Erlebnis Türkei – Geschichten aus dem Urlaub. Beim Metzger

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Urlaub Türkei Belek Megasaray Mega Saray

Ebook: Erlebnis Türkei – Geschichten aus dem Urlaub*

Kapitel 4:

Edeltraud Brugger:

Beim Metzger

„Dana eti bon filet“, wurde mir von erfahrenen Campern verraten, sei das beste Stück Rindfleisch, das ich in der Türkei bekommen könne.

Nach mehreren erfolglosen Versuchen in verschiedenen Metzgereien bezweifelte ich die Existenz eines solchen Leckerbissens immer mehr. Ich ließ mir den Satz noch einmal wiederholen. Vielleicht lag es ja nur an meiner schlechten Aussprache, dass die Verkäufer nur verlegen lächelten oder auf typische Art und Weise mit der Zunge schnalzten und den Kopf hochruckten.

„Merhaba, dana eti bon filet var mi ?“ murmelte ich vor mich hin, jedes Mal wenn ein Laden mit Fleisch auftauchte. Hier in Mersin starte ich einen letzten Versuch. Schwer bepackt mit Tüten voll herrlichem Obst und frischem Gemüse betrete ich einen vertrauenserweckenden Metzgerladen am Rand des Basars. Es ist ein kleiner Raum an einer Straßenecke, außen und innen hängen riesige Fleischstücke, in der Mitte steht ein schwerer Hackstock. Auf einer Seite ein Tisch mit Waage und Fleischwolf. Darüber, an der Wand neben der vorgeschriebenen Preisliste, schaut ein Portrait Atatürks väterlich streng auf die neue Kundschaft herab.

Maschallah! Auf meine schüchterne Frage wendet sich der Chef einer Rinderhälfte zu und schneidet mir das Lendenstück heraus. „Wieder ein Sieg“, denke ich mir und juble innerlich. Da wird die Familie staunen, was Mami alles kann. Aber so schnell komme ich hier nicht raus! „Cay
icermisinis?“ fragt der Meister, während er die Lende herausschält. Ich will keinen Tee mehr, es waren heute schon zu viele und entgegne, leider auf deutsch „Nein, danke!“, worauf der Azubi nach draußen springt und Tee bestellt.

„Oturun!“ Folgsam setze ich mich auf den einzigen wackligen Hocker zwischen einige Schafshälften und schlürfe den fünften Tee. Der Mann mit dem weiß-roten Kittel hat das Fleischstück gesäubert. Er ergießt nun einen Schwall türkischer Worte über mich und wartet mit dem Messer in der Hand auf Antwort. Die letzten beiden habe ich verstanden: „Tamam mi?“ Das bedeutet soviel wie „In Ordnung?“ Ich bejahe, worauf der Typ beginnt, mein Bratenstück in Schnitzel zu zerlegen und diese zu klopfen, bis sie die Stärke von Zeitungspapier haben. Oh je, so war das nicht gemeint! Hätte ich bloß zuhause meine Türkisch- Lektionen besser gelernt!

Erst beim dritten Schnitzel gelingt es mir, ihn zu stoppen und das Missverständnis aufzuklären. Ich möchte den Braten ganz. Eine Portion Hackfleisch bekomme ich mitgeliefert, es sind die abgeschälten Teile, die der Lehrbub durch den Fleischwolf gelassen hat. Ich bezahle den Gegenwert von 5 Euro und bin stolz, dass ich inzwischen auf Anhieb die Summe verstehe, auch wenn die Zahlen noch so schnell gesprochen werden.

Allahasmarladik!

Güle Güle!

Der überfüllte Bus zum Campingplatz am Meer wartet schon. Wohin mit den vielen Taschen? – Die Sitznachbarin lächelt und nimmt zwei davon auf ihren Schoß.

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