Coburg: Zeitreise durchs Coburger Land – ein Wochenende in Franken und Thüringen

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Titelbild Coburg - Veste Coburg copyright Coburg Marketing - Rainer Brabec
  

 

Infobox
Autor:Wolfgang Brugger
Reisezeit:Mai 2024
Art der Reise:Pressereise
Lesezeit: 13 Minuten
  

Wichtiges in Kürze: Was erwartet dich in diesem Reisebericht?

Coburg – Majestätische Residenzstadt und mittelalterliche Altstadt

  • Besuch der Veste Coburg mit Einblick in die Geschichte der Herzöge und Könige
  • Mystischer Rundgang mit dem Coburger Nachtwächter durch die Altstadt

Grenzüberschreitende Entdeckungen und Brautradition

  • Besichtigung des Schlosses Ehrenburg, wo wir erleben, wie der europäische Hochadel gelebt hat
  • Zeitreise in die Vergangenheit im mittelalterlichen Seßlach
  • Einblick in die regionale Braukunst bei den Seßlacher Mönchen

Geteilte Geschichte, fränkische Spezialitäten und Naturerlebnis

  • Besuch des geschleiften Dorfes Billmuthausen
  • Wanderung auf dem ehemaligen Todesstreifen im Naturschutzprojekt „Grünes Band“
  • Kulinarischer Abschluss mit fränkischen Spezialitäten

… und noch einiges mehr!

Anreise und royales Flair in Coburg

An kaum einem anderen Ort kannst du Geschichte so hautnah erleben wie in der grenzübergreifenden Urlaubsregion Coburg.Rennsteig, gelegen im Herzen Deutschlands in Südthüringen und Oberfranken. Hier lässt sich nicht nur die jüngere deutsch-deutsche Geschichte entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze, dem heutigen Grünen Band, nachvollziehen: Auch die Epoche des Mittelalters hat hier zahlreiche Spuren hinterlassen, die du noch heute besichtigen und erleben kannst.

Die Anreise von Dillingen an der Donau, wo ich seit Jahren mein Lager aufgeschlagen habe, bis zur ehemalig deutsch-deutschen Grenzregion gestaltet sich einfach und problemlos (wenigstens die Hinfahrt): Die Bahn bringt mich in rund 3 Stunden mit nur 1 x Umsteigen mitten ins Geschehen.

Coburg, die ehemalige Residenzstadt der Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha, beherbergt unsere kleine Gruppe just außerhalb der Stadtmauern im Hotel Villa Victoria.

Hotel Villa Victoria, Coburg

Hotel Villa Victoria, Coburg

Veste Coburg

Zwischen endlosen Wäldern und Wiesen reihen sich märchenhafte Schlösser und imposante Burgen und prägen das Landschaftsbild von Coburg.Rennsteig. Hoch über den Dächern Coburgs erhebt sich die eindrucksvolle Veste (nur echt mit dem „V“) mit ihren gewaltigen Mauern und Türmen, auch bekannt als „Fränkische Krone“, eine der größten und besterhaltenen mittelalterlichen Burganlagen Deutschlands.

Grenzschild des Herzogtums Sachsen-Coburg vom Ende des 19. Jahrhunderts, Veste Coburg

Grenzschild des Herzogtums Sachsen-Coburg vom Ende des 19. Jahrhunderts, Veste Coburg

Ihre Blüte erlebte die mittelalterliche Burganlage zu Beginn des 16. Jahrhunderts als Sitz der sächsischen Kurfürsten.

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Lutherstube

Luther kam auf die Veste Coburg im Gefolge des sächsischen Kurfürsten Johann des Beständigen, der auf der Reise zum Augsburger Reichstag in der Stadt Coburg Rast hielt. Luther sollte ursprünglich den Kurfürsten nach Augsburg begleiten. Da Luther jedoch nicht nur im Bann des Papstes, sondern auch in der Reichsacht stand, konnte er nicht vor Kaiser Karl V. erscheinen. Kurfürst Johann ließ daher Luther auf der Veste Coburg zurück. Von hier aus nahm er in regem Briefwechsel und Botenverkehr Anteil an den Verhandlungen.

