Citytrip Nürnberg. Zum guten Schluss der Burgenstraße

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Ein würdiger Abschluss unseres Ausfluges entlang der Burgenstraße

Nürnberg – eine Stadt zum Wohlfühlen

Nürnberg – bei diesem Namen magst Du an Bratwürstchen, Lebkuchen und den
Christkindlesmarkt denken, oder auch an die von den Nationalsozialisten missbrauchte „Stadt
der Reichsparteitage“ und die strafrechtliche Verfolgung des NS-Terrorregimes durch das
Internationale Militärtribunal in den „Nürnberger Prozessen“.

Vielleicht verknüpfst Du auch den Namen der Stadt mit großen Gestalten der Kunst- und Kulturgeschichte: Albrecht Dürer, Veit Stoß oder Willibald Pirckheimer.

Welches Image man auch mit Nürnberg verbindet: In der Realität ergibt sich ein sehr
vielschichtiges Mosaik. Da ist

  • die weltoffene Wirtschaftsmetropole mit hervorragender Infrastruktur, zukunftsfähigen Branchen und steter Innovationskraft;
  • der Wissenschaftsstandort mit angesehenen Hochschulen und Forschungseinrichtungen;
  • die Kulturstadt mit einer vielfältigen Museumslandschaft und einem Reigen attraktiver Veranstaltungen;
  • die soziale Stadt mit vorbildlichen Projekten und Einrichtungen.
  • Da ist die in zahlreichen internationalen Umfragen bestätigte hohe Lebensqualität, die die über 500. 000 Einwohner genießen.
  • Und da ist ein quicklebendiges Miteinander verschiedener Kulturen, die das Stadtbild ebenso prägen wie das harmonierende Nebeneinander von Historie und Moderne.

 

Burgenstraße – Meine Route im Juni 2015

 

 

 

Auf dem Weg hoch zur Nürnberger Burg tötet ein Ritter, dem der Helm über die Augen gerutscht ist, einen grünen (Lind-) Wurm.

 

Nürnberg auf einen Blick

Rund 1,5 Mio. Übernachtungsgäste zieht es jährlich nach Nürnberg, ein Drittel von ihnen kommt aus
dem Ausland. Nürnberg ist eine von vierzehn Städten in Nordbayern, die sich in der
Arbeitsgemeinschaft fränkische Städte zusammengeschlossen haben. Sie zeichnen sich durch kulturelle, architektonische und kulinarische Besonderheiten aus.

Aber Nürnberg ist auch Teil der Burgenstraße, weswegen ich ja Nürnberg als vorläufigen Endpunkt unserer Reise entlang der Burgenstraße einen Besuch abstatte.

Lage Nürnbergs

  • Im Norden Bayerns, in Franken
  • Nach München ist sie die zweitgrößte Stadt in Bayern und zählt zu den 15 größten Städten
    Deutschlands.
  • Nördlich von Nürnberg befinden sich die Fränkische Schweiz, ein Mittelgebirge von bis zu 600
    Metern Höhe, sowie die Stadt Erlangen. Außerdem halten die nahegelegenen Feriengebiete
    Steigerwald, Fränkisches Seenland, Romantisches Franken oder Nürnberger Land eine
    Vielzahl an Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten bereit.

 

Fachwerk, wohin das Auge blickt. Das Haus im Hintergrund erinnert an den berühmten Sohn der Stadt, Albrecht Dürer.

 

Kaiserburg

Die Nürnberger Burg ist das Wahrzeichen der Stadt Nürnberg.

Von ihrer Freiung sowie vom Sinwellturm genießt Du einen atemberaubenden Blick über die Altstadt. Du kannst unter anderem das Kaiserburgmuseum sowie die Kaiserzimmer der Kaiserburg besichtigen.

 

 

Mehrdimensional: Doppelkapelle (Kaiserkapelle) in der Kaiserburg

 

Nanu, wer hat sich denn hier mit seinem Kopf verewigt, der über dem Gekreuzigten in luftiger Höhe schwebt? Der Architekt, der Baumeister?

 

Prächtig, die Kaiserkrone

 

Im Burghof

 

Überraschend tief: Mit einer Kanne Wassers zeigt uns der Fremdenführer akustisch, wie lange es dauert, bis der Wasserspiegel des Brunnens erreicht ist.

