Miami Beach, wie hast du dich verändert!

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Gastbeitrag von Renate Stenshorn, Chefin des Blogs „Raus ins Leben“.

„Miami Beach, wenn eine alternde Diva wieder jung wird. Und was ein hundertster Geburtstag, Miami Vice, ein Hurrikan und Lateinamerika damit zu tun hat! Folge mir in die Stadt des Art déco und des Lasters. 

Das erste Mal besuchten wir Miami Beach im Jahre 1989 während einer Rundreise. Wir waren noch jung. Miami war damals noch ein etwas heruntergekommenes Rentnerparadies, das Besucher gerne zum Überwintern nutzten. „Snowbirds“ nannte man sie, Schneevögel, weil sie der kalten Witterung des Nordens entfliehen, um im sonnigen Süden den Winter zu verbringen.

Es war noch ruhig in der Stadt und so manche Häuser verfallen. Dann kam das Fernsehen!

Wie Miami Vice die Stadt veränderte

 

 

Miami Beach Art déco Florida

 

Die US-amerikanische Fernsehserie um Sonny Crockett und Ricardo Tubbs war in den Achtzigern Kult. Als verdeckte Polizisten des Miami Vice Police Squad jagten sie gefährliche Drogenhändler, Geldwäscher und Waffenhändler. Miami galt als verrucht und gefährlich! Und die Drogen und die Kriminalität gab es wirklich in der Stadt.

Bereits im Vorspann des Films konntest du die Farben der Stadt sehen. Alles in Pastell, die rosa Flamingos des Parrot Jungles, das türkisfarbene Meer. Schnelle Autos und Menschen in heller Kleidung vor sonniger Kulisse.

 

 

Sonny Crockett im weißen Anzug mit türkisem Tanktop unter dem Sakko und Ray-Ban-Sonnenbrille. Armani-Jacken mit weißem T-Shirt, Lederslipper ohne Socken. Das wurde Mode! Ganze 111 Folgen bescherte uns die Serie ab 1986. Miami wurde wieder in und es kamen neue Gäste. Die Hotels wurden renoviert.

Glückwünsche zum Geburtstag liebes Miami Beach!

Dabei hat es einmal ganz klein angefangen! Kannst du dir vorstellen, dass dieses Miami Beach aus einst aus der Idee von einer kleinen Avocadoplantage entstand? Tatsächlich war es damals eine leere von Mangroven bewachsene Insel vor Miami, die der Farmer John S. Collins bepflanzen wollte. Doch dann besann er sich anders und wollte lieber sonnenhungrige Gäste anlocken.

Gemeinsam mit dem Milliardär Carl G. Fisher baute er eine Holzbrücke zum Festland, ließ Sümpfe trocken legen und Mangroven roden. Erste Holzhäuser wurden gebaut und am 26. März 1915 bekam Miami Beach Stadtrechte. Für eine Hundertjährige siehst du wirklich gut aus, Miami Beach! Herzliche Glückwünsche nachträglich.

Miami Beach, wie Phoenix aus der Asche

Die Stadt wuchs, Besucher kamen. Bis zum Jahr 1926 als ein Hurrikan über die Insel fegte und alle Häuser zerstörte. Hurrikane sind nichts Seltenes in der Region! Doch die Bewohner gaben nicht auf. Sie wollten etwas Schönes, Besseres! Das Art-déco-Viertes im Stil der 30er- und 40er-Jahre entstand. Der Stil „Arts Décoratifs et Industriels Modernes“ war gerade modern und wurde 1925 auf der Weltausstellung in Paris gezeigt. Glück für uns – mit seinen rund 1000 Gebäuden ist das Art-déco-Viertel in Miami Beach das Zweitgrößte der Welt!

Miami Beach art deco vom Feinsten

 

Wer es genauer wissen möchte, sollte sich einem geführten Rundgang der Miami Design Preservation League (MDPL) anschließen. Der Verein setzt sich für die Erhaltung der Architektur ein. Bei einer Führung werden einzelne Häuser und ihre Historie vorgestellt. Die Touren beginnen an der Touristinformation an der Strandpromenade. Der Official Art Deco Gift Shop neben Ocean Auditorium Miami Beach ist nicht zu verfehlen. Es liegt an der Strandpromenade in der Mitte der Stadt. Die 90-minütigen Führungen starten täglich um 10.30 Uhr und kosten 25$ für Erwachsene und 20$ für Rentner und Studenten.

