Tschechien: Wo Architektur aus der Reihe tanzt
Translation with GoogleWo Tradition auf Innovation trifft
In Tschechien tanzt Architektur aus der Reihe: Hier verschmelzen Geschichte, Kunst und moderne Formensprache zu beeindruckenden Erlebnissen. Ob in Prag, Brünn, Ostrava oder im Norden des Landes – überall experimentieren Architekten mit Materialien, Licht und Raum. Ein ehemaliger Gasometer wird zum Klangraum, Kunst zieht in Bahnhofshallen ein, und Glasfassaden strahlen bis weit in die Nacht. Gleich elf tschechische Projekte sind für die EUmies Awards nominiert – ein starkes Zeichen für die kreative Energie des Landes.
Prag: Bühne der modernen Architektur
Die Hauptstadt begeistert mit einem kühnen Mix aus historischen Bauwerken und ikonischer Moderne. Das „Tanzende Haus“ von Frank Gehry und Vlado Milunić trotzt mit seiner geschwungenen Glasform der Schwerkraft. Die Prager Metro ist weit mehr als ein Verkehrsmittel: Mit ihren farbigen Aluminiumkacheln wird sie zur Design-Ikone. In Vierteln wie Karlín und Holešovice wachsen kreative Zentren, wo Kunst, Gastronomie und Architektur verschmelzen – wie im Kunsthaus DOX mit seinem spektakulären Luftschiff auf dem Dach. Ein aktuelles Highlight ist das neue Masaryčka-Gebäude von Zaha Hadid, das futuristische Dynamik in die Prager Skyline bringt.
Brünn: Zwischen Funktionalismus und Unterwelt
Brünn gilt als Mekka des Funktionalismus. Hier steht mit der Villa Tugendhat ein Meisterwerk von Ludwig Mies van der Rohe – klare Linien, offene Räume und modernste Technik machten sie zum UNESCO-Weltkulturerbe. Unter der Stadt offenbart sich ein weiteres architektonisches Juwel: die riesigen Wasserspeicher am Žlutý kopec, auch „unterirdische Kathedrale“ genannt. Ihre Gewölbehallen und Lichtinstallationen schaffen ein einzigartiges, fast mystisches Erlebnis.
Ostrava: Vom Stahlwerk zum Kulturwunder
In Ostrava trifft Industriegeschichte auf Zukunftsarchitektur. Das ehemalige Eisenwerk Dolní Vítkovice hat sich zu einem faszinierenden Kulturareal verwandelt – mit alten Hochöfen, Türmen und Hallen, die heute Ausstellungsräume, Cafés und Konzerthallen beherbergen. Über allem erhebt sich der gläserne Bolt Tower mit Aussichtsplattform. Während des Festivals „Colours of Ostrava“ wird das Gelände zur Kulisse für Musik, Licht und Bewegung – Symbol einer Stadt im kreativen Aufbruch.
Glas, Licht und preisgekröntes Design
Auch abseits der großen Städte beeindruckt Tschechien mit architektonischer Experimentierfreude. In Nový Bor leuchtet der Firmensitz des Glasherstellers Lasvit wie ein modernes Märchenhaus: ein transparentes Bauwerk, das traditionelle Glasmacherkunst mit zeitgemäßem Design verbindet. Das Gebäude gewann internationale Architekturpreise und wurde zu einem Sinnbild tschechischer Handwerkskunst im modernen Gewand.
Architektur mit internationaler Strahlkraft
Tschechiens Gegenwartsarchitektur ist längst ein Exportgut. Die Nominierungen für den EU-Mies van der Rohe Award 2025 zeigen, wie vielseitig der Ansatz ist – von der Umnutzung alter Industriebauten in Pardubice bis zur modernen Sanierung des Kaiserbads in Karlsbad. Dank dieser Projekte beweist das Land, dass es sich nicht nur auf sein barockes Erbe verlässt, sondern mutig in die Zukunft baut: kreativ, nachhaltig und voller Charakter.
