Unvergesslich: Bregenzer Festspiele 2014. Die Zauberflöte – von Wolfgang Amadeus Mozart

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Gruseliger geht’s nicht mehr – wenn man sich so das Titelbild dieses Beitrages betrachtet. Eine milchige, verwaschene  Sonne scheint aus diesigem, drückendem Himmel auf drei riesige Gestalten mit spitzen Reißzähnen. Wenn das mal gut geht – auch im Hinblick auf das Wetter, das laut wetteronline (von gestern) regenfrei bleiben sollte. Mal sehen, was sich bis zur Beginn der Vorstellung um 21 Uhr noch alles tut. Und ob die fast 6.800 Zuschauer auf den restlos ausverkauften Plätzen ihre Regenkutten auspacken müssen, um das 2 Stunden 20 Minuten dauernde Opern-Märchen (oder Märchen-Oper) in voller Gänze genießen zu können.

 

Einen flammenden Sonnenuntergang können wir auf jeden Fall heute vergessen, aber besser noch als von Gewitterwolken mit Blitz und Donner vertrieben zu werden.

Doch zunächst der Reihe nach:

Dem Nachbarn sei’s gedankt. Er rät uns, rechtzeitig in Bregenz einzutreffen, denn er stand auf der Straße von Lindau nach Bregenz 1 Stunde lang. Die Strecke scheint meistens an akuter Verstopfung zu leiden. Weil, wer aus Deutschland kommt, und „nur“ nach Bregenz will, kein „Pickerl“ für den Pfändertunnel zahlen möchte. Und deshalb auf die bisherige Straße ausweicht, die dem Seeufer entlang nach Bregenz geht.

Wir nehmen den Rat ernst und reisen schon lange vorher an. Vielleicht kann man ja noch etwas in Bregenz erledigen. Und prompt dauert die sonst so verstopfte Straße Lindau-Bregenz für uns „nur“ 20 Minuten. Nach dem Bahnhof von Bregenz ist der Stau bzw. zäh fließende Verkehr plötzlich und überraschend weg.

Wir suchen und finden einen Parkplatz in der Nähe des Stadions. Von hier ist es nicht weit zum Jachthafen, wo Leitern und eine Treppe in den Bodenseen führen und man sich – unentgeltlich – den Fluten des Bodensees hingeben und auf der Wiese nebenan sonnen kann. Wer gerne Becken mag, ich meine: Schwimmbecken, der freut sich im Strandbad von Bregenz seines Lebens – gegen Entgelt, natürlich.

 

Zwischen Jachthafen und Bodensee: Auf der Mole wird gesonnt, und im respektvollem Abstand von den Booten auch gebadet. Sogar Duschen gibt es – auf der westlichen Seite des Hafens.

 

Bootstankstelle

 

Badestelle westlich des Jachthafens

 

Idyllisch: Wo sich Wasser- und Rad- als auch Fußweg treffen.

 

Fast 6.800 Gäste des Festspiels täglich (außer Montag) – und noch ein paar Ausflügler – müssen verpflegt sein. Da wundert es nicht, dass jede Menge Restaurationen rund um das Festspielhaus angesiedelt sind.

 

 

Darf es heute etwas Modernes sein?

 

Es kommen immer mehr Zuschauer. Daher hier die zusätzliche Tribüne.

 

Gruselstunde statt „Blaue Stunde“. Heute mal eher bedeckt, aber wenigstens nicht gewittrig.

 

Nahaufnahme des Drachenhundes Nr. 3

 

Viel leerer Platz. Noch. Der Zuschauerraum ist außerhalb der Aufführungen zur Besichtigung freigegeben. Kostenlos.

 

Es dauert noch ein Weilchen, bis die Vorführung beginnt. Wir promenieren. Wie viele hundert andere auch. Und kommen an der ein oder anderen Kunstinstallation vorbei.

 

 

Immer wieder mal ein Blick auf die Drachenhunde, die die Bregenzer Uferpromenade dominieren.

