30 Jahre Krieg – Reichsstädte Rothenburg und Nördlingen blicken zurück

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Kriegsanfang 1618 jährt sich zum zum vierhundertsten Mal

Reichsstädte im Auge des Orkans

Dinkelsbühl und Bad Windsheim habe ich bereits besucht, nun fahre ich zusammen mit einer munteren Schar von wissbegierigen Multiplikatoren in die allseits bekannte Touristenstadt Rothenburg ob der Tauber und ins nordschwäbische Nördlingen, das touristisch zwar bekannt, aber nicht so touristisiert herüber kommt.

 

Der 30jährige Krieg und sein Einfluss auf die vier Reichsstädte im westlichen Mittelfranken und im bayerischen Schwaben

1608 schließen in Auhausen bei Qettingen protestantische Länder eine „Union“. Sie verpflichten sich zu einer gemeinsamen Armee, um sich bei Angriffen des katholischen Gegners gegenseitig zu unterstützen. Im Gegenzug schließen sich 1609 die katholischen Fürstentümer in München zur „Liga“ zusammen.

1617 wird Ferdinand II. König von Böhmen. Als Gegner der Reformation lässt er protestantische Kirchen zerstören und nimmt die 1609 erteilte Religionsfreiheit böhmischer Stände zurück. Daraufhin dringen am 23. Mai 1618 die Anführer der entrechteten böhmischen Stände in die Prager Burg ein und werfen als Kriegserklärung drei kaiserliche Beamte aus dem Fenster. Obwohl alle überleben, gilt der „Prager Fenstersturz“ als Auftakt zum Böhmischen Aufstand, der wiederum den Dreißigjährigen Krieg einläutet. Der Dreißigjährige Krieg, „dieses erschreckliche und grausame Monstrum“ (Grirnmelshausen) beginnt als Religionskrieg. Er wird im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation bis zu seinem Ende 1648 rund fünf Millionen Menschen das Leben kosten.

Mit dem Prager Fenstersturz begann 1618 in Mitteleuropa eine Zeit des Leidens, die auch in Rothenburg ob der Tauber, Dinkelsbühl, Nördlingen und Bad Windsheim zu schlimmen Verheerungen führte. Die einstigen Reichsstädte gedenken in diesem Jahr mit Sonderführungen und bei den historischen Festspielen an diese traumatische Epoche.

Dinkelsbühl, Nördlingen, Rothenburg ob der Tauber und Windsheim, vier Reichsstädte im Auge des Orkans: So stellte sich die Lage im 30-jährigen Krieg in der Region dar. Die Schrecken des europaweiten Konflikts brachen sich in diesem kleinen Gebiet im Westen des heutigen Bayerns mit voller Gewalt Bahn.

Am Ende stand ein Friedensschluss, ganz in der Nähe in der Reichsstadt Nürnberg exekutiert, der schemenhaft die Form des heutigen Europa in einer schrittweisen Herausbildung von Nationalstaaten vorweg nahm. Ein Leidgesang aus jener Epoche kann als Warnung bis heute verstanden werden: „EILT, DASS IHR DEN VERSTAND ZU NUTZEN NOCH GEBRAUCHET, EH DANN EUROPA GANZ, DAS GOLDENE LAND VERRAUCHET!“

2018 jährt sich jenes Ereignis zum vierhundertsten Mal, das den Sturm über Europa entfachte: der Prager Fenstersturz. Danach näherte sich die Katastrophe langsam aber stetig der Region von Windsheim bis Nördlingen. Zunächst plünderten und raubten sich die Heere auf dem Weg zu den Schlachten durch die Gebiete. So lagen 1624 vor den Mauern Dinkelsbühls kaiserliche Regimenter mit 1200 Mann, deren Führungsstäbe in der Stadt Quartier nahmen.

