenia) schlugen wir damals in einer kleinen Pension über dem Hafen unser Lager auf und bereisten ohne Auto die nähere Umgebung. Highlight war der spontane Besuch einer Christmesse, als wir uns zusammen mit ziemlich viel Botschaftspersonal, das aus Zypern über die damals noch dichtere Grenze gekommen war, an der einfachen, aber eindrucksvollen Feier teilnehmen durften.
Zypern 2022: Sonne, Strand und Meer
Ich spare mir die vielen Möglichkeiten aufzuzählen, die Du als Kulturtourist hast, Deine Wissbegier und Deine Suche nach fotografischen Eindrücken zu befriedigen. Im Link-Kapitel unten hast Du reichlich Möglichkeit, Dich auf eine Kulturreise nach Zypern vorzubereiten.
Wir haben uns ein Hotel ausgesucht, das wie immer folgendes zu bieten haben soll:
Hotel-Voraussetzungen
- Innerhalb von max. 1 Stunde vom Flughafen erreichbar
- mindestens 4 Sterne (weil 4 Sterne im Ausland oft 3 Sterne bedeutet)
- gute bis sehr gute Bewertungen bei Holidaycheck* für Zimmer, Freundlichkeit des Personals und Essen
- barrierefreier Zugang zu allen Teilen des Hotels
- barrierefreies Zimmer (also kein Badewanne, wenn man duschen will)
- Strandlage
- Schwimmbarer Pool (also nicht einfach nur ein Becken zum Abkühlen) oder einfacher Zugang zum Meer zum morgendlichen Schwimmen
- Preiswürdigkeit im Vergleich zu anderen Destinationen im Mittelmeerraum
- Halbpension oder All Inclusive, je nach Entfernung und Erreichbarkeit von Restaurants
- in der kalten Jahreszeit: freier (kostenloser) Zugang zu Dampfbad, Hallenbad, Sauna
Und so kommt es, dass wir zum Abhängen an folgendem Hotel hängen bleiben:
Louis Ledra Beach in Paphos
Hier kommt wirklich (fast) alles zusammen, was wir uns so vorstellen. Natürlich gibt es immer irgendwas zu bemängeln, das weiß jeder Reisende, der sich schon einmal aus seinem Heimatort hinaus in die Welt bewegt hat. Doch im Großen und Ganzen sollte am Ende der Reise ein positiver Eindruck bleiben, wenn man zu Hause den Koffer wieder auspackt.
So scheint es wohl zu sein. Und es kommt noch hinzu, dass wir hier im Louis Ledra Beach Hotel unser Vorurteil über Mitmenschen englischer Herkunft in Scherben zerschlagen sehen müssen. Wieder hat Mark Twain recht, wenn er sagte bzw. gesagt haben soll:
Reisen ist tödlich für Vorurteile
Denn in der ersten Hälfte unseres Aufenthalts sind fast nur Engländer im Hotel als Gäste zu finden. Wir sind überrascht, dass entweder das Essen so gut ist, dass wir nirgends Mit-Touristen sehen, wie sie sich die Teller anhäufen und fast alles wieder zurück gehen lassen, oder wissen die Leute sich einfach zu benehmen: Am Ende der Mahlzeit sieht man kaum rücklaufende Teller, wo noch Speisen darauf sind. Zudem finden wir, dass englischstämmige Mitmenschen (oder deutlicher: PFUK = People from U.K.) uns immer freundlich begegnen, die Türe aufhalten und nicht nur einmal einen flotten Spruch oder ein nettes Wort auf Lager haben, wenn sie uns treffen. Wer sich schon einmal von Partyvolk gestört gefühlt hat, das bis spät nachts den Zapfhahn nicht trocken werden ließ und beim Weg aufs Zimmer lautstark „redend“ (oder grölend) durch die Flure torkelte, wird sich hier wundern. Uns fiel während der ganzen Zeit trotz gehegter Vorurteile nicht dergleichen auf.
Was aber auch interessant ist: Als die zweite Hälfte unseres Aufenthalts im Hotel anbricht, sehen wir mit Interesse, dass zwar englische Mitbewohner sich wohl die besten Liegen am Pool mit Tüchern reservieren, die sie mit dicken Klammern an der Liege befestigen (diese Klammern gibt es übrigens im Shop auf der anderen Seite der Straße), aber unsere deutschen Zeitgenossen auch, die so langsam hier eintrudeln. Also keine Frage der Nationalität, eher des Charakters.
Mitte bis Ende September 2022 ist es noch so warm in der Region Paphos, dass es ratsam scheint, dem Körper Ruhe zu geben und Schatten zu suchen. Am Meer ist immer ein Plätzchen im Schatten zu finden.