Lutherstube in der Steinernen Kemenate, Veste Coburg

Lutherstube in der Steinernen Kemenate, Veste Coburg

Auf der Veste Coburg schrieb Martin Luther u. a. die Trostbriefe an Philipp Melanchthon, den berühmten Brief an seinen Sohn Hänschen und arbeitete weiter an der Bibelübersetzung. Ferner entstanden 26 reformatorische Schriften. Im „Sendbrief vom Dolmetschen“ erläuterte und verteidigte er seine Bibelverdeutschung, mit der er bekanntlich der Schöpfer unserer Schriftsprache wurde. Luthers Arbeitszimmer in der „Steinernen Kemenate“ ist noch heute zu besichtigen.

Zudem beherbergt die Veste Coburg international bedeutende Kunstsammlungen:

Historische Gemälde, Kupferstiche, Skulpturen, Waffen, Kutschen oder Münzen sind in der Ausstellung ebenso zu finden wie eine bemerkenswerte Glassammlung, die auch das bedeutendste Stück der Kollektion beherbergt: das aus dem 11. Jahrhundert stammende Hedwigsglas, das sich einst im Besitz Martin Luthers befand. Für Kunstsinnige wichtig, finden diese hier auch Bilder von Dürer und Cranach d. Ä..

Lucas Cranach der Ältere hat hier gleich 3 x (nebeneinander hängend) Suizid begehende Damen abgebildet - Veste Coburg

Lucas Cranach der Ältere hat hier gleich 3 x (nebeneinander hängend) Suizid begehende Damen abgebildet – Veste Coburg

Bei einer Führung durch die imposante Festung erfahre ich zusammen mit einer kleinen Schar von Berichterstattern aus ganz Deutschland mehr über die bewegte Geschichte Coburgs.

Schon im 11. Jahrhundert wurde die Veste Coburg erstmals urkundlich erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte war sie die Residenz zahlreicher Herzöge und Könige, darunter auch Prinz Albert, der spätere Ehemann von Königin Victoria.

Von der Terrasse der Veste genieße ich den atemberaubenden Blick über die Dächer Coburgs und die umliegende Landschaft, bevor die meisten von uns den Abstieg durch den Hofgarten beginnen und mit fantastischen Ausblicken über die Stadt und die Region belohnt werden, während ich mit dem Auto nach unten ins Hotel fahre, denn die Veste Coburg ist in großen Teilen nicht barrierefrei, was sich nach gewisser Zeit auf mein nicht so sportliches Bein auswirkt. Es gibt zwar einen Aufzug, doch der bringt in unserem Kontext nicht viel, weil eben doch eine Menge von Treppen auf und ab gestiegen werden muss und das macht mein schwächelndes Bein nur eine Zeit lang mit, aber dann ist Ende Gelände (für mich).

Am Abend – ich bin einigermaßen wieder hergestellt –  versinke ich bei einem Rundgang mit dem Coburger Nachtwächter in der mystischen Atmosphäre der mittelalterlichen Altstadt. Laternenlicht, leise Schritte und die spannenden Geschichten des Nachtwächters lassen die Vergangenheit lebendig werden.

Grenzüberschreitende Entdeckungen und Brautradition

Abwechslungsreiche Eindrücke und neue Perspektiven

Der zweite Tag meiner Reise bietet mir eine abwechslungsreiche Mischung aus Kultur, Geschichte und Natur. So erlebe ich nicht nur die Pracht des europäischen Hochadels auf Schloss Ehrenburg, sondern erkunde auch die malerische Altstadt von Seßlach und genieße die fränkische Gastfreundschaft in einer gemütlichen Gastwirtschaft.

Coburg – Stadtansichten

Gleich neben unserem Hotel können wir durch diesen Torturm die Altstadt betreten

Gleich neben unserem Hotel können wir durch diesen Torturm die Altstadt betreten

Eines der ältesten Fachwerkgebäude Deutschlands, Münzmeisterhaus, Coburg

Eines der ältesten Fachwerkgebäude Deutschlands: das Münzmeisterhaus, Coburg

Rathaus Coburg

Rathaus Coburg

Stolpersteine als Erinnerung an Deportation und Vernichtung von Juden. Ein Punkt, der zum Verweilen und Nachdenken anhält. Und zur Erinnerung, nur demokratisch orientierte Parteien zu wählen, damit so etwas nie wieder vorkommen kann.

Stolpersteine als Erinnerung an Deportation und Vernichtung von Juden. Ein Punkt, der zum Verweilen und Nachdenken anhält. Und zur Erinnerung, nur demokratisch orientierte Parteien zu wählen, damit so etwas nie wieder vorkommen kann.