Eine Söldnergruppe verschlang in drei Tagen den gesamten Vorrats- und Viehbestand des spitaleigenen Schafhofes. Beim Abmarsch plünderten sie den Hof, zerschlugen die Fensterscheiben, machten aus dem Fensterblei Schrotkörner und schossen damit die Tauben von den Dächern. Ab 1631 kam es dann auch rund um Rothenburg ob der Tauber und Dinkelsbühl zu Kampfhandlungen und in der Folge zu einem beispiellosen Aderlass in der Bevölkerung.

In den Städten wüteten zudem Seuchen. Bis zu 70 Prozent der Bevölkerung büßten die Gemeinden ein. Die Niederlage der schwedischen Armee in der Schlacht bei Nördlingen am 6. September 1634 führte schließlich zum Eintritt Frankreichs in den Krieg.

 

Rothenburg ob der Tauber

Von Rothenburg ob der Tauber habe ich hier auf ReiseFreaks ReiseBlog schon einmal berichtet:

Von der High Noon Weinprobe ins romantische Rothenburg ob der Tauber

 

 

Außerhalb des Stadt sieht es ziemlich grün aus

 

Akzent-Hotel Schranne

Schrannenplatz 6, 91541 Rothenburg ob der Tauber
www.hotel-schranne.de

In Franken scheut man sich nicht davor, den Spargel, die Königin der Gemüse, zusammen mit Herzhaftem zu kredenzen. So kam es des öfteren zu dem Angebot, zum Spargel mit Butter oder Sauce Hollandaise eine Bratwurst zu nehmen, oder zwei Schweinelendchen oder auch ein Rinderfilet.

 

Stadtpfarrkirche St. Jakob

Die Stadtpfarrkirche St. Jakob kann nicht nur mit einem Tunnel für Autos aufwarten, sondern auch mit der Heiligblut-Retabel des berühmten Würzburger Bildschnitzers Tilman Riemenschneider.

 

 

Reichsstadtmuseum

Wie die Menschen im 30-jährigen Krieg gelebt und gelitten haben und einen Einblick ins„Abenteuer Mittelalter“ lässt uns Dr. Helmuth Möhring wissen. Hauptsächlich aber bleiben wir an der Waffentechnik der damaligen Zeit hängen.

 

Wenn man sich diesen Intarsien-geschmückten Schaft eines damaligen Gewehrs betrachtet, kommt man nicht umhin, einen tiefen Einblick in das testosteronschwangere Hirn eines männlichen homo sapiens zu erhaschen. Gestern, vorgestern, aber auch heute und morgen: Immer müssen sie darauf losballern. Wir der hier abgebildete Satyr, der sein  Teil recht offen präsentiert.

 

 

 

 

 

Mittelalterliches Kriminalmuseum

Wir haben das Glück einer Führung zum Thema „30-jähriger Krieg“ durch den Leiter des Museums, Dr. Markus Hirte

Schon einmal das geflügelte Wort „schwedische Gardinen“ gehört? Hier siehst Du welche. Sieht ziemlich festhaltend aus.

 

Das Mittelalterliche Kriminaltiuseum ist Deutschlands bedeutendstes Rechtskundemuseum. Seine Sammlung blickt zurück auf eine über 100-jährige Geschichte. Allein in den letzten 20 Jahren wurde es von jährlich zwischen 120.000 und 230.000 Gästen besucht.

Das Museum beherbergt in seiner Präsenzausstellung gut 2.000 Exponate (Gesamtbestand ca. 50.000). Prominenteste Exponate sind die weltbekannte und von Bram Stoker literarisch verarbeitete Eiserne Jungfrau von Nürnberg sowie die eindrucks-vollen Replika der Reichsinsignien. Das Kriminalmuseum deckt in zwei Gebäuden über 1.000 Jahre Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte ab, von den Germanen und dem Kirchenrecht über den Strafprozess im Reich und den Territorialstaaten bis hin zum neuzeitlichen Strafrecht.

Diverse Folterinstrumente und Bräuche, um den verurteilten Straftäter zur Schau zu stellen, sind natürlich Hauptattraktion des Museums. Keiner will gefoltert werden, aber jeder fühlt sich durch solch brutale Umgehensweisen mit seinem Mitmenschen angezogen.

