Thomas Müntzer und der Bauernkrieg: eine Reise durch Mitteldeutschland

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Titelbild Stolberg Fachwerkhäuser - copyright Wolfgang Brugger für reisefreak.de
  

 

Infobox
Autor:Wolfgang Brugger
Reisezeit:Ende September 2024
Art der Reise:Pressereise
Lesezeit: 18 Minuten
  

Worum geht es in diesem Reisebericht?

Falls du wenig Zeit zum Lesen hast – hier die Zusammenfassung des Beitrages:

  1. Gedenkjahr 2025: Das Jahr 2025 markiert das 500. Jubiläum des Endes des Deutschen Bauernkriegs und den Todestag des Reformators Thomas Müntzer. Sachsen-Anhalt und der Landkreis Mansfeld-Südharz planen zahlreiche Veranstaltungen, darunter die dezentrale Landesausstellung „Gerechtigkeyt 1525“.
  2. Thomas Müntzer: Müntzer war ein bedeutender Reformator und Anführer während des Bauernkriegs. Geboren in Stolberg, studierte er Theologie und wurde später Pfarrer in Allstedt, wo er revolutionäre Reformideen umsetzte.
  3. Pressereise: Eine Gruppe von Journalisten besucht historische Stätten und Ausstellungen zu Müntzer und dem Bauernkrieg, darunter das Bauernkriegspanorama von Werner Tübke in Bad Frankenhausen.
  4. Halle (Saale): Ein Spaziergang in Halle führt zum Marktplatz mit der Marktplatzverwerfung, dem Halleschen Roland und dem Roten Turm. Die Stadt ist auch für ihre Solequellen und Salzgewinnung bekannt.
  5. Eisleben: Die Stadt ist der Geburts- und Sterbeort von Martin Luther. Die Landesausstellung „Gerechtigkeyt 1525“ beginnt hier mit einer Mitmachausstellung, die die Zeit vor dem Bauernkrieg beleuchtet.
  6. Mansfeld: Im Schloss Mansfeld wird die Geschichte der Grafen von Mansfeld und deren Konflikte mit Müntzer thematisiert. Die Stadt war auch ein wichtiger Standort für den Kupferbergbau.
  7. Allstedt: Müntzers Wirkungsstätte, wo er den ersten Gottesdienst in deutscher Sprache hielt. Das Schloss Allstedt ist ein bedeutender historischer Ort, der derzeit saniert wird.
  8. Stolberg: Geburtsort von Müntzer, bekannt für das Stolberger Schloss und die Alte Münze. Eine Nachtwächterwanderung führt durch die historischen Gassen der Stadt.
  9. Bad Frankenhausen: Schauplatz der entscheidenden Schlacht des Bauernkriegs. Das Panorama Museum beherbergt Werner Tübkes monumentales Panoramagemälde, das die Ereignisse des Bauernkriegs darstellt.
  10. Kunstmuseum Moritzburg: In Halle präsentiert das Museum die künstlerische Aufarbeitung des Bauernkriegs und seiner Folgen. Die Ausstellung „Frührenaissance. Mitteldeutschland am Vorabend des Bauernkriegs“ ergänzt die Landesausstellung.

Die Reise bietet vielfältige Einblicke in die Geschichte des Bauernkriegs und die Rolle von Thomas Müntzer, wobei moderne Präsentationsformen und interaktive Elemente die Besucher zum Nachdenken über Gerechtigkeit und Freiheit anregen.

Auf den Spuren des Bauernkriegs – eine Reise durch die Geschichte

Im Jahr 2025 jährt sich das Ende des Deutschen Bauernkriegs und der Todestag des Reformators Thomas Müntzer zum 500. Mal. Sachsen-Anhalt und der Landkreis Mansfeld-Südharz nehmen das bundesweite Gedenken zum Anlass für zahlreiche Veranstaltungen. Die bereits in Lutherstadt Eisleben gestartete dezentrale Landesausstellung mit dem Titel „Gerechtigkeyt 1525“ stellt den Höhepunkt der Fest- und Gedenkjahre dar.

Sie beleuchtet Entwicklungen und Folgen des Bauernkriegs und arbeitet diese auf moderne Weise auf. Umrahmt wird dies durch zahlreiche Festumzüge, Tagungen, Ausstellungen und sonstige Vorhaben, die von Bürgern, Gemeinden und Vereinen vorrangig im Landkreis Mansfeld-Südharz initiiert werden.

Unsere Pressereise führt eine kleine Gruppe von Journalisten zu den historischen Originalstätten von Thomas Müntzer und gibt Einblicke in die geplanten und schon realisierten Ausstellungen und Vorhaben. Im Anschluss daran spüren wir in Thüringen den dort stattfindenden Veranstaltungen zum Thema „freiheyt 1525 – 500 Jahre Bauernkrieg“ nach und lassen das beeindruckende Bauernkriegspanorama von Werner Tübke in Bad Frankenhausen auf uns wirken.

Wer war eigentlich Thomas Müntzer?

Thomas Müntzer war ein bedeutender Reformator und revolutionärer Anführer während des Deutschen Bauernkrieges.

Müntzer wurde 1489/90 in Stolberg (Harz) geboren und studierte in Quedlinburg, Leipzig und Frankfurt (Oder) Theologie. Seine kirchliche Laufbahn begann 1514 in Braunschweig. Von 1515 bis 1516 war er als Kanoniker in Frohse (bei Aschersleben) tätig.

Nach Luthers Thesenanschlag 1517 kam Müntzer nach Wittenberg, wo er Martin Luther kennenlernte. Anfangs verstanden sie sich gut, aber ihre Wege trennten sich später.

1520 wurde Müntzer Pfarrer in Zwickau, wurde aber 1521 entlassen. Er reiste nach Böhmen und Prag, wo er das „Prager Manifest“ verfasste. Nach einer Zeit der Neuorientierung kehrte er 1523 in den heutigen Landkreis Mansfeld-Südharz zurück und wurde Pfarrer in Allstedt.

