Italien: In TRIEST steppt der Bär

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Triest: Barcolana, Musik-Event und historisches Flair

Servus, Griaß di und MoinMoin,

Der Leuchtturm: Faro di Vitoria

ich hatte das Thema mit Italien und den Göttern und dem Leben ja erst grad eben in der Cinque Terre. Und Italien geht ja auf der anderen Seite des Stiefelschafts auch weiter. So auf dem gleichen Breitengrad entlang, pulsiert das Leben, denn …

…. in Triest steppt der Bär …

Ein Gastbeitrag von Smutje Rosa

 

Ausnahmezustand in der italienischen Hafenstadt, die gerade erst versucht hat mit einem Volksentscheid wieder zurück zu Österreich zu kommen. Das mußte ja schief gehen, denn wer die Segelregatta Barcolana in Triest erlebt hat, merkt wie liebenswert chaotisch die Region ist. Da steckt schon mehr italienisches Blut drin, als  kaiserliche Sachertorte …

Triest: Eine fast vergessene Perle an der Adria

Triest war 500 Jahre lang bis 1919, mit kurzen Unterbrechungen, unter habsburgisch-österreichischer Herrschaft und diese Zeit hat im Stadtbild ihre Spuren hinterlassen. Während eines Spaziergangs durch das Zentrum könnte man deshalb vergessen, dass man in Italien ist. Die Architektur der Paläste im Zentrum ähnelt oft mehr der von Wien, Prag oder Budapest, als der von Venedig, Rom und Florenz.

Italienisch oder österreichisch?

Kaffeehäuser konkurieren mit den italienischen Bars und daß Triest das Tor nach Südosteuropa ist, erkennt man an den sehr umfangreichen kulinarischen Genüssen. Vielleicht auch am Verkehrschaos, und an der Lautstärke. Insgesamt ist die Stadt sehr beschäftigt. Ohne Handy geht hier gar nichts, Business-Kleidung und elegante Frauen prägen das Stadtbild. Ältere Damen führen chicdas Hundi Gassi …. (so Tüten für warme Hände sucht man in Triest übrigens vergebens!)

Authentisch

Auch wenn es auf den Bildern nicht so aussehen mag: Triest erweckt nicht den Eindruck, als ob es sich für Touristen rausputzt. Triest ist ehrlich, und mag entdeckt werden. Mit etwas Phantasie sind viele historische Häuser frisch geweißelt, Autos in eine Richtung gelenkt und die Stadt begrünt.

Der Palazzo während der Barcolana am Abend …

 

Kaiserlich – Habsburgische Architektur und viel Schnickschnack aus Putz

 

Layout wie in Budapest …. Leider wenig schattenspendende Bäume …

 

Theatro Romano … jetzt wieder italienisch 😉

Verkehrschaos in Triest

Auch wenn es langweilig wird … ich hab noch nie soviel Verkehr und Verkehrslärm in einer Stadt erlebt. Irgendwie darf man fast überall fahren, jeder parkt und hupt und schimpft. Die Busse fahren notfalls bei Rot und den wenigen Fußgängerampeln ist nicht zu trauen. Überhaupt muß der Fußgänger marathonfähig sein, um in der Grünphase die andere Seite zu erreichen. Echte Eingeborene stürzen sich mit sagenhafter Ruhe einfach auf die Straße ….

Wer ein Auto besitzt hat mit einem Kleinen klare Vorteile ….

Klein und praktisch …. eine Familienkutsche: Mutter mit DREI Kindern ….

 

Europas älteste Tram: Triest – Opicina

Die über 5km lange Strecke zwischen dem Piazza Oberdan in Triest und dem 300 meter höheren Villenort Opicina versetzt die Besucher in eine andere Zeit. Erst einmal die Überraschung: Die Fahrpreise sind die gleichen, wie für den modernen Bus. 1,30 Euro! Nichts Touristenattraktion, da fahren mehr Einheimische.

Langsam geht es voran, was mehr an den ständig im Weg stehenden Personen, Fahrrädern und Autos liegt, als an der Leistungsfähigkeit der Tram. Zuckel di Ruckel …. Nach einem Kurzen Stück wird die Straßenbahn zur Zahnradbahn. Alte Technik und unkaputtbar …. und niemand mehr, der im Weg steht …

Tram als Zahnradbahn …. steil bergaufüber die Stadt

 

Tram innen …. man beachte die Vorhänge

 

Tram in Triest um 1850 … noch mit Pferden gezogen

 

Mit der Tram zu den Buschenschenken „Osmiza“

Man kreuzt Straßen, schraubt sich höher über die Stadt,  und sieht schon eine der Buschenschenken. Hier heißen die „Osmiza“. Der Wein und die regionalen kleinen Speisen sind günstig und lecker. Fast schon slowenisch. Allerdings könnt das Ambiente manchmal noch ein wenig stimmiger sein. Haltstation: Conconello.