 

Fest im Burggraben

 

Der Drachentöter (immer noch mit verrutschtem Helm) und ein Teil der Burg.

 

Unglaublich, aber wahr: Durch diesen unscheinbaren Eingang bekommst Du Zutritt in ein faszinierend-düsteres Kapitel der Nürnberger Geschichte – und ein Reich ohne Licht

 

Historische Felsengänge: Ein Reich ohne Licht

Mit über 20.000 qm Felsenkellern sind die Felsengänge das größte zusammenhängende Felsenkellerlabyrinth Süddeutschlands.

Neben den Felsenkellern sind weitere unterirdische Sehenswürdigkeiten Nürnbergs empfehlenswert. Im historischen Kunstbunker wurden während des 2. Weltkriegs unersetzliche Kunstwerke, z.B. von Albrecht Dürer, Veit Stoß oder Martin Behaim eingelagert. Die Kasematten, unterirdische Verteidigungsgänge, bilden mit der Burgbastei ein beeindruckendes Erbe des Festungsbaus in der Renaissance.

Termine zu den Führungen durch die Felsenkeller:

Mo – Fr 11.00, 13.00, 15.00, 17.00 Uhr
Sa – So zu jeder vollen Stunde 11.00 – 17.00 Uhr

Dauer: ca. 75 Minuten

Tickets:
Tickets erhältst Du im Voraus in der Tourist Informationen in der Königstraße 93 und Hauptmarkt 18.

 

 

Mehr zum Kunstbunker:

Historischer Kunstbunker
Obere Schmiedgasse 52
D-90403 Nürnberg
Information
Tel. +49 (0)911 22 70 66
Fax +49 (0)911 230 – 55 91
info@felsengaenge-nuernberg.de
www.felsengaenge-nuernberg.de
www.museen.nuernberg.de/kunstbunker

 

Rechts noch einmal die Wohn- und Arbeitsstätte des Künstlers Albrecht Dürer.
Eine besondere Attraktion ist die Maler- und Druckwerkstatt der Dürer-Zeit, in der künstlerische Techniken vorgeführt werden.

 

Kleinstbrauereien laden bei diesem Fest zum Umtrunk ein

 

Wir setzen uns nicht zum Umtrunk in den Burggraben, sondern wollen im Hexenhäusle, gleich am Burggraben der Kaiserburg, kulinarisch auf Forschungsreise gehen, was die Franken so Gutes auf den Tisch zaubern. Der historische Biergarten will erkundet werden.

 

 

Nicht nur Attrappe: Hier wird noch gebacken, wenn ich die verrußte Front richtig deute.

 

 

Und so greifen wir uns die Speisenkarte. Was die Weggefährten in sich hineinschaufeln, davon schweigt der Berichterstatter. Ich schaufle mir ein knuspriges Schäuferla in Dunkelbiersoße in den Schlund und gieße mit dem süffigen Kellerbier nach. Leckarla, äh, lecker!

 

 

 

 

Altstadthofbrauerei

Reinhard Engel von der Altstadthofbrauerei ist Braumeister von Rotbier, Hersteller von Bierbränden und Whiskybrenner. Im Internet unter www.Hausbrauerei-Altstadthof.de zu finden, im richtigen Leben im Lokal, im Bier- oder im Whisky-Keller. Wenn er nicht auf Wisky-Messen unterwegs ist, um seine Erzeugnisse prämieren zu lassen.

Er zeigt uns die Anlagen seiner Brauerei, erklärt, mit welchen ausgewählten Zutaten er sein Rotbier braut und überrascht uns, weil er mit eben diesen Zutaten einen der besten Whiskys Deutschlands zaubert, einen Whisky, der sogar einen langjährigen Whisky-Gourmet in unserer Gruppe zu überzeugen weiß – und der vor diesem Erlebnis meinte, nur der schottische sei der echt gute. Wieder was dazu gelernt, gell!

 

 

 

Hopfen und Brauerei-Gerste, aus welcher das andere Paar des Begriffs „Hopfen und Malz“ erzeugt wird.

 

 

 

Tags drauf ist die große Hitze vorbei und es ist eher grau als heiß. Zeit für einen geführten Stadtrundgang mit der Marktfrau Claudia. Sie klärt erst mal ab, dass wir, die wir nicht verkleidet sind wie sie, in diesem Aufzug nicht standesgemäß in Nürnberg von seinerzeit hätten umher wandeln können, wobei sie ein gar seltsames Deutsch spricht. Ein Deutsch von anno dunnemal.