In Allstedt begann Müntzer, seine Reformideen umzusetzen: Er der Erste, der einen Gottesdienst vollständig in deutscher Sprache und zur Gemeinde gewandt hielt, was seine Bedeutung für die Reformation unterstreicht. Sein Konflikt mit den Fürsten eskalierte, und er musste nach Mühlhausen fliehen.

Müntzer wurde zum Anführer der aufständischen Bauern. Am 15. Mai 1525 wurde er nach einer verheerenden Niederlage gefangen genommen und am 27. Mai 1525 in Mühlhausen hingerichtet.

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Ein kleiner Spaziergang in Halle

Vom schwäbischen Donautal, von Dillingen/Donau her kommend, ist die Anreise nach Halle/Saale mit der vielfach geschmähten Deutschen Bahn meist eine wahre Freude. Braucht die Kombi Donautalbahn/ICE fahrplanmäßig doch gerade mal 3,5 Stunden von Bahnhof zu Bahnhof.

Noch erfreulicher wird es, wenn die Bahnen mehr oder weniger auf die Minute genau losfahren und ankommen. Das ist mir in den letzten 2 Wochen auf gleich 4 verschiedenen Fahrten passiert – ein unerhörter Vorgang, wie ich meine. Das sprengt meine Statistik aller gemachten schlechten Erfahrungen mit der Bahn. Soll ich künftig etwa mit einem gewissen Zweckoptimismus an Bahnfahrten herangehen? Wir werden sehen!

Vom Hotel Ankerhof (Link unten) bin ich in wenigen Minuten zufuß am Markplatz. Oder du nimmst die Straßenbahn unweit des Hotels, die dich direkt dorthin (oder in etwas mehr als einer Viertelstunde an den Bahnhof) bringt.

Marktplatz Halle: Haendel-Statue, Roter Turm, Marktkirche St. Marien Unser Lieben Frauen zu Halle

Marktplatz Halle: Haendel-Statue, Roter Turm, Marktkirche St. Marien Unser Lieben Frauen zu Halle

Das Geoskop macht die Marktplatzverwerfung sichtbar

Das Geoskop macht die Marktplatzverwerfung sichtbar

Die Hallesche Marktplatzverwerfung ist eine bedeutende tektonische Störung in Mitteldeutschland, die unter dem Marktplatz der Stadt Halle (Saale) verläuft. Sie trennt die Merseburger Scholle im Südwesten von der Halle-Wittenberger Scholle im Nordosten und entstand vor etwa 300 Millionen Jahren.

Diese geologische Besonderheit führte zur Entstehung von Solequellen, die für die Stadtentwicklung und Salzgewinnung in Halle von großer wirtschaftlicher Bedeutung waren. Der merkwürdige Kasten auf dem Marktplatz, den man drehen kann, ist ein sogenanntes „Geoskop“. Dieses Geoskop wurde im Rahmen des Marktplatzumbaus bis 2006 installiert und ermöglicht es dir, den Verlauf der Verwerfung unterirdisch zu betrachten. Es handelt sich um einen Edelstahlkasten mit Glasdeckel, der über einer mehrere Meter tiefen Schachtung platziert ist. Durch dieses einzigartige Fenster in die Erdgeschichte können Besucher die geologische Struktur unter ihren Füßen erkunden und die Bedeutung der Halleschen Marktplatzverwerfung für die Stadt Halle besser verstehen. In unmittelbarer Nähe des Geoskops befindet sich auch der Goldsole-Brunnen, ein Wasserspiel, das die historisch wichtigen Solequellen symbolisiert.

 

Hallescher Roland, Roter Turm

Hallescher Roland, Roter Turm

Der Hallesche Roland ist eine etwa 4 Meter hohe Sandsteinfigur, die als Symbol für städtische Freiheit und Gerichtsbarkeit auf dem Marktplatz in Halle (Saale) steht. Bemerkenswert ist, dass diese Roland-Statue im Gegensatz zu anderen nicht in Rüstung dargestellt ist, sondern als Edelmann auf Pilgerschaft mit langem Gewand und Almosenbeutel. Die heutige Figur aus dem Jahr 1854 ist eine Kopie einer älteren Holzfigur, die möglicherweise bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht, was den Halleschen Roland zu einem der ältesten seiner Art in Deutschland machen würde.

 

Dom in Halle

Dom in Halle

Eisleben: Auftakt der Landesausstellung

Eisleben, eine im Kern mittelalterliche Stadt im östlichen Harzvorland, ist die zweitgrößte Stadt in Mansfeld-Südharz und liegt in der Nähe von Halle und Sangerhausen. Die Stadt ist vor allem als Geburts- und Sterbeort von Martin Luther bekannt.

Luther wurde am 10. November 1483 in Eisleben geboren und ist als Begründer der Reformation in die Geschichte eingegangen. Anfänglich war er mit Thomas Müntzer befreundet, doch ihre unterschiedlichen Ansichten führten schließlich zu Konflikten.

Zu Ehren Luthers nennt sich Eisleben heute Lutherstadt. Sowohl sein Geburtshaus als auch sein Sterbehaus wurden zusammen mit anderen Lutherstätten in Wittenberg zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

In Eisleben hatten die Grafen von Mansfeld mehrere Schlösser. Während die Schlösser Hinterort und Mittelort noch im Marktensemble zu sehen sind, ist von Schloss Vorderort nichts mehr erhalten.

Die Reise beginnt in Eisleben mit einem Besuch der LutherMuseen. Hier ist bereits die

Mitmachausstellung „1525! Aufstand für Gerechtigkeit“

zu sehen, die den Auftakt zur dezentralen Landesausstellung „Gerechtigkeyt 1525“ bildet.

