Spanien: Die Naturschwimmbäder der Kanaren
Translation with GoogleGeschaffen von der Natur und Paradiese für Badefans im Winter
Die Steinplatten fühlen sich wohlig warm an und die Stimme der Yogalehrerin lullt uns sanft ein in die Entspannung. Sollte man ihr oder doch lieber dem Tosen der Wellen lauschen, die sich an den Felsen brechen? Yogastunde auf El Hierro, direkt am Meer, genauer direkt an der Piscina Natural, dem Naturschwimmbad La Maceta.
El Hierro, die aufgrund ihres Alters von ca. 1 Million Jahren jüngste Kanareninsel,
weckt wie kaum eine andere die Gedanken an die Naturgewalten unserer Erde. Wie am Charco de los Sargos, einem weiteren dieser natürlichen Meeresbecken der Kanaren, wo man sich unweigerlich fragt, ob so vielleicht die Erde in ihrer Urgestalt ausgesehen haben mag.
An mehreren Orten auf El Hierro, das nicht gerade als Badeinsel bekannt ist, gibt es eine ganz Reihe weiterer dieser natürlichen Meeresbecken. Wie ein Balkon über der Weite des Meeres wirken die Piscinas Naturales de la Caleta in ihrem hellen Türkis. Unweit von hier kann man sich auf die Spuren der Ureinwohner der Insel machen, die nahe dem Ort Valverde der Nachwelt ihre Gravuren in Felsen hinterließen.
Nicht weit von hier entfernt findet sich ein weiterer Naturpool mit dem Pozo de las Calcosas. Und direkt vor dem kleinen Ort Tamaduste führen ein kurzer steinerner Steg und Treppen hinein ins schaumige Nass aus dunklem türkisen Meerwasser. An einer Seite befindet sich die Bootshöhle, eine Art Trockendock für die Boote der Fischer des Ortes.
Für viele der vielleicht schönste, von Künstlerin Natur geschaffene und mit einem Basaltbogen gekrönte Naturpool der kleinsten Kanareninsel ist der Charco Azul mit seinem glasklaren Wasser im herrlichen, zerklüfteten El Golfo-Tal. Ein wahres Wunderwerk der vulkanischen Schaffenskraft der Natur.
Die aus Feuer geborenen Kanarischen Inseln besitzen eine Vielzahl dieser sogenannten Charcos, auf Deutsch „Pfützen“ oder „Lachen“, kleine und größere Meerwasserbecken zwischen Felsenformationen vulkanischen Ursprungs. Genauer soll es mehr als 400 dieser Charcos auf den Kanaren geben. Ein Teil von ihnen ist für die touristische Nutzung hergerichtet mit Treppenstufen und Liegeflächen auf den flachen Steinen.
Ein großer Teil aber gilt als geschützt, bilden diese natürlichen, auch Charcos de Marea, Gezeitentümpel, genannten Idyllen eine wertvolle und ganz spezielle Landschaftsform mit einer besonderen Fauna und Flora. Und ihre felsige Umgebung ist ein wichtiger Rückzugsort für Landtiere, wie zum Beispiel für Vögel.
Zu den schönsten, zum Baden und Sonnenbaden genutzten Charcos auf den Kanaren gehören zweifelsohne die Charcones von
Playa Blanca im Süden von Lanzarote.
Der Blick wird angezogen von mehreren nebeneinander liegenden Becken von strahlendem Türkis zwischen den dunklen Lavasteinen, die im Laufe der Jahrtausende durch die Erosion der Wellen auf das Gestein in verschiedener Größe und Tiefe entstanden.
Nicht weit von Puerto del Carmen im Südosten der Vulkaninsel liegt der Barranco del Quíquere, wo ebenfalls Treppenstufen über das dunkle Gestein in ein türkisschimmerndes Naturbecken führen. Hier vorgelagert finden auch Wracktaucher ein Paradies für ihren Sport.
