Slowenien: Oberkrainer, eine süße Stadt und der See von Bled

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Bleder See, Bled, Slowenien

Ähnlich, aber ganz anders

Slowenien: Als Durchfahrtsland zu schade

Bevor wir „Karawankentunnel  7.864 m“ lesen können und dem grünen Pfeil in den dunklen Berg hinein folgen, haben wir schon über 4 Stunden vom Münchner Zentrum bis hierher, an die Grenze Österreichs zu Slowenien, im Auto verbracht.

Das ist vergleichbar schnell, denn es gab wenig Verkehr und keinen Stau. Gut, von München nach Ljubljana zu fliegen wäre eine Alternative gewesen. Doch mit 4 Stunden ist die Reisezeit per PKW recht gut, da ist der Flieger auch nicht schneller (einschl. Anreise Flughafen, 2 Stunden Warten und dann wieder von der slowenischen Hauptstadt zurück nach Bled und Radovljica).

Ob die Rückreise nach Deutschland so glatt geht, steht noch in den Sternen. Immerhin sind zwei Grenzen, die durch die Flüchtlingskrise nicht mehr so toll durchlässig sind und etliche Tunnels sowie Baustellenstrecken zu überwinden. Und der Sonntag Nachmittag soll ja nicht so direkt der ideale Rückreisetermin in die bairische Landeshauptstadt sein, habe ich mir sagen lassen.

 

Meine Reise durch Slowenien:

Begunje und die Original Oberkrainer

Die Stadt Begunje in der Region Gorenjska liegt auf der Ebene von Radovljica unter den Hängen der Karawanken. Begunje ist der Geburtsort des weltberühmten Musikers Slavko Avsenik (Original Oberkrainer Musikanten) und Heimat der bekannten slowenischen Volksmusik.

Die jüngeren Leser werden sich jetzt die Augen reiben: Was ist DAS denn? Der „weltberühmte Oberkrainer Sound der Gebrüder Avsenik“?

Ja, liebe Leute, das war Pop-Musik vom Feinsten für die Generation, die in den fünfziger Jahren das Tanzbein schwingen wollte.

Und sie hat was. Ich glaube nicht, dass das mit der Generation 50+ bis 80+ zu tun hat. Auch junge Leute haben genug von dem aus Amiland importierten Rap und Techno. Es darf auch mal melodiös sein, mit Texten garniert, die zum Lächeln anregen. Mit Texten, die ohne F-Worte auskommen.

Bei Kürbissuppe, Schweinefilet mit Feigensauce und Käsestrudel (als Sättigungsbeilage) höre ich aus den Lautsprechern des Gastraumes im Wirtshaus der Avsenik-Familie dezente Klänge dieser Musik, die so typisch ist, dass sie auch heute noch von jungen Slowenen dargebracht und geliebt wird. Das Wirtshaus ist seit 150 Jahren in Familienbesitz.

Auch auf dem Teller wird der Eigentümer genannt

 

 

 

Nachdem wir das süffige Bier im Gasthaus Gostilna Avsenik ausgetrunken haben, gehen wir ein paar Schritte weiter ins Museum Avsenik und stehen schon bald dem mannsgroßen Abbild des bekannten Musikers mit dem Akkordeon gegenüber: Slavko Avsenik, der eine ganze Generation mit den Original Oberkrainern erfreut hat.

 

 

Seinen erfolgreichsten Titel hatte Avsenik mit dem Trompeten-Echo (1954), der sich nach und nach  zum Evergreen der volkstümlichen Musik entwickelte. Im Museum werden nicht nur die goldenen Schallplatten ausgestellt, sondern auch ein Film über die Geschichte der Musikgruppe gezeigt. Dass für Busreisende gesorgt wird, sieht man an der Anzahl der Sitzplätze: 70.

In den Vitrinen findest Du unter anderem zahlreiche internationale Auszeichnungen aus Deutschland, Österreich, USA und Kanada.

Den Slavko Avsenik haben wir übrigens knapp verpasst: Er verstarb schon 2015. Aber sein Erbe wird durch die Familie musikalisch, durch Museum, Musikschule und „Sašo Avsenik und seine Oberkrainer“ (Der Enkel von Slavko) weitergeführt.