Ein Blick in die Geschichte: Kirchen, Klöster und Burgen gingen in Flammen auf, als im Jahr 1525 die einfache Bevölkerung gegen ihre geistliche und weltliche Herrschaft aufbegehrte, auch in Mitteldeutschland. Doch wie kam es eigentlich zu diesem Aufstand?

In der Mitmachausstellung „1525! Aufstand für Gerechtigkeyt“ in Eisleben und Mansfeld lässt sich das auf ungewöhnliche Weise nachvollziehen: Ein großes begehbares Spielbrett ermöglicht es den Besucherinnen und Besuchern, in die Rollen der damals Beteiligten zu schlüpfen und die Zeit unmittelbar vor dem Aufstand aus verschiedenen Perspektiven zu erleben.

Die Ausstellung „1525! Aufstand für Gerechtigkeit“ in Eisleben und Mansfeld präsentiert die Geschichte des Bauernkriegs und Thomas Müntzers auf innovative Weise:

1. Rezeptionsgeschichte:
– Eine 7 Meter lange Pop-up-Graphic-Novel erzählt Müntzers Leben.
– Ein Zinnfiguren-Diorama stellt einen historischen Überfall dar.
– Eine Vitrine zeigt skurrile Erinnerungsobjekte wie eine Gipsbüste und einen „Müntzerfenster“.

2. Historische Perspektive:
– Der Bauernkrieg wurde oft politisch instrumentalisiert.
– Müntzer wurde vom „Bauernführer“ zum „Vorkämpfer des Kommunismus“ umgedeutet.
– In der DDR erschien er auf Geldscheinen, die Nationalsozialisten benannten SS-Divisionen nach Aufständischen.

3. Interaktive Ausstellung:
– Ein begehbares Spielbrett versetzt Besucher ins Jahr 1525.
– Besucher schlüpfen in Rollen von Bewohnern einer mitteldeutschen Stadt.
– Zentrale Fragen richten sich an Kinder und Jugendliche, z.B. zur Suche nach Gerechtigkeit.

4. Ausstellungsorte und -elemente:
– In Luthers Sterbehaus: Ein 3D-Brettspiel zum Bauernkrieg 1524/1525.
– Besucher werden zufällig historischen Personen zugeordnet.
– Auf dem Marktplatz, in der Kirche und anderen Orten warten verschiedene Aufgaben.

Die Ausstellung zielt darauf ab, die Besucher die Geschichte erleben zu lassen und zum Nachdenken über Gerechtigkeit in Vergangenheit und Gegenwart anzuregen.

Wir können – dem engen Zeitplan geschuldet mit Anleitung durch einen, der sich sowohl mit Geschichte als auch mit IT auskennt – interaktiv in die Geschichte eintauchen und die Ereignisse von damals nachempfinden.

Lutherstadt Eisleben zeigt, dass es "corporate identity" beherrscht - sogar auf Kanaldeckeln. Bekanntlicherweise sammle ich diese Dinger (als Fotos) weltweit

Lutherstadt Eisleben zeigt, dass es „corporate identity“ beherrscht – sogar auf Kanaldeckeln. Bekanntlicherweise sammle ich diese Dinger (als Fotos) weltweit

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Mansfeld: Auf den Spuren der Widersacher

Im Schloss Mansfeld residierten einst die Widersacher Thomas Müntzers. Bei einem Rundgang durch das Schloss erfahren wir mehr über die Konflikte zwischen Müntzer und den Grafen von Mansfeld. Ein virtuelles Museum und ein Kunstwerk ergänzen die historischen Informationen und schaffen eine Brücke in die Gegenwart.

Aber nicht nur um Müntzer dreht sich hier alles. Ein Blick in die Geschichte: Der Kupferbergbau und die Verhüttung im Mansfelder Land erwiesen sich als äußerst lukrativ für die Grafen von Mansfeld. Dieser wirtschaftliche Aufschwung führte dazu, dass sie Mansfeld im Jahr 1260 zu ihrem Hauptsitz machten.

Die florierenden Bergbauaktivitäten lockten auch Hans Luder, den Vater des späteren Reformators Martin Luther, in die Region. Im Jahr 1484 entschied er sich, mit seiner Familie von Eisleben nach Mansfeld umzusiedeln, um von den wirtschaftlichen Möglichkeiten zu profitieren.

In Mansfeld verbrachte der junge Martin Luther einen bedeutenden Teil seiner Kindheit und Jugend. Von 1488 bis 1496 besuchte er die örtliche Schule, wo er grundlegende Fähigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen erlernte, aber auch erste Kenntnisse in Latein erwarb. Diese frühen Jahre in Mansfeld prägten Luthers Bildungsweg und legten den Grundstein für seine spätere akademische und theologische Laufbahn.

Schloss Mansfeld

Schloss Mansfeld

 

Allstedt: Müntzers Wirkungsstätte

Allstedt, eine geschichtsträchtige Kleinstadt im Landkreis Mansfeld-Südharz, war eine wichtige Schaffensstätte für Thomas Müntzer. Hier hielt er 1523 als erster einen Gottesdienst vollständig in deutscher Sprache. Im

Schloss Allstedt

können Besucher mehr über Müntzers Zeit als Pfarrer der St.-Johannis-Kirche erfahren. Auch seine berühmte Fürstenpredigt, die seinen Konflikt mit den Fürsten zuspitzte, fand hier statt.

Schloss Allstedt ist eine historisch bedeutsame Anlage, deren Geschichte bis ins 9. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich als „Alstediburg“ erwähnt, entwickelte sich die Pfalz Allstedt zu einem wichtigen politischen Zentrum des Heiligen Römischen Reiches. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Anlage mehrfach umgebaut und diente verschiedenen Zwecken.

Seit Anfang 2023 steht Schloss Allstedt unter der Verantwortung der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt. Aufgrund des aktuellen baulichen Zustands und des umfassenden Sanierungsbedarfs ist das Schloss derzeit für Besucher geschlossen.