 

Dr. Hirte erklärt die „Eiserne Jungfrau“

Bevor wir die

Generalprobe Festspiel „Der Meistertrunk“

im Kaisersaal im Rathaus erleben, kommt im Biergarten des Hotels Reichsküchenmeister Herzhaftes auf den Teller. Vielleicht zu viel des Guten: Vor einer Portion Schweinebäckchen hätte ich vielleicht doch lieber etwas Leichtes gegessen anstatt eine Maultaschensuppe, die unerwartet (weil reichlich)  sättigend auf den Tisch kommt.

 

 

 

 

Da ist er endlich, der Meistertrunk! Mehr als 3 Liter Wein (nicht Bier) auf einen Zug, das hat – lt. Sage – dem Herrn Tilly so gut gefallen, dass er die Stadt verschonte, anstatt sie zu plündern und dem Erdboden gleichzumachen. Schon seltsam, diese Geschichte. Und wenn jemand schon von Haus aus einen guten Zug hat, der kann sicher nicht verstehen, dass er dadurch sogar eine Stadt vor der Zerstörung retten könnte.

 

Nach dem Meistertrunk stehen wir noch lange staunend auf dem großen Platz vor dem Rathaus, wo die Sonne noch lange nachglüht:

 

 

Sogar ein Nachwächter (-Schauspieler) kommt vorbei:

 

Rothenburg ob der Tauber:  Die bekannteste Stadtansicht, auf zillionen Kalenderblättern abgebildet, ob bei Tag oder bei Nacht

 

Rothenburg für Menschen mit Behinderung

Nur wenige Sehenswürdigkeiten sind komplett barrierefrei, und die Museen sind zum Teil in alten und verwinkelten Gebäuden untergebracht. Damit Du Dich einfach und sicher in Rothenburg ob der Tauber zurechtfinden können, hat Rothenburg die Broschüre „Rothenburg barrierefrei“ zusammengestellt, die hier zum Download bereit steht.

Rothenburg Tourismus Service
Marktplatz 1, 91541 Rothenburg ob der Tauber
www.rothenburg.de/tourismus

 

Nördlingen

Luftbild Nördlingen – Bild copyright Nördlingen. Klick zum Vergrößern

Wir sind untergebracht im

JUFA Hotel

Bleichgraben 3a, 86720 Nördlingen
https://www.jufa.eu/hotel/noerdlingen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stadtmuseum; Die Schlacht bei Nördlingen

Museumsleiterin Andrea Kugler erkärt uns die Auswirkungen des 30jährigen Krieges hier in Nordschwaben und darüber hinaus.

Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) bezeichnet eine Reihe von Kriegen und Schlachten, die 1618 mit dem Prager Fenstersturz begannen. Ursache waren die Gegensätze zwischen den Katholiken der Gegenreformation (die „Liga“ unter dem Habsburger Kaiser Ferdinand I.) und den Protestanten (die „Union“ unter Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz). Erste Siege durch Graf von Tilly, den Feldherrn der „Liga“, hatten das Eingreifen des protestantischen Königs Gustav Adolf von Schweden zur Folge. Er drang in rascher Siegesfolge bis nach Bayern vor und schlug Tilly 1632 in Rain am Lech. Wallenstein nötigte Gustav Adolf jedoch zum Rückzug nach Norden, wo der Schwedenkönig 1632 in der Schlacht bei Lützen fiel. Ein neuerlicher Vorstoß des schwedischen Heeres Richtung Süden wurde in der Schlacht bei Nördlingen vereitelt. Ab 1644 wurden bereits Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück geführt. 1648 beendete schließlich der Westfälische Friede den Krieg.