Nicht, dass sie einen Sprachfehler hätte. Nein, im Mittelalter sprach man halt so. Den Mittelalter-Slang hat sie sich antrainiert, wie das Mandarin und eine indonesische Sprache, mit der sie Besuchergruppen aus Asien durch Nürnbergs Altstadt führt.

 

Gästeführerin Claudia Radtke in ihrer Rolle als Marktfrau

 

 

In der Weißgerbergasse findest Du das größte Nürnberger Ensemble alter Handwerkerhäuser. Überwiegend mit Fachwerk versehen, zeugen die historischen Bürgerhäuser, oft mit eigenem Brunnen und einem Garten, vom Wohlstand, den das Lederhandwerk mit sich brachte. Statt der geschäftigen Gerber im Mittelalter beleben heute Cafés, Bars, kleine Läden und Handwerksbetriebe die Straße.

 

Nürnberg hat im Krieg ganz schön was abbekommen. Etwa 20 mittelalterliche Fachwerkhäuser in der Weißgerbergasse haben die schweren Luftangriffe auf Nürnberg überstanden. Sauber restauriert sind die Gebäude in jedem Nürnberg-Bildband zu sehen.

 

Die mittelalterliche Stadt Nürnberg hat sich um den Fluss Pegnitz angesiedelt, der die Lorenzer Altstadt im Süden und die Sebalder Altstadt im Norden voneinander trennt.

 

Kettensteg: 1490 wurde in der westlichen Stadtmauer Nürnbergs ein großer Steinbogen, die Fronveste, zur Verteidigung des Pegnitzausflusses errichtet. Jahrhundertelang brachte ein vorgelagerter Holzsteg die Fußgänger über die Pegnitz. 1824 entstand statt seiner der Kettensteg, die erste eiserne Hängebrücke auf dem europäischen Festland.

 

 

Auf den ersten Blick eine britische Telefonzelle im 1. Stock, dann doch eher ein besonders auffällig lackierter Erker.

 

Der Henkersteg verbindet den Trödelmarkt, mit seinen vielen exklusiven Geschäften idyllisch auf einer kleinen Pegnitzinsel gelegen, und den Unschlittplatz. Über diesen Holzsteg gelangte der Henker, im Mittelalter ein Mann, mit dem ein ehrbarer Bürger nichts zu tun haben durfte, von seiner abgeschiedenen Wohnung im Henkerhaus in die Stadt. Errichtet wurde der Henkersteg an seinem heutigen Platz nach dem großen Hochwasser im Jahr 1595, dem sein Vorgänger zum Opfer gefallen war.

 

 

Vorne Gästeführerin Claudia Radtke, dahinter der Henkersteg und links der Henkerturm, eines der beliebtesten Fotomotive in Nürnberg. Auch, wenn die Marktfrau gerade anderswo unterwegs ist 😉

 

 

 

 

Das Heilig-Geist-Spital wurde berühmt wegen der von Kaiser Sigismund übertragenen Verwahrung der Reichskleinodien von 1423 bis 1796. Heute ist das teilweise über Wasser gebaute Spital immer noch ein Altenheim und darüber hinaus eines der berühmtesten Fotomotive in Nürnberg.
Dass der der legendäre Gaukler und Narr Till Eulenspiegel hier auch seine Späße getrieben hat, gehört ins Reich der Sage.

 

 

 

Die Lorenzkirche zeigt an der Westfassade den „Stern von St. Lorenz“, eine steinerne Rosette und das kaiserliche Wappen. Im Inneren findest Du kostbare Zeugnisse Nürnberger Künstler und eine der größten Orgeln der Welt.

 

Nassauer Haus
Mitten in der Nürnberger Altstadt, gegenüber der Lorenzkirche, liegt der einzige, in Nürnberg erhaltene Wohnturm, das Nassauer Haus. Es zählt zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Nürnberg und ist eines der wenigen Beispiele romanischer Architektur.

 

Gästeführerin Claudia Radtke vor der Lorenzkirche

 

Übrigens: „Marktfrau“ Claudia ist nicht alleine unterwegs. Der Verein der Gästeführer Nürnbergs „Die Stadtführer e.V.“ hat 121 Mitglieder. Die Führungen werden  in 23 verschiedenen Sprachen angeboten: Altstadtrundgänge, spezielle Themenführungen, Stadtrundfahrten, kombinierte Stadtführungen per Bus und zu Fuß sowie Ausflugsfahrten in die nähere und weitere Umgebung Nürnbergs.

