Den Rhein in einem Zug genießen
Translation with GoogleEine Bahnfahrt mit Ausflügen entlang der Ufer sorgt für Faszination
(rpt) Die ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke von Frankfurt nach Köln mag manch praktische Vorteile haben. Ein gewichtiger Nachteil jedoch ist: Sie geht nicht durchs Rheintal hindurch. Deswegen buchen nicht wenige Bahnfahrer ganz absichtlich eine Zugverbindung, die sie am Rhein entlangführt. Denn die Bahnstrecke entlang des Romantischen Rheins ist zweifelsfrei eine der landschaftlich schönsten Strecken Deutschlands. Auf beiden Seiten des großen deutschen Flusses verlaufen Schienenverbindungen, mit dem Zug am Ufer des Rheins unterwegs zu sein sorgt für faszinierende Augenblicke auf der gesamten Strecke.
Burgen und Felsen ziehen vorbei
Das trifft vor allem auf jenen Abschnitt zu, der seit 2002 UNESCO-Welterbe ist: das obere Mittelrheintal. Zwischen Koblenz und Bingen fließt der Rhein noch immer in seinem alten Bett, mit mächtigen Felsen am Ufer und einer Vielzahl von Burgen, die sie bekrönen. Etwa 45 Minuten ist man mit dem Zug auf diesem Streckabschnitt unterwegs, eine Panoramafahrt, die Lust darauf macht, immer mal wieder auszusteigen und Station zu machen.
An fast jedem Ort halten die Regionalzüge, eine ideale Möglichkeit, um etwa die Wanderung auf dem Rheinsteig oder dem Rheinburgenweg mit einer Zugfahrt zu kombinieren. Wer die Landschaft am Rheinufer genießt, sieht bald nach Koblenz den Bopparder Hamm, die größte zusammenhängende Rebfläche am Rhein. Dann ist es nicht mehr weit zum Bahnhof nach Boppard: das Städtchen lädt zu einem Bummel durch seine Gassen und auf der Rheinpromenade ein. Die Burg Boppard, direkt am Flussufer gelegen, beherbergt in ihrem Museum eine spannende Ausstellung. Wer es gerne sportlich aktiv mag, findet zahlreiche Wanderwege in und um Boppard. Ein Klettersteig am Bopparder Hamm bietet zum Beispiel alpines Klettervergnügen stets mit dem Rhein und den Weinbergen im Blick.
Station in St. Goar und Bacharach
Eine weitere schöne Station am Rheinufer ist das Städtchen St. Goar. Vom Bahnhof aus führt der Weg durch das Zentrum und schließlich zur mächtigen Burg Rheinfels. Man kann die weitläufige Ruine auf eigene Faust erkunden, das Gewirr an Wehr- und unterirdischen Minengängen ist beeindruckend. In der Burganlage befinden sich ein Hotel und ein Restaurant, von oben hat man einen herrlichen Blick ins Rheintal und das gegenüberliegende St. Goarshausen.
Entlang der sagenumwobenen Loreley geht es auf der Zugstrecke weiter nach Bacharach. Von dem Städtchen am Rheinufer hatte schon der französische Schriftsteller Victor Hugo geschwärmt: „Wenn die Sonne eine Wolke beiseite streicht und aus einem Dachfenster des Himmels blickt, so ist nichts so anziehend wie Bacharach.“ Die kleine Weinstadt lässt sich im Rahmen einer Führung entdecken, ihre Altstadt und ihre Fachwerkhäuser erinnern an die Zeiten, als hier Romantiker wie Heinrich Heine und Clemens Brentano ein- und ausgingen und in poetischen Versen vom Rhein schwärmten. Mit einem Riesling aus der Region lässt man am besten den Tag ausklingen – wer mit der Bahn fährt, kann auch das bedenkenlos genießen.
Weitere Informationen unter www.rlp-tourismus.de/romantischer-rhein