Um die Anlage zu erhalten und zu sanieren, wurde ein Sonderinvestitionsprogramm von Bund und Land ins Leben gerufen. Insgesamt sollen 200 Millionen Euro in den Erhalt, die nachhaltige Weiterentwicklung und die denkmalgerechte Nutzung investiert werden.

Die Burgküche ist ein einzigartiges Zeugnis mittelalterlicher Baukunst. Um 1460-1480 als Herzstück der Burg errichtet, diente sie als zentrale Versorgungseinrichtung. Charakteristisch sind der große Kamin, die Kreuzgewölbe und die Wappen der Edelherren von Querfurt.

Über die Jahrhunderte wurde die Küche mehrfach umgebaut und genutzt, zuletzt als Gaststätte. Dank aufwendiger Restaurierungsarbeiten in den 1970er Jahren konnte der ursprüngliche Zustand weitgehend wiederhergestellt werden. Heute präsentiert sich die Küche als beeindruckendes Beispiel spätgotischer Baukunst und gibt Einblicke in das Leben auf einer mittelalterlichen Burg.

Burgküche

Burgküche

In den Schlusssteinen sind die Wappen der Edelherren von Querfurt eingearbeitet

In den Schlusssteinen sind die Wappen der Edelherren von Querfurt eingearbeitet

Einige historische Highlights:

1. Im 13. und 14. Jahrhundert wurde die Anlage zu einer Wehrburg ausgebaut.
2. Im 16. Jahrhundert ließ Kurfürst Friedrich der Weise das Schloss im Renaissancestil umbauen.
3. 1524 wirkte der Reformator Thomas Müntzer in Allstedt und hielt eine bedeutende Predigt vor dem Herzog.
4. Nach 1918 stand die Anlage lange leer und gehörte dann zu Thüringen.
5. In der NS-Zeit und nach dem Krieg diente das Schloss verschiedenen Zwecken, unter anderem als Flüchtlingsunterkunft.
6. 1975 wurde eine Thomas-Müntzer-Gedenkstätte im Schloss eingerichtet.

 

Danach genießen wir  Guiness-Weltrekord-Mohnkuchen bei der Bäckerei Meye und hören, welche Pläne die vortragenden Künstler bei den Veranstaltungen der Kunststiftung haben.

GLÜHENDE HORIZONTE

Ab dem 17. Mai 2025 verwandelt sich Allstedt für sechs Monate in einen Brennpunkt zeitgenössischer Kunst. Die Kunststiftung Sachsen-Anhalt organisiert eine Ausstellung mit dem Titel „GLÜHENDE HORIZONTE“, die Skulpturen, Installationen und interaktive Kunstprojekte umfasst.

Der Kunstparcours ist inspiriert vom 500. Jahrestag des Bauernkriegs und des Todes von Thomas Müntzer, der 1524 in Allstedt seine berühmte Fürstenpredigt hielt. Die Kunstwerke greifen Themen wie Heimat, Gerechtigkeit und moderne Führung auf. Sie symbolisieren Zeiten des Wandels und der Unruhe und thematisieren verbale Auseinandersetzungen.

Ein besonderes Element der Ausstellung sind Fotoporträts der Allstedter Bürger, die im Stadtgebiet präsentiert werden und so die Einwohner direkt in das Kunstprojekt einbeziehen. Diese Veranstaltung verbindet auf innovative Weise historisches Gedenken mit zeitgenössischer Kunstinterpretation und macht Allstedt zu einem besonderen kulturellen Anziehungspunkt.

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Stolberg: Müntzers Geburtsort

Stolberg, eine malerische Stadt im Harz, bietet dir eine faszinierende Mischung aus Geschichte und Sehenswürdigkeiten, die jeden Reisenden in ihren Bann ziehen kann.

Die Geschichte Stolbergs ist eng mit seinem imposanten Schloss verbunden. Von 1201 bis 1945 residierten hier die Grafen und später die Fürsten zu Stolberg. Das Schloss, majestätisch auf einem Bergsporn thronend, bildet das Herzstück der Stadt und ist seit 2008 nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wieder für Besucher geöffnet.

Durch Stolberg kam ich 1993 während meiner 4-wöchigen Recherchereise für "Reiseratgeber Ostdeutschland für Wohnmobil und Caravan" in die damals noch unbekannten neuen Bundesländer ("Neufünfland"). Mit dem dicken Mietmobil von Hymer hatte ich größte Sorge, an einer besonders engen Engstelle nicht seitlich anzustoßen. Doch es ging alles glatt.

Durch Stolberg kam ich 1993 während einer 4-wöchigen Recherchereise in die damals für viele noch unbekannten neuen Bundesländer („Neufünfland“) für meinen „Reiseratgeber Ostdeutschland für Wohnmobil und Caravan„. Mit dem dicken Mietmobil von Hymer hatte ich größte Sorge, an einer besonders engen Engstelle nicht seitlich anzustoßen. Doch es ging alles glatt.

In Stolberg, dem Geburtsort Thomas Müntzers, führt eine Nachtwächterwanderung (diesmal ist es eine als großmütterlicher Typ verkleidete Frau statt eines Nachtwächters – und es ist noch nicht einmal dunkel) durch die historischen Gassen. Die Wanderung startet und endet am Markt und bietet einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Stadt.

Denkmal von Klaus Messerschmidt zum 500. Geburtstag Thomas Müntzers 1989 - Stolberg

Denkmal von Klaus Messerschmidt zum 500. Geburtstag Thomas Müntzers 1989 – Stolberg

Der Spaziergang durch die Altstadt führt vorbei an zahlreichen historischen Gebäuden:

  • Die „Alte Münze“ in der Niedergasse
  • Das Rathaus aus dem Jahr 1452
  • Die Stadtkirche St. Martini
  • Das Wohnhaus von Johann Gottfried Schnabel

Den Tag lassen wir mit einem Abendessen im Restaurant 20zwanzig (das Restaurant des Hotels „Hotel & Spa Suiten FreiWerk“) ausklingen, bei dem wir uns mit dem Landrat, dem Bürgermeister und Vertretern der Stiftungen austauschen.

