Bist Du Gartenliebhaber? Dann genieße die Blütenpracht auf der Insel Mainau
Translation with GoogleWir freuten uns auf den sonnigen Tag, den uns die Wettervorhersage versprach. Umweltbewusst ließen wir unsere Karosse in der Garage und nutzten die Bahn.
Mit der Donautalbahn von Dillingen nach Ulm angereist, hatten wir dort eine Zwangspause bis zur Abfahrt des „Zügle“s nach Friedrichshafen am Bodensee, so dass wir einen schnellen Stadtrundgang bis zum berühmten Ulmer Münster machen konnten, dann hinunter durch’s Fischerviertel zur Donau und dann an der Bahntrasse wieder zurück zum Hauptbahnhof.
Nachdem die Heimatzeitung zu Ende gelesen war, erreichten wir den Bodensee bei Friedrichshafen. In gemütlichem Schritt ging es am Ufer entlang bis zum Hafen, wo schon der Katamaran auf uns wartete, der uns nach Konstanz brachte.
Segel, die sich am Horizont verlieren, Palmen an den Uferpromenaden, Weinberge und Wiesen mit Apfelbäumen an den sanften Hängen der Uferregionen. Dahinter, an klaren Tagen zum Greifen nah, die Kette der Alpengipfel. Der Bodensee vereint maritimes Flair mit dem Reiz der hügeligen Voralpenlandschaft. An drei Länder grenzt der drittgrößte Binnensee Europas. Er liegt im Süden Deutschlands, im Norden der Schweiz und im Westen von Österreich. Entsprechend vielfältig und international ist das Angebot rund um den See. Und nur ein Katzensprung ist es von hier in hochalpine Wander- und Skiregionen. 273 Uferkilometer umgeben den See. 177 Kilometer entfallen allein auf Deutschland, wo der Bodensee als eines der beliebtesten Ferienziele gilt.
In Konstanz angelangt, ging es mit dem Stadtbus bis kurz vor die Insel Mainau. Dort begann ein langer Spaziergang, nicht nur kilometermäßig, sondern auch zeit mäßig, denn es gab so viel zu sehen und zu fotografieren, so dass am Ende des Tages 320 Fotos im „Kasten“ waren. Ein Blick auf den „Inselplan“ zeigt Körperbehinderten, auf welchen Wegen es ungünstig bzw. unmöglich ist, mit einem Rollstuhl zu fahren, denn die Insel ist kein plattes Gebilde, sondern liegt auf einem Hügel mit teils steilen Hängen.
Die Mainau, Blumeninsel im Bodensee, ist das bekannteste Ausflugsziel auf der deutschen Bodenseeseite – berühmt für die prachtvollen Park- und Gartenanlagen rund um das barocke Schloss der gräflichen Familie Bernadotte. Der im Jahr 2004 verstorbene Graf Lennart Bernadotte af Wisborg entstammte in direkter Linie dem schwedischen Königshaus. Als großer Pflanzenliebhaber hat er die Mainau seit 1936 in das Blumenparadies verwandelt, das sie heute ist.
Üppige Blütenpracht das ganze Jahr über, ein Park mit einem über 150 Jahre alten Baumbestand, der barocke Glanz von Schlossanlage und Kirche, dazu der mediterrane Charakter – das ist die Mainau, die Blumeninsel im Bodensee. Graf Lennart Bernadotte (gestorben 2004), der Urenkel von Großherzog Friedrich I. und Herr der Mainau, gestaltete den verwilderten Park zu einem Blumen- und Pflanzenparadies um und machte die Insel der Öffentlichkeit zugänglich. 2007 hat Gräfin Bettina Bernadotte, älteste Tochter von Gräfin Sonja und Graf Lennart, die Geschäftsführung der Mainau GmbH von ihrer Mutter übernommen. Gleichzeitig wurde ihr Bruder Graf Björn Bernadotte Geschäftsführer der Lennart-Bernadotte-Stiftung.
