Hamburg: Elbphilharmonie Sommer vom 14. bis 30. August
Translation with GoogleAbwechslungsreiches Programm zwischen den Saisons
Hamburg, den 28. März: Im August bietet der »Elbphilharmonie Sommer« wieder ein erfrischendes und genreübergreifendes Programm: Zu Gast sind große Sinfonieorchester, darunter zwei der bedeutendsten Nachwuchsensembles Europas, das Gustav Mahler Jugendorchester und das European Union Youth Orchestra. Mit dem Ukrainian Freedom Orchestra tritt Ende August ein einzigartiger Klangkörper in der Elbphilharmonie auf – er setzt sich aus Mitgliedern europäischer und ukrainischer Ensembles zusammen, darunter viele Geflüchtete aus den Konzert- und Opernorchestern von Kyiv, Lwiw, Charkiw und Odessa. Abdullah Ibrahim, Ikone des Jazz und der Anti-Apartheid-Bewegung, gastiert mit einem Solo-Piano-Konzert. Der Vibrafonist Mulatu Astatke präsentiert mit seiner Band stilprägenden »Ethio-Jazz«. Der Stummfilm »The Merry Widow« nach Franz Lehárs gleichnamiger Operette »Die lustige Witwe« wird vom Ensemble Resonanz live mit einem neuen Soundtrack unterlegt. Das flämische A-cappella-Vokalensemble Graindelavoix singt eine spektakulär-verschlungene zwölfstimmige Renaissance-Messe. Tickets sind ab sofort auf www.elbphilharmonie.de erhältlich.
Auch nach unzähligen Konzerten, die der Meisterpianist Rudolf Buchbinder weltweit mit Musik Beethovens gegeben hat, ist der 76-Jährige längst nicht fertig mit dem Komponisten. »Ich lese selbst Stücke, die ich hunderte Male aufgeführt habe, stets wie eine Novität«, so Buchbinder. Dazu gehört auch das Dritte Klavierkonzert, das er mit dem Estonian Festival Orchestra unter der Leitung seines Gründers Paavo Järvi neu erkundet. Mit auf dem Programm am 16.8.: Das Debüt des großen romantischen Sinfonikers Tschaikowsky: Die Sinfonie Nr. 1 g-Moll op. 13. Seit seiner Gründung im Jahr 1976 durch Claudio Abbado verkörpert das European Union Youth Orchestra (EUYO) den musikalischen Geist Europas. Immerhin werden einmal im Jahr in strengen Auswahlverfahren die besten jungen Musikertalente aus allen EU-Ländern ausgewählt. Unter der Leitung von Manfred Honeck präsentiert das EUYO am 17.8. ein höchst anspruchsvolles Programm, bei dem der gefeierte britische Pianist Benjamin Grosvenor mit Prokofjews Drittem Klavierkonzert brilliert.
Der Tscheche Jakub Hrůša gehört aktuell zu den gefragtesten Dirigenten seiner Generation. Vor kurzem wurde bekanntgegeben, dass er der neue Musikdirektor des Royal Opera House in London wird. Am 24.8. widmet er sich gemeinsam mit dem von Claudio Abbado gegründeten Gustav Mahler Jugendorchester dem letzten vollendeten Werk Mahlers: Der Sinfonie Nr. 9 D-Dur. Am 25.8. dirigiert Maxim Emelyanychev das Scottish Chamber Orchestra. Auf dem Programm stehen drei absolute Repertoire-Klassiker: Mendelssohns »Hebriden«-Ouvertüre, Schumanns Sinfonie Nr. 4 d-Moll und das Vierte Violinkonzert von Mozart. Solistin ist Alina Ibragimova, die auf historischen genauso wie auf modernen Instrumenten ganz unmittelbar mit ihrem Publikum in Austausch tritt. Das Ukrainian Freedom Orchestra besteht aus geflüchteten Musiker:innen, ukrainischen Mitgliedern europäischer Orchester und einigen der besten Künstler:innen aus Kyiv, Lwiw, Charkiw, Odessa und anderen Städten der Ukraine. Zu den Initiator:innen zählt die kanadisch-ukrainische Dirigentin Keri-Lynn Wilson, die auch die Leitung übernimmt. Mit dem ukrainischen Geigen-Virtuosen Valeriy Sokolov ist einer der bedeutendsten Künstler seiner Generation zu erleben. Auf Verdis Ouvertüre zu seiner Oper »Die Macht des Schicksals« folgt am 30.8. das Zweite Violinkonzert des ukrainischen Komponisten Yevhen Stankovych. Sinfonischer Höhepunkt des Gastspiels ist Beethovens zeitlose »Eroica«.
