Lanzarote: 3 x tief unter der Erde: Mit Manrique ins Innere des Vulkans

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Lanzarote

Wer kennt sie nicht, die süßen Erdmännchen der Augsburger Puppenkiste?

„Tief unter der Erde, ja da ist es schön, hollaridi, hollarido…“

tönte es da aus den Schwarzweiß-Fernsehern, während der „Kleine König Kalle Wirsch“ und seine Bundesgenossen durch die Tunnel im Erdinneren wanderten.

So ähnlich kommt man sich auf Lanzarote vor. Ziemlich viel, was der Tourist besichtigen kann, hat etwas mit den Tiefen der Vulkaninsel zu tun. Ohne den genialen Maler, Architekten, Bildhauer, Umweltschützer und Designer César Manrique wäre das in dieser Form sicher nicht möglich gewesen.

Selbst dann, wenn es hoch hinaus geht, auf den „Mirador del Rio„, gestaltet er diese Aussichtsplattform noch im Stil einer Höhle mit Panorama-Ausguck.

 

Stiftung Fundación César Manrique

 

 

Von unserem Hotel in Puerto Calero aus besuchen wir zunächst das ehemalige Wohnhaus des Künstlers, in dem jetzt die Stiftung Fundación Cesar Manrique untergebracht ist. Der Eintritt ist mit 10€ pro Nase recht happig, vor allem, weil man hier nicht durch ein Gemeinschafts-Ticket mit den anderen Sehenswürdigkeiten der Insel sparen kann.

 

 


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Quer über das Grundstück Manriques hat sich, entstanden durch die Vulkanausbrüche 1730-1736, der längste Lavafluss der Insel ergossen und ist erstarrt. Das Haus des Künstlers kombiniert im Erdgeschoss großzügige Räume mit viel Ausblick durch Panoramafenster auf das archaische Lavameer – mit einem Kellergeschoss, das sich die zahlreichen Gänge und zum Teil aufgeplatzten Blasen des erstarrten Lavaflusses zunutze macht.

Baum von oben

 

Derselbe Baum von unten

 

Wo die Decke der Blasen eingestürzt ist, hat Manrique hübsche Gärten mit Wasserspielen eingerichtet. Wo nur ein Loch in der Decke entstanden war, kommt genügend Licht in die Räumlichkeiten darunter, um Bäume darunter wachsen zu lassen, die oft durch das Loch bis an die Oberfläche kommen.

 

 

Damit die Farbe „Orange“ nicht allzu kurz kommt in dieser Einöde aus Schwarz und Grün, habe ich diese Blüte als Vordergrund gewählt

 

Der Nachbar liebt ebenfalls den Lava-Fluss

 

Für Gehbehinderte / Rollstuhlfahrer ist der Zugang erschwert

 

Tief in der Lava-Röhre: Klaustrophobische Gemüter haben es hier nicht leicht

 

Die Dunkelheit der Lava hat der Künstler mit weißer Farbe kontrastiert. Was ein wenig fehlt ist die Farbe Gelb samt Schattierungen, doch findet man Skulpturen in Rot und in einem Raum orangefarbene Streifen in Lampen und Bepolsterung.

 

 

 

Endlich ein blauer Farbtupfer im Meer von Schwarz, Grün und Weiß

 

 

Lavalandschaft, optisch in den Raum hinein verlängert, dazwischen eine Fensterscheibe

 

 

Gemütlich sieht anders aus, jedenfalls für meinen Geschmack, der natürlich absolut nicht maßgebend ist. Vielleicht hat Manrique deswegen, nämlich wegen der fehlenden Gemütlichkeit, sein Heim nach ein paar Jahren verlassen und ist nach Haria gezogen, wo man gemütliche Sitzgruppen und wohnlicheres Ambiente vorfinden kann.

 

Der Eingang zur Fundación als Panoramabild:

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Der Eingang zur Fundación als Panoramabild

 

 

Jameos del Agua

 

Jameos del Agua

 

 

Wir fahren in den Norden der Insel, wo der Vulkan Corona einen 7 km langen Lavatunnel geschaffen hat. Gleich zwei Sehenswürdigkeit kann der Lanzarote-Tourist hier bestaunen, die Höhlen „Jameos del Agua“ und „Cueva de los Verdes“.

Letztere lasse ich aus, denn für jemand mit Gehbehinderung kann eine Begehung in manchen Teilen recht schwierig werden, wenn ich Herrn Fohrer von meinem Reiseführer Lanzarote* richtig verstanden habe.

 


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Hinunter zum Eingang des eingebrochenen Lavatunnels

 

 

 

Die weißen Punkte sind die blinden Krebschen

 

 

Konzertsaal, wird zur Zeit restauriert

Konzertsaal, wird zur Zeit restauriert

 

Kontrastpunkt: Ein Swimmingpool, blau auf weiß, von schwarz und grün umrandet

 

César Manrique fand in den „Jameos del Agua“ einen von zwei Seiten begehbaren Tunnel vor, den er mit einem Restaurant und Konzertsaal ergänzt hat. Im Tunnel befindet sich ein kleiner See, in dem man mit bloßem Auge kleine weiße Krebse sehen kann, die einen nicht sehen, weil sie blind sind. Sehr seltsam, denn diese Krebse sind sonst nur in 2.000 Meter tiefem Meer zu finden.

 

Mirador del Rio

 

 


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Hoch über dem Norden der Insel geht es nicht mehr weiter. Wir parken auf einem mit (gefühlt) knietiefen Schlaglöchern übersäten Parkplatz und zwängen uns zwischen Lavablöcken in einen Durchgang, der sich auf einen großen Raum mit Tischen und Stühlen hin öffnet. An der Decke eine Kunstinstallation, hinter den raumhohen Panoramafenstern der grandiose Ausblick auf die Insel La Graciosa.

 

Panoramabild durch Klick vergrößerbar

Panoramabild durch Klick vergrößerbar

Panoramabild: Im „Mirador del Rio“

 

Es wäre nicht Manriques Schöpfung, wenn er diesen Aussichtspunkt nicht ebenfalls in eine Höhle eingebaut hätte.

 

 

 

Runder Ausblick auf den Vulkan Corona auf der Rückseite der „Höhle“

 

Panoramabild. Ausblick auf die Insel La Graciosa. Klick zum Vergrößern

Auf der Rückfahrt vom „Mirador“ Richtung Haria ein Zwischenstopp an einem ebenfalls großartigen Panoramaausblick, der noch dazu kostenlos ist:

 


Mirador de Guinate

 


Reiseliteratur

Reiseführer Lanzarote*

 

 

 

 

 


Was man auf Lanzarote unternehmen – und gleich von zu Hause oder vom Hotel per Internet buchen – kann (Angebot unseres Werbepartners*):

 

 

 


 

Reiseblogger-Codex:

Dieser Beitrag entstand nach einem selbst organisierten und selbst bezahlten Familienurlaub auf Lanzarote. Ich danke dem Spanischen Fremdenverkehrsamt in München und Berlin für die Versorgung mit Informationsmaterial sowie für die Unterstützung bei den Tickets zu Punkt 2 und 3.

 


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