 

Alles Gold. Die unten rechts allerdings nicht. Kein Farbfehler, sondern Platin!

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Good 2 know:
RESTAURANT AVSENIK BEGUNJE
http://www.avsenik.com/de

Radovljica

Nur eine kurze Wegstrecke entfernt vom Wirtshaus der Avseniks kommen wir in einen Ort, der offenbar sehr süß ist. Nicht im Facebook-Sinne von „how sweet“, sondern eher gaumentechnisch.

Blick auf die Julischen Alpen. Rechts um die Ecke bilden die Sava Bohinjka und die Sava Dolinka (letztere hat uns schon eine ganze Strecke vom Karawankentunnel her begleitet) die Sava.

Zwei der berühmtesten Sehenswürdigkeiten sind das Imkerei-Museum (süß) und die Lebkuchenwerkstatt (auch süß), wo wir im Keller bei der traditionellen Herstellung von Lebkuchenherzen zusehen. Und einmal im Jahr gibt es eine Schokoladenfestival, wo alles, was süß ist, noch einmal auf die Spitze getrieben wird.

Das mittelalterliche Stadtzentrum von Radovljica hat eine der am besten erhaltenen Stadtstrukturen in Slowenien. Hier wanderst Du an teils gut erhaltenen Stadthäusern vorbei, findest ein Herrenhaus aus der Barockzeit, Restaurants, Galerien und Museen.

 

Wir schlendern durch die mittelalterlich geprägte Hauptstraße des Örtchens und gelangen zu einem ehemaligen Schloss, in dem das Imkereimuseum untergebracht ist. Wunderschön restauriert ist dieser Bau – auch die EU hat sich daran beteiligt. Doch die meisten Gebäude in dieser Straße haben noch sehr viel Potenzial, was Restaurieren und Fassadengestaltung anbetrifft.  Malereien an fast jedem Gebäude könnten eine künstlerische Hand gebrauchen. Und die Hilfe der EU, zum Beispiel. Es wird doch irgendwo einen Topf für die Renovierung der Hauptstraße dieses malerischen Ortes geben?

 

 

Nebenbei: Es gibt ja immer Besucher, die meinen, wenn irgend etwas nicht so dolle aussieht, sei es pittoresk und authentisch, aber warum soll man alles vergammeln lassen, nur weil manche eine verschrobene Vorstellung von „antik“ haben? Solchen Leuten sollte man dringend einen Besuch in irgendeinem Entwicklungsland empfehlen, da ist wohl alles pittoresk, von den Hausfassaden bis zur Bekleidung der Menschen.

 

Freiluftmuseum für Blasinstrumente: „Wir müssen draußen bleiben“

Imkerei-Museum

Im Imkerei-Museum führt uns eine junge Dame auf deutsch durch die zahlreichen Ausstellungsgegenstände. Sie ist nicht einmal Imkerin, weiß aber augenscheinlich alles über die Imkerei, von der Bienenkönigin bis zu den sehenswerten Verzierungen der Bienenstöcke (Bienenstockstirnbretter), die Comics für Imker.

Geschichte der Imkerei von den Anfängen bis zum Profi-Imker. Hier: Ein Griff in einen hohlen Baumstamm, schon hatte der frühe Vorfahr eine Handvoll Wachs und Honig. Und 150 Bienenstiche.

Beispiel eines Bienenstocks, mit Bienenstockstirnbrett, das eine Geschichte erzählt

Imker mit Bienenstock

Bienenstockstirnbretter

Diese Dame hatte wohl ein scharfes Mundwerk. Daher wurde sie auf diesem Bienenstockstirnbrett abgebildet, als ein Teufel ihre Zunge gerade noch ein weniger schärfer schleift

Dieses Bienenstock-Stirnbrett ist wirklich goldig. Um die jungen Leute nicht zu verwirren, wurden die beiden ursprünglich nackt abgebildeten Personen mit einem Plättchen überdeckt, das sie angezogen zeigt. Pinup für Imker.