Die nach Graf Lennart folgende fünfte Bernadotte-Generation ist bestrebt, die seit 1932 erarbeitete und fundierte Philosophie weiterzuführen und für Besucher aus aller Welt eine Oase der Naturschönheit, Harmonie und Entspannung zu erhalten, ja immer wieder neu zu schaffen. Den Stress des Alltags und des übertechnisierten Zeitalters für ein paar Stunden zu vergessen und in der „Entschleunigung“ Erholung zu finden, soll der Gewinn für die Mainau Gäste sein, wenn Sie die vom Klima begünstigte und in der Welt einmalige Blumeninsel im Bodensee besuchen.
Über eine Million Besucher pro Jahr zählt das 45 Hektar große Eiland und ist heute die größte Touristenattraktion am Bodensee. Die Blumeninsel Mainau bietet weit mehr als einen den Jahreszeiten folgenden Blütenreigen. Die wechselnde Blütenpracht und das wertvolle Arboretum machen die Mainau zu einem einzigartigen Erlebnis. Vor allem die Sammlungen der Palmen und Zitruspflanzen vermitteln tropisches Flair.
In einem der größten Schmetterlingshäuser Deutschlands können rund 40 exotische Schmetterlingsarten aus der Nähe beobachtet werden. Naturerlebnis, Spaß und Abwechslung für die kleinen Gäste bieten „Wasserwelt“ und „Blumis Uferwelt“, welche zu den schönsten Spielplätzen am Bodensee zählen, der Bauernhof mit Streichelzoo sowie eine Ponyreiten und Blumentiere. Glanzvolle Events wie das „Gräfliche Inselfest“ und das „Gräfliche Schlossfest“, die „Klingende Mainau“ und die Mainau-Open-Air-Konzerte sind sehr beliebte Veranstaltungen auf der Insel Mainau.
Voll von Eindrücken verließen wir die Mainau mit derselben Linie, wie wir hergekommen waren, wechselten für 1 Station den Bus und erreichten die Fähranlegestelle nach Meersburg. Wie im Flug durchquerten wir das schwäbische Meer und genossen in einer Ufergaststätte die Sicht und eine Stärkung.
Meersburg, steil in den Hang gebaut, liegt inmitten von Weinbergen. Seine mittelalterliche Burg – es ist die älteste bewohnte Burg Deutschlands – und seine barocken Schlossanlagen prägen die Silhouette der Stadt schon von weitem. In einen steilen Uferhang gebaut, stapeln sich die alten Häuser und Befestigungsanlagen scheinbar übereinander.
Mit dem Bus ging es fast immer in Sichtweite des Sees in ca. 35 Minuten nach Friedrichshafen, wo wir den Bodensee-Besuch in einem Biergarten bei einer zünftigen Brotzeit ausklingen ließen. Apropos Friedrichshafen: Die „Zeppelinstadt“ Friedrichshafen ist einer der bedeutendsten Wirtschaftsstandorte am See und Geburtsstätte des Zeppelin. Erst seit wenigen Jahren fliegt der Zeppelin wieder – das berühmte Luftschiff war nach der Explosion der „Hindenburg“ in Lakehurst/USA im Jahr 1937 nicht mehr gebaut worden. Heute kreisen bereits zwei Zeppeline über dem Bodensee. Sie sind, gefüllt mit ungefährlichem Helium, eine echte Touristenattraktion – wenn es auch gar nicht so einfach ist, einen der wenigen begehrten Plätze zu ergattern. Einblick in die Geschichte des Luftschiffbaus vermittelt das Zeppelinmuseum. Hier hat man Zugang zu den Passagierkabinen und zum Promenadendeck der 33 Meter langen Rekonstruktion eines Teils der legendären LZ 129 „Hindenburg“.
Mit dem „Irren Sprinter“ (*), der im Gegensatz zur Herfahrt weit öfter hielt als sein Name versprach, gelangten wir über Ulm
und Günzburg (jeweils Aufenthalt und Bahnwechsel) zurück in die Heimatstadt.
Wissenswertes:
Stadt Ulm:
http://tourismus.ulm.de/tourismus/de/index.php
Insel Mainau:
http://www.mainau.de/
Bodensee:
http://www.bodensee.eu/index.htm
*) siehe Fotomontage, soll natürlich „IRE Sprinter“ heißen.