Was ich mir notiert habe, hier in Kurzform wiedergegeben
- Große Auswahl an Speisen. Frühstück mit frischen Croissants und zahlreichen festeren Speisen.
- Tee: Beutel entweder am Tisch oder wo die Kaffeemaschine (Cappuccino und ähnliche) steht. Kanne mit Kaffee oder heißem Wasser wird an den Tisch gebracht.
- Irgendwas ist immer: Uns geht der (einzige) Zimmerschlüssel verloren. Erste Auskunft: 50€ für einen neuen. Trotz abendlichem Absuchen mit Taschenlampen nichts gefunden. Suche gestaltet sich schwierig, da wir tagsüber mehrmals den Platz gewechselt haben, immer im Takt der Sonne und des Schattens, der recht dünn von den Stämmen der Palmen geworfen wird. Plötzlich läutet das Telefon: „bitte zur Rezeption“. Eine Angestellte hat den Schlüssel gefunden. Ende gut alles gut. Die Angestellte meint: So könne sie das nicht lassen, dass der Gast keinen Schlüssel hat, also sucht sie in der Dunkelheit mit Taschenlampe, eben so lange, bis der Schlüssel gefunden ist. Respekt und Hochachtung vor so viel Verve und Hingabe zum Job!
- Gefühlt 90% Engländer Mitte September.
- Kostenlose Liegen an Pool und Sandstrand.
- Zugang zum Meer größtenteils steinig/felsig, ganz links Zugang sandig. Im Meer mit Schnorchel- oder Schwimmbrille nach Felsen Ausblick halten. Viel treibendes Seegras am Grund, an den Felsen sind bunte Fische zu finden.
- Schwieriger Zugang zum Meer für Menschen mit Mobilitätsproblemen, da recht steiler Ausstieg und selbst bei wenig Wind „umwerfenden“ Wellen.
- Fazit: wer schwimmen möchte, nutzt den 25m-Pool am besten noch vor dem Frühstück. Ich habe den Pool um 7 Uhr meistens für mich alleine. In der kühleren Jahreszeit nutzt Du zum Schwimmen den Indoor-Pool, oder wie wir in Schwaben sagen, das „Hallabad“.
- Viel Wind aus wechselnden Richtungen kühlt die Mitte September maximale Temperatur von 31 Grad wohltuend herunter. Pool und Meer zu dieser Jahreszeit um 27 Grad.
Kritikpunkte
- Keine Dusche am Strand
- Da der Zugang zum Meer bei höheren Wellen eher schwierig ist (besonders das Verlassen des Meers), könnte ein Steg mit Treppe hilfreich sein.
- Handdesinfektion vor dem Betreten des Speisesaals, dann berührt man die Türe und hat sofort wieder alle Viren und Bakterien, die der Vorgänger dort hinterlassen hat. Besser wäre Handdesinfektion nach der Türe.
- Altertümliches Schlüsselsystem, nur ein (1) Schlüssel mit schwerem Anhänger pro Zimmer, keine Schlüsselkarte
- Transfer auf dem Hinweg unter aller Kanone: Der Busfahrer nennt den Hotelnamen, wir steigen aus, aber der Busfahrer bleibt sitzen. Wir müssen die Koffer – von ganz hinten unten – aus dem Gepäckabteil rauswühlen und sauschwere fremde Koffer wieder zurück stellen. Es geht – und ging bisher auf unseren Reisen – auch anders.
Essen und Trinken
Aphrodite
Warum eigentlich „Insel der Aphrodite“? Mit der guten alten Aphrodite wird ja stark geworben. Sie soll hier – unweit unseres Hotels in der Nähe von Paphos – aus dem Schaum des Meeres geboren worden sein. Genauer aus dem Schaum, in dem das abgeschnittene Gemächt eines Gottes schwamm. Pfui Deibel, und das soll nun die Göttin der Göttin der Liebe, der Lust und Schönheit sein?
Claro, liebe Lesenden! Ein gewisser Kronos hat doch tatsächlich, schenkt man den (Fake-) News der Antike Glauben, seinem Vater Uranos das Geschlechtsteil (welches oder ob alle Teile wird nicht berichtet) abgeschnitten und dieses ins Meer geworfen haben. Aus diesem Blut-Fleisch-Gemisch – es soll auch Sperma dabei gewesen sein – (mich würgt schon, wenn ich daran denke) entstand dann, wie man hört, die Göttin Aphrodite, die nicht als Baby, sondern als junge fesche Dame an Land stieg und sich sofort daran machte, unter verschiedenen „akas“, also Pseudonymen, manch einem Jüngling (auch Damen sind angesprochen) die Säfte zum Wallen zu bringen.