Lebkuchen-Werkstatt

Ein paar Schritte weiter und ein Stockwerk tiefer treffen wir 3 Damen, die sich im Lebkuchen-Geschäft betätigen. Süß! Hier wird der Lebkuchen mit einer uralten Maschine hergestellt, dann händisch zugeschnitten, koloriert und mit Sprüchen verziert.
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Du an sämtlichen Touristenplätzen in Slowenien ein Lebkuchenherzerl aus Radovljica kaufen kannst.

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Du bist mein größter Schatz. Hoffentlich länger, als es dauert, dieses Lebkuchenherz zu essen.

Der Wirt und Chef des Gasthauses, in dessen Keller die Lebkuchenwerkstatt sich befindet, lässt sich nicht lange bitten und schenkt, weil wir so nett sind, uns einen Likör (how sweet!) aus, gefolgt von der Darbietung eines slowenischen Volksliedes auf der Mundharmonika.
Doch was er hinterher schiebt, lässt mich vor Begeisterung erstarren und den Atem anhalten: Der Kerl braucht offenbar keine Luft: In wahnsinniger Schnelligkeit spielt er das Lied von der Lokomotive, dass die Sechzehntel nur so flitzen.

Garantiert muss er hinterher die Mundharmonika in den Kühlschrank legen, so heiß ist sie gelaufen.
Respekt, großer Meister!

Links zu Radovljica:
RADOVLJICA – echt süß
http://www.radolca.si
Imkereimuseum
http://mro.si/english/
LECTAR – Lebkuchen-Werkstatt
www.lectar.com

Bled

Nur sieben Kilometer von Radovljica entfernt liegt die Perle Sloweniens, Bled.
Wenn Du je einen Bildkalender an der Wand hängen hattest, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass Du über den See auf die kleine Insel gesehen hast. Der Bleder See quasi als Aushängeschild für Slowenien. Obwohl das Land wahrlich mehr zu bieten hat als nur diesen See.

Die kleine Insel in der Seemitte wurde bereits in der Vorgeschichte (11. bis 8.Jh. v. Chr.) aufgesucht. Die alten Slawen verehrten hier später Ziva, die Göttin der Liebe und der Fruchtbarkeit.
Am 10. April 1004 wurde auch der Ort Bled erstmals erwähnt, als ihn der deutsche Kaiser Heinrich II. dem Brixener Bischof Albuin schenkte. Auf dem Felsen, der sich 130 Meter senkrecht über dem See erhebt, stand damals schon ein romanischer Turm, ein Teil der noch heute mächtigen, ein Museum beherbergenden Burg.
Zum internationalen Renommee trug der Schweizer Hydropath Arnold Rikli, der in Bled über ein halbes Jahrhundert wirkte, mit der Gründung seiner „Natürlichen Heilanstalt“ viel bei. Der Ort, der schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts als schönster Kurort des damaligen Kaiserreichs galt, hatte auf Europas aristokratische Elite eine große Anziehungskraft. Wir werden später im Grand Hotel Toplice***** dort speisen, wo schon Aristokraten, Politiker, Stars und Sternchen ihren Gaumen verwöhnten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich hier eine der schönsten Residenzen des damaligen Staates, und die Schönheiten des Orts genossen zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten aus aller Welt. Nach Bled pilgern nun schon jahrzehntelang Touristen, auf die im Ort und in seiner Umgebung tausenderlei Möglichkeiten warten.
Man beschwert sich nicht über die vielen Touristenbusse, die Tagesgäste bringen. Man erhofft sich aber künftig eine Verlagerung des Tourismus zu länger dableibenden Individualtouristen.

Lobby des Hotels Golf ****
Das Hotel Golf liegt in einem ruhigen Park im Zentrum von Bled. 2004 wurde es vollkommen renoviert. Mit seinem modernen Kongresszentrum gehört das Hotel Golf zu den wichtigsten Kongresshotels in der Region.