Am 23.8. kommt der »Godfather des Ethio-Jazz« in Kooperation mit dem Internationalen Sommerfestival Kampnagel in den Großen Saal: Mulatu Astatke hat in der vibrierenden Musik-Szene Addis Abebas Ende der 1960er-Jahre verschiedene afro- und lateinamerikanische Stilrichtungen mit Elementen traditioneller äthiopischer Musik verknüpft. »Ethio-Jazz« hat Generationen von Musiker:innen geprägt und taucht musikalisch sowohl als Soundtrack in Filmen (Jim Jarmusch, »Broken Flowers«) als auch gesampelt in Songs von Nas und Damian Marley oder Common auf. Am 26.8. ist Abdullah Ibrahim in der Elbphilharmonie zu hören. Ibrahim spielte mit Ikonen wie Duke Ellington und John Coltrane und entwickelte sich zum weltweit gefeierten Instrumentalisten und Komponisten. Von Nelson Mandela, bei dessen Amtseinführung er 1994 spielte, wurde er als »unser Mozart« bezeichnet. Sein Stück »Mannenberg« wurde zu einer Art Hymne der Anti-Apartheid-Bewegung.
Am 20.8. präsentieren hochtalentierte junge Jazzmusiker:innen ein gemeinsames Programm im Großen Saal der Elbphilharmonie. Eine Woche lang haben sie zuvor in der »Elbphilharmonie Jazz Academy« unter der Federführung von Anat Cohen in Gruppen- und Einzeltrainings an Kompositionen gearbeitet und die eigene musikalische Handschrift verfeinert. Unterstützt werden sie von Jazz-Größen wie Clarice Assad, Donny McCaslin und Sullivan Fortner. Ein besonderes Filmkonzert mit Livemusik: Nach dem gemeinsamen Erfolgsprojekt »Mercy Seat – Winterreise«, bei dem Schubert auf den Rock-Barden Nick Cave traf, widmen sich das Ensemble Resonanz und der Komponist, Arrangeur und Pianist Tobias Schwencke am 14.8. erneut einem Stummfilmklassiker: »The Merry Widow«, 1925 von Erich von Stroheim in den USA als freie Adaption von Franz Léhars Operette »Die lustige Witwe« gedreht.
Mit Graindelavoix kommt am 27.8. ein aufsehenerregendes Vokalensemble in den Großen Saal der Elbphilharmonie: Die Antwerpener Ensemblemitglieder vereinen verschiedene Kulturen des Mittelmeerraumes und deren Gesangs- und Improvisationstechniken zu einem visionären Klangkosmos. Ihre raumgreifenden Inszenierungen sorgen international für Aufsehen. In der Elbphilharmonie gastiert Graindelavoix nun mit dem aktuellen Projekt »Rolling Stone«. Es geht der Frage nach, was Kunst und Musik in Zeiten von Katastrophen und Krisen bedeuten können. Im Zentrum steht die berühmte zwölfstimmige Messe »Et ecce terrae motus« von Antoine Brumel, mit der er Anfang des 16. Jahrhunderts das biblische Erdbeben beim Wegrollen von Jesus’ Grabstein vertonte.