 

Ein stattliches Schiff, die Sonnenkönigin. Temporäre Heimat einer länderübergreifenden Aktion von Rundfunkanstalten rund um den Bodensee: Immer wieder werden andere Hafen angelaufen.

 

Die „Austria“ fährt gerade in den Bregenzer Hafen ein. Betrachtet durch einen Lichttunnel, fast am Ende der Mole des Hafens.

 

Nun geht es aber los. So langsam. Um 20 Uhr holen wir uns die Tickets ab, Einlass ist eine halbe Stunde vor Beginn. Wir nehmen die Plätze ein. So recht viel Platz zwischen Knien und Rückenlehne des Vordermanns haben sie ja nicht gerade gelassen, aber für die mehr als zweieinhalb Stunden (vom Platz nehmen bis zum wieder Aufstehen) – ohne Pause, wohlgemerkt, sollte das auszuhalten sein. Wir haben zweiteilige Sitzunterlagen mitgebracht, und mindestens 3 Kleidungsteile gegen Kälte und Regen.

Apropos „Regen“. Auf einer Seite des Umschlags, in dem auch die Tickets stecken, werden wir über den Fall eines potentiellen Regens während der Aufführung informiert. So lesen wir, dass „bei weitem der überwiegende Teil der Gäste gerne gewillt ist, ein gewisses Wetterrisiko mitzutragen“. Das heißt konkret, dass „gegebenenfalls auch bei Regen gespielt wird“. Dabei kann es auch zu Verzögerungen des Beginns und/oder zu Unterbrechungen kommen.

Wenn aber nun abgesagt wird, weil es z.B. wie mit Kannen schüttet? „Karten der Kategorien 2-5 mit dem Aufdruck: Gültig nur für die Seebühne – werden zurückerstattet, wenn die Aufführung auf der Seebühne nicht bzw. weniger als 60 Minuten gespielt wird.“

Was passiert mit den Kategorie-1-Karten? Diese, und die der Festspiel-Lounge und Premiumtickets sind bei Absage vor Beginn oder innerhalb der ersten 90 Minuten für die „halbszenische Aufführung“ im Festspielhaus gültig und werde nicht rückerstattet.

Mehrmals kommen Lautsprecherdurchsagen, denn so eine Menge Leute, die jetzt langsam hereinströmen, muss informiert sein. Auch am Anlegesteg des Festspielhauses kommen jetzt Dampfer an, die massenhaft Menschen ausschütten. Sie haben es nicht weit bis zu ihrem Sitzplatz (siehe auch „nützliche Links“)

Ja, die Festspiele haben eine eigene Anlegestelle. Festspielbesucher, die vom See her kommen (Lindau oder von weiter her), müssen nicht im „normalen“ Hafen ausgeschifft werden.

Die ersten Musiktöne verhallen, die Oper kann beginnen. Mal sehen, was Intendant David Pountney aus Wolferls Oper nun „zaubert“.

 

Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart

Auch wenn Die Zauberflöte jedem Opernfreund bekannt ist, so fasziniert ihre Mischung aus Popularität und Weltsicht immer wieder neu. Mit viel Hintersinn inszeniert Intendant David Pountney nun Wolfgang Amadeus Mozarts Welterfolg auf der Seebühne der Bregenzer Festspiele. Das Werk ist klug gewählt, markierte es bei seiner letzten Aufführung unter der Regie von Jerome Savary 1985 in Bregenz einst den Aufbruch in eine neue Ära. Fortan bestimmten ausschließlich seriöse Opern in fantasievoll-aufwendigen Regiekonzepten das Spiel auf dem See. Die Festspiele gewannen internationales Format, wurden zum viel beachteten Top-Thema in Zeitung und Fernsehen.