Ich frage immer gerne bei den Hotels, ob sie behindertengerecht ausgerüstet sind. An der Rezeption hat man alle Zimmer mit behindertengerechten Duschen (das sind die, wo man ohne in die Badewanne zu steigen duschen kann) schon vergeben. Da hat einer der Rezeptionisten eine Idee: Da wäre noch zufällig eine Suite frei, die hat eine ebenerdige Dusche.
Und schon freue ich mich über sehr viel Platz und kann gefahrlos duschen. Als körperbehinderter Blogger immer sehr hilfreich. Wer will schon von einer Reise beschädigt zurück kommen. Einmal reicht.

Schlafzimmer der Suite

Blick vom Balkon

Blick vom Balkon

Handbetrieben: Ein beschattetes Boot mit Muskelpower

Das Grand Hotel Toplice*****, wo wir heute Abend speisen, ist Mitglied von „Small Luxury Hotels oft the World“ seit 2009. Es liegt unmittelbar am Ufer des Bleder Sees und bietet einen wunderschönen Ausblick auf die Insel, die mittelalterliche Burg und die Julischen Alpen.

 

Ein paar Worte zur Geschichte des Grand Hotels Toplice, gleichzeitig auch Geschichte von Bled

 

Das Hotel Luisenbad wurde im Jahr 1854 am Ufer des Sees gebaut, wo schon im Jahr 1818 warme Thermalquellen entdeckt wurden. Das Hotel wurde schnell zu einem beliebten Treffpunkt der damaligen Wohlstandsgesellschaft. Eine Broschüre des Hotels aus dem Jahr 1894 beschreibt, dass das Hotel über ein Thermalbad, ein eigenes Post- und Telegrafenbüro, ein orientalisches Kaffeehaus mit Billard, ein Casino sowie ein Bootshaus am See verfügte.
Nach dem ersten Weltkrieg wurde das Hotel von einer Geschäftsfrau aus Bled gekauft, die es wegen der Thermalquellen innerhalb des Hotels zum Hotel Toplice umbenannte (Toplice = Warmbad). Um immer größerem Andrang von Gästen nachzukommen, ließ sie das Hotel vergrößern und modernisieren. Es wurde ein stilvolles, modernes Thermalbad gebaut, das bis heute in gleicher Form erhalten geblieben ist. Das Wasser entspringt einer Thermalquelle und wird nicht zusätzlich erwärmt, damit sein natürlich heilender Charakter erhalten bleibt.
Das 1931 gebaute Hotel verfügte bereits über ein privates Freibad, das noch heute verwendet wird. Grand Hotel Toplice und Hotel Vila Bled sind die einzigen Hotels in Bled, die ein eigenes Freibad direkt am See haben.

Direkt am See: Lounge des Fünf-Sterne-Hotels Toplice

Mineralwasser gefällig? Wir bekommen den gesunden Trank direkt aus der Quelle gereicht

Im Julijana Restaurant will uns Chef Bertoncelj, den wir leider nicht zu sehen bekommen, ein frugales Mahl bereiten. Zahlreiche Gläser und Bestecke liegen schon bereit, während am Nebentisch ein Italiener, der uns schon in der Lobby aufgefallen ist, lautstark seine Familie unterhält. Die Lautstärke fährt er aber später herunter, als er die Leckereien von Bertonceljs Küche verkosten kann.

Alles fertig zum Dinner? Besteck und zahlreiche Gläser stehen schon bereit. Dann kann es ja losgehen

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Nochmals Blick vom Balkon auf die nächtliche Thermenlandschaft des Hotels Golf

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Schön schauerlich: Die Burg Bled spiegelt sich im See

 

 

 

 

Glamping in Bled

Wir fahren den See entlang und erreichen nach etwa 2 km den Campingplatz von Bled. Zahlreiche Wohnmobile, Caravans und Zeltler genießen dort die Ruhe und Abgeschiedenheit von Sloweniens Voralpen.

In unmittelbarer Nähe gib es einen Seestrand, sowie ein Restaurant und einen Supermarkt. Camping Bled bietet 280 Stellplätze, moderne Sanitäranlagen und ein reiches Unterhaltungsprogramm mit zahlreichen Ausflügen, Aktivitäten und Veranstaltungen.
Camping Bled befindet sich in einer ruhigen Lage in unmittelbarer Nähe des Bleder Sees. Wenn Du Dein Wohnmobil aber ganz hinten am Wald abstellst, bist Du dort, wo Fuchs und Has sich gute Nacht sagen – und genau das willst Du vielleicht ja auch.
Die natürliche Schönheit von Bled und seiner Umgebung sowie die Nähe des Triglav-Nationalparks bieten Naturliebhabern und Outdoorenthusiasten zahlreiche Möglichkeiten für einen aktiven Urlaub.

