Die Welt von oben: Kampenwand und Kaiserwinkel (Österreich). Chiemgau-Ausflug, Teil 3

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Kampenwand Aschau

Was bisher geschah:

Schifffahrt auf dem Chiemsee mit Besuch von Herrenchiemsee und Frauenchiemsee, dann eine begonnene, aber nicht komplett durchgeführte Umrundung des Chiemsees per Fahrrad sowie die Erklimmung des Hochfelln, wo wir teilweise einer Bergmesse beiwohnten.

Am dritten Tag wollen wir wieder am Himmel kratzen. Schon in aller Frühe spaziere ich zum nahe an der Pension gelegenen Badesee, wobei ich andächtig den über dem Wiesennebel schwebenden Sonnenball betrachte (und fotografiere). Nach dem reichhaltigen Frühstück geht es per Auto nach Aschau, wo sich die Talstation der Kampenwandbahn befindet.

Kampenwand

„I gang so gern auf’d Kampenwand, wann i mit meiner Wampn kannt“ ist ein alter bairischer Spruch, der den meisten Süddeutschen, die dieser Sprache mächtig sind, bekannt ist. Wer das nicht versteht, googelt sich durch. Vielleicht gibt es eine Übersetzungsmaschine „Bairisch – Deutsch“. Nur so viel: Es handelt sich um einen (m/f/d) Menschen, der infolge eines zu großen essensinduzierten Vorbaus sich nicht mehr in der Lage sieht, den Berg zu besteigen und somit der Trübsal anheimfällt.

Oben erwarten uns neben einer Reihe von großartigen Ausblicken  auch mehr oder weniger ausgebaute Bewirtschaftungs-Stätten, eine sogar mit Übernachtungsmöglichkeit. Das letztere würde ich gern noch erleben, denn vor dem großen Ansturm der Tagesgäste (fast) alleine auf dem Berg zu sein, das hat schon was. Falls es dazu einmal kommt, schreibe ich einen weiteren Beitrag dazu.

Nach einer gemütlichen Tour etwa in gleicher Höhe bis zum Ende des Weges (also bevor es entweder hoch hinauf zum Gipfel oder wieder hinab ins Tal geht) kehren wir in der SonnenAlm ein, die nur etwa 100m von der Bergstation entfernt auf 1.500m Höhe gelegen ist und genießen neben BergbauernButtermilch und geschmackvollen Speisen einen herrlicher Blick in die Zentralalpen mit Watzmann im Osten und Großglockner und Großvenediger im Süden. Oder würden genießen, wenn es heute nicht so dunstig wäre.

 

Da Menschen mit Gehbehinderung naturgemäß Probleme beim Klettern haben, lassen wir dies sein. Auch der lange (vermutlich wesentlich bequemere) Abstieg auf der Fahrstraße bis zurück nach Aschau kann mich nicht locken, sodass wir wieder die 4er-Kabinenbahn nehmen.

Wobei wir bei meinen Leidensgenossen mit allen Arten von Gehbehinderung wären: Wie man auf den Bildern sieht, sind Kinderwagen und Bollerwagen unterwegs. Das heißt im Klartext, dass man unterhalb der Kampenwand auf einem (fast) eben geführten Weg eine ganze Zeit unterwegs sein und die herrliche Aussicht genießen kann. Womit ich auch die Rollstuhlfahrer meine. Bei der Auskunft der Seilbahn berät man gern, ob und wie man mit seiner speziellen Art von Behinderung mit der Seilbahn auf den Berg kommt. Ich selbst mit meiner inkompletten Querschnittslähmung (1 Bein defekt) konnte mich mit Stöcken und einer Begleiterin recht gut, wenn auch wegen der teilweise nicht so ebenen Abschnitte langsam, der Kampenwand entlang bewegen.

Am Tag darauf verlassen wir unsere gastliche Pension, weil eine hier nicht genannte Dame die Ortschaft „Reit-im-Winkl“, bekannt von Film, Funk, Bühne und Fernsehen, kennenlernen möchte. Auf dem Weg dorthin finden wir einen verlassenen alten Kohleherd (siehe Bild) und eine Einladung zum „Gästeschießen“, was uns dazu veranlasst, schleunigst Oberwössen zu verlassen. Reit-im-Winkl reitst uns nicht sehr, da es dort recht eng hergeht und wir fahren ins Ausland. 

Österreich empfängt uns in

Kössen

mit (schon wieder) einer Seilbahn und ausgesprochen ansprechenden Spritpreisen. Schade, dass der Tank erst halb leer ist. Aber, wie der Optimist sagt, ist er gleichzeitig auch noch halb voll. Selbes Resultat: Wir tanken, nachdem wir endlich an der Reihe sind. Deutsche scheinen österreichischen Sprit zu lieben… und österreichische Schlangen, denn ohne Anstehen an der Tankstelle geht nichts.


Wir parken an der Seilbahn, die wir dieses Mal nicht nehmen, sondern den munteren Gleitschirmflieger-Schülern zusehen, die direkt vor dem Eingang zur Seilbahn landen und die nicht wissen, welche Folgen ein Bruch des 2. Lendenwirbels für das künftige Leben haben kann. Wir holen die Fahrräder aus dem Auto und fahren kurzerhand den zunächst asphaltierten Weg einen Wildbach entlang. Die Straße erweist sich später aber sowohl als recht holprig und zu steil, sodass wir wieder umkehren und Richtung Walchsee fahren. 

Schade, dass es in den Bergen so viele Aufs und Abs gibt, aber so ist das nun mal, wenn es hügelig ist. Ganz fertig, ob der Hitze oder ob der Höhenunterschiede, erreichen wir die Ortschaft Walchsee, wo wir am See ein gutes Essen mit Aussicht auf den „Zahmen Kaiser“ zu uns nehmen. Wir befinden uns nämlich im „Kaiserwinkel“.

Das Auto wird derweil per Bus (fährt bis zur Seilbahn in Kössen) nachgeholt. Leider hat der Busfahrer noch nie etwas von einer nachbarschaftlichen Akzeptanz von Behindertenausweisen gehört, sodass – ohne groß zu diskutieren – der volle Fahrpreis gelöhnt werden muss. Da scheint Änderungsbedarf vorzuliegen.

Ein schöner Ausflug ins Chiemgau und ins benachbarte Österreich ohne große Wermutstropfen geht zu Ende. 

Gern wieder mal!

 


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