Coburg, Stadthaus: Unterteil eines Doppelerkers

Coburg, Stadthaus: Unterteil eines sogenannten Coburger Erkers, einer zweistöckigen Konstruktion

Auf dem Marktplatz der berühmte Sohn der Stadt, der es bis zum Ehemann der Queen von England und Indien gebracht hat

Auf dem Marktplatz der berühmte Sohn der Stadt, der es bis zum Ehemann der Queen von England und Kaiserin von Indien gebracht hat

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Ein weiterer Kanaldeckel für meine Sammlung. Dieser hier ist ganz besonders, denn er zeigt den Heiligen Moritz / Mauritius, der überall in Coburg zu sehen ist.

Ein weiterer Kanaldeckel für meine Sammlung. Dieser hier ist ganz besonders, denn er zeigt den Heiligen Mauritius, der überall in Coburg zu sehen ist.

Fachwerk und Jugendstil einträchtig nebeneinander in Coburg

Fachwerk und Jugendstil einträchtig nebeneinander in Coburg

Schloss Ehrenburg: auf den Spuren des europäischen Hochadels

Schloss Ehrenburg ist ein prächtig großer Bau am Rand der Altstadt, den wir füßlings in wenigen Minuten vom Hotel über den Marktplatz erreichen. Der Mittelteil ist gerade eingerüstet, so dass eine Gesamtansicht aus optischen Gründen nicht gerade schön rüberkommt, weswegen ich eine andere Perspektive fürs Foto gewählt habe.

Bereits beim Betreten des Schlosses umweht mich der Atem von Geschichte und Pracht. Die opulenten Räumlichkeiten, reich verziert mit Stuck und Gemälden, lassen mich erahnen, wie prunkvoll das Leben des europäischen Hochadels einst war.

Schloss Ehrenburg, ein beeindruckendes Beispiel für die wechselvolle Geschichte des Coburger Herzogtums

Im 16. Jahrhundert wollte der Coburger Herzog Johann Ernst von Sachsen-Coburg seine gesamte Hofhaltung von der Veste in die Stadt verlegen, da ihm der Aufstieg auf den Vesteberg keinen Spaß mehr machte.

Nach fünf Jahren Bauzeit wurde das Schloss 1547 fertiggestellt und erhielt den Namen „Ehrenburg“, da beim Bau auf Frondienste verzichtet wurde.

Nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg und einem großen Brand ließ Herzog Albrecht ab 1690 das Gebäude zu einer prächtigen barocken Residenzanlage ausbauen. Aus dieser Zeit stammen die Schlosskirche, wo übrigens Walzerkönig Johann Strauß seine 3. Frau ehelichte, und der beeindruckende Riesensaal mit seinen 28 Atlantenfiguren.

Im 19. Jahrhundert erhielt das Schloss dann seine heutige neugotische Fassade, die vom Berliner Architekten Karl Friedrich Schinkel entworfen wurde. Dadurch bekam es eher das Aussehen einer Burg oder eines englischen Landhauses, während das Innere im französischen Stil gestaltet war.

Heute bietet das Schloss Ehrenburg Besuchern einen einzigartigen Einblick in die Wohnräume des Adels und die Geschichte des Coburger Herzogtums. Man kann hier beispielsweise die Gemächer besichtigen, die Königin Victoria bei ihren Besuchen in Coburg gerne benutzte. Neben Führungen durch 25 Räume gibt es auch zwei sehenswerte Bildergalerien mit Werken von Lucas Cranach. Der Riesensaal und die Schlosskirche sind zudem beliebte Orte für Konzerte und Veranstaltungen.

In der Ahnengalerie wandle ich auf den Spuren berühmter Persönlichkeiten wie Kaiser Karl V. Es ist faszinierend, sich vorzustellen, welche historischen Ereignisse sich in diesen Räumen abgespielt haben.

Zimmer an Zimmer reiht sich in der sehr großen Anlage - und alle Türen offen für uns zur Durchschau

Zimmer an Zimmer, Saal an Saal reiht sich in der sehr großen Anlage – und alle Türen offen für uns zur Durchschau

Schon fast zum Abschluss der Führung wird uns in einem der Schlafzimmer, in dem Queen Victoria genächtigt hat, ein anschließendes Kabuff gezeigt, wo eine für die damalige Zeit sensationelle Neuheit in Gebrauch war: eine Sitztoilette mit Wasserspülung. Revolutionär – und offenbar aus England stammend, wo schon so viele großartige Erfindungen der Neuzeit ihren Ursprung hatten.

