Rundreise Marokko – zu Besuch im Märchen aus 1001 Nacht
Translation with GoogleAb einem gewissen Alter (sprich 50+) und Lebenserfahrung ändern sich die Vorlieben beim Reisen. Wurde früher vielleicht mehr nach familientauglichen Unterkünften gesucht, stehen immer mehr das Kennenlernen geschichtsträchtiger Sehenswürdigkeiten, lebendiger Kulturen und abwechslungsreicher Landschaften im Vordergrund.
Marokko, das magische Land voller exotischer Düfte, verwinkelter Gassen und traditioneller Tajine-Gerichte, ist ein Traumziel für all das und noch mehr. Plus: Die aufmerksame Gastfreundschaft ist das besondere i-Tüpfelchen obendrauf.
Marrakesch – die rote Stadt
Der Beginn unserer Reise und einer der wohl schönsten Orte Afrikas* ist die Stadt Marrakesch, auch bekannt als das Tor zu Afrika oder die „rote Stadt“. Zugegeben, an das Gewusel und den Trubel in der Medina (Altstadt) muss man sich erst gewöhnen, ist das allerdings geschehen, kann man nur noch staunen. Das Herz der Stadt ist der Djeema el Fna Platz, der Platz der Gehängten.
Hier darüber zu schlendern ist ein wahres Erlebnis – unzählige Stände, Gaukler, Musiker, Schlangenbeschwörer oder Feuerschlucker sorgen für jede Menge offene Münder. Das Beste daran: Bei einem Spaziergang durch die Souks der Medina führt gefühlt jede Straße an diesen Platz. Egal, von wo man startet, man landet immer wieder hier.
Jardin Majorelle – Erholung pur
Das komplette Kontrastprogramm, ein Ort zum Durchschnaufen und die Natur in all ihrer Pracht zu genießen, ist unser anschließender Halt – der Jardin Majorelle. Gelegen im Stadtteil Guéliz, beeindruckt das Paradies auf 4.000 m² mit seiner botanischen Vielfalt und wunderschönen Pflanzenwelt. Die Anlage gehört zu den schönsten Gärten weltweit und fasziniert dank allen erdenklichen Blau- und Grün-Schattierungen.
Unser Tipp: Für alle, die nicht lange anstehen möchten und auf der Suche nach einem ruhigen Plätzchen sind, empfiehlt sich ein Besuch im Le Jardin Secret, gelegen inmitten der Medina. Die Grünflächen sind sowohl in einen exotischen Garten sowie in einen islamischen Garten unterteilt – Zitrus-, Oliven- und Orchideenbäume verströmen einen betörenden Duft. Neben den Gärten können Besucher Gebäude erkunden, die herausragende Beispiele islamischer Kunst und Architektur sind.
Die einzigartige Lehmstadt Aït–Ben-Haddou
Der nächste Stopp auf der Rundreise führt uns nach Aït-Ben-Haddou. Diese wunderschöne Stadt ist ganz aus Lehm gebaut und liegt im Südosten des Landes. Die ineinander verschachtelten Häuser aus Lehm, auch Tighremts genannt, sind sehr beeindruckend und werden nicht nur deswegen auch gerne als Hollywood-Kulisse genutzt. Bereits seit dem 11. Jahrhundert war die befestigte Stadt (Ksar) als wichtiger Handelsknotenpunkt zwischen Marrakesch und Timbuktu für die Karawanen bekannt. Auch heute leben noch Nachkommen der Ben-Haddou-Sippe in einigen Häusern des UNESCO-Weltkulturerbes.
Wandern im Hohen Atlasgebirge
Der Start unserer geführten Trekkingtour beginnt im beschaulichen Bergdorf Imlil. Wir verladen unser Übernachtungsgepäck auf Packesel und gelangen nach einem Fußmarsch zum friedlichen, abgelegenen Dorf Aroumd, das auf einem Hügel zwischen Imlil und dem Berg Mt. Toubkal liegt.
Hier genießen wir den atemberaubenden Blick über das Hohe Atlasgebirge und erleben die traditionelle, gastliche Kultur der Berber. Nach einer Übernachtung in einer der familiengeführten Berghütten entdecken wir in einem gemütlichen Wandertempo den besonderen Ort und das umliegende Farmland.
Essaouira – die malerische Küstenstadt
Weiter geht es zu unserem letzten Halt in Essaouira – das Städtchen versprüht viel Charme und Flair und ist im Gegensatz zu Marrakesch ein wahrlich erholsamer Ort. Mit etwa 85.000 Einwohnern geht es hier merklich ruhiger zu: Gemächlich kann hier durch die Straßen geschlendert, selbst geknüpfte Teppiche oder handbemalte, marokkanische Fließen gekauft werden.
Die Lage am Meer ermöglicht Flanieren an der Strandpromenade oder einen Besuch in gemütlichen Restaurants mit faszinierendem Meerblick. Ab und zu können auch Kamele erspäht werden, die von ihren Besitzern entlang des Strandes geführt werden. Für alle, die wollen, kann natürlich auch ein Kamelritt ein besonderes Highlight sein.
Marokko: Checkliste
Marokko beeindruckt Reisende aller Altersgruppen und bietet ebenfalls für die Generation 50+ einen unvergesslichen Urlaub mit vielfältigen Erfahrungen und einer Fülle an neuen Eindrücken.
Abschließend haben wir noch ein paar Tipps aufgelistet, die für alle Marokko-Interessierten hilfreich sein können:
✓ Die besten Monate für eine Marokko-Rundreise sind der April und Mai sowie der September bis November. Steht das Baden oder eine Trekkingtour im Vordergrund, eignen sich besonders die Monate Mai bis Oktober.
✓ Um möglichst viel Sehenswürdigkeiten bestaunen zu können, sollte mindestens eine Reisedauer von einer Woche eingeplant werden – zwei Wochen sind noch besser.
✓ Dem Land und der Kultur angemessen Kleidung: Mit langer und wallender Kleidung kann die Körpertemperatur sogar noch besser reguliert werden.
✓ Einpacken wärmerer Kleidung für die kühleren Nächte. Beim Wandern sind festes Schuhwerk, Thermobekleidung und Handschuhe bzw. Mütze unabdingbar.
✓ Bei Porträtaufnahmen von Personen sollte man vorher immer nachfragen und eventuell einen kleinen Bakschisch (Trinkgeld) geben.
✓ Handeln gehört zur Kultur Marokkos – das kann man insbesondere auf den Medinas intensiv kennenlernen.
✓ Der Genuss von Pfefferminztee ist fester Bestandteil der marokkanischen Kultur – eine Einladung zum Tee abzulehnen, gilt als unhöflich.
✓ Um auf Nummer Sicher zu gehen, sollte man bei jeder Reise aktuelle Informationen zur Sicherheit des jeweiligen Landes beim Auswärtigen Amt einholen.
Autorin: Miriam Hils
Titelbild: Foto von: Paul Macallan
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