Aussteigen lohnt sich auch bei der Haltestelle „Banne“. Erstmal gibt es einen guten Blick, wenn das Wetter es zuläßt. Und hier findet der Osmiza-Fan eine kleine Osmiza-Wanderung. Eine Stunde quer durch den Karst auf Osmiza-Entdeckerreise ….

Mehr Infos / Öffnungszeiten unter www.osmize.com 

Die Strada Napoleonica: Von Opicina nach Prosecco

Von Opicina aus verläuft der 4,5km lange Panorama-Weg direkt nach Prosecco. Na, wenn das  kein Versprechen ist! Denn wo Prosecco drauf, da Prosecco drin. Der Weg ist großartig. Erst geschützt, dann entlang der Steilküste. Prosecco hab ich mir perlender, prickelnder vorgestellt. Ist aber scho schee.

Kulinarisches

Der Terrano-Wein, Malvasia und Vitovska-Wein

Der rote Terrano-Wein wird aus der Refoscotraube gewonnen. Seinen einzigartigen Geschmack erhält er von der roten Erde des Triestiner Karstes. Dem Wein wird eine heilsame Wirkung zugeschrieben, denn er enthält viel Eisen. Für Blutarme also als Medizin zu geniesen. Mehr Wein, mehr Blut!?!

Die weißen Weine aus dem Karst sind Malvasia und der Vitovska . Und natürlich der Prosecco aus Prosecco gleich um die Ecke.

Stravecchio, Tabor, Miet und viel Honig

Käse und Olivenöl dürfen dabei nicht fehlen. Es gibt sehr viele unterschiedliche regionale Käsesorten aus Kuh-, Schafs und Ziegenmilch. Dazu die herrlichen Marmeladen. Die Region um Triest kann auch als Marmeladenregion bezeichnet werden.

Lecker ist auch der Sauerkirsch-Honig. Den Blatthonig aus den Ausscheidungen von Blattläusen, durch die Biene geschleust, konnt ich leider nicht probieren. Sollaber nach Malz schmecken.

Die lebensfrohe Altstadt und Triest am Abend

Wer dem immensen Verkehr und dem Lärm in Triest entfliehen will, der biegt hinterm Pallazo del Municipio in die Altstadt ab. Dort sind die Gassen eng, der Verkehrslärm bleibt draußen. Kleine Geschäfte und viele Kneipen laden zum Verweilen ein. Schlagartig herrscht Ruhe. Die italienische Lässigkeit gewinnt die Oberhand. … Dasselbe gilt am Abend. Die Triestiner sind im Feierabend-Modus. Alles wird ruhiger, nur die Menschen nicht, die bleiben gern tempramentvoll, gern auch üer mehrere Tische hinweg …. :-))

Kneipen in der Triester Altstadt

Die Brücke über den Canal Grande

Volle Bars und Restaurants am Canal Grande

Segelregatta Barcolana

Ein Wassersport-Event der Superlative

Fast schon traditionell startet am zweiten Oktoberwochenende die Barcolana. Über 1800 Segelyachten sind im Rennen. Klassische, moderne, x-beliebige, schnelle, langsame, gepflegte, vergammelte … was schwimmt und ein Hemd am Mast hat nimmt teil.  Ein breitgefächertes Rahmenprogramm mit Wassersport-Highlights, Live-Musik, Live-Performances in Museen und Ausstellungen, zahlreiche Aktionen der Geschäfte und in den Bars versetzen die Hafenstadt in einen Ausnahmezustand.

… und weil Segelregatten natürlich zu der SY Safariseite passt, gibt es auf meiner Safari-Seite hier den vollen Bericht zum Segel-Event >>> und nur ein paar Schnappschüsse hier:

Barcolana Night … Regatta im Hafen von Triest

 

Show-Segeln: Klassische Yacht vor historischer Kulisse

 

Der Hafen füllt sich: Hier im Segelclub sammeln sich die Oldtimer

 

Die Yachten liegen im Päckchen. Im Hintergrund der Extrem 40 Katamaran

Wegen dem Überblick gibts noch die Kurzform fürs Logbuch:

Österreichisch-italienischer Kuddelmuddel hat auch Charme,
Autos in der Stadt nerven & Schiffe sind immer gut,
und Italien wurde von den Göttern geküßt (ok, das hatten wir schon)



Noch eine Buchempfehlung

Triest ist die Stadt der Gegensätze und (wenn ich die Autos abzieh) der Sinne. Ein wunderbares Buch von Veit Heinichen und Ami Scabar dafür ist  Triest: Stadt der Winde

. Essen, Trinken, Gerüche, zauberhafte Ecken und Nischen, Literatur …. man spürt, daß die Autoren diese Stadt und die Region des Karstes lieben.

Veit Heinichen ist eigendlich Krimi-Autor und hat ganz spannende Geschichten rund um den Commisario Proteo Laurenti. Als Urlaubslektüre mit Lokal-Kolorit absolut empfehlenswert. Ich hab mich mit: Totentanz:   ?-) eingestimmt

….

 


 

Ein Gastbeitrag von Smutje Rosa

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