Israel – Teil 1: Vom Essen und Übernachten

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Die beste Grundlage, 1 Woche Israel zu erleben

Wer fliegt schon nach Israel, um dort darüber zu berichten, wie er geschlafen und gegessen hat? Nur ein Hotelblogger oder Foodblogger. Soll der/die doch bloggen, was es da in Israel Feines gegeben hat und wie die Betten und Sanitäranlagen des Hotels waren.

Aber bei Näherem betrachtet ist es gar nicht so abwegig, auch auf diesen Aspekt einzugehen. Auf einer mehr oder minder strapaziösen Rundreise mit dem Kleinbus und mit einer mehr oder minder homogenen Reisegruppe brauchst Du eine stabile Grundlage, um die Eindrücke einigermaßen erfolg- und erlebnisreich aufnehmen zu können. Und da geht es ganz klar darum, wie und in welchem Hotelzimmer Du schläfst oder was Du zu Knabbern bekommst. Wie sagt schon das alte deutsche Bonmot: Das beste Fundament einer gesunden Basis ist die richtige Grundlage. Oder so.

Das fängt schon einmal an mit der Hinreise, im Flieger:

Über die El Al lässt sich nur Gutes berichten. Der israelisches Nationalflieger (Linie) hat genügend Sitzabstand im Flugzeug und lässt sogar einen Online-CheckIn zu, bei dem Du Deinen Sitzplatz auswählen kannst (kostenlos, wenn ca. 1 Tag vorher, sonst kostenpflichtig). Am Online-Buchungssystem sollte die El Al allerdings noch etwas arbeiten.

Als ich am Abend zuvor für den Rückflug fand, dass alle Fensterplätze ausgebucht waren, wollte ich am Morgen  vor dem Abflug nochmals das Buchungssystem aufrufen. Das wurde mir dann verweigert. Offenbar kann man sich dort nur einmal mit seiner Buchungsnummer einloggen, dann geht nichts mehr. Schade – bitte nachbessern!

 

 

Nach einem Getränk (hier traditionsmäßig ein Tomatensaft, gereicht abweichend von der internationalen Regel ohne Pfeffer und Salz) und einer Knabberei

 

geht es zum Hauptgericht,

 

 

das definitiv satt macht und gut schmeckt. Hier komme ich zum ersten Mal in Kontakt mit „Humus“ (Hummus). Keine lockere Art von Erde, in der Du Pflanzen zum Wachsen bringst, sondern eine Kichererbsen-Zubereitung, die wie Babybrei aussieht (unten links im Bild), und je nach Zutaten ganz verschieden schmeckt. Nach dieser Reise habe ich mir gleich Kichererbsen gekauft, und seitdem gibt es mehrmals die Woche Humus-Kreationen mit Rezepten aus dem Internet.

 

Meine Reiseroute

 

Wir erreichen Tel Aviv. Direkt am Strand, am Jachthafen, steht ein hohes Gebäude mit prächtiger Aussicht, das Herods Hotel. Eine genügend große Anzahl von Aufzügen bringt uns hinauf in luftige Höhe.

 

 

 

 

Vom Balkon aus habe ich einen herrlichen Blick auf das Mittelmeer, den Jachthafen, das öffentliche Schwimmbad und die Skyline von Tel Aviv.

 

 

Der Sanitärbereich ist genügend groß. Bemerkenswert ist der behindertengerechte Zugang zur Dusche. Das wird mir im Laufe der Reise mit einer Ausnahme noch mehrmals begegnen.

 

Heißwasserbereiter, eine Kaffemaschine und jeden Tag frisches Trinkwasser stehen bereit.

 

 

Die Lobby hat was: Nicht nur den Blick direkt aufs Mittelmeer. Das Hotel kann man als Themenhotel bezeichnen, das die „gute alte Zeit“ in Erinnerung bringen will.

 

 

 

Zum Abendessen fährt uns unser Reiseführer Yair in den Ortsteil Jaffa, wo wir neben frisch sanierten Häusern  und ansprechend gestalteten Plätzen auch Orte finden, die – euphemistisch ausgedrückt – noch sehr, sehr viel Potential haben.

 

 

Im Kalimera-Restaurant sitzen wir im Freien und kommen zum ersten Mal in Kontakt mit der Essens-Kultur der vielen Vorspeisen, den die komplette Fläche des Tisches zudecken. Es soll schon Leute gegeben haben, die nach den Vorspeisen satt waren und auf das Hauptessen verzichten mussten.