Aphrodite (Aφροδίτη) aka Venus, wie sie später bei den Römern genannt wird, hat auf zeitgenössischen Abbildungen (wohl ebenfalls Fake News) meistens nichts oder nur wenig an und vertreibt sich die Zeit mit der Sicherung des Fortbestands der Menschheit durch Aufforderung zur Vervielfältigung und bringt sich auch gerne selbst dazu ein. Wer Lust-mäßig gerade nicht gut drauf ist, nimmt (von ihr erfunden?) einen Lust-Förderer, passend nach der Göttin „Aphrodisiakum“ genannt. Mehr davon in unserer Linksammlung.
Wer noch ein bisschen mehr in den Fake News der Antike gräbt, wird herausfinden, dass die Story mit dem Gemächt und der Schaumgeburt erstunken und erlogen ist. Aphrodite war, wenn man Wikipedia glauben möchte, schon als Aštart oder Astarte in Syrien und an der levantinischen Küste unterwegs und hat dort unter den westsemitischen Völkern die Rolle der Liebesgöttin, ja sogar Himmelskönigin gespielt. Uralt, aber ewig jung, so kommt sie daher. Niemand hat jemals die Astarte aka Ištar aka Aphrodite aka Venus als Säugling oder Seniorin gesehen. Muss wohl doch eine Göttin (gewesen) sein und treibt sich vermutlich immer noch im östlichen Mittelmeerraum und dem „fruchtbaren Halbmond“ herum. Du wirst sie erkennen, wenn Du sie siehst. Übrigens nicht mit belly dancers (Bauchtänzern), meist blond und aus Schweden oder Mecklenburg-Vorpommern, zu verwechseln, wie sie von Ägypten bis Türkei in den Hotels die Menschen in Stimmung bringen.
Besuch in Paphos
Zu viele Tage mit gutem Essen und Liegen im Schatten können anstrengend sein. Also nehmen wir zur Entspannung den Bus, der einige Schritte vom Hotel hält, bis zum Stadtzentrum. In kurzer Zeit sind wir dort. Vom Busbahnhof sind es nur wenige Meter zum Hafen.
In Pafos schlendern wir zur Festung und verzichten auf einen Besuch der Königsgräber und des archäologischen Parks mit seinen Ruinen aus 5 Jahrhunderten, weil ausgerechnet heute kein Wind geht und es aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit nahezu unerträglich warm erscheint. Was wir verpasst haben, sind die altrömischen Mosaike, die als UNESCO-Weltkulturerbe eingestuft wurden. Gleiches gilt für die Scheunendach-Kirchen – eine zypriotische Besonderheit.
Mittelalterliches Kastell am Hafen
In Besitz der Venezianer, aber dann aufgegeben und teilweise zerstört, wieder aufgebaut von den Osmanen 1592.
Königsgräber von Nea Paphos
Ruinengelände mit Paulussäule und Agia Kyriaki
Weiterführende Links
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Louis Ledra Beach: Info, Bewertungen und Angebote* bei Holidaycheck
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Aphrodite – Klexikon – das Kinderlexikon
Aphrodite – Geschichte kompakt
Zypern: Online-Reiseführer als PDF oder Audiodateien
Zypern Authentisch & individuelle Routen (PDF)
- 1: Erforsche den Ostteil Zyperns
- 2: Das Leben im Dorf
- 3: Antike und Tradition
- 4: Fest des Weines
- 5: Zu Ehren der Göttin Aphrodite
- 6: Der bezaubernde Westen
- 7: Zurück zur Natur
- 8: Abseits der belebten Pfade
- 9: Die majestätische Schönheit von Troodos
- 10: Kirchliche Schätze
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Was Du von Paphos aus unternehmen kannst
Hier findest Du Beispiele*, welche Attraktionen Du vom Standort Paphos aus erlebst:
Offenlegung
Dieser Relax-Urlaub wurde von uns in Gänze selbst finanziert. Wir haben keinerlei Vorteile durch das Veröffentlichen dieses Beitrags gehabt und werden vermutlich auch nie welche bekommen. Was aber nicht heißt, das dieser Beitrag kostenlos ist. Uns kostet er vor allem Arbeit, aber es fallen auch Kosten für Netz-Zugang und Server-Miete an. Deshalb ist es höchstlöblich von Dir, wenn Du Deine nächste(n) Reise(n) buchst, nachdem Du einen hier im Beitrag markierten Link (mit dem Sternchen) nutzt.
Falls Du gerade keine Reise vorhast, was Grund zur Traurigkeit sein kann, aber nicht muss, kannst Du folgenden Link in Deine Lesezeichensammlung einfügen, der uns am Ende, nach Buchung, ein klein wenig hilft, über die Runden zu kommen und noch mehr als die bereits über 300 Reiseberichte zu veröffentlichen:
https://reisefreak.de/urlaub-rechtzeitig-planen-und-bis-zu-35-rabatt-mitnehmen/
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