Wer auf Lanzarote den touristischen Attraktionen Manriques, den Jameos del Agua und der Cueva de las Verdes einen Besuch abstattet und danach Lust auf das Schwimmen hat, sollte im Nordosten der Insel nicht versäumen, die natürlichen Meeresbecken von Punta Mujeres aufzusuchen. Zum einen ist der typische Ort mit seinen kubischen, weißgetünchten Häusern unbedingt einen kurzen Aufenthalt für ein paar Tapas oder eine Erfrischung wert. Zum anderen locken die von der Natur geformten Buchten und Becken nicht nur zu einem Bad, sondern sind auch als Fotomotiv und für das Auge ausgesprochen attraktiv.
Fuerteventura kennen Reisende vor allem aufgrund seiner langen,
feinen Sand- und weiten Dünenstränden. Wer aber von der alten Inselhauptstadt Betancuria im Westen der Insel Richtung der eher felsigen Küste hier fährt, die asphaltierte Straße verlässt und eine Sandpiste nimmt, erreicht ein sechs Kilometer langes Paradies aus kleinen Becken und traumhaften Lagunen, die kaum jemand erwartet hätte.
Aguas Verdes gehört wohl noch immer zu den besten Geheimtipps dieser Ferieninsel aus Sand und Wind. Unweit vom, besonders bei Familien beliebten Urlaubsort Caleta de Fuste finden Liebhaber von Naturbädern die Piscina Natural von Caleta. Hier vor der Küste gibt es auch für Taucher einen beliebten Tauchspot.
Wer sich für einen Tagesausflug zur vorgelagerten, nahezu unbewohnten, nicht einmal fünf Quadratmeter großen Insel von Los Lobos entscheidet, sollte, wie überall auf Fuerteventura, seine Badesachen nicht vergessen. In den herrlich ruhigen und geschützten Meeresbecken von Puertito de Los Lobos lässt sich ein ganzer Tag voller Ruhe und Abgeschiedenheit verbringen.
Von Puertito de Los Lobos zieht es uns jetzt nach El Puertillo bei Arucas in den Norden von Gran Canaria. Hier liegen mit den riesigen Naturpools der Charcones von Gran Canaria sicher einige der erstaunlichsten und größten ihrer Art, noch dazu mit Blauer Flagge ausgezeichnet. Es ist herrlich, in diese ruhigen Becken einzutauchen und beim Blick hinaus aufs‘ umgebende Meer ein Gefühl der Weite und Unendlichkeit zu verspüren.
Während der Süden Gran Canarias ebenfalls berühmt ist
für seine wunderbaren breiten und langen Sandstrände der bekanntesten Ferienorte, für die Dünenlandschaft von Maspalomas oder die langen Stadtstrände von Las Palmas, überrascht der Norden bei einer Inseltour mit Felsen, kleinen Buchten und eben jenen Charcos, Meerwasserbecken, oft versteckt und einsam gelegen.
Wer die Ruhe und das einheimische Dorfleben mag, einmal in einem Lokal der Einheimischen essen und ein paar Stunden dort verbringen will, dem seien auch Moya und der Charco de San Lorenzo, ein weiterer herrlicher und geschützter Naturpool hier oben im Norden der Insel geraten. Bei Agaete schützen steile Felsen vor der wild aufschäumenden Wellenwucht des Atlantiks die Badefans in den Naturschwimmbädern Las Salinas.
Meist allein oder nur unter Einheimischen ist man auch in den, von dunklem Vulkangestein umgebenen Naturschwimmbädern von Roque Prieto im kleinen Ort Guía. Den einheimischen Inselbewohnern ist der Ort aufgrund seiner alljährlichen Festlichkeiten La Madrina zu Ehren der Schutzpatronin Santa María de Guía bekannt.