Dabei geht es in Mozarts Opernhit um ein überaus bedeutendes Thema, „den Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“. So beschrieb der Philosoph Immanuel Kant das Wunder der Aufklärung nur wenige Jahre vor der Zauberflöten-Uraufführung in Wien 1791. Diese Aufforderung zur eigenen Entscheidungskraft, zu Vernunft, Toleranz und Menschlichkeit findet sich auch im Opernlibretto, das sich der Schauspieler und Theatermann Emanuel Schikaneder intelligent erdachte: Auf der Grundlage einer scheinbaren Märchenhandlung – der Suche des Prinzen Tamino nach der entführten Königstochter Pamina – entsteht eine Sinnreise zwischen Gut und Böse, Lichtreich und Nachtreich.

 

Zauberflöte, Bregenzer Festspiele 2014 © Bregenzer Festspiele / Anja Köhler

Zauberflöte, Bregenzer Festspiele 2014
© Bregenzer Festspiele / Anja Köhler

Man sieht oben: Ein Pressefoto. Bei unserem Besuch kann nur die Fantasie ein Abendrot hervorlocken.

 

Die Inszenierung der Bregenzer Festspiele rückt die Oper in eine bunt leuchtende Fantasy-Welt. Flankiert von drei riesigen „Drachenhunden“ spielt die Handlung auf einem mit Gräsern bewachsenen Schildkrötenpanzer. Für den Bühnenbildner Johan Engels symbolisiert er den „Wald des Lebens“. Zum ersten Mal wird im See außerdem eine Drehbühne eingesetzt sowie eine Karussellschiene unter Wasser. Ein visuelles Spektakel, an dem auch Zauberflöten-Textautor Schikaneder seine Freude gehabt hätte, setzte er doch selbst gerne aufwendige Effekte ein. Das macht die Oper für den Intendanten Pountney zur idealen Wahl für die Seebühne:

„Mozart und Schikaneder kannten die Möglichkeiten perfekt, die gute Unterhaltung bieten kann, um mit einem Publikum zu kommunizieren, und gleichzeitig gingen sie in keinem Moment Kompromisse ein, wenn es darum ging, ihr Theater als eines der Ideen zu präsentieren, das die zentralen humanistischen und rationalen Fragen der Aufklärung ansprach.“

Auf diese Weise erschließt sich auch das märchenhaft begrünte Bühnenbild: Pountney: „Wenn die Wälder der Komplexität für den menschlichen Geist zu düster und dicht werden, stimuliert Kultur die Fantasie, den Ausweg in Träumen zu finden, und Träume wahr werden zu lassen.“ Auch so ist die ewig aktuelle Zauberflöten-Story zu deuten.

 

 Fotoprobe "Die Zauberflöte" Szene 27 Königin der Nacht (Kathryn Lewek) - Die Zauberflöte 2014 © Bregenzer Festspiele/Karl Forster


Die Zauberflöte“ Szene 27
Königin der Nacht (Kathryn Lewek) – Die Zauberflöte 2014
© Bregenzer Festspiele/Karl Forster

 

Der Zauber der Technik

 

Mit Johan Engels als Bühnenbildner hat Pountney einen kongenialen Partner gefunden. Engels schöpft aus dem Fundus afrikanischer und asiatischer Mythologien, spielt mit Symbolen der alten Ägypter und archaischen Figuren seiner südafrikanischen Heimat gleichermaßen.

Sein erster zeichnerischer Entwurf für „Die Zauberflöte“ war „eine Landkarte, die auf der einen Seite zeigt, wie die Königin der Nacht regiert, und auf der anderen Seite, wie Sarastro die Welt der Menschen kontrolliert“, erzählt Engels. Sarastro blickt von einem Schildkrötenpanzer, auf dem ein Baum wächst, auf die Menschen. Aus der ersten Idee wurde eine Schildkröte, die beide Welten trägt. Warum ausgerechnet eine Schildkröte? Die Schildkröte ist in vielen Mythologien ein zentrales Symbol. In asiatischen Kulturen trägt die kosmische Schildkröte die Erde, Ureinwohner Nordamerikas sahen sie als Schöpferin ihrer Welt. Johan Engels: „All diese antiken Mythologien und Märchen sind Teil unserer Kindheitsfantasien, die letztlich bis in die Realität und Vorurteile unseres Erwachsenseins hineinwachsen.“