Die Reichsstadt Nördlingen

Die freie Reichsstadt Nördlingen bekannte sich offen zum Protestantismus und trat damit in Opposition zum Kaiser. König Gustav Adolf von Schweden unterstützte sie dabei, indem er sie im September 1632 unter seinen Schutz stellte. Die kaiserlichen Truppen begegneten dieser feindlichen Bastion auf ihrem Vormarsch in den protestantischen Südwesten. Ab dem 18. August 1634 belagerten ca.36.000 Mann Nördlingen von Süden aus. Die Bürger, unterstützt von ca. 500 schwedischen Soldaten, verteidigten sich bis zum letzten. In höchster Not sandten sie durch Feuerzeichen vom Daniel Hilferufe auf den Breitwang bei Bopfingen. Dort warteten die protestantischen Generäle von Weimar und Horn mit ca. 24.000 Mann auf einen geeigneten Moment, um in das Geschehen einzugreifen.

Schlacht bei Nördlingen 1634

An zwei Tagen kämpften ca. 60.000 Söldner aus verschiedenen Teilen Europas für ihre Kriegsherren. Sie verdienten sich ihren Lebensunterhalt als Fußsoldaten, in der Reiterei oder bei der Artillerie. Sie befolgten Befehle der schwedischen Herren Horn und von Weimar oder der kaiserlichen Feldherrn Ferdinand III., König von Ungarn, und Ferdinand Philipp IV., Kardinalinfant von Spanien. Nach einer verlustreichen Schlacht siegten die kaiserlichen Truppen über die Schweden und damit über das protestantische Nördlingen. Die Stadt ergab sich am 7. September und öffnete König Ferdinand die Tore. Damit war sowohl Nördlingen wie auch die gesamte protestantische Bevölkerung Württembergs Gewalt und Plünderungen ausgeliefert.

Zinnfiguren-Diorama (von 1934)

 

Am 5. September täuschten die schwedischen Truppen zunächst ihre Flucht Richtung Süden vor, um dann überraschend die kaiserlichen Posten zu stürmen. Das Häselwäldchen konnte erobert werden. Die folgende Nacht nützten jedoch die Kaiserlichen: sie befestigten den strategisch wichtigen Albuch mit Schanzen und besetzten ihn mit ca. 5000 Mann. Es gelang den Schweden unter Gustav Horn am folgenden Tag selbst in 14 Sturmangriffen nicht, den Hügel zu nehmen. In den Rückzug der nun geschwächten Schweden fielen die Kaiserlichen ein und errangen so den vollständigen Sieg

Frankreich greift in den Krieg ein / Die Schlacht bei Alerheim 1645

Nach der Schlacht bei Nördlingen trat Frankreich auf protestantischer Seite in den Krieg ein. Die Häuser Habsburg und Bourbon trugen nun den Kampf um die Vorherrschaft in Europa aus. Dabei geriet das Ries am 3. August 1645 wiederum zwischen die Fronten. Französische Truppen unter Marshall Turenne und Prinz Louis von Condé stellten sich bei Alerheim zum Kampf gegen das kaiserliche Heer, das der bayerische General Franz von Mercy anführte. Die Schlacht endete mit einem mühevoll errungenen Sieg der Franzosen. Von 17.000 Mann auf französischer Seite waren 5.000 gefallen. Das 15.000 – 16.000 Mann starke kaiserliche Heer hatte 3.000 Gefallene zu beklagen. Alerheims war völlig zerstört. Sein Wiederaufbau konnte erst nach 70 Jahren beendet werden.

„Frid ernert – Unfrid verzert“

Rund 21.000 Soldaten ließen in beiden Schlachten ihr Leben. Verletzungen konnten kaum behandelt werden. Sie führten in der Regel zu tödlichen Infektionen oder Invalidität – und damit Erwerbslosigkeit. So rotteten sich ehemalige Soldaten häufig zu Banden zusammen und zogen raubend, mordend und plündernd durchs Land.
Im Fall einer Niederlage der Soldaten auf dem Schlachtfeld litt auch der Tross, der dem Heer in großer Zahl folgte: Frauen und Kindern der Soldaten, sowie Handwerker und Händler, die die Truppe versorgten, wurden Opfer der Willkür der Sieger. Auch über die Hälfte der Rieser Einwohner mussten ihr Leben lassen. Felder konnten nicht bestellt, Ernten nicht eingebracht werden. Hunger, Krankheiten und Verletzungen forderten viele Opfer.