Glamping: Öko-Campinghäuschen

2010 startete Camping Bled die Entwicklung eines Öko-Dorfs mit acht hölzernen Öko-Campinghäuschen.
Mit diesem Projekt folgt Camping Bled dem neuesten Trend im Campingtourismus: Glamping (glamouröses Camping).
Die Idee: Gästen soll nicht nur ein besonders komfortabler Aufenthalt in natürlicher Umgebung geboten werden. Vielmehr wird dabei der Ansatz von umweltfreundlichem Urlaub verfolgt. Daher hat man sich bewusst gegen Mobilhäuser oder andere auf dem Markt zugängliche Produkte (Safarizelte, Tipis, Campingpods) entschieden und gezielt nach einer Lösung gesucht, die aus dem reichen Natur- und Kulturerbe der Region entstammt und darüber hinaus umweltgerecht ist.

Nachgebaute Hütte eines Waldarbeiters und Köhlers – allerdings nicht bewohnbar, nur museal zu sehen

Die Grundidee für die hölzernen Häuschen kommt von provisorischen Unterkünften, die in Vergangenheit von Kohlenbrennern genutzt wurden. Beim Bau von neuen, an die Bedürfnisse von modernen Touristen angepassten Öko-Campinghäuschen wurden ausschließlich natürliche Materialien verwendet. Die Häuschen sind aus unbehandeltem Öko-Lärchenholz gebaut und mit Lärchenschindeln bedeckt. Jedes Häuschen verfügt über zwei Betten mit Matratzen, Decken und Bettwäsche aus natürlichen Materialien. Die Campinghäuschen sind isoliert und beheizt

Nachgebauter Kohlenmeiler (bedeckter Holz-Haufen, der von einem Köhler in Brand gesetzt wird, um Holzkohle zu erzeugen)

Neben dem Häuschen kann ein Wasserbottich beheizt werden. Ein paar Schritte weiter geht’s zur Sauna

Eine Neuentwicklung auf dem Campingplatz:

Nach so viel Natur muss dringend eine vormittägliche Stärkung her:

Die Original Bleder Cremeschnitte


Zurück in Bled: Wir finden einen wunderbaren Platz fast direkt am See, müssen aber vorbei an frisch fabriziertem Eis. Nein, jetzt nicht. Jetzt gibt es kein Eis. Basta. Wir verkosten jetzt zum ersten Mal im Leben die „Original Bleder Cremeschnitte“.

Der Anfang der Geschichte der Original Bleder Cremeschnitte

 

Ein Konditormeister, der sich in den späten 40er Jahren des 20. Jahrhunderts  in Bled ansiedelte, kreierte im Jahr 1953 als Leiter der Konditorei im alten Hotel Park das Rezept für die heute berühmte Cremeschnitte. Hierbei verwendete er ein altes Rezept aus der Vojvodina, nur dass er die Hälfte der Eiercreme durch Schlagsahne ersetzte. So entstand eine außerordentlich leichte und lockere Süßspeise.

 

 

Als erstes bereitete er einen guten Blätterteig zu, faltete ihn siebenmal und ließ ihn bis zum nächsten Morgen ruhen. Hierauf buk er den Teig und ließ ihn abkühlen. Aus den besten natürlichen Zutaten stellte er eine feine Eiercreme her, ließ diese während des Rührens genau sieben Minuten kochen, gab ihr in noch heißem Zustand steif geschlagenes Eiweiß bei und stürzte die gelbe Masse auf den gebackenen Teig. Als die Creme vollkommen gekühlt war, bedeckte er sie mit einer hohen Schicht aus Schlagsahne und deckte sie noch mit einer zweiten Schicht von Blätterteig ab.