Der Besuch von Schloss Ehrenburg ist eine Reise in die Vergangenheit, die mich tief beeindruckt hat. Es ist ein Ort, der Geschichte lebendig werden lässt und uns die Möglichkeit bietet, in die faszinierende und manchmal verwirrende Welt des europäischen Hochadels einzutauchen.

Abschließend noch ein Blick in die 1690 begonnene und 1738 eingeweihte Hofkirche

Abschließend noch ein Blick in die 1690 begonnene und 1738 eingeweihte Schlosskirche

 

Genussregion Oberfranken

Oberfranken ist berühmt für seine enorme Dichte an Brauereien, Metzgereien und Bäckereien und somit spielen sowohl das kulinarische Handwerk als auch der Genuss im Coburger Alltag eine zentrale Rolle.

Das zeigt sich in der lebhaften Gastro-Szene, die neben internationalen Genüssen auch moderne, von den aktuellen Trends inspirierte Küche bietet und gleichzeitig viel Regionales auf die Teller zaubert.

Willst du die typischen, lokalen Spezialitäten kennenlernen, frage im Verköstigungsbetrieb deiner Wahl nach dem  „Coburger Rutscher“ und probier diese besondere Variante des Kartoffelkloßes.

Zum Nachtisch kann dann ein „Schmätzchen“ verführen, eine Lebkuchenspezialität, die es seit dem 19. Jahrhundert nur in Coburg gibt. Wir bekommen das „Schmätzchen“ zum Probieren bei der Lebkuchen- und Feingebäck-Fabrik Peter Feyler.

Kein Weg führt derweil an der Coburger Bratwurst vorbei, die wir, da gerade Marktgeschehen auf dem Platz zwischen Rathaus und Stadthaus ist, uns munden lassen. Dort steht eine fahrbare Braterei, wo im Akkord Würste über einem Feuer aus Kiefernzapfen gebraten (ich würde sagen „gegrillt“) werden.

Wenn du genau hinsiehst, erkennst du die Kiefernzapfen in den Flammen

Wenn du genau hinsiehst, erkennst du die Kiefernzapfen in den Flammen

Mit deren Rezeptur nehmen es die Einheimischen sehr genau. Sogar ihre Länge ist festgelegt, nachzuschauen auf dem Giebel des Rathauses, wo das „Bratwurstmännle“ steht. In seiner rechten Hand hält es einen Marschall-Stab, der als offizielles Bratwurstmaß gilt. Eine Legende zwar, denn tatsächlich ist es der Heilige Mauritius – Coburgs Stadtpatron und einst römischer Legionär und Märtyrer –, der dort oben wacht, aber die Coburger lieben nun mal ihre Bratwurst und damit auch ihr „Bratwurstmännle“.

Zum Handling der für unsere Verhältnisse schon recht langen Bratwurst: Diese wird in ein Brötchen eingeklemmt, das nicht quer, sondern längst eingeschnitten wird. Der Oberfranke isst die Wurst ohne Senf oder Ketchup. Diese Zutaten bekommst du aber auf der ganzen Länge der Wurst aufgelegt, wenn dir danach ist. Für mich ist es schon recht gewöhnungsbedürftig, lange Zeit nur Fleisch ohne alles zu essen, denn wenn ich auch am Brötchen knabbere, wenn ich mal Pause mit dem Fleisch machen will, ist meine Haltungsgrundlage bald verschwunden und ich muss die Wurst mit der Hand halten, ohne das Brötchen dazwischen.

Mittelalterliches Seßlach

Weiter geht es in das mittelalterliche Seßlach, das mit seinen verwinkelten Gassen und gut erhaltenen Fachwerkhäusern einen zauberhaften Charme versprüht. Hier erlebe ich eine Zeitreise in die Vergangenheit und erfahre mehr über die Geschichte der Stadt, die bis ins 8. Jahrhundert zurückreicht.

Wir kommen gerade rechtzeitig, um die Schließung des Stadttores mitzuerleben. Ab Samstag 14 Uhr bis Sonntag 22 Uhr kommt hier kein Fahrzeug mehr durch.