 

 

Wer sich geniert, mit seiner Gabel Köstlichkeiten aller Art quer über den Tisch aufzupicken und auf seinen Teller zu häufeln, der muss vor lauter Tischetikette hungrig nach Hause gehen. Hier gibt es kein britisches Etepetete. Hier wird herzhaft zugegriffen, wenngleich diese Methode anfangs Hemmungen hervorruft.

 

Auch bei der Nachspeise löffelt sich jeder aus dem gemeinsamen Töpfchen direkt in den Mund.

Die Katze stillt ihren Durst derweil am tröpfelnden Hydranten:

 

 

Vor dem Schlafengehen noch ein Blick auf den öffentlichen Pool:

 

 

Der Shabbat-Lift

Eine weitere Eigenart in Israel: Da ein Tag in der Woche, der Shabbat, für streng gläubige Juden von Arbeit jeder Art befreit ist, hält der Shabbat-Lift in diesem Hotel in jedem 2. Stockwerk automatisch, ohne dass ein Knopf gedrückt werden muss. Das ist Konsequenz bis zum letzten Detail.

Die Knesset, das israelische Parlament, hat das „Shabbat elevator law“ im Jahr 2001 erlassen, das bei der Planung und dem Bau von u.a. Hotels einen speziellen Aufzug vorsieht, wenn andere Aufzüge vorhanden sind.

 

 

Der hauseigene Pool des „Herods“, in dem ich meine Bahnen schwimmen konnte.

 

Das reichliche Frühstück vom Buffet wird (fast) direkt am Strand eingenommen, nur von einer Glasscheibe unterbrochen. Kaffe oder Tee kommt etwas zögerlich, da hätte ich mir etwas mehr Aufmerksamkeit (bei einem fast leeren Frühstücksraum) vom Personal gewünscht.

 

 

 

Frühstücksraum im Herods – geziert mit einer Allee aus Orangenbäumen

 

Honig, direkt aus der Wabe

 

 

 

Carmel Markt

Nicht nur zum Gucken, vielleicht auch zum Naschen und Essen ein gemeinsamer Ausflug zum Carmel-Markt in Tel Aviv:

 

 

 

 

Danach ist eine Erholung am Pool des Herods höchst willkommen.

 

Während die Hälfte der Gruppe eine Segway-Tour entlang der Uferpromenade macht, an der ich dank und wegen meiner unfallbedingten Körperbehinderung leider nicht teilnehmen kann, gönnt sich der Rest der Gruppe am Strand ein Bierchen – ein halber Liter für 7,60 Euro. Keine Seltenheit in öffentlichen Restaurants, sondern eher die Regel. Wer sich den halben Liter in der Dose (z.B. Carlsberg) aus dem Imbiss holt, zahlt 12 Schekel oder 2,80€.

 

Den Hunger an der Uferpromende von Tel Aviv stillt man z.B. in kosheren Restaurants wie diesem hier:

 

 

Wir hingegen gehen abends ins Baba Yaga Restaurant, das nicht weit von unserem Hotel liegt:

 

 

Die Tische biegen sich von Köstlichkeiten. Vorspeisen aller Art bedecken jeden Quadratzentimeter des Tisches, und es kommen immer mehr. Unmöglich, von diesem Essen – unter freiem Himmel – nicht begeistert zu sein.

 

 

 

Juha’s Guesthouse

Auf dem Weg von Caesarea entlang der Küste des Mittelmeers nach Norden Richtung Haifa kommen wir zu einem ganz merkwürdigen Platz. Erinnert mich an diverse Hafenörtchen in der Türkei in den 80er Jahren, bevor der große Tourismus einsetzte und ein Hotelklotz neben den anderen an der türkischen Riviera auf den Sand gesetzt wurde.

Imbiss und Teestube direkt am kleinen Hafen, wenige Meter vom Sandstrand entfernt

 

 

Tee, arabisch zubereitet mit Minze

 

Jisr az-Zarqa ist die einzige rein arabisch besiedelte Stadt am Mittelmeer. Die Einwohner sitzen und leben „zwischen den Stühlen“, denn auf Grund ihrer Herkunft (u.a. Sudan) sind sie den Palästinensern fremd, und den Juden sowieso, weil sie islamischen Glaubens sind. Es lohnt sich, wenn Du Dich ein wenig mit dieser Stadt befasst, nicht nur, weil hier der Israel-Trail durchkommt und Du hier einen hervorragenden Rasttag einlegen kannst.

