Das ist doch zum Schreien! Skydive Wanaka Neuseeland (mit Video)
Translation with GoogleMein Herz schlägt bis zum Hals. Was um mich herum passiert, kriege ich nicht mehr mit. Ich fühle mich wie in Trance und starre auf die Luke des Flugzeuges. Was mache ich hier eigentlich? Mein Puls explodiert. Plötzlich öffnet sich die Tür. Ich sehe Wolken, sonst nichts. Nur wenige Sekunden später rase ich mit Vollspeed auf die Erde zu. Adrenalin schießt durch meinen Körper. Alles kribbelt. Ich schreie…
Aber noch einmal von vorne. An einem stinknormalen Sonntag im Dezember, es war der letzte im Jahr 2013, komme ich in Wanaka an und verliebe mich unsterblich in diesen traumhaften Ort, der für mich so viel Frieden und Gelassenheit ausstrahlt.
Schon vor meiner Ankunft hatte ich gehört, dass es in Wanaka einen Skydive Flugplatz gibt. Jetzt oder nie, denke ich und stürme zum nächsten Infozentrum. Eine nette Dame teilt mir mit, dass sich das Wetter zuziehen soll und die Chancen auf einen Sprung schlecht stehen. “Morgen soll es regnen”, sagt sie. “Gut, dann JETZT sofort”, entgegne ich.
Sie ruft am Flugplatz an, um das Kontingent für den Tag zu checken. Es gibt noch freie Plätze. Ohne zu Zögern buche ich. Um 12 soll ich am Wanaka Airport sein. Ich schaue auf die Uhr: Es ist 11. Waaaaah!
Am Flugplatz dauert es noch 1,5 Stunden, bis es endlich losgeht. Mit jeder einzelnen Minute, die verstreicht, werde ich nervöser. Ich bin heilfroh, dass ich mich so spontan entschieden habe und nicht schon seit Tagen oder Wochen aufgeregt bin und Zeit habe, um darüber nachzudenken, dass ich mich gleich aus 3,6 Kilometern Höhe aus dem Flugzeug stürzen werde.
Nach allerhand Safety Anweisungen, darf ich meinen Anzug anziehen und werde mit Gurten und Haken festgeschnallt. „Kaugummi raus, sonst hast du es später in den Haaren kleben und Nase putzen, sonst fliegt dir die Rotze ins Gesicht“, teilt mir mein Tandemguide mit. Na, das kann ja heiter werden, denke ich mir. Er kontrolliert meine Gurte und wir gehen gemeinsam zum kleinen orangenen Flugzeug.
Mit weichen Knien steige ich ein. Ein bisschen mulmig wird mir jetzt schon.
Vor mir sitzt ein kleiner Junge, höchstens 13 Jahre alt. Er ist ebenfalls an einen Tandemguide gegurtet und als Erster an der Reihe. Wenn der das kann, kann ich das auch, denke ich.
Der Motor springt an. Das Flugzeug startet. Wir heben ab.
15 Minuten lang fliegen wir Richtung Himmel. Vom Fenster aus bestaune ich die wunderschöne Landschaft unter uns. Ich sehe den leuchtend blauen Fluss, die gelben Felder und den Lake Wanaka, der von hier oben immer kleiner und kleiner wird. Meine Fresse, wie hoch gehts denn noch?
Nach einer gefühlten Ewigkeit zeigt mein Tandemguide mir seine Armbanduhr, auf der die Höhenmeter zu sehen sind und scherzt, dass wir gerade erst die Hälfte geschafft haben. „Haha, funny!“ sage ich unsicher, bevor ich feststelle, dass die Uhr wirklich erst 6.000 Fuß also circa 1,8 Kilometer anzeigt.
Eigentlich habe ich fest damit gerechnet, dass ich mir vor Angst in die Hose pinkle, aber als wir die Wolken erreichen und über einer wunderschönen weißen Decke fliegen, werde ich plötzlich total ruhig. Mein Herz rast zwar wild, aber ich fühle mich wie in Trance. Alles passiert in Zeitlupengeschwindigkeit. Die Geräusche um mich herum verstummen. Mein Kopf schaltet aus. Die Angst ist wie weggeblasen und ich fühle mich als wäre ich gar nicht mehr in meinem eigenen Körper.
„Du musst entweder laut schreien oder lachen, denn sonst schlackern deine Backen auf den Fotos,” lautet der letzte Tipp meines Guides. Dann geht plötzlich die Tür auf und der kleine Junge springt. Jetzt bin ich dran! Hilfe!
Wir klettern nach vorne, sitzen auf der äußeren Kante der kleinen Maschine. Meine Beine flattern schon in der Luft. 3,6 Kilometer unter mir die Erde. Oh mein Gott, ich traue mich kaum nach unten zu schauen.
Alles geht wahnsinnig schnell. Für Angst bleint keine Zeit. Zum Nachdenken ebenfalls nicht. Und BÄÄÄÄM bin ich draußen! 45 Sekunden freier Fall aus 3.658 Metern Höhe!
Es kribbelt im ganzen Körper. Ich schreie und lache und schreie und schreie. Und falle immer tiefer. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich schwebe irgendwo zwischen Todesangst und den größten Glücksgefühlen der Welt. Wahnsinn!!!
Mit Vollspeed rase ich auf die Erde zu. Dabei vergesse ich, dass ich vorher Handzeichen mit meinem Guide ausgemacht habe. Ich habe total vergessen, was ich machen soll und fuchtele wild in der Gegend herum. Er hält sich währenddessen die Augen zu! Das erfahre ich glücklicherweise erst später, als ich mir das Video von meinem Skydive ansehe.
Nach 45 Sekunden freiem Fall springt der Fallschirm auf und wir gleiten ganz langsam Richtung Erde. Ich habe bestimmt 5 Minuten lang Zeit, um die atemberaubende Landschaft aus der Luft anzuschauen. Ich sauge jeden einzelnen Moment auf, speichere ihn in meinem Kopf ab und bin überglücklich.
Zum krönenden Abschluss darf ich den Fallschirm mit eigenen Händen lenken. Bei der Landung bin ich so voller Adrenalin, dass ich fast platze. Im ersten Moment realisiere ich nicht, dass ich tatsächlich gesprungen bin und mir einen Lebenstraum meiner Bucket List erfüllt habe. Im zweiten Moment will ich gleich noch mal springen!
Hier gibts das versprochene Skydive Video:
Video Player (öffnet in neuem Fenster)
Willst du auch mal aus dem Flugzeug springen? Oder hast du vielleicht schon einen Skydive gemacht? Wo war das und vor alle WIE wars? Hinterlasse einen Kommentar!
Ein Gastbeitrag von Julia Lassner, Chefin des ReiseBlogs globusliebe.com