Wir kommen gerade rechtzeitig, um die Schließung des Stadttores mitzuerleben. Ab Samstag 14 Uhr bis Sonntag 22 Uhr kommt hier kein Fahrzeug mehr durch.

Außerhalb der Stadtmauern an der Brücke über die Rodach zahlreiche Wege für Radler und Wanderer

Außerhalb der Stadtmauern an der Brücke über die Rodach zahlreiche Wege für Radler und Wanderer

Den Seßlacher Nachmittag lasse ich im Kommunbrauhaus (das ist eine Braustätte, die der Gemeinde gehört und von Freiwilligen und Enthusiasten und mit der Unterstützung eines professionellen Braumeisters betrieben wird) bei den „Seßlacher Mönchen“, die allerdings keine Mönche sind, ausklingen.

In gemütlicher Atmosphäre weiht uns einer von ihnen in die Tradition der regionalen Braukunst ein und wir probieren uns bei Schnittchen durch einige der hier meisterhaft hergestellten Biere.

 

Gleich neben der Braustätte macht einer der Störche gerade den Abflug

Gleich neben der Braustätte macht einer der Störche gerade den Abflug

Abends statten wir dem Hotelrestaurant „Alte Mühle“ einen Besuch ab und lassen uns trefflich bewirten.

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Geteilte Geschichte und fränkische Spezialitäten

Billmuthausen – ein wichtiger Ort der Erinnerung

Am letzten Tag meiner Reise besuche ich zunächst das geschleifte Dorf Billmuthausen. Der Grenzverlauf Thüringen/Bayern ist definitiv nicht – wie bei so manchen Staaten in Afrika – am Kartentisch mit dem Lineal gezogen, wie du dich bei Google Maps überzeugen kannst. Hier ist Bayern mal nördlich, dann südlich, dann östlich, aber irgendwie, mitten im Wald, geht auf unserer Reise von Coburg nach Ummerstadt die ehemalig deutsch-deutsche Grenze durch, allerdings ist sie seit der Wende durchlässig, was die meisten Mitmenschen freut.

Wenn du Zeit hast, verweile im thüringischen Ummerstadt, wo du zahlreiche Fotos von Fachwerkhäusern auf den Speicherchip deiner Kamera bannen kannst. Dann weiter über eine einspurige, aber geteerte Straße hinein in eine Gegend, die von Wäldern und Wiesen dominiert ist. Billmuthausen gibt es nicht mehr, nur ein Friedhof zeugt noch von dem Ort, der nahezu komplett ausradiert wurde, weil das DDR-Regime es so wollte.

Da stehen wir nun still und naturbewegt auf einem sanften Wiesenhang, und lauschen dem Wind und den Vögeln. Der eifrige Gesang von Amsel, Kohlmeise, Stieglitz und Mönchsgrasmücke untermalt die Worte derer, die hier gelebt haben und noch in der Nähe leben und sich des Themas annehmen, um die Erinnerung nicht im Dunst der Geschichte verschwinden zu lassen.

Billmuthausen: der ehemalige Friedhof

Billmuthausen: der ehemalige Friedhof

Anhand von Informationstafeln, Gedenksteinen und den Resten der ehemaligen Dorfkirche erfahre ich durch die Schilderung von Einheimischen und Zeitzeugen mehr über die Geschichte des Dorfes und das Leben der Menschen im Schatten der Mauer.

Das Trauma, gleichsam über Nacht die Heimat verloren zu haben, nur weil man nahe der deutsch-deutschen Grenze lebte, kann ich mir lebhaft vorstellen. Die Schilderungen meiner Mutter und Großmutter, die mit nur wenig Hab und Gut aus ihrer Heimat, den deutschsprachigen tschechischen Gebieten an der polnischen Grenze vertrieben wurden, ging mir schon in meiner Kindheit nahe. Wie damals die Sudetendeutschen und andere, die vertrieben wurden oder flüchten müssten, hatten auch die Menschen nahe der deutsch-deutschen Grenze sich in einem neuen Umfeld komplett wieder neu einzufinden. Dazu kam aber, dass sie, wie uns erzählt wird, „schlecht gemacht“ wurden, so dass sie es schwer in der neuen Wohngegend hatten. Fake News gab es also immer schon, und das DDR-Regime hat sich trefflich aus dem Werkzeugkasten der Verleumdungen bedient. So sind sie nun mal, die totalitären Regime. Hoffen wir, dass wir einen klaren Kopf behalten, kräftig unser Wahlrecht nutzen, um demokratische Parteien in die Parlamente zu bringen und das Vierte Reich russischer Prägung uns wenigstens zu unseren Lebzeiten nicht droht. So etwas braucht keiner mehr.