Am nächsten Tag stehen Besuche der Alten Münze, eine Liederwanderung zum Josephskreuz und Besichtigung des Schlosses Stolberg auf dem Programm.

Alte Münze

Die Alte Münze in Stolberg ist ein wahres architektonisches Juwel, das jeden Besucher in seinen Bann zieht. Dieses prachtvolle Fachwerkhaus in der Niedergasse 19 sticht durch seine beeindruckende Erscheinung hervor und erzählt eine faszinierende Geschichte. Erbaut wurde das Gebäude im Jahr 1535 von Kilian Kessler, der sowohl Münzmeister als auch Bürgermeister war. Eine kunstvoll gestaltete Inschrift über dem Eingangstor bezeugt das Entstehungsjahr und die Erbauer. Das Haus diente ursprünglich als Kombination aus Werkstatt und Wohnhaus, was seine Bedeutung für das damalige Stadtleben unterstreicht.

Architektonische Besonderheiten

Die Alte Münze besticht durch ihre imposanten Ausmaße:

  • 18 Meter Straßenfront
  • 14 Meter Gebäudetiefe
  • 23,50 Meter Höhe bis zur Dachfirstspitze

Das extrem steile Krüppelwalmdach mit einer Neigung von 57 Grad verleiht dem Gebäude einen turmartigen Charakter. Besonders reizvoll ist das Erkertürmchen, das früher freistehend war und später fest mit dem Dach verbunden wurde.

Heute beherbergt die Alte Münze ein faszinierendes Museum, das dir einen Einblick in die Kunst der Münzprägung und die Geschichte Stolbergs gewährt. 

Besonders fasziniert mich die Entwicklung der technischen Hilfsmittel, mit denen über die Jahre Münzen geprägt wurden.

Hier ist viel Kraft und gute Zielsicherheit vonnöten. Daneben schlagen ist keine Option!

Hier ist viel Kraft und gute Zielsicherheit vonnöten. Daneben schlagen ist keine Option!

Vorerst letzte Entwicklung in diesem Museum: voller Einsatz von 3 Personen. Einer legt den Rohling in das Gerät, dann nehmen die beiden Helfer Anlauf und lassen das Drehkreuz (der Fachmann nennt es „Balancier“) an präzise einer bestimmten Stelle los, und schon hat der Münzmeister wieder dank „Kraft durch Schwung“ eine neue Münze geprägt. Bis zu 1.000 geprägte Andenken in Feinsilber werden jährlich auf diese archaische Weise angefertigt.

Josephskreuz

Mit dem Bus fahren wir zur nächsten Attraktion: Ein einzigartiges Wahrzeichen ist das Josephskreuz. Mit einer Höhe von 38 Metern und 200 Stufen ist es das größte eiserne Doppelkreuz der Welt. Der Eiffelturm in Paris, der von Gustave Eiffel entworfen und gebaut wurde, stellte 1889 eine bahnbrechende Innovation im Turmbau dar, da er vollständig aus Eisen konstruiert war. Diese Leistung inspirierte andere Städte, ähnliche Projekte zu verfolgen. So entstand auch hier ein Turm, der dem Pariser Vorbild nacheiferte. Ein Wegweiser am Fuß des Josephskreuzes in Stolberg weist auf die beträchtliche Entfernung zwischen den beiden Bauwerken hin: Sie sind 710 Kilometer und 400 Meter voneinander entfernt.

Es bietet sicherlich einen atemberaubenden Ausblick vom Josephskreuz über die Region, wenn nicht gerade der Nebel (oder tiefhängende Wolken) einem Blick in die Waschküche gleicht, wie heute, weswegen wir auf einen – kostenpflichtigen – Aufstieg verzichten.

Geplant ist, eine Wanderung der Straße der Lieder zum Josephskreuz entlang zu machen und dem Barden mit der Klampfe zu folgen. Immer wieder finden sich zwischen den Baumstämmen Stationen, wo man seine Stimmbänder vibrieren lassen und dabei den Liedtext von der Tafel ablesen kann (wer kennt sie denn heute noch, die alten Lieder).

Wegen des teilweise böig waagrecht hereinkommenden Regens lassen wir uns zum Josephskreuz kutschieren und marschieren dann – bei Wetterbesserung und nach einem Mittagsmahl in der Wirtschaft oben am Kreuz – zur Verdauung hangabwärts, wobei sich das ein oder andere Liedlichen nicht vermeiden lässt.

 

Stolberger Schloss

Schloss Stolberg, ein kulturelles Highlight der Region, wurde 2002 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz übernommen, um es für die Zukunft zu bewahren. Trotz umfangreicher Restaurierungsarbeiten besteht weiterhin Sanierungsbedarf.

Die Geschichte des Schlosses nahm eine interessante Wendung:

1. Von 1951 bis 1990 diente es als FDGB-Ferienheim „Comenius“, was im Inneren Spuren hinterließ.
2. Nach 1990 stand es im Besitz der Treuhand und eines privaten Investors, verfiel aber zusehends.

Seit der Übernahme durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat sich viel getan:

1. Schrittweise Sicherung und Restaurierung des Schlossensembles
2. Sanierung von Dächern, Fassaden, Innenräumen, Stützmauern und Treppenanlagen
3. Teilweise Wiedereröffnung für die Öffentlichkeit seit 2008
4. Wiedereröffnung von Schlossgarten und Terrasse vor dem Südflügel im Jahr 2010

Der Schlossgarten wurde im Rahmen eines Tourismusprojekts als herausragende gartenkünstlerische Anlage Sachsen-Anhalts ausgezeichnet.