Und so ragt nun ein Schildkrötenpanzer als grüne Kuppel aus dem Bodensee. Dieses zentrale Element der Seebühne ist drehbar und hat mehrere Öffnungen. Auf dem Rücken der Schildkröte spielt sich das Bühnengeschehen ab. Die Kuppel, eine Konstruktion aus Holz und Stahl, hat einen Durchmesser von 22 Metern, Richtung Tribünenachse neigt sie sich um 2,5 Grad. Das ganze Büh­nenbild, ein Oval, misst in der Breite 43 Meter, in der Tiefe 41 Meter. Für die Bühne wurden 119 Pfähle in den See gesetzt. Begleitet wird die Schildkröte von drei Drachenhunden. Fabelwesen, für die Johan Engels Anleihen bei südaf­rikanischen Schnitzern kultischer Holzfiguren genommen hat.

Die bunten Hun­de symbolisieren drei Tempel. „Drei Gehäuse des Geistes in einem Leben jen­seits der Realität, erklärt Ausstattungsleiter Florian Kradolfer. Die Drachen­hunde bewachen den Eingang in die Traumwelt zwischen Nacht und Licht. Nicht dreiköpfig wie Cerberus, der Höllenhund, sondern dreigestaltig und gar nicht furchterregend.

Die Zauberflöten-Bühne überrascht mit vielen Details und Effekten. So ist die Kuppel via Drehscheibe und Seilantrieb um 360 Grad im Spielbetrieb drehbar. Durch die Drehung werden die verschiedenen Welten von Königin der Nacht und Sarastro sichtbar. Für Sarastro öffnet sich in der Kuppel die Goldtür einer goldenen Kugel. Erscheint die Königin, wird die Kugelöffnung mit einem 68 Quadratmeter großen Auge, das ein Ladekran von der Hinterbüh­ne auf die Kuppel hievt, verschlossen.

Aus der Iris steigt die Königin per Lift (Hydraulikantrieb), der 2,8 Meter auslehrbar ist, in majestätische Höhen. Be­grünt wird das Reich der Königin durch 125 Gräser aus Ballonseide, die aus dem Kuppelinneren mit einem schallgedämpften Lüftungsgerät aufgeblasen werden. Der längste Grashalm ist 6,3 Meter lang. Scheinwerfer im Halm lassen das Gras magisch leuchten. Auf Sarastros Welt verweisen die Goldkugel, sein Thron in der Form einer Hand und acht aus der Kuppel ragende Hände, die bis zu drei Meter hoch sind. Die Hände formen in Gebärdensprache den Namen des Priesters.

Wie auf dem Wasser schwimmend ragen aus dem Schildkrötenpanzer zwei Schildkrötenköpfe sowie das grässliche Haupt der Wasserschlange, das sich pneumatisch öffnen lässt. Ein Lüfter ermöglicht das schlangentypische Zün­geln.

 

 

Spiel auf dem See 2014 Die Zauberflöte - Die Endschlacht © Bregenzer Festspiele/Karl Forster

Spiel auf dem See 2014 Die Zauberflöte – Die Endschlacht
© Bregenzer Festspiele/Karl Forster

 

Hängebrücken und Karussell

Die weithin sichtbaren Bühnenelemente, quasi Bregenzer Wahrzeichen für zwei Sommer, sind die Drachenhunde. Natur, Vernunft und Weisheit, so heißen die drei stattlichen Monster. 24 Tonnen bringt jeder auf die Waage. Die bunten Skulpturen wirken fragil, müssen aber Wind und Wetter standhalten. Das kön­nen sie, weil die Unterkonstruktion aus einem Stahlgerüst, das mit Holz be­plankt ist, besteht. Styropor, Putz und Farbe machen das Gerüst zur Skulptur.  Die imaginären Hinterpfoten sorgen unsichtbar auf dem Grund des Bodensees für Standfestigkeit.