Der Israel National Trail gehört, wie National Geographic meint, zu den 10 schönsten Fernwanderwegen weltweit:  Mit 1.050 Kilometern Länge und einer  Gesamt-Höhendifferenz von 20.000 Höhenmetern eine hübsche Herausforderung mit großartigen Einblicken in Natur und Landschaft.

Backpacker und Menschen, die den Umwelt-Gedanken schätzen, werden sich in Juha’s Guesthouse im Zentrum der Stadt wohlfühlen. Hier einige Bilder der einfachen Herberge, mehr davon auf der Homepage (Link oben):

 

 

 

 

Die Co-Inhaberin des Gästehauses führt uns einige Häuser weiter zu einem lauschig gelegenen Innenhof, wo uns ein köstliches Mittagessen serviert wird, das einzige während unserer Rundreise. Wir werden bald lernen, dass nach einem ergiebigen Frühstück das Mittagessen ruhig ganz klein ausfallen kann, wenn abends schon wieder kräftig zugelangt wird.

 

 

 

Zur Verdauung noch ein arabischer Kaffee:

 

In der alten Kreuzfahrerstadt Akko parken wir direkt am Obststand:

 

Abends dann, am See Genezareth, bin ich noch so satt vom Mittagessen in der arabischen Stadt, dass ich nur ein ganz klein wenig vom Angebot des Decks Restaurant wahrnehmen kann.

 

 

Humus ist natürlich wieder dabei

 

 

Kibbuz Ginosar

Pappsatt erreichen wir den Kibbuz Ginosar, lauschig direkt am Strand des galiläischen Meeres gelegen. Wenn Jesus hier nicht schon herumgelaufen wäre, würde mich das wundern.

Das Zimmer ist wohl brandneu, und riecht auch dementsprechend gut.

 

 

 

Kein Netz am See Genezareth

WLAN gibt es hier leider nur in der Gegend der Rezeption, so dass sich unsere ReiseBlogger dort wie die Hühner auf einer Stange auf den Sofas aufreihen. Mir auch recht, da kann ich, statt Bilder auf Facebook, Twitter oder Instagram zu posten, zum See gehen, ein wenig probieren, ob mich die Oberflächenspannung des Sees trägt, wie weiland unseren Heiland, und wenn nicht, einige Runden – oder Bahnen – schwimmen.

Auch hier die behindertengerechte Dusche. Sehr gut!

 

Heißwasserbereiter mit Tee und Kaffee auf dem Zimmer:

 

 

 

Frühstücksraum – hell, eng bestuhlt und laut

 

Pool, mit seltsamen Öffnungszeiten: Da sollte man nach vorne und hinten hinaus noch etwas zulegen.

 

 

Erster Blick auf den See Genezareth

 

Den Shabbat-Aufzug hatten wir schon. Hier die Shabbat-Türe, die am Shabbat immer offen ist, so dass der Mensch jüdischen Glaubens keinen Türöffner drücken muss:

 

 

 

Totes Meer

Durch die Westbank fahren wir an den tiefsten Ort der Erde, das Tote Meer, ca. 400 m unter dem Meeresspiegel gelegen. Das Kibbuz En Gedi nimmt Besucher auf und sorgt mit einem wundervollen, in de Kibbuz integrierten botanischen Garten und einem Spa für Highlights.

 

 

Einfaches, gepflegtes Zimmer im Kibbuz, dankenswerterweise wieder mit ebenerdigem Zugang zur Dusche.

 

 

Abends, offenbar ist der Heißluft-Föhn an, denn wir sitzen im 10 Uhr bei 35 Grad auf der Terrasse der Bar. Preisniveau wie Tel Aviv (siehe oben)

 

 

 

 

Morgens dann ein Frühstück vom Buffet

 

 

 

 

 

Vorne das immer mehr schrumpfende Tote Meer, dahinter die Wüste – mit einigen Überraschungen. Siehe auch meine anderen Israel-Beiträge, die so nach und nach entstehen.