Heute beherbergt das Schloss unter anderem das Haus des Gastes der Gemeinde Südharz und ist für Besucher zugänglich. Der weitgehend sanierte Barocksaal ist ein Beispiel für den Fortschritt der Arbeiten.

Zur Kaffeepause in der

„Spezialfabrik für Keks, Lebkuchen, Zwieback und Waffeln“ FRIWI

lassen wir uns in die lange Geschichte des Familienunternehmens einführen.

Eine FRIWI-Praline mit dem Konterfei von Herrn Müntzer

Eine FRIWI-Praline mit dem Konterfei von Herrn Müntzer

In der Martini-Kirche können wir Proben eines Theaterstücks über Thomas Müntzer, das auf der Freilichtbühne aufgeführt wird, beiwohnen.

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Im

AndersweltTheater

lassen wir den ereignisreichen Tag ausklingen und gelangen in den Genuss von Theatervorführungen und einem vorzüglichen Abendessen im Märchencafé, das mit viel Liebe und Fantasie eingerichtet ist.

Bad Frankenhausen: Schauplatz der entscheidenden Schlacht

Am letzten Tag unserer Reise fahren wir nach Bad Frankenhausen, um das Panorama Museum zu besuchen. Hier erhalten wir einen umfassenden Einblick in die Ereignisse des Bauernkriegs und die Rolle von Thomas Müntzer.

Bad Frankenhausen: Schauplatz der entscheidenden Schlacht

Bad Frankenhausen, eine malerische Stadt im thüringischen Kyffhäuserkreis, ist nicht nur für ihre heilenden Quellen und die atemberaubende Landschaft bekannt, sondern auch für ihre historische Bedeutung. Besonders hervorzuheben ist die Schlacht bei Frankenhausen, die am 15. Mai 1525 stattfand und als entscheidender Wendepunkt im Deutschen Bauernkrieg gilt.

Die Schlacht bei Frankenhausen war ein blutiger Konflikt zwischen den aufständischen Bauern und den Truppen des Schwäbischen Bundes unter der Führung von Herzog Georg von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen. Die Bauern, angeführt von Thomas Müntzer, einem charismatischen Prediger und Revolutionär, kämpften für soziale Gerechtigkeit und gegen die Unterdrückung durch den Adel und die Kirche.

Das Schlachtfeld, das sich heute als grüne Wiese präsentiert, ist ein Ort der Erinnerung und des Gedenkens. Ein Denkmal erinnert an die Opfer der Schlacht und die Bedeutung dieses historischen Ereignisses. Du kannst hier die Atmosphäre der Geschichte spüren und dir vorstellen, wie die Bauern in ihrer Verzweiflung und ihrem Mut gegen die überlegenen Truppen kämpften.

Neben dem historischen Aspekt bietet Bad Frankenhausen auch zahlreiche Möglichkeiten zur Erholung und Entspannung. Die heilenden Quellen der Stadt sind seit Jahrhunderten bekannt und ziehen Besucher aus der ganzen Welt an. Die malerische Landschaft des Kyffhäusergebirges lädt zu ausgedehnten Wanderungen und Radtouren ein.

Ein Besuch in Bad Frankenhausen ist somit eine Reise durch die Geschichte und die Natur. Die Stadt bietet eine einzigartige Kombination aus historischer Bedeutung und natürlicher Schönheit, die jeden Besucher begeistern wird.

 

Neben dem weltberühmten Panorama-Museum wird demnächst viel vom "Schiefen Turm von Bad Frankenhausen" zu lesen und hören sein

Neben dem weltberühmten Panorama-Museum wird demnächst viel vom „Schiefen Turm von Bad Frankenhausen“ zu lesen und hören sein

Der Bauernkrieg von 1525 – Ein epochales Ereignis neu entdeckt

Im Herzen Thüringens erwartet Geschichtsinteressierte und Kunstliebhaber 2025 ein besonderes Highlight: Die Landesausstellung „freiheyt 1525 – 500 JAHRE BAUERNKRIEG“ im Panorama Museum Bad Frankenhausen. Vom 11. Mai bis 17. August 2025 können Besucher in die turbulente Zeit des Deutschen Bauernkriegs eintauchen.

Das Herzstück der Ausstellung ist zweifellos Werner Tübkes monumentales Panoramagemälde. Mit einer beeindruckenden Fläche von 1722 m² zählt es zu den größten Panoramen der Welt. Tübke schuf hier kein gewöhnliches Schlachtengemälde, sondern ein faszinierendes Gesamtkunstwerk, das den Übergang vom Spätmittelalter zur Neuzeit in all seinen Facetten einfängt.

Panorama Museum Bad Frankenhausen – ein Meisterwerk der Kunstgeschichte

Inmitten der Diamantenen Aue im Norden Thüringens liegt die idyllische Kurstadt Bad Frankenhausen, die vor knapp 500 Jahren Ort eines blutigen Glaubenskampfes war. Noch heute erinnern Straßen- und Flurnamen wie »Schlachtberg« oder »Blutrinne« an ein Ereignis, das im Mai 1525 etwa 6.000 Menschen das Leben kostete. Eine der letzten Schlachten im Deutschen Bauernkrieg wurde hier ausgefochten und endete in einem martialischen Gemetzel und der Festnahme sowie späteren Hinrichtung des wortgewaltigen, radikalen Predigers und »Endzeitpropheten« Thomas Müntzer.

Oberhalb der Stadt thront weithin sichtbar ein zylindrischer Zweckbau, der Mitte der 1970er Jahre eigens für ein traditionelles Schlachtenpanorama errichtet wurde, das primär und ausschließlich jenem Ereignis im 16. Jahrhundert gewidmet sein sollte. Doch Werner Tübke, der 1976 den staatlichen Auftrag übernahm, orientierte von Anfang an auf eine rein künstlerische Lösung. Kein Geschichtstempel mit didaktisch illustrativen Vorgaben, sondern »hochqualifizierte Malerei« (Werner Tübke), erreicht durch absolute künstlerische Freiheit, war das Ziel.