Weitere Naturpools liegen in Galdár, wie der als La Furnia oder auch El Clavo bekannte Charco, oder die Piscinas Los Dos Roques. Die natürlichen Meerwasserbecken von El Agujero ziehen vor allem die einheimische Bevölkerung hier an der Nordküste Gran Canarias an. All diese Paradiese entdeckt man am besten, wenn man sich einen Tag lang auf eine Tour in den Norden begibt, und sich etwas Zeit lässt, um die Dörfer, Landschaften und Natur dieses wenig touristischen Teils der Urlaubsinsel zu erkunden.
Das sei auch Urlaubern auf Teneriffa geraten,
denn auch hier liegt die Mehrzahl der herrlichen Charcos im Norden, wo die Küste felsiger und das Meer ungestümer ist. Von den wunderschönen Stränden im Süden sollte man sich deshalb auch einmal einen Tag verabschieden und sich aufmachen zu einer Tour hinauf in den Norden.
Nicht weit von der herrlichen Steilküste von Los Gigantes liegt das Naturschwimmbad von La Jaquita, das die Badenden mit traumhaften Blicken hinüber auf die Nachbarinsel La Gomera belohnt.
Bajamar ist ein kleiner Ort im Gemeindegebiet von San Cristobal de La Laguna. Die Naturschwimmbäder des Ortes, schmiegen sich an eine kleine Bucht mit feinem Sand und werden überblickt von einem Leuchtturm, der mittlerweile zum Wahrzeichen der kleinen Gemeinde geworden ist. Die ruhigen, mit der Blauen Flagge ausgezeichneten Naturbäder sind aufgrund ihrer guten Zugänglichkeit und Infrastruktur geeignet für die ganze Familie.
An den Tagen, an denen das Meer wild ist, hat man das Gefühl weit draußen im offenen Meer ein Bad zu nehmen. Dann verschwinden die Grenzen zwischen dem Meer und dem geschützten Bereich des Naturschwimmbads von El Pris. Hier lassen sich auch exzellente Fischgerichte genießen und die Sonnenuntergänge mit Blick auf den Teide bleiben garantiert unvergesslich.
Besonders am Abend ist auch ein Besuch der Umgebung des Naturbeckens Charco de Isla Congrejos an der Küste von Santiago de Teide ein Traum. Bei einem Bad im sanften Wasser des Naturpools mit Blick auf die steilen Küstenwände, die Palmen des kleinen Ortes Isla Congrejos hoch über einem und der Sonnenuntergang über dem Meer, kann man sich kein schöneres Ende eines Urlaubstages vorstellen.
Noch mehr Natur und Landschaftserlebnis bieten auch auf Teneriffa die zwischen Vulkangestein eingebetteten und vom Meer erodierten Charcos. Einige der schönsten der Insel sollen auch hier Erwähnung finden.
Ein ganzer Komplex von aus vulkanischen Eruptionen geformten Meeresbecken findet sich in Garachico, wo man nebenbei auch wunderbare Fischgerichte in den Restaurants genießen kann. Eine der Hauptattraktionen des hübschen Ortes ist die Badezone von El Caletón. Herrliche Naturbecken, die Groß und Klein genießen können, vor allem an Tagen, an denen das Meer nicht allzu rau daherkommt.
In Los Silos führen Treppen über die bizarren Vulkansteine hinunter in das kristallklare Wasser des Charco de los Chochos. Ein herrlicher und landschaftlich sehr reizvoller Ort, der seinen Namen der Tatsache verdankt, dass die Bauern hier die Lupinenbohnen in Salzwasser einlegten, um dieser auf den Kanarischen Inseln als „Chocho“ bekannten Hülsenfrucht die charakteristische Bitterkeit zu nehmen. In der Nachbarschaft des Charco de los Chochos befinden sich die etwas kleineren, aber dafür nicht weniger reizvollen Charcos de La Araña und Don Gabino.