 

 

Alles zusammen bestreute er ausgiebig mit Vanillestaubzucker und schnitt die Platte in 60 jeweils 7×7 cm große Stücke auf.

 

Nach all diesen Jahren hat die Cremeschnitte »Park« noch immer genau die gleichen Maße und wird nach dem Originalrezept hergestellt.
Interessantes über die Cremeschnitte
In der Konditorei des Hotels Park beginnt man bereits um 5 Uhr morgens mit der Zubereitung von Cremeschnitten. Der Teig wird einen Tag vorher gebacken, so dass er morgens ausgekühlt und gerade richtig knusprig ist.
Cremeschnitten werden mehrmals am Tag zubereitet. An Wochenenden, wenn nach Bled die meisten Besucher kommen, auch jede Stunde, so dass sie wirklich jederzeit vollkommen frisch auf den Tisch kommen.
Die Konditoren bereiten den Blätterteig noch heute mit der Hand zu.  Für den Teig benötigen sie zwei Stunden. Hierbei wird er mehrmals gefaltet, so dass mehrere Schichten entstehen.
Das zur Zubereitung der Cremeschnitten verwendete Mehl muss abgelagert sein, denn nur so kann festes Gluten entstehen, damit die Vanillecreme nicht zusammenfällt.
ei der Zubereitung der Cremeschnitten ist die Qualität der Zutaten außerordentlich wichtig. Die Konditoren des Hotels Park haben Cremeschnitten bereits mehrmals im Ausland zubereitet, jedoch haben sie hierbei immer die gleichen Zutaten wie in Bled verwendet, da die Cremeschnitten ansonsten nicht gelangen.

Die erste Cremeschnitte erhalten wir direkt am Seeufer im Restaurant des Park Hotels. Köstlich!

Interessante Links:
BLED
http://www.bled.si/de/
SAVA HOTELS BLED (u.a. Toplice und Hotel Golf)
www.sava-hotels-resorts.com
Bled Camping- www.glamping-bled.com

Nein, wir fahren NICHT mit dem muskelbetriebenen Boot hinüber zur Insel.
Warum um Himmels Willen nicht? Weil das Boot erst wieder in einer Stunde zurück fährt, und wir nicht so viel Zeit haben!

Da stellt sich die Frage: Wenn der Besitzer der Boote ein und derselbe ist, und die Boote zu unterschiedlichen Zeiten unterwegs sind, warum kann der Besucher nicht mit einem anderen Boot zurück fahren, und sich dadurch Zeit sparen?

Ich glaube, dieser Gedankengang sollte in naher Zukunft an dieser Stelle greifen, damit nicht noch mehr Besucher ratlos mit der Achsel zuckend hier am wunderschönen Ufer stehen und dann doch unverrichteter Dinge weiter fahren müssen.

Burg Bled


Zum Abschluss unseres Besuches fahren wir hoch zur Burg von Bled, der meistbesuchten  Kultursehenswürdigkeit in Slowenien.
Die Burg von Bled ist eine der ältesten Burgen in Slowenien. In schriftlichen Quellen wurde sie erstmals schon am 22. Mai 1011 erwähnt, als der deutsche König Heinrich II. sie dem Bischof Adelberon von Brixen schenkte. Das Bild der Burg über dem See mit der romantischen Insel und der Kirche war das typische Erkennungszeichen von Bled, das im Laufe der Jahrhunderte in Slowenien und auf der ganzen Welt bekannt wurde.
Wenn Du je einen Bildkalender an der Wand hängen hattest, ist es sehr gut möglich, dass Du über den Bleder See auf die kleine Insel gesehen hast. Von den Panoramaterrassen der Burg haben wir einen herrlichen Ausblick auf die Landschaft der Region Gorenska, die zwischen den Karawanken und den Julischen Alpen liegt.
Weit schweift der Blick über die julischen Alpen und den Nationalpark Triglav. Die Stadt Bled liegt am Rand dieses Parks, des einzigen Nationalparks in Slowenien. 1906 im Bereich der Triglaver Seen geplant, wurde er 1981 im heutigen Umfang (83.807 Hektar) gegründet und umfasst so gut wie die gesamten Julischen Alpen auf slowenischem Gebiet.
Der höchste Punkt des Nationalparks ist der 2.864 Meter hohe Triglav, Sloweniens höchster Berg, nach dem der Nationalpark benannt ist.
Bled ist ein idealer Ausgangspunkt zum Besuch des Nationalpaarks, liegen doch viele der leicht zugänglichen Naturschönheiten (Vintgar-Klamm, Pokljuka, Pokljuka- Klamm, Höhle jama pod Babjim zobom, Bohinjer See) in seiner unmittelbaren Nähe.