Nach einem knapp 12-jährigen Schaffensprozess war sein Opus Magnum vollendet, mit dem er Geschichte beschrieb und schrieb – ein epochales Gemälde des Umbruchs vom Spätmittelalter zur Neuzeit, aber auch ein universales, zeitloses Welttheater, in dem Grundthemen der Menschheit die unendliche Wiederkehr des Gleichen versinnbildlichen.

Gleich vorweg: Ich muss von der Empfangshalle noch eine Menge Stufen steigen, um im Panorama-Saal anzukommen. Das Messinggeländer, das ich zum Steigen nutze, hinterlässt unangehme Geruchseindrücke an meiner Hand. Auf die Frage nach „Barrierefreiheit“ erzählt mir eine Aufsichtsperson, dass man als Gehbehinderter oder Rollstuhlfahrer mit dem Auto direkt hinter (!) dem Panorama-Gebäude bis zu einem speziellen Pforte komme und dort eine Aufsichtperson herbeirufen könne, die das Eintrittsgeld abklärt und in Zusammenarbeit mit einer weiteren Aufsichtsperson im Panorama-Saal dich nach oben befördert. Reichlich kompliziert, aber technisch einwandfrei gelöst. Besonders der Aufzug ist eine Schau: Die Kabine schiebt sich direkt aus dem Untergrund in den Saal hinein.

Über 3000 einzelne Figuren bevölkern Tübkes Bilderwelt. In altmeisterlicher Manier und mit brillanten Farben entfaltet sich ein Universum menschlicher Leidenschaften. Du kannst dich von versierten Kunstvermittlern durch die komplexe Bildwelt führen lassen oder mit Multimedia-Guides selbst auf Entdeckungsreise gehen.

Luftaufnahme Panorama Museum - Copyright www.panorama-museum.de

Luftaufnahme Panorama Museum – Copyright www.panorama-museum.de

Mehr als nur Geschichte

Die Ausstellung beleuchtet nicht nur die historischen Ereignisse, sondern regt auch zum Nachdenken über zeitlose Themen wie Freiheit, Gerechtigkeit und gesellschaftlichen Wandel an. Sie bietet eine einzigartige Gelegenheit, diesen wichtigen Abschnitt deutscher Geschichte neu zu entdecken und seine Relevanz für die Gegenwart zu reflektieren.

Ein Besuch in Bad Frankenhausen lohnt sich also gleich mehrfach: Neben der faszinierenden Ausstellung lockt die idyllische Kurstadt mit ihrer malerischen Umgebung zu einem erholsamen Aufenthalt. Die „Sixtina des Nordens„, wie das Panorama Museum auch genannt wird, verspricht ein unvergessliches Kunsterlebnis für Jung und Alt.

Mit Bildern vom Innenbereich kann ich dir leider nicht dienlich sein, da eigene Fotos nicht veröffentlicht werden dürfen. Aufnahmen in bester Qualität findest du über den Link zum Panoramamuseum unten.

Zum Abschluss Halle: Kunstmuseum Moritzburg

Den Abschluss meiner kleinen Bildungsreise bildet ein Besuch im Kunstmuseum Moritzburg in Halle, das ebenfalls Teil der dezentralen Landesausstellung ist. Hier wird die künstlerische Aufarbeitung des Bauernkriegs und seiner Folgen präsentiert. Museumsdirektor Thomas Bauer-Friedrich und Herr Hermann (Werkleitz) geben uns einen Einblick in die Ausstellung und ihre Bedeutung für das Gedenken an den Bauernkrieg.

Festzimmer des Talamtsgebäudes, Kunstmuseum Moritzburg, Halle

Festzimmer des Talamtsgebäudes, Kunstmuseum Moritzburg, Halle

Kunstmuseum Moritzburg, Halle

Kunstmuseum Moritzburg, Halle

Maria-Magdalenen-Kapelle, Kunstmuseum Moritzburg, Halle

Maria-Magdalenen-Kapelle, Kunstmuseum Moritzburg, Halle

Das Kunstmuseum Moritzburg in Halle (Saale) plant im Rahmen der Thüringer Landesausstellung „freiheyt 1525 – 500 Jahre Bauernkrieg“ eine eigene Ausstellung mit dem Titel „Frührenaissance. Mitteldeutschland am Vorabend des Bauernkriegs“. Diese Ausstellung soll ab dem 24. November 2024 im Kunstmuseum Moritzburg gezeigt werden.

Die Ausstellung wird sich thematisch mit der Zeit kurz vor dem Bauernkrieg befassen und die kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Mitteldeutschland während der Frührenaissance beleuchten. Durch die Wahl dieses Zeitraums und Fokus ergänzt die Ausstellung die übergreifende Thematik der Landesausstellung zum 500. Jubiläum des Bauernkriegs.

Indem das Kunstmuseum Moritzburg diese Sonderausstellung plant, beteiligt es sich aktiv an den regionalen Bemühungen, dieses wichtige historische Ereignis zu würdigen und dessen Bedeutung für die Gegenwart zu reflektieren. Die Ausstellung verspricht, einen wertvollen Beitrag zum Verständnis der historischen Umstände zu leisten, die zum Bauernkrieg führten, und die künstlerischen und kulturellen Strömungen jener Zeit zu präsentieren.

Das Kunstmuseum Moritzburg plant für 2025 eine Ausstellung mit dem Titel „Planetarische Bauern„, die von Werkleitz organisiert wird. Internationale Künstler werden eingeladen, neue Werke zu schaffen, die sich sowohl mit Thomas Müntzers historischen Wirkungsstätten als auch mit gegenwärtigen landwirtschaftlichen Herausforderungen befassen. Diese Ausstellung zielt darauf ab, historische Ereignisse zu beleuchten und gleichzeitig aktuelle globale Themen der Landwirtschaft zu reflektieren.