 

 

Heilig-Geist-Spital, Innenhof. Interessante Architektur und Akustik. Letzteres bitte nicht mit dem Königsjodler von Fredl Fesl testen. Hier ist immer noch ein Altersheim untergebracht. Und alt sein heißt nicht unbedingt stocktaub sein.

 

Tischgräber? Der Sache musst Du nachgehen. Das verspricht interessant zu werden

 

Weltberühmt sind der Balkon der Frauenkirche, auf dem alljährlich der Christkindlesmarkt eröffnet wird, sowie die Kunstuhr mit dem Männleinlaufen. Jeden Mittag um 12 Uhr huldigen die sieben zur Kaiserwahl berechtigten Kurfürsten dem römisch-deutschen Kaiser Karl IV.
Die Kurfürsten des Männleinlaufens waren ursprünglich aus Kupfer und wurden später durch hölzerne Kopien ersetzt. Kaiser und Musiker sind noch die Originalfiguren.

 

 

Der barocke Wolffsche Bau von 1612. Drin: Die Erlebnis-Gastronomie „Restaurant Zum Spießgesellen“

 

Nürnberg im Mittelalter: Sein ganzer Stolz war die Ratskirche St. Sebald

 

Sebalduskirche: Nicht nur der Baustil und die exquisiten Kunstschätze in St. Sebald sind eine Besonderheit, sondern auch die Tatsache, dass die Reliquien eines katholischen Heiligen in einer evangelisch-lutherischen Kirche aufbewahrt werden.

 

Vor der Abreise:

Mit Blick auf die Sebalduskirche lassen wir uns die letzte Mahlzeit in Nürnberg schmecken: Im Goldenen Posthorn am Sebalder Platz genießen wir Nörnbercher Brodwerscht mit Sauerkraut und einer frischen Brezn. Dazu ein süffiges Bier aus hiesiger Brauerei. So lässt es sich leben in Nürnberg. Einfach, deftig, gut.

 

 

 

Abschließend eine Frage:

Schon gewusst?

Die Reichskleinodien, die Manessische Liederhandschrift, der Krakauer Marienaltar sowie die wichtigsten Kunstschätze aus Nürnbergs Museen und Kirchen haben den zweiten Weltkrieg im Kunstbunker überlebt (täglich gibt es dort Führungen).

 

Was haben wir nun alles gesehen an der Burgenstraße?

Und was haben wir noch nicht gesehen?

Die Burgenstraße zick-zackt sich ganz schön auf dem Weg zur Endstation in Prag. Über Forchheim und die Frankische Schweiz dreht sie dann doch wieder nach Westen, Bamberg zu. Nach mehreren „Haltestellen“ erreichen wir mit Coburg und Kronach die nördlichsten Punkte.

Nach Süden hin geht es über Kulmbach nach Bayreuth und schon bald dann Richtung Osten über die tschechische Grenze (Burg Eger, Falkenau, Petschau, Manetin und so weiter und so fort, ein Schloss und eine Burg nach der anderen, und alle haben natürlich tschechische Namen).

Ich glaube, ich habe da noch viel zu tun. Wer weiß, wann ich wieder auf Burgenstraßen-Tour gehe. Bald hoffentlich.

Denn nicht nur in der Fremde ist es schön, ganz abgesehen davon, dass der Fremde in der Fremde fremd ist. In der Heimat, ja da ist es doch am schönsten, wie schon der bekannte Philosoph, der Marshall Tony wusste.

 

Nürnberg Besucherinfo:

Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg – Verkehrsverein Nürnberg e.V.
Frauentorgraben 3/IV
90443 Nürnberg

Telefon: 0911/2336-0
tourismus.nuernberg.de

 

 

 

Touristische Highlights in 2016/2017/2018

  • 20. Oktober 2016 bis 5. März 2017; Landesausstellung Kaiser Karl IV.– Germanisches Nationalmuseum
  • 13. Juli bis 12. November 2017; Luther, Kolumbus und die Folgen – Weltbildwandel im 16. Jahrhundert in 2017 – Germanisches Nationalmuseum
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