Die zur Burg gehörigen Gebäude sind in zwei Ebenen um die Höfe angeordnet. In den Gebäuden auf der unteren Ebene befinden sich die Burgdruckerei, das Zimmer in Erinnerung an Primož Trubar (Protestantischer Prediger und Begründer des slowenischen Schrifttums wie auch der evangelischen Kirche in Slowenien), Galerie und Restaurant. In der Zwischenebene findest Du Weinkeller und Kräutergalerie.
Auf dem oberen Hof sind vor allem die Kapelle aus dem 16. Jahrhundert und das Museum von Bedeutung, in dem die ausgestellten Gegenstände von der geschichtlichen Entwicklung der Landschaft um den See von Bled von der Bronzezeit bis heute erzählen. Außerdem befinden sich hier ein Restaurant und die Burgschmiede. Beide Ebenen werden von einer romanischen Mauer mit Verteidigungsgängen, Eingangsturm und einem mächtigen gotischen Abwehrturm geschützt.

Geschichte der Region: Eisenproduktion

 

 

 

 

 

Restaurant der Burg: Was für eine Aussicht!

 

 

 

 

Wenn dieses perfekt gebratene Stück vom Rind nicht satt macht, dann weiß ich auch nicht…

Geht noch was? Vermutlich schon. Diese Cremeschnitte hilft, dass wir nicht zu kalorienlos vom Hofe reiten 😉

 

Good 2 know:

Restaurant Bled Castle
http://www.jezersek.si/en/bled-castle-restaurant/
https://www.facebook.com/Bled-Castle-Restaurant-695532470558319

 

Der Karawankentunnel einmal anders: Mitten im Tunnel ist die slowenisch-österreichische Grenze. Kein Stau heute, keine Kontrollen. Glück gehabt.

Wir hatten doch anfangs vom Sonntag Nachmittag gesprochen. Davon, dass es da eventuelle zeitliche Verzögerungen geben könnte, durch Stau, Rückreiseverkehr etc.

Die gute Nachricht: Vor den Grenzen gibt es keinen Stau.

Die schlechte Nachricht: Schon in der Mitte Österreichs empfängt uns der erste Stau. Und der rote Faden „Stau“ zieht sich durch – mit wenigen freien Strecken – bis an den Münchener Hauptbahnhof.

Summa summarum brauche ich vom Parkplatz unterhalb der Burg Bled bis zum Einlaufen in den heimatlichen Hafen (Haustüre) satte 9 Stunden. Aber man kann ja nicht alles haben.

 

 

In der nächsten Folge erzähle ich Dir weiter von Slowenien, vom Wein, von leckerem Essen und vom Meer, von Höhlen, Panzern und Thermalbädern. Bleib dran und bookmarke Slowenien16!

 

 

Mehr über die Region Gorenjska findest Du hier:

http://www.vickyliebtdich.at/die-burg-bled-und-luxus-camping/

 

 

Die Slowenien-Beiträge wurden ermöglicht mit Hilfe der Agentur BestPresstory“ (mgm-mediaoptima.com) aus Ljubljana und aller oben aufgeführten Mitglieder der Tourismusbranche. Was mich aber nicht daran hindert, hier meine eigene Meinung zu vertreten.

 

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Ein Kommentar

  • Hallo Wolfgang,

    ich bin gerade auf Deinen Post von unserer gemeinsamen Reise gestoßen. Bled war schon ein besonders schöner Ort. Aber auch die übrigen Orte haben die Reise zu einem Highlight gemacht.

    Viele Grüße,
    Monika