Die Stadt als Hotspot für Fotografen

Miami Beach ist nicht nur beliebtes Ziel für Modefotografen. Wer kennt nicht die bunten Häuserfassaden aus zahlreichen Prospekten?

Miami Beach Art déco viertel

 

Ein Rundgang durch das Viertel macht besonders am Morgen viel Spaß. Es ist noch ruhig. Diese besondere Stimmung hat ihr eigenes Flair! Die Nachtschwärmer liegen in ihren Betten. Die Palmen wehen leise im Wind und das Morgenlicht der Sonne taucht die Häuser am Ocean Drive in zarte Farben. Erste Jogger drehen ihre Runde. Muskelbepackte Männer stählen ihren braun gebrannten Körper.

 

Miami Beach Sportler

Ja sorry, ich war zur falschen Uhrzeit da! Sport ist wirklich ein Jungbrunnen.

Für Fotografen bieten sich die schönsten Motive. Das Versace Haus am Ocean Drive 1116 soll steht an zweiter Stelle der in den USA meist fotografierten Häusern. Nur das weiße Haus wird öfter fotografiert.

Die nächste Gelegenheit zum Fotografieren ist der beginnende Abend, wenn die Sonne langsam untergeht und die Leuchtfassaden ihre bunten Neonlichter anschalten.

 

Miami Beach am Abend

Was ist heute typisch für die Stadt?

In Miami Beach fühlst du dich nicht mehr wie in den USA, eher wie in einer Stadt in Südamerika. Dein Taxifahrer spricht Spanisch, ebenso das Hotelpersonal. Kein Wunder, 53 Prozent der Einwohner sind Hispanics oder Latinos. Viele sprechen nur ein bisschen Englisch. Die ersten Einwanderer kamen in den 60er und 70er Jahren aus Kuba. Es folgten Immigranten aus Venezuela, Puerto Rico, Argentinien und anderen Spanisch sprechenden Ländern. Ein paar Brocken Spanisch können also nicht schaden!

Miami Beach ist jung, besonders am Wochenende! Von Freitag bis Sonntag steppt der Bär. Karawanen von Autos schleichen entlang des Ocean Drives, während donnernde Beats aus den Bässen der Lautsprecher dringen. Die Partypeople ziehen zu den Klubs. Die Tische der Restaurants sind auch auf den Gehsteigen besetzt. Das musst du mögen, bis nachts um drei oder vier Uhr wirst du keine Ruhe finden! Wenn du Ruhe möchtest, buche lieber ein Hotel in zweiter Reihe.

Die Strände am South Beach sind kilometerlang, weiß und feinsandig! Die Jungs und Mädels der Baywatch sitzen in ihren bunt bemalten Holzhäusern und passen auf die Schwimmer auf.

 

Miami Beach Baywatch

Morgens triffst du die Ruhigen, die den Tag mit Yogaübungen am Meer beginnen oder durch den Sand schlendern. Möwen schwirren in Scharen über den Strand. Die alte Diva Miami Beach hat sich verjüngt und das in einem ehrwürdigen Alter von Hundert. Ich dagegen bin älter geworden seit den Achtzigern. Wenn ich Miami, sehe besteht aber bei mir noch Hoffnung!

Nicht vergessen…

..und alles hat einmal mit von Mücken verseuchten Mangrovensümpfen angefangen! Wobei die Mangrovensümpfe wichtig für Florida sind. Aber das ist wieder ein anderes Thema!

Lesetipps:

 

Danke für diesen Gastbeitrag an Renate Stenshorn, Chefin des Blogs Raus ins Leben.

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Ein Kommentar

  • Philipp

    Ja Miami Beach hat schon was, aber auch derzeit seinen Preis bei dem Dollarkurs. Wenn man aber ein paar Strassen weg geht wirkt es schon nicht mehr so sicher!

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