Georgien und die goldene Jahreszeit
Translation with GoogleWenn die goldene Jahreszeit nach Georgien kommt, beginnt eine besonders reizvolle Reisezeit. Die Sommerhitze weicht milden Temperaturen, das Licht wird weicher, und die Landschaft zeigt sich in einem beeindruckenden Farbenspiel. Wer das Land gerne von seiner ruhigen, authentischen Seite, weit weg vom Hochsommer-Trubel erleben möchte, für den ist der Herbst in Georgien ideal. Zwischen leuchtenden Weinbergen, stillen Bergtälern und idyllischen Altstädten entfaltet sich Georgien in einer Ruhe und Schönheit, die Reisende nicht selten überrascht.
Besonders in Kachetien, dem Herzen der georgischen Weinkultur, erwacht das Land zum Leben. Während der traditionellen Weinlese, der „Rtveli“, öffnen Familien ihre Höfe, teilen Wein, Tradition und Geschichten und laden ein, Teil des lebendigsten und kulturell reichhaltigsten Rituals des Jahres zu werden.
Bevor die Trauben geerntet werden, beginnt die Vorbereitung in den Kellern: Qvevris – die Lehm-Amphoren, in denen später der Wein gärt – werden gründlich mit reinem Wasser gereinigt, ganz ohne Chemikalien. Denn jeder Rückstand könnte das Aroma beeinträchtigen. Um die Verbreitung von Bakterien zu minimieren, findet die letzte Reinigung am Tag vor der Weinlese statt.
Ein zentraler Moment ist das sogenannte Satsnakheli, bei dem ganze Trauben noch mit den Füßen zerquetscht werden, damit der Saft direkt in die Qvevris fließt – eine schonende Methode, die Oxidation minimiert und intensive Aromen fördert. Damit das gründliche Auswaschen der Lehm-Amphoren nicht umsonst war, sollten die Füße vor der Satsnakheli natürlich gründlich gewaschen werden. Besucher können bei der Lese und sogar beim Traubenstampfen mithelfen und erleben dabei die herzliche Gastfreundschaft, für die Georgien so bekannt ist. Danach beginnt das Fest: Ein Mahl mit Mtsvadi, Brot, Käse und Wein – denn bei Rtveli geht es nicht nur um Weinproduktion, sondern um Gemeinschaft, Geschmack und gelebte Tradition.