Vernunft, der größte Drachenhund, misst 27,3 Meter. Die beiden anderen sind kaum kleiner. Die Figuren wurden aus 13 Ein­zelteilen zusammengesetzt. Gefertigt wurden die einzelnen Teile in der Schiffswerft Fußach, Arbeitsschiffe brachten sie dann zur Seebühne. Der Transport über das Wasser wird Lastautos vorgezogen, da per Schiff auch die ganz großen Teile transportiert werden können.

Die Dra­chenhunde haben es in sich: In jedem sind 15 Lautsprecher für das Publikum unsichtbar versteckt und mehrere Leitern, über die Darstellende hoch hinauf zu den beiden Hängebrücken klettern. Diese verbinden die Natur und Weisheit mit der zentralen Vernunft. 26 und 20 Meter lang sind die Tragseile für die Holz­stege. Dort oben spielen sich Kampfszenen ab:  Stunts in schwindelnder Höhe.  Da die Stege partiell für pyrotechnische Effekte ausgestattet sind, kann man davon ausgehen, dass es dort oben mäch­tig kracht und blitzt. Zwischen den beiden seitlichen Hunden Natur und Weisheit ist zudem ein 37 Meter langes Umlauf- und Tragseil gespannt. Das Flugwerk lässt die magische Flöte, eine Hand und einen Galgenstrick hin und her, aber auch auf und ab schweben.

Die Seebühne wäre ohne schwimmende Elemente undenkbar. Für die Zauber­flöte lassen die Festpieltechniker alle Stückerl spielen. So nimmt man die Kreisform der Bühne auf und installiert ein Wasserkarussell. David Pountney: „Wir führen die Requisiten verschiedener Szenenbilder sozusagen fließend an den Augen des Publikums vorbei.“

Basis des Karussells ist eine Schienenfahrbahn unter Wasser. Die Bregenzer U-Bahn ist aus Stahl gefertigt und 192 Meter lang. Ihr tiefster Punkt liegt 4,71 Meter unter Wasser. Auf der Fahrbahn bewegen sich je nach Szene vier unter­schiedliche Objekte. Weil die Schienen nicht zu sehen sind, hat es den An­schein, als kämen Schildkröte, Ei, Wasserschlange und Barke daher ge­schwommen. Für die Beweglichkeit der Objekte sorgen zwei elektro­hydraulisch betriebene mit Akkumulatoren versorgte Fahrwagen. Sie werden per Funk gesteuert und können zum Beladen auch auf die Hinterbühne gefah­ren werden.

Die Wasserschlange kommt übriges in dreierlei Gestalt ins Geschehen, opti­sche Tricks lassen sie wachsen. Schildkröte, Drachenhunde, Wasserschlange machen die Menagerie noch lange nicht komplett. Riesige Puppen in Tierge­stalt werden die Bühne bespielen.

Spiel und Wirklichkeit

Engels schafft noch eine dritte Welt: Teile der Hinterbühne mit Bühnenarbei­tenden und Geräten sind in verschiedenen Szenen sichtbar. Zur Welt der Köni­gin und zur Welt des Klerus kommt damit noch die Wirklichkeit, die Welt der Arbeit. Bei jeder Seeaufführung sind auch Techniker und Technikerinnen auf der Seebühne: Sieben sind für die Beleuchtung, drei für den Ton, drei weitere für die Requisite, drei für die Steuerung und eine Person ist für die Effekte ver­antwortlich.

Das Bühnenbild wird wie in Bregenz üblich, zwei Saisonen lang verwendet. Technikdirektor Gerd Alfons zollt seinen Mitarbeitern Respekt: „Alle zwei Jahre bauen wir quasi ein komplettes Opernhaus in den Bodensee, das als Prototyp sozusagen sofort Serienreife erlangen muss und über zwei Sommer hinweg Abend für Abend rund 7.000 Menschen verzaubern soll. Eine enorme Heraus­forderung und Topleistung aller Beteiligten – vom externen Ingenieurbüro bis zu den Werkstätten im Haus.“

 