Billmuthausen ist ein wichtiger Ort der Erinnerung, der uns daran mahnt, wie wichtig Frieden und Freiheit sind. Ein Besuch dieses Ortes ist ein bewegendes und lehrreiches Erlebnis für alle, die sich für die Geschichte Deutschlands interessieren.

Naturschutzprojekt „Grünes Band“

Das geschleifte Dort Billmuthausen liegt zusammen mit einer Reihe von dem Boden gleichgemachten Orten auf einem Abschnitt des ehemaligen Todesstreifens im Naturschutzprojekt „Grünes Band„. Hier kannst du mehr über die vielfältige Natur, die sich hier nach der Wende entwickelt hat, erfahren.

Alte Schäferei

Alte Schäferei Ahorn

Alte Schäferei Ahorn

Zum Abschluss meiner Zeitreise durchs Coburger Land lassen wir uns in die Geheimnisse des Brotbackens einführen, während schon der freistehende Brotbackhofen durchs geöffnete Tor mit prasselndem Feuer eine strahlend gute Hitze verströmt, die uns bei mehr oder weniger nieseligem Regen ganz gut tut.

Kurz vor unserer Abreise in alle 4 Himmelsrichtungen genießen wir in der dazu gehörigen fränkischen Gastwirtschaft eine Brotzeit mit typischen Spezialitäten und einen Krug heimischen Bieres.

 

Weiterführende Links

Weitere Informationen zur Region Coburg.Rennsteig und zu buchbaren Reiseangeboten findest du auf der Website https://coburg-rennsteig.de sowie auf coburgmarketing.de.

Coburg von oben – ANTENNE BAYERN „Bayern von oben“ – YouTube

Facebook: @Urlaubsregion Coburg Rennsteig   @Coburg Marketing
Instagram:  @coburg.rennsteig @coburgtourismus
YouTube: Urlaubsregion Coburg.Rennsteig @Urlaubsregion Coburg.Rennsteig @Coburg Marketing

Gedenkstätte Billmuthausen

Billmuthausen – Der geschleifte Ort (Video)

 

Hotels

Unser Hotel, die Villa Victoria in Coburg*

Ebenerdige Dusche im Bad der "Residenz Victoria"

Ebenerdige Dusche im Bad der „Residenz Victoria“

Die „Villa Victoria“ residiert in einem prächtigen zweigeschossigen Biedermeierhaus und vereint gekonnt historischen Charme mit modernem Komfort. Jedes der gemütlichen Zimmer ist mit edlem Parkett ausgelegt und wurde aufwendig mit hochwertigen Möbeln eingerichtet. Morgens gibt es das Frühstück im abwechslungsreichen Buffetstil. Besonders gut die knackigen Brötchen und riesigen superfrischen Croissants. Der Neubau der „Residenz Victoria“ befindet sich gegenüber in der Ketschengasse 54, wo die Zimmer über Aufzug erreichbar und auch sonst barrierefrei sind. Bedauerlich, dass man zur Rezeption und zum Frühstücksraum, die sich nicht in der „Residenz“, sondern in der Villa Victoria befinden, von außen her nur über einige Stufen kommt. Ob man da nachbessern kann?

Hotel Villa Victoria, Coburg

Gemütlicher Frühstückserker im Hotel Villa Victoria, Coburg

Von beiden Häusern bist du in 1 Gehminute am Anfang der Altstadt und in wenigen Minuten am Marktplatz. Der Großparkplatz “Anger” ist in unmittelbarer Nähe, ebenso das Parkhaus “Zinkenwehr”. Direkt vor dem Haus ist eine Bushaltestelle.

Villa Victoria in Coburg*

Weitere Hotels

Hotel: Vienna House Easy by Wyndham Coburg* – verlange ein barrierefreies Zimmer bei der Buchung, wenn nötig

ibis Styles Coburg* „Gesamtes Hotel barrierefrei zugänglich“ verspricht das Hotel.