Den Charco de la Araña findet man direkt im Anschluss an den gleichnamigen Strand. Ein wunderbares Werk von Mutter Natur, das nur bei Niedrigwasser zum Vorschein kommt und bei Flut wieder im Meer versinkt. Bei einem Bad und darauffolgendem Spaziergang entlang der hübschen Promenade fällt der Blick immer wieder auf die Steilküste von La Culata. Und auf dem Paseo wartet das beeindruckende Skelett eines Seiwales (Balaenoptera borealis) auf die Spaziergänger.
Der Charco Don Gabino ist ein etwa zehn Meter langes und zwei Meter tiefes Meeresbecken, wo man in aller Ruhe auf den Vulkansteinen die Sonne genießen kann.
Wer gerne schnorchelt, sollte es einmal im Charco de la Laja versuchen. Allein der Weg dorthin ist schon ein Besuch wert, führt er doch entlang der bizarren Vulkanküste bis zu diesem kristallklaren Becken. Besonders an Tagen mit Niedrigwasser und wenig Wellengang eigentlich ein unbedingtes Muss. Genauso wie ein Besuch des hübschen Dörfchens San Juan de la Rambla mit seinen kleinen Restaurants und Lokalen, wo man die typische kanarische Küche serviert bekommt.
Einen beeindruckenden Blick auf den höchsten Berg Spaniens, den Teide, genießt man vom Charco del Viento in La Guancha. Aber nicht nur deswegen sollte man an diesem herrlichen Ort nicht einfach vorbeifahren. Von zwei Lavaarmen, die einst während einer Eruption ins Meer flossen und dort rasch erkalteten, ist die kleine Bucht, die den Charco umgibt, geschützt und traumhaft schön. Und auch hier kommen Schnorchelfans voll auf ihre Kosten.
Infos: Schwimmbäder und Naturbecken | Tenerife (webtenerife.de)
Zu den Charcos der „kleinen“ Kanareninseln, La Gomera und La Palma zieht es einen auf der grünen Isla Bonita, wie
La Palma
sich gerne nennt, unweigerlich zum berühmtesten Naturbecken der Insel, dem Charco Azul. Der tiefblaue, schimmernde Charco, der seinen Namen zweifelsohne verdient, lockt unweit unzähliger, die steile Küste überragender Bananenplantagen zu einem erfrischenden Bad.
Als krönender Abschluss lohnt sich danach der Besuch des hübschen nahegelegenen Ortes San Andrés y Sauces, wo man es sich in einem der kleinen Restaurants oder Bars auf der schönen Plaza richtig gutgehen lassen sollte.
Wie La Palma ist auch La Gomera mit seinen Landschaften
aus steilen Terrassen und verwunschenen Urwäldern besonders bei Wanderern und Naturfans beliebt. Und doch hat diese kleine Insel die meisten, von Menschenhand unberührten Strände der Kanaren. Kleine Buchten, versteckt zwischen Felsen und Klippen, Naturstrände mit dunklem Sand, nicht selten in gewisser Entfernung von den Ortschaften.
Wer sich beispielsweise nach einer Rundtour durch die Lorbeer- und Gagelwälder des Tals von Hermigua gerne ins erfrischende Nass stürzen möchte, findet sowohl die Playa de la Caleta in der Umgebung des Ortes, als auch den Naturpool, die Piscina Natural oder Pescante von Hermigua, wo einst Schiffe zum Entladen anlegten.
Es müssen nicht immer die großen Strände sein, die den Reiz eines besonderen Sonnentages ausmachen. Die herrlichen, natürlichen, im Vulkangestein entstandenen und eingebetteten Meeresbecken der Kanaren sind eine wunderbare Abwechslung für jeden Bade- und Landschaftsfan und auch im bevorstehenden Winter ein Eldorado für alle, die auf Schnee und Kälte gerne verzichten können.
Informationen zu den Kanaren, ihren Stränden und Naturpools unter: https://www.hallokanarischeinseln.com/naturschwimmbaeder/
Zu den Küsten und Stränden in ganz Spanien: https://www.spain.info/de/kuesten-straende/