Spiel auf dem See 2014 "Die Zauberflöte" © Bregenzer Festspiele / die3.eu

Spiel auf dem See 2014 „Die Zauberflöte“
© Bregenzer Festspiele / die3.eu

 

"Die Zauberflöte" ©Bregenzer Festspiele/Anja Köhler

„Die Zauberflöte“
©Bregenzer Festspiele/Anja Köhler

 

 


 

 

Zahlen und Fakten zur Technik

 

Bauzeit

Der Bühnenaufbau startete Ende Oktober 201 2 und nach rund 215 Tagen war die Bühne Anfang Juni 2013 fertiggestellt

Beteiligte

37 Technikfirmen aus Österreich, Deutschland, Schweiz, Frankreich und Großbritannien waren an den Aufbauarbeiten beteiligt Gleichzeitig waren auch 30 Festspieltechniker mit dem Bühnenaufbau beschäftigt.

Holzpfähle

Die Seebühne ist auf rund 119 Pfählen aus Fichtenholz oder Stahl errichtet, die bis zu 6 Meter tief in den Seegrund gerammt sind.

Drachenhunde

Weisheit, Vernunft und Natur – die drei Drachenhunde bringen es insgesamt, ohne Fundamente, auf ein Gesamtgewicht von rund 60 Tonnen. Den höchsten Punkt der Bühne bilden die Hörner des mittleren Drachenhundes mit 27,3 Meter über dem Wasserspiegel.

Schildkrötenpanzer   

Die drehbare Kuppel in der Mitte des Bühnenbildes stellt einen Schildkrötenpanzer dar und besteht aus einer Stahl-Holzkonstruktion. Sie bewegt sich mittels eines Seilantriebs (Winde) um die vertikale Achse. Für eine 180° Drehung werden dabei 40 Sekunden benötigt. Der höchste Punkt der Kuppel liegt 7,5 Meter über dem Wasserspiegel.

 

Gräser

Am Schildkrötenpanzer sind rund 125 Stück Gräser befestigt, die nach Bedarf Mithilfe eines Lüftungsgeräts (Schallgedämpft) aufgeblasen werden. Der längste Grashalm erreicht dabei eine Länge von 6,3 Meter.
Karussell-Schiene

2,5 Meter unter der Wasseroberfläche verläuft kreisförmig um die Seebühne ein Schienen-Karussell mit 191 Meter Umfang und einem Durchmesser von 61 Meter.

 

* Alle Höhenangaben beziehen sich auf den durchschnittlichen, sogenannten „Wasserstand 2″, dieser entspricht dem Pegel Bregenz von 416 Zentimetern.

Weitere Aufführungen
13. 15. 16. 17. 19. 21. 22. 23. 24. und 25. August – 21.00 Uhr

 

Von der Oper Turandot, die im Jahr 2015 und 2016 aufgeführt wird,  Jahr kündet dieser Beitrag:

Zu Besuch bei Turandot in Bregenz: Die Dame braucht reichlich Vorspiel

 


 

Hilfreiche Links:

Bregenzer Festspiele: Festspielkreuzfahrten, Festspiel-Shuttle, Schiffs-/Zug-/Bustransfer
Lassen Sie sich mitnehmen zum Sommerfestival auf dem See:
http://www.bsb-online.com/bregenzer-festspiele.html

Bodensee Webcam:
Panorama Seebühne mit Bodensee und Kulisse
http://www.bodenseewebcam.de/wetter/wetter_cam_bilder_bodensee_bregenzer_festspiele.html

Webcam – Bregenzer Festspiele:
https://bregenzerfestspiele.com/de/webcam

 

Bodensee in Hitzewallungen: Flucht hinauf auf Pfänder und Säntis

Heiß und hoch hinaus: Schnuppercamping beim Bodensee

Mehr Bregenz hier vom Kollegen Thomas:

Häuser, Architektur, Pfänder, Seebühne und Cro in Bregenz

 


 

Dieser Beitrag über die Märchen-Oper „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart wurde ermöglicht mit Unterstützung der Bregenzer Festspiele

 

 

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