Buchempfehlung

 

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Glücksorte in und um Coburg: Fahr hin & werd glücklich – bei Amazon ansehen und portofrei kaufen

Glücksorte in und um Coburg: Fahr hin & werd glücklich

Coburg ist ein wahres Kleinstadtjuwel und könnte die Vorlage für eine zauberhafte Schneekugel sein: pittoreske Fachwerkhäuser, verwinkelte Gassen, kleine Läden, geschichtsträchtige Orte und liebevolle Details, die man bei jedem Schütteln neu entdeckt. Lisa Schwarz entführt an 80 einzigartige Orte. Ob beim Träumen in Schloss Ehrenburg, Blumenkranzfl echten beim Konfetti-Club oder Meeresluftschnuppern im Kurpark in Bad Staffelstein – Coburg und seine Umgebung verstehen, wie man glücklich macht!
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Daten und Fakten zur Urlaubsregion Coburg.Rennsteig

Urlaubsregion Coburg.Rennsteig

Gelegen zwischen Deutschlands beliebtem Höhenwanderweg, dem Rennsteig, und der ehemaligen Residenzstadt Coburg, bietet die Urlaubsregion Coburg.Rennsteig neben wunderschöner Natur vor allem auch kulturelle Highlights. Die vielfältigen touristischen Angebote erstrecken sich von Aktiv-Natur über Kultur und Geschichte bis hin zu Gesundheit und Wellness. Zu den Besonderheiten der Region zählen vor allem die jahrhundertealten Traditionen im Spielzeug- und Glashandwerk.

Angebote

Kultur: Veste Coburg, Veste Heldburg, Schloss Callenberg, Schloss Ehrenburg, Schloss Rosenau, Lauscha – Geburtsort des gläsernen Christbaumschmucks, Historische Altstadt Seßlach, über 20 Museen (u.a. Spezial-Museen für Glaskunst und Spielzeug)

NaturAktiv: Wandern am Rennsteig und im Rodachtal, Lutherweg, Amtsbotenweg, Aussichtstürme „Rennsteigwarte“ und „Blessbergturm“, Radfahren im Rodachtal, Werra-Obermain-Radweg, BikeArena Silbersattel, DSV nordic aktiv Zentren, WildPark Schloss Tambach

Wintersport: Skiarena Silbersattel, Skiarena Heubach, Erlebniswelt Ernstthal, Skilift „Am Ersteberg“, Skigebiet Neukirchen, Eishalle im SonneBad Sonneberg

Wellness: ThermeNatur Bad Rodach, Heilklimatischer Kurort Masserberg

Spielzeug: Die Deutsche Spielzeugstraße, Internationales Puppenfestival, Deutsches Spielzeugmuseum Sonneberg, Deutsches Teddybärenmuseum Sonneberg, Museum der Deutschen Spielzeugindustrie.

Glaskunst: Lauscha – Geburtsort des gläsernen Christbaumschmucks, ELIAS Farbglashütte, Museum für Glaskunst, Europäisches Museum für Modernes Glas, Historisches Weihnachtsmuseum

Geografische Lage

Das Gebiet der Urlaubsregion umfasst die Stadt Coburg (BY), die Landkreise Coburg (BY) und Sonneberg (TH), sowie Städte und Gemeinden aus dem Landkreis Hildburghausen (TH – Eisfeld, Heldburg, Hildburghausen, Masserberg, Straufhain, Ummerstadt). Es erstreckt sich auf einer Fläche von ca. 1.500 km².

Verkehrsanbindung

Durch die zentrale Lage in Deutschland ist die Urlaubsregion verkehrstechnisch bestens angebunden. Die Stadt Coburg, als Zentrum der Region, liegt ca. 100 km nördlich von Nürnberg und 100 km südlich von Erfurt.