Zusammengestellt vom  Stadtmuseum Nördlingen ©

Restaurant „Wengers Brettl“

 

Mittagessen im Restaurant – anschließend

Besuch beim Türmer auf dem

Daniel

 

Zur oberhalb der Turmstube auf 70,30 Meter Höhe liegenden Aussichtsgalerie führen 350 Stufen. Diese ermöglicht einen Rundblick über die Dächer der Altstadt, die Stadtmauer und die umliegenden Dörfer bis zum Riesrand. 99 Kirchtürme seien nach eigenen Angaben der Stadt Nördlingen von dieser Galerie aus zu erkennen.

In der auf 35,60 MeterHöhe liegenden 3. Ebene des Turms befindet sich ein spätmittelalterliches Laufrad. Häftlinge mussten es einst mit ihrem Körpergewicht bewegen, um Lasten auf den Turm zu befördern.

Die in der 8. Ebene auf 66,40 Meter Höhe liegende Turmstube ist ständig von einem Türmer besetzt: Ein Beruf, den es nur noch in wenigen Städten Europas gibt, so in Münster, Bad Wimpfen und in Krakau. Der Türmer ruft von 22 bis 24 Uhr halbstündlich vom Turm den Spruch

„So G’sell So!“

 

Hoch oben auf dem Turm erlebst Du – bei gutem Wetter noch besser – den Rundblick über die mittelalterliche Stadt und den Meteoritenkrater

 

 

 

 

 

https://www.noerdlingen.de/point-of-interest/poi/kirchturm-daniel-2/info.html

 

Noch ein Blick in die Kirche? Bitte sehr:

Das 93 Meter lange und über 20 Meter hohe Kirchenschiff macht St. Georg zu einer der größten Hallenkirchen im süddeutschen Raum. Der Bau besteht aus einem dreischiffigen Chor sowie der dreischiffigen, zwölfjochigen Halle mit zwölf Mittelsäulen. Den barocken Hochaltar schmücken spätgotische Holzskulpturen, die vom Niederländer Niclas Gerhaert van Leyden stammen. Es handelt sich um eine Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes und zwei trauernden Engeln, flankiert vom heiligen Georg mit dem besiegten Drachen zu seinen Füßen und Maria Magdalena mit dem Salbungsgefäß in ihrer Hand. Diese Figuren, die heute im Stadtmuseum Nördlingen zu sehen sind, befanden sich ursprünglich in einem etwa zeitgleich entstandenen, von Friedrich Herlin bemalten Holzschrein mit beweglichen Flügeln.

 

 

Wir fahren hinaus aus der Stadt, wo malerisch und idyllisch in einer Hügellandschaft kleine Dörfer liegen. Auf einen dieser Hügel fährt unser Bus hinauf bis zu einem Parkplatz, den Rest müssen wir gehen.

Oben auf einer Wiese, wo außer einer Alpenvereinshütte und einem Gedenkstein eigentlich nichts sein dürfte, aber doch ein absoluter Kenner der damaligen Zeit auf uns wartet, setzen und legen wir uns ins Gras und lassen uns in die Zeit von 1634 entführen.

 

 

Die Schlacht bei Nördlingen 1634: Führung über das Schlachtfeld auf dem Albuch

 

Matthäus Merian: „Die Schlacht bei Nördlingen am 6. September 1634“, Kupferstich, Frankfurt/M. 1639 – Bild copyright Nördlingen. Klick zum Vergrößern

 

Der Kupferstich zeigt oben links den Zug des schwedisch-protestantischen Heeres (ca. 25.000 Mann) vom Breitwang bei Bopfingen zum Entsatz der vom kaiserlich-katholischen Heer (ca. 33.000 Mann) seit 18. August 1634 belagerten und beschossenen evangelischen Freien Reichsstadt Nördlingen.