Die Landesausstellungen „Gerechtigkeyt 1525“ und „freiheyt 1525“

Die dezentrale Landesausstellung „Gerechtigkeyt 1525“ in Sachsen-Anhalt beleuchtet an verschiedenen Standorten die Entwicklungen und Folgen des Bauernkriegs. Sie verbindet historische Fakten mit modernen Präsentationsformen und lädt zur kritischen Auseinandersetzung mit den Ereignissen vor 500 Jahren ein.

Unter dem Titel „Gerechtigkeyt 1525“ erinnern 2024/2025 die Stiftung Luthergedenkstätten, die Kunststiftung Sachsen-Anhalt, die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt sowie die Werkleitz Gesellschaft e.V. an das Wirken des Reformators Thomas Müntzers und die Auswirkungen des Bauernkrieges.

Die Landesausstellung knüpft an die reformatorische Tradition im Land an. Sie lädt dazu ein, nicht nur die Ereignisse des Bauernkrieges zu reflektieren, sondern auch die grundlegenden Werte und Ideale der Reformation zu würdigen und für unsere Zeit fruchtbar zu machen. Der Ausstellungszyklus wird von Bund und Land gefördert. Ergänzend bereiten der Landkreis Mansfeld-Südharz, die Standortentwicklungsgesellschaft Mansfeld-Südharz mbH und weitere Partner ein Programm mit weiteren Ausstellungen und Installationen vor.

Parallel dazu findet in Thüringen die Landesausstellung „freiheyt 1525 – 500 Jahre Bauernkrieg“ statt. Diese Ausstellung fokussiert sich auf die Ereignisse in Thüringen und die Rolle Thomas Müntzers im Bauernkrieg. Beide Ausstellungen ergänzen sich und bieten gemeinsam ein umfassendes Bild der historischen Ereignisse und ihrer Bedeutung für die Gegenwart.

Landesausstellung „Gerechtigkeyt 1525“

Die dezentrale Landesausstellung „Gerechtigkeyt 1525“ ist ein Höhepunkt der Veranstaltungen im Gedenkjahr 2025. Sie beleuchtet die Entwicklungen und langfristigen Folgen des Bauernkriegs und arbeitet diese auf moderne Weise auf. Die Ausstellung ist in verschiedene Teil-Projekte gegliedert, die an unterschiedlichen Orten in Sachsen-Anhalt und dem Landkreis Mansfeld-Südharz stattfinden.

Thüringer Landesausstellung „freiheyt 1525 – 500 Jahre Bauernkrieg“

Die Thüringer Landesausstellung „freiheyt 1525 – 500 Jahre Bauernkrieg“ findet in Mühlhausen und Bad Frankenhausen statt. Sie erinnert an die entscheidenden Wendepunkte des Bauernkriegs und die Rolle von Thomas Müntzer. Die Ausstellung bietet einen umfassenden Einblick in die Ereignisse von 1525 und ihre Auswirkungen auf die Region.

Conclusio – oder: am Ende

Die Reise zu den authentischen Orten des Bauernkriegs und Thomas Müntzers gab uns spannende Einblicke in ein wichtiges Kapitel deutscher Geschichte. Vielfältige Ausstellungen und Veranstaltungen 2024/2025 zum Gedenkjahr laden dazu ein, sich intensiv mit den Themen Gerechtigkeit und Freiheit auseinanderzusetzen – damals wie heute.

Was war noch?

Tiefergehende und weiterführende Links

 

Weitere Reiseberichte aus Sachsen-Anhalt findest du hier.

Weitere Reiseberichte aus Thüringen findest du hier.

Wo Übernachten?

Hotel & Spa Suiten FreiWerk* in Stolberg
Barrierefrei, mitten in der Natur. Bodengleiche Dusche, kein Haltegriff, keine Antirutschmatte. Grandioses Frühstücksbuffet.

Ankerhof Hotel in Halle (Saale)*
Barrierefrei. Saunabenutzung im Preis enthalten, allerdings Zugang nur über Treppe (!)

Hotel Ankerhof, Halle

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Literatur/Medien

TerraX in der Mediathek: „Thomas Müntzer und der Krieg der Bauern“ („Erste Revolution in der deutschen Geschichte“) zeigt, wie sich der junge Priester Müntzer in einer Zeit der Reformation gegen die kirchliche und weltliche Obrigkeit wendet.

 

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500 Jahre Bauernkriege – Thomas Müntzer als Sozialrevolutionär aus protestantischem Geist

Thomas Müntzer ist eine der umstrittensten Persönlichkeiten der deutschen Geschichte. Schon während seines kurzen Lebens als Verkörperung des Teufels angefeindet, prägten über Jahrhunderte Ablehnung und Legenden sein Bild. War er nur ein hitzköpfiger Sozialrevolutionär, der die Endzeit angebrochen wähnte und darum mit geballter Faust für die Rechte des »kleinen Mannes« kämpfte? Oder lassen sich Züge einer eigenständigen, neuen Theologie erkennen, mit der er auf … – mehr davon bei Amazon

Transparenz: Offenlegung und Dank

Ich bedanke mich für die Einladung zu dieser Pressereise und die erfreulich gute Organisation durch die IMG Sachsen-Anhalt mbH und vieler anderer Beteiligten unter aufmerksamer Betreuung von Sabine Kraus. Alle angefallenen Kosten wurden durch die IMG Sachsen-Anhalt mbH übernommen.

Zur Vertiefung und Ergänzung

Wenn Du Lust und Interesse hast, das Thema zu vertiefen, sieh dir diesen Reisebericht an:

Allgäu 1525: der Bauernkrieg und die 12 Artikel aus Memmingen

 

Allgäu 1525: der Bauernkrieg und die Zwölf Artikel aus Memmingen


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