Mit dem Auto

• A73 (Ausfahrten Eisfeld Nord und Süd, Coburg, Neustadt, Rödental, Ebersdorf, Untersiemau)
• A70 (Kreuz Bamberg – weiter Richtung Suhl/ A73 oder Ausfahrt Schonungen – weiter Richtung Coburg/ B303)
• A71 (Dreieck Suhl – weiter Richtung Bamberg/ A73)
• A4 (Kreuz Erfurt – weiter Richtung Suhl/ A71 bis Dreieck Suhl – weiter Richtung Bamberg/ A73)
• A9 (Abfahrt Triptis – weiter auf B281 Richtung Limbach oder Abfahrt Naila-Selbitz – weiter auf B173, B303 und B4)

Mit der Bahn

• ICE: Hamburg/Berlin – Coburg – Nürnberg/München (4 x täglicher Halt je Richtung)
• Franken-Thüringen-Express: Nürnberg – Coburg – Sonneberg
• Südthüringen-Bahn: Meiningen – Sonneberg, Sonneberg – Neuhaus am Rennweg
• AGILIS: Coburg – Bad Rodach, Coburg – Lichtenfels

Tourismusregion Coburg.Rennsteig e.V.

Der Tourismusregion Coburg.Rennsteig e.V. (Gründung: Juli 2015) ist eine länderübergreifende Marketingorganisation, die sich aus Vereinsmitgliedern aus den Landkreisen Coburg (Bayern) und Sonneberg (Thüringen), der Stadt Coburg (Bayern) sowie Kommunen aus dem Landkreis Hildburghausen (Thüringen) zusammensetzt. Die Tourismusregion schlägt somit eine Brücke zwischen Nord-Bayern und Süd-Thüringen. Gemeinsam soll der Tourismus durch eine enge Verzahnung der einzelnen Angebote aller Mitglieder gefördert und ausgebaut werden.

Aktuelles

Veranstaltungssommer

Hierzu folgt in dieser Woche noch ein Presseaussand. Für eine Stadt mit ca. 42.000 Einwohnern hat Coburg einen unglaublichen Reichtum an Kulturangeboten, darunter zahlreiche Events im Sommer. Eines davon ist das größte internationale Samba-Festival außerhalb Brasiliens, das die Vestestadt 2024 vom 12. bis 14. Juli drei Tage lang zum Kochen bringt. Seit 1992 fester Bestandteil im Eventprogramm, macht die Veranstaltung Coburg zur Samba-Hauptstadt Europas. Rund 3.000 Künstler zaubern mit bunten Federn, schwingenden Hüften und heißen Beats brasilianisches Flair in die gesamte Innenstadt, darunter Stars wie die amtierende Königin des Karnevals 2024 von Rio de Janeiro und ihre 1. Prinzessin. Drei Tage herrscht Ausnahmezustand in der Vestestadt – es wird getanzt, getrommelt und gesungen. www.coburgmarketing.de/entdecken-erleben/veranstaltungen 

Grenzenlos Wandern

Passend zu unserem Besuch in Billmuthausen und am Grünen Band noch ein Veranstaltungstipp: Von sportlichen Touren auf dem Höhenweg Rennsteig bis hin zu gemütlichen Runden im Umland können Wanderer und Radfahrer die Ferienregion Coburg.Rennsteig zwischen Thüringen und Franken auf vielfältige Weise entdecken. So begeistert das heutige Naturschutzgebiet „Grünes Band“ nicht nur Fans von Flora und Fauna, sondern auch geschichtlich Interessierte. Die Veranstaltung „Grenzenlos wandern“ am 1. Juni 2024 führt Gäste zum 1.125-jährigen Stadtjubiläum des Kurortes Bad Rodach durch die bewegende Geschichte des früheren Grenzgebiets.

Alte Schäferei

Bei unserem Besuch in der Alten Schäferei hatten wir leider nicht mehr so viel Zeit, uns alles im Detail anzuschauen. Wer wissen möchte, was man dort außer Brot backen und lecker Essen noch alles vor Ort erleben kann, hier der Link zu weiteren Informationen: Alte Schäferei – Gerätemuseum des Coburger Landes

Offenlegung / Transparenz

Danke für die Organisation und Durchführung dieser Pressereise, zu der ich eingeladen war, an

  • Claudia Zigan, AHM Kommunikation
  • Dr. Jörg Steinhardt, Tourismusregion Coburg.Rennsteig e.V.
  • Kathrin Wortmann, Coburg Marketing

 

Titelbild: Von der mächtigen Burganlage der Veste Coburg, auch „Fränkische Krone“ genannt, bietet sich ein imposanter Panoramablick über die Ferienregion Coburg.Rennsteig

Foto: Coburg Marketing / Rainer Brabec

In meinen Beitrag sind Infos aus Pressemitteilungen von Coburg Marketing eingeflossen. Danke für die gute Zuarbeit!

 


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