Uganda: weitere Maßnahmen zum Schutz von Artenvielfalt und Wildtieren

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Einer der Höhepunkte einer Uganda-Reise - das Schimpansen-Tracking. © Great Lakes Safaris

Bei der Nashorn-Population erneut Zuwächse

Die strenge Regulierung zum Schutz der artenreichen Tierwelt und das steigende Angebot an nachhaltigen touristischen Angeboten tragen in Uganda zunehmend Früchte. So konnte das Land bei der Nashorn-Population erneut Zuwächse verzeichnen. Außerdem freut sich Ostafrika erneut über einen Anstieg der Berggorilla-Population. Um die Erhaltung des Artenreichtums weiter zu unterstützen, bekommt Uganda nun ein neues, noch strengeres Tierschutzgesetz.

Die langjährigen Artenschutzmaßnahmen in Ostafrika sind erfolgsgekrönt

Der Bwindi Impenetrable Forest Nationalpark und das angrenzende Sarambwe Nature Reserve (in der Demokratischen Republik Kongo)(1) beheimaten neusten Zählungen zufolge (März bis Mai 2018 und Oktober bis Dezember 2018) 459 Berggorillas. 2011 waren es noch 400 Tiere. Die Population ist somit in den letzten sieben Jahren um 14,75 Prozent gestiegen. Gemeinsam mit den 604 Berggorillas, die 2016 im Virunga Massiv im Dreiländereck Uganda, Demokratische Republik Kongo und Ruanda gezählt wurden, beheimatet Ostafrika – und somit die Welt – 1.063 Berggorillas. (2) Dank der Tierschutz- und Habituierungsprojekte der letzten Jahre können heute insgesamt 19 Gorilla-Familien in Uganda besucht werden. Noch im Jahr 1993 gab es davon nur zwei in den beiden Nationalparks Bwindi Impenetrable Forest und Mgahinga Gorilla Nationalpark, die an den Besuch von Menschen gewöhnt waren.

Gute Nachrichten gibt es auch in Bezug auf den am stärksten bedrohten Vertreter der Big Five – das Nashorn. Im Ziwa Rhino Sanctuary in Uganda wurden 2019 vier Breitmaulnashörner geboren. Das Land beheimatet somit erstmals wieder 31 Exemplare. Begonnen hatte das private Schutzgebiet 2005 mit sechs Breitmaulnashörnern, die dort neu angesiedelt wurden.

„Der Tierschutz ist für uns ein ernstes und wichtiges Thema. Der Anstieg der Berggorilla-Population zeigt, dass unsere Maßnahmen greifen“,

so Lilly Ajarova, CEO Uganda Tourism Board. Um die Basis für einen naturnahen Tourismus zu schaffen, wies die ugandische Regierung bereits in den 1950er Jahren große Flächen als Schutzgebiete aus. Heute stehen mit den zehn Nationalparks und den 13 Wildschutzgebieten etwa 11 Prozent der Gesamtfläche des Landes unter Schutz.

Neues Gesetz zum Schutz und nachhaltigen Umgang mit Wildtieren

Im September 2019 wurde vom ugandischen Parlament ein Gesetz zum Schutz von und zum nachhaltigen Umgang mit Wildtieren verabschiedet. Die Einführung des „Wildlife Bills“ bringt spürbare Reformen. So sollen Gemeinden innerhalb eines Schutzgebiets in Zukunft stärker in das Wildlife Management mit einbezogen werden. Tierverbrechen, die gefährdete Arten bedrohen, werden zukünftig mit lebenslangem Freiheitsentzug und hohen Geldstrafen belegt. Zudem sieht das Projekt eine Umsatzbeteiligung der Gemeinden vor. Mit dem neuen Gesetz setzt Uganda ein klares Zeichen für den Tierschutz und im Kampf gegen Wilderei. Im ersten Schritt der Umsetzung reisen Abgesandte der ugandischen Regierung aktuell zur Schulung und Vorbereitung der Bevölkerung durch das Land.

Zum 1. Juli 2020 passt die Uganda Wildlife Authority (UWA) außerdem die Gebühren für das Gorilla- und das Schimpansen-Tracking an. Das Gorilla-Tracking erhöht sich von 600 USD auf 700 USD pro Person, das Schimpansen-Tracking von 150 USD auf 200 USD pro Person. Die Einnahmen der Touren kommen dem Schutz der bedrohten Tiere zugute. Von einem Teil der Nationalparkgebühren profitieren die angrenzenden Gemeinden. Zusätzlich werden durch den Habituierungsprozess und die anschließenden Primaten-Trackings Arbeitsplätze geschaffen, die den Bewohnern somit eine wirtschaftliche Perspektive eröffnen.

Uganda ist die Heimat einer vielfältigen Tierwelt

Ugandas unterschiedlichste Landschaftsformen und Klimazonen beherbergen neben den berühmten Gorillas noch weitere, teils sehr seltene Primatenarten sowie 345 Säugetier- und über 1.000 Vogelarten. Als „Hauptstadt der Primaten“ gilt der Kibale Forest Nationalpark. Die Chance, beim Tracking die habituierten Menschenaffen aus nächster Nähe zu beobachten, liegt inzwischen bei 90 Prozent. Als eines der wenigen Länder Afrikas kann Uganda auch mit den Big Five aufwarten. Löwen, Leoparden und weitere große Wildkatzen fühlen sich besonders im Murchison Falls, im Kidepo Valley und im Queen Elizabeth Nationalpark wohl. Letzterer gilt generell als einer der tierreichsten Parks in ganz Afrika, dessen Stars eindeutig die Baumlöwen sind, die man im Ishasha Gebiet im südwestlichen Teil des Schutzgebiets findet.

1) Das grenzüberschreitende Bwindi-Sarambwe Ökosystem umfasst ungefähr 331 km2 in Uganda und rund 9 km2 in der Demokratischen Republik Kongo.

2) Die Erhebung wurde im Rahmen der Greater Virunga Transboundary Collaboration gemeinsam von der Uganda Wildlife Authority sowie dem l’Institut Congolais pour la Conservation de la Nature mit Unterstützung des Rwanda Development Board und vieler weiterer Partner und Geldgeber durchgeführt.

 

 

Titelbild: Einer der Höhepunkte einer Uganda-Reise – das Schimpansen-Tracking. © Great Lakes Safaris

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