 

 

Pflanzenfreunde kommen im Botanischen Garten, der den ganzen Kibbuz bedeckt, auf ihre Kosten:

 

Das Spa im Kibbuz En Gedi

 

Leonardo Jerusalem

Ich habe mich nach 33 Jahren wieder auf dem Toten Meer treiben lassen, allerdings ging es statt direkt an der Straße nun mit dem Traktor mehrere hundert Meter bis zur Küstenlinie, weil der Wasserspiegel pro Jahr um 1 Meter sinkt. Und ich habe die Felsenfestung Masada gesehen sowie eine Jeep-Fahrt in die Wüste mitgemacht. Bevor es weiter nach Jerusalem ging, bin ich erstaunt vor einem Wasserfall gestanden, der wie durch ein Wunder am Ende einer Schlucht die zahlreichen Besucher aus aller Welt erfreute.

Hier sollten wir empfangen werden, doch da zeitgleich eine Busgruppe ankam, waren keine Getränke übrig

 

 

 

Schade: Hier keine behindertengerechte Dusche. Eine unrühmliche Ausnahme. Aber: Es gelingt mir, in die Wanne zu steigen, weil der Rand nicht sonderlich hoch ist. Und: Der Wannenboden ist mit einer nicht rutschenden Oberfläche versehen. Wenigstens das!

 

Im obersten Stockwerk hat jedes Zimmer einen Balkon. Wenn man das unebene, zum Stolpern einladende  Parkett am Fußboden auswechselt, könnte ein zufriedenstellender Eindruck entstehen.

 

 

 

Heißwasserbereiter für Tee/Kaffee jederzeit zur Verfügung

 

Zum Abendessen fahren wir zum Brasserie-Restaurant in einen ländlich gelegenen Außenbezirk der Stadt

 

 

Für die Dachterrasse ist es zu kalt.

Zu kalt? Nach 35 Grad in En Gedi?

Ja: Jerusalem liegt im Schnitt ca. 800 m hoch. Das Tote Meer 400 Meter unter NN.  Macht nach Adam Riese eine Höhendifferenz von 1.200 Metern oder 12 Grad. Wenn dann noch die Wetterlage entsprechend ist, verzieht man sich lieber ins Innere des Restaurants, anstatt auf der Dachterrasse mit schöner Aussicht ins Grüne zu bibbern.

 

Aussicht direkt vor dem Restaurant

 

 

 

 

 

 

 

 

Am nächsten Abend, nach einer ausgiebigen Tour durchs alte Jerusalem essen wir im Bardoni-Restaurant, etwas außerhalb der Stadtmauer.

 

 

 

Frühstück im Leonardo:

 

Gewöhnungsbedürftig: Fisch zum Frühstück. Aber es gibt noch tausend andere Sachen, die Dir schmecken könnten.

 

 

Im Leonardo kannst Du kostenfrei nach Hause anrufen, oder auch anderswohin in der Welt, es sei denn nach Israel, da kostet es

 

Vom Zimmer aus zu telefonieren, erforderte meine ganze Konzentration. Die am Telefon eingerichteten Tasten für „Rezeption“ und „Fernruf“ funktionierten nicht. Erst nach einem Besuch der Rezeption wurde das Geheimnis gelüftet. Mit der richtigen Vorwahl kam ich schnell in der Heimat an.

Im Leonardo ist es offenbar so, dass man – anders als sonst – die Rezeption mit den vorliegenden und gedruckten Informationen telefonisch nicht erreichen kann.

Der Pool im Leonardo, nicht geheizt, aber trotzdem Anfang Mai 21 Grad warm. Nicht zum Bahnenschwimmen geeignet. Aber ich habe einige Runden Rückenschwimmen geschafft, ohne anzustoßen:

 

Dann ist die Reise vorbei. Kulinarik, Hotels und Betten habe ich Euch vorgestellt. Das Niveau ist hoch, sowohl beim Essen als auch bei der Unterkunft. In 33 Jahren wurde stark an der Infrastruktur gearbeitet. Ich kann nur jedem empfehlen, eine Israel-Reise ins Auge zu fassen. Sei es eine Rundreise, gerne auch religiöser Natur, eine Kur am Toten Meer oder eine Wanderung auf dem Israel-Trail.

Mehr Israel in meinen Folge-Beträgen:

 

 

Auf Wiedersehen, Israel!

 

 

 

Die Reise wurde ermöglicht mit Unterstützung durch das Israelische Fremdenverkehrsamt, wofür ich mich bedanke. Meine Meinung wird davon nicht beeinträchtigt.

 

 

 

 

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