Die Ansicht zeigt die Belagerung der Stadt Nördlingen sowie die einzelnen Phasen der Schlacht am 5. und 6. September 1634. Nach der Niederlage der Schweden gegen das zahlenmäßig überlegene kaiserliche Heer flohen die verbliebenen Teile des schwedischen Heeres. Nördlingen musste kapitulieren, und den kaiserlichen Truppen stand nun Württemberg offen. Man geht davon aus, dass die Schlacht auf dem Albuch 8.000 bis 12.000 Todesopfer und Verletzte gefordert hat.

Zurück in Nördlingen, kommt es noch, direkt zwischen Hotel und Stadtmauer auf einer Wiese zum

Treffen mit Vertretern der historischen Interessengemeinschaft 30jähriger Krieg

Wir erhalten einen Einblick hinter die Kulissen der Vereinsaktivitäten inkl. Abfeuern historischer Kanonen und Musketen. Zu meinem Leidwesen kann ich keine „anständigen“ Fotoaufnahmen von einer gerade abschießenden Kanone präsentieren, weil der Knall derselben dermaßen laut ist, dass man mit Fingern in den Ohren dasteht und daher nicht den Auslöser der Kamera bedienen kann. Abhilfe: Ohrstöpsel mitnehmen!

 

 

 

 

Ein ereignisreicher Tag, gottseidank 400 Jahre nach dieser grauslichen Zeit, neigt sich dem Ende zu, und das Löpsinger Tor wir von den letzten Strahlen der Sonne friedvoll in orangefarbenes Licht getaucht.

 

In Nördlingen geht’s rund: Am nächsten Tag steige ich der Stadt auf halber Höhe aufs Dach und es geht

Einmal rundrum: Rundgang auf der Stadtmauer Nördlingen

Die Nördlinger Stadtmauer ist die einzige Stadtmauer Deutschlands, die einen vollständig erhaltenen, begehbaren und überdachten Wehrgang besitzt. Sie umschließt die komplette mittelalterliche Altstadt von Nördlingen und ist auf einer Länge von 2,6 Kilometern durchgängig begehbar. Zur Stadtmauer gehören fünf Tore mit vier Tortürmen (Baldinger Torturm 1703 eingestürzt), elf weitere Türme und eine Bastion.

 

 

 

Als Abschluss zeigt sich eine der Loks am Bahnhof von Nördlingen, die zur Ausflugsfahrt vorbereitet wird:

 

Lesbares:

Unter diesem Sammellink kannst Du alle Beiträge zum Thema Reichsstädte 1618 (Bad Windsheim, Dinkelsbühl, Rothenburg, Nördlingen) finden.

Georg Schmidt: Die Reiter der Apokalypse*. Geschichte des Dreißigjährigen Krieges. Verlag C.H. Beck, München 2018. 810 Seiten, 32Euro. E-Book 26,99 Euro.

„DI SCHWEDEN SENN KUMMA“ | Reichsstädte im 30-jährigen Krieg

Lies meinen Beitrag über die beiden anderen Reichsstädte Bad Windsheim und Dinkelsbühl:

30 Jahre Krieg – Dunkle Zeiten für die Reichsstädte Bad Windsheim und Dinkelsbühl

 


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Offenlegung: Ich wurde zu dieser Pressereise eingeladen. Die Kosten übernahm der Veranstalter. Für diesen Beitrag wurde ich darüber hinaus nicht entlohnt.

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Ein Kommentar

  • Tobias Müller

    Danke für die Infos zu Rothenburg und den 30-jährigen Krieg. Meine Schwester macht bald Urlaub in Rothenburg ob der Tauber. Sie freut sich sehr darauf und hat auch schon ein Zimmer gebucht. Sie interessiert sich sehr für Geschichte, da werde ich ihr diesen Artikel mal weiterleiten.